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Ausgabe: | 1975 |
Spalte: | 357-359 |
Kategorie: | Neues Testament |
Autor/Hrsg.: | Laub, Franz |
Titel/Untertitel: | Eschatologische Verkündigung und Lebensgestaltung nach Paulus 1975 |
Rezensent: | Holtz, Traugott |
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Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 5
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werden philologisch erörtert. Häufig wird auf Literatur paulinischen Themen fort, die aus der Schule von Otto
verwiesen (allerdings nur mit Siglen der Titel, die man Kuß hervorgehen und in der von Kuß selbst berauschen
um 1850 kannte oder leicht fand und übrigens in gegebenen Reihe „Biblische Untersuchungen" erschei-
Bibliotheken mit alten Beständen auch heute ohne nen. Schon jetzt zeigt ein Überblick über diese Arbeiten,
große Mühe findet). Natürlich werden allgemein zu jeder in den das große Paulus-Buch des Lehrers1 einzu-
Bedeutungsgruppe lateinische und häufig auch deutsche beziehen ist, daß hier ein nachdrücklicher Versuch auf
Übersetzungen gegeben, nicht selten wenigstens ein katholischer Seite unternommen wird. Paulus und sein
paganer Beleg. Gegebenenfalls wird zu dem Stichwort Werk zu verstehen. Hervorzuheben ist dabei, wie deut-
'■ine kurze Ableitung gefügt, bei Namen las nebrtfflch« lieh ver.-u.-bi wird, die jeweilig« besondere geschieht -
Äquivalent; weiter werden auffallende Verbalformen am liehe Situation der paulinischen Äußerungen - jedenfalls
Kopf des Artikels vermerkt. Gewiß sind manche Er- vom methodischen Ansatz her - mit ins Spiel zu brin-
läuterungen und Hinweise durch die philologische Arbeit gpn. .
von vier Generationen überholt; das hebt indessen nicht Laub nennt in der „Einleitung" seiner Arbeit freilich
auf, daß der alte Wahl als Vertreter einer sachkundigen die Frage nach der Lebensgestaltung des Christen heute
Generation theologischer Philologen um 1850 uns noch als die Ausgangsposition seiner Arbeit. Doch tritt dieser
Mützlich zu sein vermag. Darum ist der Nachdruck der Einsatz bei der Durchführung fast völlig in den Hinter-
Clavis V.T.A. sinnvoll, solange das geplante große grund. Geblieben ist allerdings die Konzentration auf die
Lexikon zur LXX noch nicht greifbar ist. Untersuchung der Paränese in I Theas. Das erste Kap.
Daß an die Olavis eine Konkordanz zu Ps Sal2, ape bietet einen Überblick ..Zur Forschungsgeschichte der
Mos, a])r. Esdr (erarbeitet von Wolfg. Gombocz) und zu paulinischen Paränese" (8.1-24), das abschließende
«Jen griechisch erhaltenen Stücken des 1 Hen, zu par Kap. 5 behandelt „Die Paränese des ersten Ihessa-
Jer», gr (4) Bar, test Ahr, test lob, test Sal und ape Sedr lonikerbriefs im Rahmen der paranetischen Tradition
(erarbeitet durch Manfr. Kertsch) gefügt wurde (511 bis (8.179-201). Die drei Kapitel innerhalb dieses Rahmens
828), ist damit zu begründen, daß heute die sog. Apo- sind nicht so ausschließlich auf die Untersuchung der
kryphen und Pseudepigraphen stärker zusammengesehen Paränese ausgerichtet, haben aber gleichwohl ihren
werden als „zwischentestame.ntliche" Literatur. Auf die deutlichen Schwerpunkt bei diesem Gegenstand. Am
Bearbeitung von test XII, ep Arist, Jos As wurde ver- wenigsten freilich gilt das für Kap. 2 „Das Evangelium
«'"btet unter Hinweis auf die vorhandenen Indice« im für die Heiden nach dem Zeugnis des ersten tbessa-
A'.hang meist neuerer Ausgaben«. Bei jedem Wort lonikerbriefs" (8.25-49), das sichmit I Thess 1,9t be-
weggefassen sind nur Artikel und ml) werden die Bc- schäftigt; aber auch hier geht es L. letztlich darin,., zu
'"Kc x.u den einzelnen Tfnrmon brennt »n.reaehen. Auch zeigen, daß „vom Verständnis des .Evangeliums bot-
{•ge zu den einseinen Formen getrennt angegeben. Auch zeigen, daß „vom Versianonm oes ™
sind die Namen rezipiert. Der Kontext ist nicht tes« aus der Ansatzpunkt und der B .«
VMzeiehnet». Zu jeder Schrift ist der Index gesondert (ist), indem d,e ethische Paränese de« Itaduiifftijem,
''»«"leg,, so daß nun, zur Krhebung des (Jesamtbestan- Gemeinde in Thcssalonikc zu sehen ,st Sienst weaent-
« «* fftr ein Wort an 11 Stellen nachzusehlagen hat (test Beb Aufforderung zu einem .^^XHTbvL
Abr A und B ebenfalls sind getrennt verarbeitet). Doch nifungwie sie in der glauh.gen Annahme des
«'•winnt man bei diesem Arrangement bequem einen -ums Wirklichkeit 8™**** fi^Äbrle^
Überblick über den Wortschatz eines bestimmten konkrete Paränese des ersten Thr^alomk, rhn
Schriftstellers Die Druckvorlage der Konkordanz ist (8.50-95) behandelt vornehmlich IIhess 4,1-HlUnd
Mr sauber) zwÜispa lg geschHeben. so daß man an 5,12-22; Kap 4 .M***^« fj' T , J
f-ldr,.j,„e„ Stilen L, nMgen Kontext selbst ».schrei- bewähren«" (8.96-178) I Thess 4,13-5,11 sowie du
b«l kann......d,e Überschau über die Verwendung einer Kchtheitsfrage des II J hess
Summten Vokabel zu erleichtern, mit der man sich Be, d.esem 4. Kap. wird das I ro £ /» ^£ ' * .
p"ra.le |„.fllßt. Wird die von Pater A.-M.Denis ange- be.t besonders deutlich, hr Vf. ha m« I v«
Endigte v„ll tiindige Konkordanz zu den griechisch er- schieden«* auf die Be band P^^S^f^l
«altencn Pseudepigraphen des Alten Testaments ver- sächlich im Blick bat -^^^^SiSST^
entlieh deren «"samten Bestand zu jedem Wort ge- konzentrieren «ollen Die l^^^g^^i^
blossen verarbeiten, so wird das durch J.B.Bauer Echtheitsfrage ^^^SÄS
^antwortete Verfahren für manche Zwecke nützlich ren Exkurses zur Forsrh ngsge hichte) wa
f «>ben. Und vorerst haben wir einmal Indices zu den nur dann zumal n ««Ste J jenn d„
W verarbeiteten Texten zur Hand! ^*SSS^Srir^nJS^ Oemrindesitaation
~._ (.erharrt Drllln« r»i._i *«" ,
^—--- gelunrt worden wäre, h,s wäre dann zu zeigen gewesen,
»io,^v«iii vornin... ,.<.,„ , „ . ~ w'e unn< warum die Paränese des IT Thess anders ist als
S»Ä " "'" '"* »<"" T^"-" •*"*•*<•. UM die des I Thess. Daß der Vf. das nicht tut, nimmt fibri-
t^lewLn"'" M ummM'rl",r <i-r Edition o v.oebh»rdu gens im Rahmen dieser Arbeit der These von der Un-
AYR*l»bXp','i ,n,w'"'"" <"•«' K.ntion Robert a Kr.n »nrt Echtheit des II Thess das entscheidende Stück Über-
v„i 9* » Zi SSJkfcÄPHff? '•"**■« I972- zeugungskraft. Darüber hinaus ist auch die - allerdings
^q&SSfW^^^ZS^Lj^Z^ *ur !™™ - Behandlung von I Thess 2,1-12 in dieses
U|K,.„ivr„„ „„.,.,,,„. ,|,• ii,ir,,,.|,, ,!oiiV»in iB7o ,/0n in I Thess mit innergemeindlichen Irrlehren auseinandersetzen
muß.
Das ganze Buch leidet an dieser Neigung, möglichst
'"•»b, yr _ alle in I Thess zur Sprache kommenden Gegenstände
"""•Itun'' •'•"'"''■'"'"«'•«•ri«' Vorkündigunp und I^-bfn»- /n behandeln und dem noch die Frage hinzuzufügen,
&M Aprwu.u'u • K,n" Untersuchung zum Wirken wieweit sich daraus Rückschlüsse auf die Erstverkündi-
';"i"nMl„„,,. 'v ,,fonTJnf1" '" Th.7w*,?,,ik''- gung des Paulus ziehen lassen. Natürlich darf man eine,,,
J^itau-Hei TfU- , K»,h 'n v u~< SSSSE U,"T nirht vorschreiben wollen, über was er in seinem
"lih.i. i °'""o«n Knill Iii. .,1 !• ;,kiili .», HililiMrlie ,,, t i. t i • 1 i, | . . «.
'"Heilungen, hrHg. v. O. Kiihh. III Karl DM 42 /M " ' ^ P *'M ''a1'"1"- 'I"0 OW
I),,, «, . Fülle der iHTührten oder verhandelten Gegenstände die
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