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Ausgabe:

1975

Spalte:

526-527

Kategorie:

Kirchengeschichte: Reformationszeit

Autor/Hrsg.:

Boehmer, Heinrich

Titel/Untertitel:

Studien zur Kirchengeschichte 1975

Rezensent:

Ludolphy, Ingetraut

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M8 Theologische Litcraturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 7 526

(alter hinweisen sollen. So sind die Einleitungen ZU den einkunft1 (Conscnsus Tigurinus 1549) weitergeführt, aber nie

Zwinglibriefen durchweg sehr sorgfältig gearbeitet, und aucli zum Ziel einer Einigung von Reformierten und Lutheranern

das für Zwingli gebotene Literaturverzeichnis ist das bei wei- gekommen", noch dazu wenn diese beiden Unternehmungen

tem differenzierteste und umfnngrcicbste des Bandes. Sollte in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Reformierten und

das nur an Stand und Umfang der Zwingliforschung bis 1969 Lutherischen Weltbund „in ihren Leucnberger Gesprächen"

liegen (die Einleitung zu den Zwingli-Briefen ist datiert vom gestellt werden.

II. AngUSt 1980) ? In den Einleitungen und Erlau Irrungen ZU Aus einer langen Liste von Druckfehlern und Versehen

den Briefen Luthers und Calvins bleiben mehrfach Wünsche seien hier nur die folgenden erwähnt: S. 20 Z. 13: die erste

offen, die erfüllbar gewesen wären. Jahreszahl muß 1555 lauten. Warum wird die Abkürzung

Was bedeutet S. 95 Z. 20f. Luthers Aussage über Karlstadt? E.F.G. bzw. E.K.F.G. erst im Lutherbrief Nr. 12, nicht schon

Vgl. WA Br 4, 286 Anm. 5. Wer sind die S. 96 Z. 19 und in Nr. 11 erläutert? - S. 154 Z. 11: Eph. 3,20. - S. 165: Im

S. 155 Z. 12 erwähnten Personen? Vgl. WA Br 4, 275 und 9, Datum zu Brief Nr. 93 muß die Jahreszahl lauten: 1545. —

562 Anm. 25. S. 162 letzte Z.: was bedeutet der Ausdrude S. 189 Z. 6: Der Titel von Rogge ist im gleichen Jahr auch

„Cnlönehcn"? S. 169 Z. llf.: Hier hätte der Hinweis gehol- bei der EVA Berlin erschienen. - S. 266 Z. 3: Z VI/1. —

fen, daß Deceptor „Verführer" heißt. Zum Verständnis des S. 321: Unter der Calvin-Literatur fehlt W. Krusche: Das

Calvinbriefes Nr. 5 (S. 329ff.) wären in jedem Fall ausführ- Wirken des Heiligen Geistes nach Calvin, Berlin 1957, neben

liebere Erläuterungen hilfreich gewesen. Die Erläuterungen dem schwer zugänglichen Werk zur gleichen Thematik von

zum Calvinbricf Nr. 74 (S. 421ff.) wären teilweise schon in S. van der Linde von 1943 in holländischer Sprache. — S. 326

der Einleitung zu Brief Nr. 72/73 (S. 420f.) angebracht gewe- Z. 5: Calvin war auf dem Weg nach Straßburg, nicht nach

sen. Zumindest hätte ein Verweis auf Brief Nr. 74 weiter- Wittenberg. - S. 380 Z. 6 v. u.: nicht mit einem. — S. 382:

geholfen. Zum letzten Absatz des Zwinglibriefes Nr. 25 Das Briefdatum ist unvollständig. Zu ergänzen ist: 1555. —

(S. 255) vermißt man eine Erläuterung (oder einen Verweis) S. 405 Z. 5 v. u.: Nr. 618 ist zu streichen. — S. 412 Z. 5 v.u.:

zu Christoph Froschauer. Olevian ist Mitverfasser des Heidelberger Katechismus. —

Herausgeber und Mitarbeiter verweisen mehrfach auf die S. 420: Bei den Briefen 72/73 fehlt das Datum. Es muß beim

Aufgabe, die mit der Eindeutschung der Briefe gestellt war. ersten Brief 24. September 1561, beim zweiten Brief 7. Okto-

Wahrend die Calvinbricfc durchgängig nach der großen Aus- ber 1561 lauten. - Zu fragen ist, ob es im Rahmen dieser

gäbe von B. Schwarz wiedergegeben sind (freilich, wie Stich- Ausgabe sinnvoll ist, beim Nachweis der Lutherbriefe in der

probe,, ergeben, nicht in wörtlicher Übernahme), mußte über WA in jedem Falle auf die Ergänzungen in WA. Br 13 zu

'Ii" .....fte der Zwinglil.riefe neu i.hersctzl werden. II I'. D- erweisen Leider isl nirgendwo kenntlich gemach», was bei

üus bemerkt für die ursprünglich lateinischen Lutherbriefe, den Zwinglibriefcn das Zeichen Z bedeutet (namheh die kn-

das Schwergewicht der Übertragung habe „auf einer sinn- tische Werkausgabc). - Eine schwerwiegende Lücke ist das

gemäßen Wiedergabe, nicht auf einer wörtlichen Übersetzung" Felden eines Registers, das gerade bei dieser Briefsammlung

««legen (S. 19). G. W. Locher beschreibt die Gründe für die für den Leser sehr zu wünschen gewesen wäre

erheblichen Schwierigkeiten, die sich bei der Übersetzung der Die kritischen Bemerkungen zu dieser Publikation sollten

fcringlibriefe ergeben haben (S. 187). Dennoch kann gesagt nichts weiter erreichen, als darauf Anzuweisen, was s.e nicht

Werden, daß die Aufgabe der Übersetzung bei allen drei Re- leisten kann und was sie leistet: Sie ersetz unter keinen Um-

«Onnatoren im großen ganzen gelungen ist. ständen den Weg zu den kritischen Briefausgaben Luthers,

Unebenheiten, die das Verständnis erschweren, sind vor Zwingiis und Calvins. Sie kann aber einen .'««^mettU

■»Hein im Lutherbrief Nr. 85 stehengeblieben, so auf S. 153 Eindruck von Person, Charakter Werk und Theolog,e der

* 'H'inn de letzten Absatzes, besonders aber's. 154 Z. 2f. drei Briefschreiber verschaffen denen man m>ta

Unausgeglichener und unbefriedigender ist das Problem Alltag tttfdk Sctall* schaut. W«tVOÜ»•««*^~S

«er Übertragung der Sprachfassung der deutschsprachigen dene Berichte über ein Ereignis (etwa das Marburger Reh

Briefe gelöst worden. Man versteht die Klage G. W. Lochers, gionsgespräd.) nebeneinander lesen zu können. E wa sc.

Singlis deutsche Briefe hätten „beim Ubergang in den heu- auch noch, daß ein Zw.ngl.bne - der ^J^J^

«gen Ausdruck viel von ihrer Kraft und ihrem eigentüm- haltenen Br.e e - hier erstmalig einem brc.teren Leserk«

"che,, Glanz verloren" (S. 187). Wäre .lies nicht ein wenig bekanntgemacht wird, nad.dcm ihn die Neue Züricher Ze.

mildem gewesen, wenn aud. für die Auswahl der Zwingli- tung 1969 erstmalig veröffentlicht hatte.

hriefo der Weg beschritten worden wäre, der in zwei Fällen EUenacb Em« Koch
"ci den Lutherbriefen (Nr. 36 und 41) beschritten worden ist:
MB neben der Urfassung eine Übertragung in gegenwärtiges
UeiUsch geboten wird? Die deutsdien Lutherbriefe wurden

«uf den erwähnten zusatzlichen Abdruck zweier Urfas- „ , Heinrich- Studien zur Kirchengeschichte, hrsg. v.

S,I"gen, von denen die eine platldeutsdi abgefaßt ist) „auf «°cn 'kninm „ H H„fmann. München: Kaiser 1974.

»Mdrücklich«1 Wunsch des Verlages modernisiert und in • g° '== Theologische Bücherei, hrsg. v. G. Sauter. Hi-

»« den, heutigen Deutsch gemäße Form gebracht wobei ^ 52. DM 19(50.

'i/.ile,,, versucht wurde, Luther gerecht zu werden »S. 15»J. „ . . , Rehmers die

Ü"-s Verfahren hat offensichtlich zur Verwendung erheblich Der Band enthalt sed,s Arbeiten Boebmor «he

"""-I........d.er Maßstäbe geführ,, wie etwa ein Vergleid, zwischen 1915 und 1927 an versch J£ die

V0n Nr. 5 und 12 mit Nr. 25 oder Nr. 81 zeigt. wiederholt erschienen sind. In ^"^J^^to" von

. £WU» kann man über die Darstellung historischer Tat- Stelle der langst ^^^g^uSZ* bedeu-

5Cs'«"-le in, Kähmen einer so speziellen Publikation wie der 1927 treten und deVT^ftri«dger Kirdiengescbichtler

,V'"-'iege„den, noch dazu wenn sie für einen größeren Leser- tenden, Pl^»^;^ P g

bestimmt ist, Unterschiedlieher Meinung sein. Dennoch weder vor die£u^'™Cjij, auch Franz Lau diesen Plan

,1,1,1 einige Zusammenhänge u.il.iverständlidi oder doch allzu "» sow'"' ' konnten, sprang Heinrich Bornkamm

r^htcht gezeichnet. So erscheint Calvin in seiner Rolle im nicht zu Ende fuhr"J™™* >s ^ mehrfad.e Herausgabe

[^'»Prozeß nur nod. als Opfer von unglücklicher, Konstel- '"^^^„Vkanntestcm Werk, „Der junge Luther", ver-

ll"nen „der Verschwörungen, gegen die er machtlos war - ehemaliger Sdiüler Boehmers, der sich audi um

'"r,«ens im Widerspruch zum Wortlaut der abgedruckten d«nMn- bemühl) pfnrrcr i. B. Hans Hofmann aus Eis-

7™*** (S.375f.). Trifft es zu, daß „alteingesessene Ieudale « esse . « ,ÜM|< das Unternehmen als zweiter

Kern der Opposition gegen Calvin in Genf bildeten doKINI

S u ? Vo,lu"ds unverständlich ist, was in der Einführung u einzelnen Aufsätze unterschicdlidier Länge bezieben

' ' steht: „Butzers Brückensd.lag zu Luther ,n der ,Wit- Gestalten, denen Boehmers Aufmerksamkeit und

lft"l>crger Konkordie* (1536) ist durch die .Züricher über- sich