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Ausgabe:

1975

Spalte:

293-297

Kategorie:

Christliche Kunst und Literatur

Titel/Untertitel:

Das christliche Denkmal 1975

Rezensent:

Mai, Hartmut

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Theologische Literaturzeitung 100. Jahrgang 1975 Nr. 4

294

Vidal, Marciano: Der Gegenstand des Ehekonsenses
(Concilium 9, 1973 S. 493-498).

Voss, Gerhard: Nachkritische Katholizität. Zu einer ökumenischen
Spiritualität. Versuch eines Durchblicks
(Una Sancta 27, 1972 S. 30-62).

Woronow, Liweri: Kirchliche Kalenderprobleme (Stimme
der Orthodoxie 1973 Heft 11 S. 39-53).

— Kirchliche Kalenderprobleme, III. (Stimme der Orthodoxie
1974 Heft 1 S. 41-45).

GESCHICHTE CHRISTLICHER KUNST

Das christliche Denkmal. Ein Sammelwerk in Einzelheften
über kirchliche Baukunst, hrsg. von Fritz Löffler.
Berlin: Union Verlag 1969/73. Je 32 S. m. Abb. kl. 8°. Je
M 1,50. Doppelheft je 64 S. m. Abb. kl. 8°. Je M 2,50.

Heft 3/3A: Der Dom zu Freiberg. Von H. M a g i r i u s.

Kart. M 2,50.

Heft 6: Die Marienkirche zu Rostock. Von G. B a i e r.

Heft 9: Der Dom zu Schwerin. Von A. F. Lorenzt
4. Aufl. bearb. v. G. B a i e r.

Heft 12: Zisterzienser-Kloster Doberan. Von E.
F r ü n d t. 4., bearb. Aufl.

Heft 26: Die Klosterkirche zu Paulinzella. Von F.Möbius
. 2., neubearb. Aufl.

Heft 37: Die Stiftskirche zu Quedlinburg. Von G. L e o -
pold.

Heft 44/45: Der Dom zu Merseburg. Von H. M ö b i u s.

2., Überarb. Aufl. Kart. M 2,50.
Heft 49: Die Marienkirche zu Mühlhausen. Von E.

B a d s t ü b n e r. 2., Überarb. Aufl.
Heft 59: Die Nikolaikirche zu Stralsund. Von E.

Fr ü n d t. 3., neubearb. Aufl.
Heft 62: Die Marienkirche zu Torgau. Von H.Magi-

rius u. Sibylle Harksen.

2., neubearb. u. ergänzte Aufl.
Heft 68: Die Stiftskirche zu Gernrode. Von H. Möbius.
Heft 69: Die Liebfrauenkirche zu Halberstadt. Von H.

L. N i c k e 1. 2. Aufl.
Heft 77: Die Andreaskirche zu Eisleben. Von I.Roch.
Heft 78: Erzgebirgische Wehrgangkircben. Von W.

Spickenreuther.
Heft 79: Die Schloßkirche zu Altenburg. Von K.Mertens
.

Heft 81: Die Wolfgangskirche zu Schneeberg. Von R.

Z i e ß 1 e r.

Heft 82: Die Stiftskirche zu Karl-Marx-Stadt/Ebersdorf
. Von H. M a g i r i u s.

Heft 83: Stadtkirche und Schloßkapelle zu Schmalkalden
. Von E. Badstübner.

Heft 84: Das Liebfrauenkloster in Magdeburg. Von H.
Möbius.

Heft 85: Die Friedenskirche zu Potsdam. Von S.Bad-
s t ü b n e r.

Heft 86: Die Stadtkirche zu Weimar.
Von E. S c h m i d t.

Heft 87/88: Die gotischen Kirchen in Heiligenstadt. Von
H. Möbius. M 2,50.

Heft 90: Die Marienkirche zu Berlin. Von E. Badstübner
.

Nachdem bereits in ThLZ 84 (1959) Sp. 455 und 925 bis
927, 87 (1962) Sp. 542-544, 88 (1963) Sp. 455-447 die bis
1961 erschienenen Hefte der Reihe von Alfred Weckwerth
lobend besprochen worden sind, soll nach längerer Pause
erneut auf das jetzt Heft 90 zählende Corpus hingewiesen
werden. Seine stetige Entwicklung in über zwei Jahrzehnten
ist nicht zuletzt das Verdienst des Dresdner
Kunsthistorikers und Denkmalpflegers Dr. Fritz Löffler
als des Begründers und Herausgebers. Sein 75. Geburtstag
ist Anlaß, die Bedeutung der Reihe zu würdigen und
zu charakterisieren.

Sie besteht in der Mehrzahl aus jeweils einer Kirche
gewidmeten Einzelheften. Manchmal verlangt die künstlerische
Bedeutung und Vielgestaltigkeit des Denkmals
ein Doppelheft (z. B. H. 3/3 A). Unter den neueren Heften
kommt es häufiger zu Sammeldarstellungen nach lokalen,
regionalen oder sachlichen Gesichtspunkten (H. 78, 80,
83, 87/88). Ihrer Anlage nach sind es keine Führer, sondern
kleine Monographien über Stadt-, Kloster-, Dom-,
Stifts- und Schloßkirchen. Dorfkirchen kommen nur gelegentlich
vor (H. 78). Fast alle Kirchen stehen auf dem
Boden der DDR. Daraus ergibt sich, daß Bauten des Mittelalters
überwiegen und Denkmäler nachreformatori-
scher Zeit vor allem in den Ausstattungsstücken zu finden
sind (z. B. H. 90). 1972 wurde mit H. 85 („Die Friedenskirche
zu Potsdam") erstmalig ein Kirchenbau des
19. Jahrhunderts in das „Christliche Denkmal" aufgenommen
, übrigens zum gleichen Zeitpunkt wie die Darstellung
von Jürgen Pietsch im „Kleinen Kunstführer"
Nr. 375 (Zürich: Schnell und Steiner).

Die starke Nachfrage nach diesen preiswerten Heften
über christliche Denkmäler, vor allem über Kirchen, zu
denen größere Gemeinden gehören oder die von vielen
Touristen aufgesucht werden, schlägt sich in den hohen
Auflagen und Neuauflagen nieder. Das Bemühen um
einen qualitätvollen, dem neuesten Forschungs- und Restaurierungsstand
entsprechenden Text und ihm ebenbürtige
Abbildungen zeigt sich deutlich in den Neubearbeitungen
, die oftmals von anderen Autoren als denen
der Erstauflage vorgenommen wurden. 1953 beschrieb
Werner Lange den Freiberger Dom (H. 3). 1969 wurde er
als Doppelheft (H. 3/3 A) mit einem völlig neuen Text
von Heinrich Magirius bearbeitet, der die vom Institut
für Denkmalpflege und ihm persönlich geleistete Arbeit
in umfangreichen Grabungen, Farbuntersuchungen, iko-
nographischen Studien und Restaurierungen berücksichtigt
und sie in knapper, zuverlässiger und allgemeinverständlicher
Darstellung einem breiten Leserkreis
nahebringt (vgl. dazu vom gleichen Autor die für die
Fachwelt bestimmte Monographie: Der Freiberger Dom.
Forschungen und Denkmalpflege. Weimar 1972). Uberhaupt
wird bei den Heften etwas von der vielfältigen,
jeweils anders gelagerten Aufgaben der Denkmalpflege
sichtbar: z. B. die umfassende und langfristige Restaurierung
der romanischen Gesamtanlage des Liebfrauenklosters
in Magdeburg (H. 84), Wiederaufbau der Wolf-
gangskirche in Schneeberg als gotische Hallenkirche (H.
81), Erneuerung der Georgskirche in Schmalkalden und
ihre Ausstattung mit modernen szenischen Chorfenstern
von Carl Crodel (1964), Restaurierung der originalen
Farbigkeit von 1589 in der dortigen Schloßkapelle (1965
bis 1967) (H. 83).

Zunächst sei auf die seit 1970 erschienenen Neuauflagen
bzw. Neubearbeitungen hingewiesen.

1972 erschien eine Neubearbeitung von H. 6 („Die Marienkirche
zu Rostock") von Gerd Baier. Sie fußt auf den
Erkenntnissen von Adolf Friedrich Lorenz, dem verstorbenen
Bearbeiter der Erstauflage, artikuliert schärfer die
Bedeutung der mächtigen Backsteinbasilika und die Besonderheit
der reichen Innenausstattung, die von der
hervorragenden Bronzetaufe von 1290 über den Rochusaltar
, einem charaktervollen Schnitzaltar von 1525—30,
und die Renaissancekanzel von 1574 bis zu dem groß angelegten
Barockprospekt von Orgel und Fürstenloge
reicht. Dafür fehlen die die Kunstwerke nur mittelbar
interpretierenden theologiegeschichtlichen Passagen.
Schließlich wird auf die bleibende Bedeutung der Ma-