Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1975

Spalte:

414-416

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Zeichen des Glaubens 1975

Rezensent:

Kandler, Karl-Hermann

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

413

Theologische Litoraturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 6

414

Christentums in Hayern" (11—35). Es geht um den kalender wird geboten (S. 168/72), der weitere RückAlpen
-Donau-Raum zwischen Lech und Enns, also Schlüsse, u. a. auf Gemeinsamkeiten mit Aquileje,
Teile der ohomaligen römischen Provinz Raetia secunda zuläßt. — Hubert Vogel berichtet „Über die Anfänga
und Noricum riponse. Das Martyrium des Florian, die des Zenokultes in Bayern" (177—203). Er setzt mit
Iii. Afra, die Vita Severini und Venantius Fortunatus dem historischen Bischof Zeno von Verona ein (t372),
•stehen am Anfang dor Quellon, archäologische Zeug- die Einwirkungen auf Bayern erfolgen wesentlich
nisso werden ausgewertet. Einwirkungen gotischer später. Wir finden ihn in Freisingor Kalondaron des
Missionare hält St. für unwahrscheinlich (S. 17). Be- 10. Jh.s, im Kloster Isen, in Bad Reichenhall und
solideres Intorosse gilt der Religion des agilolflngischen anderen Kultstätten Bayerns.

Herzogshauses (30—33). Die Romreise Herzog Theodos Maximilian Joseph Hufnagel untersucht „Das

716 steht am Schluß. — Jakob Speigl untersucht 1500-jährige Maximilians-Jubiläum im Hochstift Frei-

kAquilej« zwischen Ost und West" unter Rückgriff sing vom Jahre 1772" (205—24). Man meinte 1772,

auf jenen Brief, den die unter langobardischor Herr- daß der hl. Maximilian vor 1500 Jahren — also 272! —

Mhaft stohonden Bischöfe des Erzbistums Aquileja die Gegend um Freising christianisiert und einen

591 an Kaisor Maurioius schrieben. Damals konnte die Heidentempel in eine Marienkirche umgewandelt habe.

Einheit dos Erzbistums noch einmal gerettet werden, Als Quelle diente eine Chronik von Freising, die ein

*>07 kam es zur Spaltung in das beim Römischen Reich Benediktiner 1724 herausbrachte (210—12). Hufnagel

Verbleibende Bistum Grado und das unter germanisoher sagt klar, daß es sich um Erfindungen handelte; aber

Kerrsohaft stehende Aquileja. — Joseph A. Fischer er deutet die Vorgänge dann doch positiv: „Immerhin

beiohreibt „Die Translation des hl. Korbinian im Jahre zeigt diese 1500-Jahrfeior des hl. Maximilian im Bistum

768" (53—75); es geht um die Rückführung der 0* und Hochstift Freising, daß zu dieser Zeit hierzulande

Nne des Korbinian von Meran nach Freising, die mit frühmittelalterliche Traditionen durchaus gepflegt wor-

MufOhrliehen Quellenzitaten geographisch und zeitlich den sind. Es sollte in erster Linie der Förderung dos

präzisiert wird. — Wilholm Gessol untersucht „Die Be- religiösen Lebens dienen . . . Vielleicht sollte man auch

Deutung des Klosters Soharnitz", das 763 gestiftet über seinen Namenspatron, dem damaligen Kurfürsten

wurde; die Urkunde wird im lateinischen Text und von Bayern, Maximilian III. Joseph, eine Huldigung

•Wsohor Übersetzung geboten. — Walter Sago bietet darbringen?" (214). Hufnagel stellt die recht»erheb-

"inen Vorberioht über Ausgrabungen 1970 und 1972: liehen Probleme des Lebens und der Vorehrung Maximi-

>.Das frühmittelalterliche Kloster in der Soharnitz" lians offen dar: Dor historische Märtyrer gehört in das

(87—101). — Anton Schmailzl wandert „Auf den 3. Jh., vermutlich nacli Celje im nördlichen Jugoslawien.

Spuren des hl. Athanasius" (103—109) mit dem Ergeb- Die Verehrung in Bayern beginnt im 8. Jh., über seine

n's: „Innerhalb weniger Jahre ist Athanasius fünfmal, Reliquien gibt es eine erste Nachricht 878, sie sollen

335, 337, 343, 345, 310, durch bayerisches Gebiet «... 985 in Passau ruhen. Im 10 Jh. taucht Maximilian ,n

kommen" (109). Das ist zwar nicht sicher, aber als einem Freisinger Missale auf, kurz yor 1300 entstand

"«regende Vermutung hat auch dieser Beitrag leinen die Maximilians-Logonde (220). In der Kunst wird er

Wert. _ Lothar Waldmüller erweist „Salzburg ftlfl als Bischof dargestellt. Hufnagel formuliert: „Nach

Wrum bairischer Slawenmission des achten Jahr- diesen Schilderungen fühlen wir uns wie in einem

''"Oderts" (Hi__27). Historisoh greifbar ist Rupert Labyrinth. Fast alles ist unklar (223). Um » ttow-

fe* Salzburg, der 696 nach Bayern kam; auch die raschender ist sein Schlußsatz: „Trotz aller UM^-

'>K, der Kontinuität von der altrömisohen Stadt heiten im Leben und in der Überlieferung.des Heiligen

J«vavum zum mittelalterlichen Salzburg wird erneut müssen wir ihn doch für einen .Freisingor halten fn*).

"'«rtert (113). - Georg Schwaiger arbeitete über Die <**™»™*™

t L ^, „ , , . j Bisehof Wolfeangs von Regensburg (1052) (^ö—na).

Das Thema von Ohtmar Porler ist besond ^ *isciiot woiigang reiehskirchliohen Zuständen

£n>plWert: „Die Weihnachtsminiatur de« St. Galloner Er sympathisiert mit f^^fiSrt von Silva

"I v 340 und d,r kons,antinisohe Memoriall.au zu He.nnch ^^^^r„^^

<"H,lehom". Jen. , .'„de, gehört in das 10 /11- Jahr- ^andula als ^mg-t um » * ' , £ c) ^ (1,.r öst.

federt; or soll eine Erinnerung an Jenen Kirchbau Mitschiild a™ schroff feindaeligen »J«^ A w

'antins (bzw. Helenas) in Bethlehem bieten, der »«ben rvirci ' „ Bmoä 7Mm 70. Geburtstag

L«: ««tftrt wurde. Die architektonische Kon, /-T- • ^ ^ Er z,.igt erneut, daß

P°«tlon der St. Gallener Miniatur ist einzigartig und g w am efa«emenita Untersuchungen wertvoll für

«Jnnte von einer byzantinischen Vorlage abhängen ^"^„».u^hongeschiehte sein können. Wer an

• •nrerseite vom Konstantinbeubeeinflußt war. ADD. 0 p biomPn des frühen Mittelalters Interesse hat, wird

j," Anhang macht die UntertUOhung anschaulich. (li™n Band mit Qc-winn nutzen und über gelegentlichen

DM u.beck um. ,sucht ein bisher unbekanntes . , LokalpatriotiRinus lächelnd hinwegsehen.

v^rk , ;,„., Schnil/.e,rruppe aus limiclK n „Die roma- y„ 't't. Gort Haendler

J^'" Madonna ans Hamberg" (141 49). Abb. 6-10 RoatOCk

( ',lM,He,,n ,|„. Th. s. Verfassers, der in jener Ma- WU+m, Balthasar:] Zi'ichcn den Glaubem. 8tudwn «u

S*«* die „ertte figürliche Darstellung" sieht. die „«le.i Tftllfe und Firmung. Balthasar Fischer «^«P^0^

in de,- Marienfrö.nmigkeit, wie sie Bernhard tag, hrsg. von H. Auf der Maur u„d B Ktanhey

*01» «-'lairvaux und andere im 12. Jh. herbeiführten. siedeln: Bonziger, und Fro.burg, öa ,

Auadruok bringt" (149). — Walter Dürig sucht [1972). 536 S. ■ . ])t KOradrzu einen Ideal-

I"........1.. Codex Latinus M,.n.,-nsis 100 Vorhegende - ^J8ch ,,,, „Initiation«.

£. XU)". Statt der bkherifea Lokalisien.ng in typ dar. Alle Beiti.g » lbl.hondoln biblische Fra-

»Ohligt er die Abtei Admoal im Ennstal vor, die sakrament. n K,.„,.xioI1 (71-215), Vor-

'"74 <lureh Bischof Gebhard« von Salzburg geweiht gen (!»-« - * is (2)9_312) und die

r!r<«". Bewiese,, ist diese These „ich., doch die vor- *Z ot- Feier (315-519). Eine Bibliographie

Ruhten Gründe verdienen Beachtung. - Hermann «^TSTv^Aak der von B. Fischer betreuten

'""'Je untartuoht ..Kue Handschrift aus Ilmmünster "™ utionrIl bcschließen den Band. Die einzelnen

m ."'»'" .....h„warte, Tradition" (101-76). Die Hand- J?""™J™nd 7.umeist in den Nummern 8-10/1973

gehört in den Investituretreit, der Sohre.bc, ^'^.itlchrift aufgeführt,

««hörte zur Partei König Heinrichs IV.. ein Heiligen- d.eaer Ze.Uchr.tt a g