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Ausgabe: | 1975 |
Spalte: | 549-551 |
Kategorie: | Praktische Theologie |
Titel/Untertitel: | Ökumenische Trauungen 1975 |
Rezensent: | Kirchner, Hubert |
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Theologische Litcraturzeilung 100. Jahrgang 1975 Nr. 7 550
Frau zwar in Form einer apostolischen Anweisung, doch andererseits gerade das Feld der konfessionsverschiedenen
schnelle das nicht aus, daß d.eses Verhol ehenfalls auf einen Ehe das Gehiet des interkonfessionellen Gesprächs und des
Befehl des Herrn zurückgehe. Der Satz, oh pauliniscli oder je eigenen Bemühens der Kirchen im ökumenischen Sinne,
nicht, sei von größter Wichtigkeit und spreche dafür, daß die auf dem es in den letzten Jahren seit dem II. Vatikanischen
vom Vf. vertretene Ansicht ,dic wahrscheinlichste' sei. Konzil die deutlichsten Fortschritte zu verzeichnen gab So-
Man müsse C.esctz und Gesetzlichkeit unterscheiden. Herr wohl auf dem theologischen und kirchenrcchtlichen wie auch
des Gesetze« sei nur der Mensche.isohnj die von ihm ergan- auf dem pastoralcn und liturgischen Sektor ist die Übergenen
Anordnungen aber seien gültig für die Dauer der kommene z. T. recht verhärtete Position zumal der rümisch-
Kirehe: seine Worte über Taufe und Herrenmahl - das Pric- katholischen Kirche einer spürbar flexibleren Haltung ge-
sterrecht, vom Evangelium zu leben - und das, was er über wichen und bat dadurch Gemeinsamkeiten ermöglicht die
die brauen und den Gcmeindcgottcsdienst gesagt habe(!). So vor wenigen Jahren noch undenkbar schienen! Freilich
stellt der Vf. überlieferte und postulierte Logia gleichwertig gelten hier regionale Einschränkungen. Noch längst ist nicht
nebeneinander. aUes überall im selben Maße selbstverständlich, gerade auch
Nach den ersten Fraucn-Ordinationcii in Schweden seien in Fragen der konfessionsverschiedenen Ehe und also auch
sich alle einig geworden, die darin einen Verstoß gegen den der ökumenischen Trauung. Um so notwendiger scheint es,
Willen Christi sahen, so heißt es im Vorwort: orthodoxe Lu- die neuen offiziellen Möglichkeiten entsprechend zu wür-
theraner, Fundamentalisten und Männer der Hochkirche - digen, die darauf fußenden speziellen Entwicklungen an-
Mne Feststellung, die an den Satz erinnert: ,Auf den Tag wur- derenorts aufmerksam zu verfolgen und auf diesbezügliche
den Pilatus und Ilcrodes Freunde miteinander, denn zuvor Publikationen nachhaltig aufmerksam zu machen,
waren Iii einander feind. Baretts die Ausfuhrungsbestimmnngen der katholischen
Das Vorwort vertritt die Ansicht, die erweicht,. Haltung Deutschen Bischofskonferenz in der BRD vom 23. 9. 1970
Oer Knche 161 .grausam gegen die brauen. Denn die meisten zllm MoUl io Matrimonia mixta Papst Pauls VI. vom
unlinierten rrauen hallen genug Iheologie studiert um sich n 1 1 11 1 1 j [l ■ ... ... ■■
j, ,, .. ... .. _ B , «ituiuKit l"" dl. 3. desselben Jahres wiesen in dem Abschnitt über die
■ rnlilcmnlik ihrer Ordination bewußt zu sein. Manche von tu u c • j ot Li: o 1 j- u 1.1 •. •
:l .... , , , ", fi.inuie von liturgische Feier der Eheschließung auf die Möglichkeit einer
"inen hallen denn auch enttäuscht ihren Dienst wieder auf- u„i..;i;„,.„„ „;„!,.b„.l,„i:„„i. . c 1 ■ < / i ~ 1 1 ,
(,|)(,n Beteiligung „nicntaatnouscner Seelsorger (und umgekehrt)
a j. _ , . hin. Dabei sei ,,ein von der Deutschen liischofskonfereiiz
Uafl diese Erklärung sich die Sache zu leicht macht, be- approhierler Ehcschließungsritus zu verwenden". Mit den
weist die vorhegen,],. Broschüre einschließlich ihres Vorworts. entsprechenden Kirchenleilungen sei darüber Einvernehmen
Wer ertragt auf <lie Dauer ohne Einbuße seiner Arbeitsfrei.- herzustelle... Nur ein Jahr später erschien dann auch die
Olgkeit den Vorwurf, der eigene Dienst .n der K.rche sei Un- 0fnzjclle Agende für die „gemeinsame kirchliche Trauung
gehorsam gegen den Herrn der K.rche? Es gehört eine un- hrgg von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Rat der
"horte innen Stärke dazu, sich gegen eine solche Beschuldi- Evangelischen Kirche in Deutschland".
Kling ,m Gewände der Glaubcnslrcue zu behaupten. Um| (|i(>s mm igt (,pr 0rt) „„ dcm anf.h die hier VOTn.
Wenn eine« Tages die Geschichte der Exegese dieser viel gt,,,|,,n,|,. Veröffentlichung einzuordnen ist. Sie erfüllt gleich-
-Fandelten und mißhandelten paulmischen Aussprüche ver- ^ Ä FunkUon ein(,r Standortmarkierung. Die hier ver-
'"Iii wird, so wird dies,, nicht nur zeitgeschichtlich interessant .... ... « . m ■ 1 r» 1 _ • • j u
*" ' , "" „.,,,._ . . offeiilhchten lexte und Dokumente, vorwiegend, wenn auch
s,'in. Sie wäre auch aufschlußreich für die Grenzen einer sich . , ... „.. , ,. . , , «..-,
■ •« ■ 1 m iv . nicht ausschließlich aus diesen Jahren 1970 und 1971,
Wissenschaft ich gebenden Sachlichkeit. . . , , ■ _ ... . 1 1 • ■• n u- u»
kennzeichnen auf dem Hintergrund der jüngsten Geschichte
SlUdnnitz Eva HoDmann-AIeith die gegenwärtige Situation. Sic markieren einerseits das
durch die jüngsten Entwicklungen offiziell Mögliche, deuten
aber zugleich an, wo überall Weiterungen nicht nur wünschenswert
, sondern geboten erscheinen, wenn die Schere
Kleemann, Jürg, u. Horst Nitschkc [Hrsg.]: Ökumenische zwischen kirchlicher Praxis und Theologie einschließlich
traHungen. Predigten, Texte, Dokumente. Mit einem Kirchenrecht, Pastoral und Liturgie einerseits und dem
It, 'ilrag zur kirchenrecbtlichen Problematik. Gütersloh: Leben der einzelnen Christen andererseits künftig nicht noch
Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn; Würzburg: lichter stärker und dann vielleicht völlig irreparabel auseinander-
Verlag [1973]. 180 S. 8°. Kart. DM 16,80. klaffen soll.
'he Mischehe, oder besser: die konfessionsverschiedene Dementsprechend beziehen sich die einzelnen Stücke des
ßh« ist nach wie vor eines der brennendsten Kapitel in den Sammclbandes keineswegs ausschließlich und einseitig auf
Beziehungen zwischen den Kirchen der Reformation und der die ökumenischen Trauungen. Diese stehen zwar als eine neue
Mmiich-katholiichen Kirche, wenn nicht das aktuellste Möglichkeit, die den Wandel der Situation wohl am sinn-
toerhaupt. Amt, Interkommunion und gemeinsame Er- fälligsten markiert und nach außen dokumentiert, deutlich
''"hnng entbehren sicher genausowenig der Aktualität, doch im Vordergrund, erscheinen aber doch eingebettet in die
r'K'iel ihnen auch nicht annähernd die Brisanz jenes anderen weiteren pastoralcn und rechtlichen Bezüge und die Pro-
n>«mas. Denn als Motor fungieren da nicht allein Theologie blcmatik der konfessionsverschiedenen Ehe allgemein. So
Glaube, sondern der unmittelbare Lebensvollzug mit enthält der Band eine Reihe von Beiträgen, die das Problem
*eincn unabdingbaren Forderungen. 40 % „Mischehen" in sehr grundsätzlich angehen. Leo van Hout untersucht „ l as
,1"r PHD bereits 1907 bei eindeutig steigender Tendenz Recht der Kirche und die pastoralcn Möghchkeiten ... der
r,',||l'i eine deutliche Sprache (S. 25). Mag es an verschiedenen Frage der interkonfessionellen Ehen" (13-30). Die Aus-
^•Chnitten der interkonfessionellen llemühungen, wie also führungsbestimmungen der Deutschen Bischolskoiilcrenz
"'"" in Sachen der gemeinsamen Erziehung oder u. a. auch zum Motu proprio Matrimonia m.xta werden noch einmal
"7'1' bei.., interkonfessionellen Abendmahl, noch möglich geboten (167-175). Außerdem werden ... einer Reihe von
S''"•".,.„, den Vorlauf der Theologie zu behaupten „,1er Stellungnahmen, He fe", Flugblättern, usw. mit sehr ver-
""""'lest .....I, sie mit der Praxis Schritt halten zu lassen - schiedenen Absendern (Ehepaare, sog Mi c .eh nU ;,
!"r <'»« Tli-n......r konfessionsverschiedenen Ehi kann die, Pfarrer und Arbeitsgruppen, u. n. ''"^""'^'^
.'' »och gehoff, werden. Die Grün......afür mögen im beim Ökumenischen ^"^^.^^JvL "
' '/""'-n rech, verschiedenartig sein. Deutlich vorherrschend fahrnngen mit und in konfessionsv ■, I. d , , n lu, m
"b7 -rschein, eben jene l.ebeiisnähc, die unmittelbare Horfcont <•<*«•-• f^J*^.^.^^
"^< l-nrder.......Ii, ehe,............I s, hnint, ..... ......k*. U ..lini-u I.......*«*. und nu ll. I.....tz. wird k,.,h,g Kritik
I;;:i;';;;-ii schiel,,,, al. auf ein. vorhergehend,. Klärung der geübt^ „,.,,„„.„ .bu frvilicl, di. Beiträge zum
'■< ,n Eingehen e.....r kimfesslonsverncliie,teilen Che an- "t-" "»"F" . . _ „ . c. . , . ,____
^«den Frfgen wttUn zu lassen. Nichtsdestoweniger ist Thema „ökumenische Irauung ein. Sie zeigen gleichsam