Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1975

Spalte:

537-542

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Daane, James

Titel/Untertitel:

The freedom of God 1975

Rezensent:

Flach, Wilfried

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2, Seite 3

Download Scan:

PDF

537

Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1973 Nr. 7

538

Pohier, Jacqucs-Murie1 Tod, Nutur und Konlingenz. Cberle- gründe liegt. Dieser Wi Ileus vorsnl / , dieses Dekret wird als

gongen zu der Möglichkeit, den Tod medizinisch hinauzu- etwas Einlaches (simple) und Singuläres (single) angesehen,

zögern (Concilium 10, 1971 S. 262-2G9). l)iose Ansicht ist an sich nicht verkehrt. Im Kampf gegen den

Roclants, H.I Genese; eil eyolutiei vani het veldbcgrfp in de Arnnnianismus und die Lutherische Lehre vom opus pro-
na.uurwetenschap (hjdschrF.I36 1974 S. 41-00; . i(im ^ ^tmixm stellt sie durcl.nus eine akzeptable

oauler, liorhard: tllStorilCnes Wörterbuch der 1 lulosophie ., , /■.., ,

(VF BhFvTli 18 1973 Heft 0 S 80-89) Korrektur dar: trOtt Dal tatsächlich von iJrheginn an nur

Schultz-Heienbrok:' Versöhnung i.i Verkehrung. Zur Methode einen ***** Wfllensvorsatz, ein einfaches Dekret. Entscheidet
„Umkehrung" bei Hegel und Feuerbach (Thcol. Disser- dpnd lsl """ ,,h,'r- w,<' (,"'s(' L*hn w«'ll(,r ausgeführt wird. Ks
tation, Kireldiche Hochschule Berlin [West] 1972). '"t festzustellen, daß sie in der Theologie des Dekrets so c.xpli-

Scbulz, Walter: Was ist „Wirklichkeit"? (ZW 45, 1974 S. 98 ziert wurde, daß sie zu einer Quelle vieler Fehlentwicklungen

bis 110). wurde.

Taylor, Mark C.i Time's Slrugglc with Space: Kierkegaard s _ . , ■ • •. i i • i f> , tt

Undentanding ol Temporality (HThB 66, 1973 S. 311 bis ('inl"al >'«» ri« m" "e.getragen, daß der Un-

329) lersdiied zwischen der reprobatio und der eleetio nivelliert

Taylor, Lewis ,L: Walker Percy's Knigbls of the Iliddcu In- wurde. Die canones synodi Dordracenae (1019) verurteilten

wardness (AThB 56, 1974 S. 125-151). noch die Meinung, daß Gott „in codem modo" erwählt und

Tollenaerc. M. de: Nnar de oorsprong van de taal i'TijdschrFil verwirft. Unter dem Finlluß der Lehre vom einzigen und
37, 1975 S. 187-210).

einfachen Dekret Gottes wurden eleetio und reprobatio aber

Vansina, Frunz: Bewußtsein, Sprache _ und Transzendenz z|] Begriffen, die sidi logisch implizieren und in gleicher

(Franziskanische Studien 55, 1973 S. 17-27). 9fäM dem Termin« ..Prädestination" subsumiert werden
Wagner, Falk: Schleiermachcrs Dialektik. Eine kritische Interpretation
(Thcol. Habilitation, München 1972).

können.

Wehr, Gerhard: Martin Buher im Dialog mit der christlichen Der Unterschied zwischen eleetio und reprobatio wurde

„Theologie. Zur Briefausgabe (DtPfrB 174. 1974 S. 292-294). lmtll s,ärker aufgehoben, als die Theologie des Dekrets die

Weischedel, Wilhelm: Die Aspekte der' Freiheit und die Phi- Prädestination auf alles, was geschieht, auf alle Ereignisse

•osophie heute ([In,versitas 29 19/4 S. '^-500, ( Qou wurde angesehen als der, der alle

S 436-439 " ^'^ Ding« determiniert, das Schicksal des Sperlings, den ünglau-

' ben des Verworienvn, den Glauben des Erwählten usw. In-

ntrhaBt l iner so erweiterten Prädestinationslehre ging der

CVCTCMÄTICrUC Tiir/vi rr> IC Unterschied mischen eleetio und reprobatio noch mehr ver-

oYoltrviAlloLnt I MtULUult loren. ..And the all-embracing term predestination blurred

_ ihc distinetion betwecn election and reprobation" (S. 38). El
Uaanc, James: The Freedom of God. A Study of Election and m (,ann mir fcjgerichtig, daß die Prädestinationslehre aus
Pulpit. Grand Bapids, Michigan: Ecrdmans Publishing ^ gotcriologie, wo s;c Calvin richtig eingeordnet hatte, zuCompany
[1973]. 208 S. 8°. $ 5.95. riickgenommen wurde in den Zusammenhang der Gottcs-
I lehre, wohin sie die Scholastik besonders seit Petrus Lom-

bardus gestellt hatte. Durch diese Fehlentwicklung wurde es

Das Buch behandelt die Lehre von Gottes Gnadenwahl, nun >nmngyA) die elcctio zu predigen. Denn es gilt: „The

p'"e Lehre also, die im Mittelpunkt des theologischen Interes- content of Christian preaching is something in which men are

8«" steht. Einerseits wird sie, wie es auch Meinung des hierin summoned to belicvc and trust to the saving of their souls"

nr> Barth orientierten Verfassers ist, als Summe des Evange- 2o)_ Die eleetio konnte also nur noch den Erwählten, nicht

hunis angesehen. Andererseits muß doch eingeräumt werden, ajjpr jen vcrworfenen gepredigt werden. Da es vom Prediger

«'oß sie im Laufe der Geschichte ins Zwielicht geraten ist (vgl. flus ge9ene„ kein Mittel gibt, die Erwählten zu identifizieren,

hierzu K. Barth, KD H/2, S. 12), ja daß sie, wie darüber hin- ))lieb sleU ungewißj wem gepredigt werden soll (S. 20).

aus der Verfasser betont, überhaupt nicht mehr gepredigt I)urcl, die oben aufgewiesene Fehlentwicklung wurde es aber

*Mdw kann. Das Erschreckende ist nun nicht, daß dieser auch fast urimi;giich, „irfit nur die eleetio, sondern das Evan-

'"'K'Uivo Tatbestand für den Armininnisiinis bezeidincnd ist gei;um überhaupt zu verkündigen. Denn „reformed thought

" hier ist es nidit weiter verwunderlich, denn die Arminin- lripj lo „Verstand the gospel in terms of election" (S. 21).

ncr konnten von Anfang an nicht die Gnadenwahl verkündi- venn die election aber nur den Erwählten gepredigt werden

Ben, weil sie die eigentliche Wahl nicht als einen Akt Gottes. konnte, verlor das Evangelium seinen Universalitätsan-

"o'idern als eine mögliche Beaktion des Sünders auf das Wort imu*,' '*» es von der Schrift her besitzt (S. 23). Weder die

h'n verstanden (S. 18) -, das Erschreckende ist vielmehr. reformierten schottischen Theologen des 17. Jb..» nocli die rc-

''nß dieser negative Tatbestand ebenfalls in den reformierten formierten niederländischen Theologen des 18. Jh.s konnten

Ku-dici, aufgewiesen werden kann. Diese Situation aber ist problemalik lösen. Auch die in unser Jahrhundert ge-

'nr Daane, der Pastoraltheologie am Füller Theological Semin- hörenden Theologen Ilocksema und Van Til waren nicht cr-

"ry in Pnsadcnn/Knlifomion lehrt und sich als reformierter fnlgrcicher als ihre Vorgänger aus dem 17. und 18.Jahrhundert.

■'lediger verstellt (S. 6), untragbar. Deshalb versucht er, die D;e Lelvre vom einzigen und einfachen Dekret Gottes führte

r'e'dentwi(klungcii nufzudecken, die zu dieser Lage führten, nun noch z„ „„deren Fehlentwicklungen. Sie führte z. B. zu

""d eine Siclit der Gnadenwahl vorzulegen, die wieder von der Ansicht, daß es keine unterscheidbaren Momente im WU-

Kanzeln verkündigt werden kann. lensvorsatz Gottes gäbe. Da dieser Willensvorsatz aber die

J|e Fehlentwicklungen, die dazu führten, daß die Gnaden- gesamte Realität bestimmen soll, entstand folgendes Dilem-

Diokt mehr gepredigt werden kann, setzen in der refor- ma; Enlwedcr gjbt es keine Distinktionen in der Beahtat oder

Herten Th^£~Zfon'*^im' früh ein. Im Grunde ge- s7e" werden "vömllVkret Gottes gar nicht berührt. BeideAnsummen
kann man sie schon bei Beza und bei den reformier- sagcn jcdoch sind problematisch. Keiner kann m,
"B ,»rlho(|()X(.„ des 17. Jahrhunderts finden (z. B. bei F. Tur- Grunde genommen zustimmen.

Si.; setzen sich ohne grundsätzliche Korrektur bis in Fehlentwicklungen betreffen dann die Natur des

""^ Jahrhundert fort (z.B. bei L.Boettncr, Van Til, H. " , Dekrets immer mehr wird das Bestrehen sichtbar,

"oeksema). * was über (;oll se|bst ausgesagt wird, auch über das De-

Ö«ane faßt sie unter der Bezeichnung „Theologie des De- ->s . Und so kommt es dann zu folgenden fal-

Krcl»" (decrctnl theology) zusammen und versucht, ihre Un- Auffassungen über den göttlichen Willensvorsatz: Ihm

^•'«nbarkeit mit der Schrift und die Unmöglichkeit, ihren ■«» ^ ^ ,,;wlgkeit, Göttlichkeit, UnabhängigkQit, Unver-

"halt zu predigen, darzulegen. «„.lerlidikeit Vernünftigkeit zugeschrieben, die Gott an und

„"'.Her „Hen Fehlentwicklungen, so meint der Vf., steht vor n z(lkommt. Das Dekret wird mit Gottes not-

"^7» eine rals.he Auffassung von dem Willensvorsatz fdem lur gleichgesetzt (S. 156). Von hier aus leiten

Cottes, der ,1er Schöpfung und der Geschichte zu- wendiger