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Ausgabe:

1975

Spalte:

425-427

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Nützel, Johannes M.

Titel/Untertitel:

Die Verklärungserzählung im Markusevangelium 1975

Rezensent:

Schenk, Wolfgang

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Tlioologischo Litoraturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 0

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Nützel, Johannes t/Li Die Verklärungserzählung im Markus satz Vors 3b aus dem parataktisehon Satzgefüge seiner

«vangwiiiim. Kinu roduktionsgoschichtlicheUntersuchung. Umgebung völlig herausfallt, sollte notiert werden;

Würzburg: Echtor-Vcrlag [1073]. V1JJ, 327 S. gr 8» . da8 Syntagma epi tes gos wird in seiner markinischen
Vorsehung zur Bibel, hrsg. v. K. Schnnckonbur« ir.. n , .° . , . , , ', .. ,. . , TX„ „ . .,

Ii J Sohreiner 6 Kart DM 29_ Häufigkeit nicht beachtet; die markinisone Häufigkeit

von dynasthai wird unterbewertet, weil verkannt ist,

Wiedorum legt ein Schüler A. Vögtlea die minutiöse daß isohyein ein mögliches semantisches Äquivalent

Untersuchung einer Markusperikopo vor (vgl. ThLZ 95, und offenbar Kennzeichen der vormarkinischen Tradi-

274 f. und 98, 117 f.); der Vorlag präsentiert sie als tion ist; Negationshäufung ist ebenso typisch marki-

Typoskriptdruck in dor Gestalt, in der sie 1971 in nisch wie die Markierung der Ausnahme durch ei me.

Freiburg als Dissertation vorgelegt wurde. Das erste So bleiben eine Keiho von Bedenken: Währond einer-

Kap. (S. 10—86) roforiort chronologisch die neuere seits der Relativsatz in Vors 3 und Teile von Vers 8

Forsohungsgeschichto seit den Monographien von der Redaktion zugewiesen werden müßten, ist anderer-

BUnzler (1937), Höller (1937) und Dabrowski (1939), seits Vers 5 teilweise der Vorlage zuzusprechen; wenn

mit denen die Ära der primär historiseh-rokonstruieren- aber Petrus liier eine Rolle spielt, dann ist die Nennung

|en Fragestellung zu Ende ging, und beginnt mit der der Zcbedaiden in Vers 2 sicher redaktionell. Wie ich

Arbeit von O. H. Boobyer (1942), die die literarisch- lnjt dorn Autor überzeugt bin, daß die Vorlage nur von

Cedaktionsgetohlohtliohe ßofragungsweise einleitete. Klia und nicht von Mose sprach und daß die Himmels-

Das umfangreichste zweite Kap. (S. 87—166) bietet stimme erst von Markus eingetragen ist, so bin ich

eine literarkritischo Analyse von Mk 9, 2—10 (die doch entgegen seiner Entscheidung auch davon übor-

Analyso der Verse 11—13 wird et was stiefmütterlich zeugt, daß die Gründe stärker sind, die dafür sprechen,

"rst S. 256—200 nachgetragen), das dritte Kap. (S. daß die Vorlage nur Petrus zum Gegenüber hatte.

107—187) eine Interpretation der erschlossenen Vorlege. Seine Aufforderung zum Hüttenbau — und zwar für

Die Interpretation der markinischen Textgestalt im tioh, Jesus und Elia gedacht — läßt für die Vorlage

fünften Kapitel (S. 230—274) wird im vierten Kap. ,itt!) Eintreten der vorhindernden Wolke verständlicher

[fit. 188 235) durch Kxkurse vorbereitet (mk. Christus- erscheinen und ebenso die von Markus redaktionell

feheimnis, Kreuzosverständiiis, Gesotzesverständnis, gelieferte Umverteilung der Hütten in ihrer Umstand-

VfOOhenohronolOgie), die Vorkl&rungen zum rodaktio- liolikeit. Die Hoffnung des Vf.s, „wenigstens in groben

"eilen Verständnis der markinischen Fassung der Zügen der wirklichen Sachlage gerecht" zu werden

•'erikopr erbringen sollen. Das sechste Kap. (S. 276— (S. 273) und die weitorführendo wissenschaftliche

299) wirft noch einen Blick auf die Neuerzühlung in den Diskussion in Gang zu bringen (S. 299), wird er durch

beiden (Jroßevangolien (Job 12, 28; 2 Petr 1, 16—18; die, hier ansatzweiso angedeuteten Anfragen wohl als

ApkPetr 15—17; Akhimfragment 1—20; ActPetr 20; nicht getäuscht erfahren.

AotJoh 90; AotThorn 143 wurden schon einleitend Der Sinn der von Nützel rekonstruierten Vorlage

uüh der Betrachtung ausgeklammert, vgl. S. 1 ff.). wjnj wie folgt bestimmt: Auf Jesu Initiative kommt

•^as abschließende Literaturverzeichnis wird ergänzt M zu einer Erscheinung des Messiasvorläufers Elia als

'luroh (un aoht.se itiges chronologisch, geordnetes Ver- ein Mittel, um Jesu oschatologische Heilsmittlerschaft

'"iohnis der Titel, die Hich speziell mit der Thematik zu offenbaren (S. 170); die Erzählung wird nicht als

der Veiklirungaperikoped befaßt, haben. [bmilHlllulfl eines Ereignisses im Loben Jesu, sondern

Was das erste Kap. aus der Forsolmngsgoschiohte als Produkt christologisohor Reflexion über den irdi-

<W letzten dreißig Jahre auf 77 Seiten ausbreitet, ist sehen Jesus (S. 177) in Gestalt eines Midraschs zu Mal 3

'»i soiner Vielfalt so vorwirrend, daß man sich gespannt verstanden (S. 178 f.); ob die hier vermittelte ohnsto-

<W eigenen Analyse dieser Arbeit zuwendet. Das S. 165 logisohe Wertung mehr visionären oder direkt re-

vOrgelegt„ Ergebnis hinsiohtlioh der vormarkinischen flexiveu Ursprungs ist, ist dann nicht mehr entsohoi-

^'stalt rechnet mit vier zweigliedrigen Aussagen dend.

(V. 2a + b. o + 3. 4a + b. 6 t. 7a + 8), die . ine Elia- Die Deutung der Markusredaktion versteht das

Ürsohoinuiig zum Gegenstand haben (ohne die ein. Brdenleben Jesu als Abschnitt der Oftenbarungs-

(•'tende Zeitangabe, die Mosc-Erwähnung, die Petru» gesohichte des Sohnes Gottes (S. 271.«.). Was naon

r,]aktion und die Himmelsstimme). Dem Aufweis der Ostern - und somit das Kreuz einschheß.-nc - allen

Paral|e|K|iedrigen Sal/.struktur ist zuzustimmen, jedoch offenbar werden kann und soll (Mk 9,9 wird hier^lur

b|oibt die Frage offen ob die vorgelegte Untersuchung einen kleinen Kreis vorweggenommen (b. Ml), ua. es

'h- «chou gen cht wird. Dies e2iZt sich wesentlich um eine Vorwegnahme der O-^ntarung. nicht

.....Detail......lysen; da der Autor versprochen hatte, aber des Osterereign.sse« geht, muß ^J^^J™

möglichst unabhängigen Argumenten (Wortschatz, Oster- oder ein Parus.ebczug vorliegt, nicht

(i^üu„atik, Wortstellung S. «) zu arbeiten, ist man entschieden sondern kann mit Verweis auf d , OflV, -

y< die konsequente Durchführung dieses sympathi- l,u migsgesohichte des Gottessohnes -J^^aui

N°hen Konzepts gespannt. Doch obwohl er mancherlei den. Infolgedessen wird auch Mk 9 clals au

^^rbei(,et, ünd einiges neu dazu beiträgt, muß man 9,2 ff. zielend, sondern da.ni P"^"J£ ^

e'.^r Hchon auf den ersten Seiten erkennen, daß er standen: Wer nachostorhoh ,m O*™^ sieht

^Vorsprechen nicht vol. einlöst: J. fewUM .....1 wie ^^^^l)U^t£^^

Urfeld werden in ihren sprachanalytisehen Da,.,,- )"^^^TÄ k^tlaierende

N, ei,-.,........mg le, ..... , K I«. y r. •> -'•< <•»• A1Tll(.ük)„ie (der Einspruch von

J "'-ei, Syntax; Worte und Wendungen wer... ^,, ma U ose-Jj ^ ^ Sollte.

^tWn voneinander isoliert betrachte,, und die Argu- J. «, Das M73 —92 bleibt unberück-

Ration ist dann zu schnell auf die motivg-sohicht- dar«,. Ihing Lvlh 29 96». 7l »

!*• Betrachtungsweis.....isgerichtet; aufs Ganze «.chtigt ) die Frage ^JMJ

f'^hen wird die Stilanalyse zu spor.......I.....reitet: ^^^^^^^ durchzieht die Auf-

gosoi ,,a8 ,,m"fl,"H wir*1 ™hi '•<•«i«tr"•r,• rl^des VfJ ."Tr scheint eine solche Auffassung

^^V^.^r^1??!' " M" ? ' ^c al eine Erklärungsadäquatheit der mk. Theologie

«biroh Verweis auf 4,10 noch klarer al«,"'a^'" ^1' '^zll{ähTi.n, sondern von ihr wegzuführen. Typisch

ß DoBtimmen; daß lian sich sonst in redaktionell, n , .inl mir zu aein, daß in der Arbeit Kompliziert-

ö' lft«en Bndel. wird nicht aufgedeckt | daß d-r R-lat.v- dafür scheint mir zu sein, c