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Ausgabe:

1975

Spalte:

383-386

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Titel/Untertitel:

Index verborum til Kierkegaards samlede vaerker 1975

Rezensent:

Kloeden, Wolfdietrich

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383

Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. B

Berlin Hans-Georg FritzBchc

Das Lehrreiche und gerade für den Theologen Inter- langen sind. Det Obersieht halber .sind im vorliegenden

essante an dieser Abhandlung ist das Aufdecken von Band die gleichen Titelchiffren wie die in der Konkor

Motivationen und Tragweiten der beiden Erfahrungen danz - mit einer einzigen, begründeten Ausnahme - bc-

bzw. Weltbilder (Optiken), das an der religiösen Linie nutzt worden.

symbolisierende und existentiale Ausdeutungen vor- Für jeden Sprach- und Kierkegaardforscher ist es von

nimmt (besonders eindrucksvoll die Verbindung von großem Interesse, daß die einzelnen Abschnitte ein-

Jenseitsvorstellung und Motiv der Wanderschaft, geleitet werden, a) durch das nachzuweisende Wort, b)

S.73ff.) und Grundsätzliches sowie bleibend Nötiges durch die dahinter in eckiger Klammer sich befindende

vorstellt: Warnung vor „eigenmächtigem Dienst an Angabe der Häufigkeit mit eventuellem Hinweis auf die

falschen Göttern" (S.93). Konkordanz (,,se Koiik.": „siehe Konkordanz"!).

Darauf folgen die Zeilen mit sechs gleichartigen Einheiten
, wenn sich so viele oder mehr ergeben, und zwar
c) mit dem abgekürzten Titel des Werkes, in dem der
Fundort angegeben ist, zusammen mit der nachgestell-

McKinnon, Alastair: Index Verborum til Kierkegaards Sam- ten Bandangabe gemäß der dritten, dänischen Gesamt-

fede Vaerker. Leiden: Brill 1973. XV 1322 S. 4° = The aU8gabe von Kierkegaards „Samledc Vaerker". Dann

Kierkegaard Indices, comp.Ied by A. McKinnon, HL Lw. fo,gen d) d;e jewe;lige)1 S,jt(;n_ um, Z.>iLm,f,nhon.

Ausnahmefälle innerhalb eines Abschnittes, der für ein
Wie schon in der Besprechung von A.McKinnons Wort gilt, werden besonders markiert: Eine Zahl mit
„Fundamental Polygot Konkordans til Kierkegaards dahintergestellten zwei Nullen („00") bedeutet, daß das
Samlede Vaerker" (Leiden 1971) in der ThLZ 98, Wort in einer Überschrift auf dieser Seite erscheint. Eine
1973 Sp. 541-546 auf die Wichtigkeit einer umfassenden, fettgedruckte Zahl mit einem Sternchen dahinter be-
bisher auch fehlenden Konkordanz hingewiesen worden deutet, daß das Wort dreimal oder häufiger auf einer
ist, so gilt das auch für den vorliegenden Indexband zu Seite vorkommt. Dementsprechend bedeuten zwei fett-
Kierkegaards „Samlede Vaerker", „der zuerst als Er- gedruckte Zahlen, mit Bindestrich verknüpft, daß das
gänzung der Konkordanz geplant worden war" (Ein- betreffende Wort auf diesen Seiten häufiger erscheint,
leitung - deutsch, p. XIII). Diese Ergänzung ist um so Dieser Häufigkeitsschlüssel sagt aber nichts darüber aus,
notwendiger geworden, als in der erwähnten Konkor- ob sich hier ein besonders wichtiger Abschnitt mit der
danz - je nach Ermessen des Herausgebers und seines Erörterung oder Entwicklung des Bezugswortes findet.
Mitarbeiterstabes - nur wichtige Begriffe - und diese Nimmt man beispielsweise das Verbum „(at)vove"
oft der Übersicht wegen nur in einer bestimmten Form - („wagen"), so findet sich in den fettgedruckten Stellenherausgegriffen
worden sind und dort Aufnahme gefun- angaben für „AE 1" („afsluttende uvidenskabeligc
den haben. Efterskrift") „Abschließende, unwissenschaftliche Nach-
Da der hier zu besprechende Indexband für den schrift", I (1846), also in SV3, Bd.9 auf p.123; für
Kierkegaard-Forscher in erster Linie („für die mehr her- ,,AE 2" in SV3, Bd. 10, p.97 und pp. 114-116 nach dem
kömmlichen Wissenschaftler"!, Einleitung, p. XIII) „Index Verborum" (p. 1276) dieses Verbum „vove" i"
und nicht für die „Linguisten" geplant ist, fehlen selbst- seiner der Existenzdialektik zugeordneten, anderer Ververständlich
„Präpositionen. Konjunktionen, Artikel bindungen enthobenen, reinen Gestalt: „at vove er

usw." (Einleitung, p.XIII). Wie der Herausgeber an- Correlat til Uvisheden" (,,[zu]wagen ist ein Korrelat ZU

gibt, würde bei Aufnahme letzterer Worte ein solcher Ungewißheit", SVS 10, p. 114). Der Häufigkeitsnachweis

Indexband auf 1650 Seiten anschwellen. Es ist gut, daß für „vove" dagegen in „Kjerlighodens Gjerninger'

daher alle von S.Kierkegaard verwandten wichtigen („Taten der Liebe"), und zwar in SV3 12. p. 190 ergib*

Worte (Namen, Substantiva, Adjektiva, Verben, Kom- in dieser Hinsicht nichts. Hier ist „vove zusammen"

posita) aufgenommen worden sind, die weniger als gestellt mit „Faren" („der Gefahr") und auf diese bez<>'

fünfhundertmal vorkommen. Ausnahmen hat es nur da gen. Daß die reine Bedeutung im obigen Sinne allerdings

gegeben, wo von den Worten, die fünfhundertmal und durchleuchtet, soll nicht verschwiegen werden,
mehr vorkommen, einige eine Schlüsselfunktion haben. Da SK in seinen theologisch-philosophischen Werkel'

Dadurch erreicht der vorliegende Indexband volle griechische Termini gebraucht, besonders in der Dissf"

Effektivität und kann den nachschlagenden Forscher tation „Om Begrebet Ironi" (1841, SV3 1), in den ,,Phil"'

voll zufriedenstellen. Damit, daß man im Gegensatz zur sophiske Smuler" (1844, SV3 6, pp.7-99) und in „Begf'

Konkordanz mit ihren Fragmentsätzen sich nur auf die bet Angest" (1844, SV* 6. pp. 101-240), werden dies®

Terminologie der 3. Ausgnbe von Kierkegaards Samledc Termini im Indexband berücksichtigt unter der Ober'

Vaerker 1-20 (Kopenhagen 1962 61) beschränkt hat, ist schrift (engl.) „Greek", was besagen soll, daß es h"'r

die Unterbringung der vielen Worte auf einen noch ak- nicht auf ein tatsächlich bei Kierkegaard vorhanden«''''

zeptablen Raum von 1322 Seiten (im Großformat) mit Wort, „sondern auf überhaupt alle griechischen Buch'

etwa 40-50 verschiedenen Worten oder Wortbildungen staben, Wörter, Sätze oder Zeilen im Originaltext"

und ihren wichtigen Ableitungen (Genitivstellung!, kommt (Einleitung, p.XIV). Für die Sorgfältigkeit b''1

PluralbildungI Komposita!), also mit etwa 600-1000 der Arbeit an dem vorliegenden Indexband spricht aurl>'

Nachweisen pro Seite - je nach Häufigkeit erreicht. daß sich zu der Komputerarbeit bei der Anordnung ^ef

Somit ist auch ein höchstes Maß an Übersichtlichkeit umfangreichen und sich als kompliziert erweiseiy'(,n

gegeben. Ohnehin ist die eben erwähnte dritte, dänische Verzeichnisses sechshundert einzelne, manuelle Kinli'l'1'"

Ausgabe der „Samlede Vaerker" Kierkegaards sehr gesellt haben. Die Einleitung ist wieder viersprnchig P

handlich und weit verbreiteter als die davor geschehenen schrieben (dänisch, englisch, französisch, dciitM''"'

Gesamtausgaben von Kierkegaards Werken in Däne- OO.I-XV). Eine Kodeliste für die entsprechend bei

mark1. Es ist daher anzunehmen, daß jeder Kierke- Konkordanz verwandten verschiedenen Ausgaben, n*?J.

gaard-Forscher diese wohlfeile, handliche Ausgabe be- heb der dänischen dritten und zweiten1, der verschiff

sitzt, um sie - auf den Indexband bezogen - zu verwen- nen englischen und französischen Ausgaben und '

den. Hat er sie aber nicht, so kann er ja den ersten Band deutschen, von E. Hirsch * und'H. Gerdes'bei K"^^..

der Indexreihe: „Kierkegaard in translation", compilerl Diederichs in Köln Düsseldorf in 36 bt. (1954 65)

by A. McKinnon (Leiden, 1970) zur Hilfe nehmen, wo die anstalteten Gesamtausgabe ist dem Indexbnii'' "

Stellennachweise für die jeweilige Ausgabe schnell zu er- gefügt.