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Ausgabe:

1974

Spalte:

96-97

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Kapelrud, Arvid S.

Titel/Untertitel:

Dødehavsrullene 1974

Rezensent:

Bernhardt, Karl-Heinz

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Seite 1, Seite 2

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Tlieolugisdie UteraturzeiUinc Ü9. Jahrgang 1074 Nr. 2

ricai evidence; S. B.H.Bon Mahäräj, TLe Life and Message
of Sri Caitanya; J.Gonda, Mudrä; W. Heinz, Der indopersische
Dichter Bidil, sein Lehen und Werk; H.D.
Smith, The „Three Gems" of the Päncaräti a Conon - a
critical appraisal; H.Dumoulin, Theistic Tcndencies in
Japanese Buddhism), zur iranischen (M.Eliade, GayO-
mart et la Mandragore; R. Ghirshman, Un nouveau
has-relief sassanide; R. Göhl, Spiegel der T'ang-Zeit mit
säsänidi8chem Randdekor; E.O.James, Iranian Studies;
G. Gnoli, Note zu xääyadiya- e xsaca-; A. Schimmel, Nur
ein störripf lies Pferd), zur islamischen (J.Bowman, The
Qur'an and Bihlical History; A.Haglund, Some Remarks
about Muslims in China; M.Khodayar Mohebbi, Les
principes essentiels de la theologie chiite; H.Ringgren,
The Root SDQ in Poetry and the Koran; J.Wardenburg
, Un d6bat coranique contre les polytheistes; W.
Montgomery Watt, The Camel and the Needle's Eye), zur
nordeuropäischen Religionsgeschichte (E. Segelberg
, God help Iiis Soul; A.V. Ström, Vorchristliche
Weihnachtsgäste. Drei heutige Reste germanischer Götter
), zu den Religionen der schriftlosen Kulturen (Th.P.
van Baaren, The Flexibility of Myth; E.Dammann, Die
religiöse Bedeutung des Bantuwortstammes -lungu;

A. Hultkrantz, The Elusive Totemism; G. Lanczkowski,
Der aztekische Blumengesang; H.Siiger, A Himalayan
Goddess of Procreation. From the Lepchas of Sikkim;

B. Sundkler, Messies Bantou?), zur Religionsphäno-
menologie resp. vergleichenden oder systematischen
Religionswissenschaft, z.T. theologischen und religionsphilosophischen
Inhalts (P. Gerlitz, Religionsgeschichtliche
und ethische Aspekte des Fastens; K. Goldammer,
Elemente des Schamanismus im Alten Testament;
K. A.H.Hidding, Über Gott in der Religionsgeschichte;
J.Menard, Le „Descensus ad Inferos"; E. G.Parrinder,
Definitions of Mysticism; R. J.Zwi Werblowsky, Ape and
essence; K.Rudolph, Einige grundsätzliche Bemerkungen
zum Thema „Schisma und Häresie" unter religionsvergleichendem
Gesichtspunkt; A.Antweiler, Stufen des
Glaubens, der Kirche, der Steuer; G.Mensching, Der
Glaube des Menschen an Zukunft und Entwicklung; H. J.
Schoeps, Die religiöse Ansprechbarkeit des modernen
Menschen; K.Weiss, Das Problem der Verflechtung
christlicher Existenz in säkulare Strukturen aus der Sicht
des Neuen Testamentes; E.J. Jurji, The Role of the
History of Religions in College/University/Serninary
Curricula; W.Eilers, Der Schöpfergott) und zur Religionspsychologie
(W.Arnold, Welche Chancen bietet
die Allgemeine Psychologie durch ihre Fortschritte der
Religionspsychologie an? E.Berggren, Anmerkungen zu
einem Eckhartstudium; W.Keilbach, Parapsychologie
und religiöses Erleben; H. Sunden, La danse et le mythe).

Am Schluß findet sich eine Bibliographie Widengrens
(451-464), die K. Drynjeff zusammengestellt hat und
die den Zeitraum vor 1934 (erste Rezension) bis 1972
(z.T. noch unveröffentlichte Arbeiten) umfaßt.

Man kann ohne Übertreibung sagen, daß diese Festschrift
mit zu den besten ihrer Art gehört, d.h. zu den
traditionellen ohne ein festes Rahmenthema. Der inhaltliche
Reichtum (auch in methodischer Hinsicht) mit
größtenteils hohem wissenschaftlichem Niveau macht das
Werk zu einem unentbehrlichen Bestandteil moderner Religionsgeschichtsforschung
, von deren Leistungsfähigkeit
und vielfältiger Palette es einen schönen Beweis liefert,
und zu deren Förderung der Jubilar selbst viel beigetragen
hat: diese Festgabe ist für ihn sicherlich ein beglückendes
Echo seiner Lebensarbeit. Dafür gebührt den Herausgebern
und dem Verlag ausdrücklich Dank.

Leipzig Kurt Rudolph

ALTES TESTAMENT

ka|M-lrud, Arviii S.: Dadrlia vsmlieiii-. l'iimune nom kastei-
nytt lys ovt-r Bibelen og Jesu sanitid. OKlo/Beigtn/Troms0.-
Universitetsforlagct [19711. Iß7 S. m. 8 Taf.. 2 Ktn. 8°.
Sek». Kr. 20.-.

A. S. Kapelrud legt eine Einführung in die Qumran-
Texte vor, die für einen breiteren norwegischen und
dänischen Leserkreis bestimmt ist, dem die größeren
Werke dieser Art in englischer oder deutscher Sprache
nicht zugänglich sind. Dem Vf. ist es gelungen, auf beschränktem
Raum eine im besten Sinne allgemeinverständliche
Darstellung des Inhalts und der wichtigsten
Sachprobleme der Handschriftenfunde vom Toten Meer
zu geben.

Am Anfang steht eine Schilderung der äußeren Umstände
der Handschriftenfunde sowie der Ergebnisse der
archäologischen Ausgrabungen auf der Ruinenstätte von
Qumran (S.7-27). Erwähnt werden auch die anderen
Fundstellen in der Wüste Juda. Es folgt die Beschreibung
der einzelnen Handschriften nach Inhalt und Problemen
(S.28-114). Da K. dabei die wichtigsten Forschungsergebnisse
nicht nur ziemlich ausführlich mitteilt, sondern
zugleich kritisch diskutiert, gewinnt das Büchlein
auch für den Fachmann an Interesse. Gründlicher wird
neben der .Sektenrolle' vor allem der ,Habakuk-Kom-
rnentar' behandelt, für dessen Abfassung K. einen Zeitpunkt
zwischen 171 v. Chr. und 40 v. Chr. als möglich erachtet
. Die Argumente von H. Bardtke für eine Ansetzung
um eine Generation früher - also vor 171 v. Chr. - werden
leider nicht berücksichtigt1. Besonderes Interesse
wird der Einblick in den Inhalt der bisher noch nicht
veröffentlichten ,Tempelrolle' finden, die im Juni 1967 in
Bethlehem zum Vorschein kam. Sie ist die längste der
Handschriftenrollen aus Qumran (1,2m länger als die
Jesajarolle) und allem Anschein nach von großer Bedeutung
für die Kenntnis des Charakters der Qumran-Ge-
meinschaft bzw. der in Qumran aufbewahrten Bibliothek
. Der Inhalt umfaßt eine Sammlung von Halakhot,
Angaben über Feste und Kalender, eine Beschreibung des
Herodianischen Tempels und eine Art von Mobilmachungsplan
.

Auf die inhaltliche Wiedergabe der wichtigeren Qum-
ran-Handschriften folgt eine knappe Skizze der Eigentümlichkeiten
der Qumran-Gemeinschaft (S. 115-25) und
eine Erörterung ihrer Beziehungen zum Neuen Testament
und zum Urchristentum (S. 126-47). K. betont die wesentlichen
Unterschiede zwischen den theologischen Anschauungen
der Qumrantexte und der Verkündigung Jesu nach
den synoptischen Evangelien, obgleich auch hier gewisse
Einflüsse, wohl durch die Vermittlung der Johannesjünger
, spürbar werden (S.126ff., 139). Demgegenüber
werden die ziemlich engen Beziehungen zwischen den
Qumrantexten und den paulinischen Schriften sowie dem
Johannesevangelium und besonders dem Hebräerbrief
anerkannt und durch mancherlei interessantes Beleg-
material im Hinblick auf den Dualismus (S.128ff.), die
Auffassung von der Gemeinde (S. 135f.) und die Vorstellung
vom neuen Bund (S. 137f.) anschaulich gemacht.
Insgesamt vertritt der Vf. die Meinung, daß wichtige
Gemeinsamkeiten zwischen Qumran und dem Urchristentum
bestehen. „Vom Blickwinkel der Qumrangemein-
schaft aus" muß man feststellen, „daß alle ihre wesentlichen
Vorstellungen und Gesichtspunkte in das Urchristentum
übergegangen sind" (S. 138). Allerdings kann
man diesen Satz eben nicht umkehren und sagen, daß alle
wesentlichen Elemente der urchristlichen Verkündigung
bereits in Qumran vorhanden sind. Das zeigt sich insbesondere
auch in einem Vergleich der eschatologischen
Erwartungen in den Qumranschriften und im Neuen