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Ausgabe:

1974

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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95»

aale Rollo" der biblischen Texte innerhalb de« probleni-
orieatierten Unterrichts als nicht ausreichend angesehen
wird. Fachspozifischo ßibolkurse dagogon bewahren
den Religionsunterricht vor Atemlosigkoit (in
der Jagd nach sogenannten aktuellen Thomen), vor
einer „journalistischen Finengung und Verflachung des
Denk- und Fragehorizontes", vor der Neutralisierung
biblischer Zeugnisse. Außerdem zeige das Kontextmodell
offensichtlich Schwächen: Das Interosse der
Heranwachsenden sei durch die zuerst dargebotenen
Profantexto bereits aufgesogen, b<Vor die Verkoppelung
mit den biblischen Texten geschieht; auch sei oft der
Zusammenhang zwischen beiden Inhalton zu diffizil
oder kaum einsichtig. Mit Recht sagen dio Autoren im
Vorwort, daß es sich hier nicht um Alternativen handeln
könno, sondern daß der fachspezifischo Bibclkurs noben
dem Kontextmodell stehen soll. Problomorientierter
kirchlicher Unterricht (S. Schmutzlor) jedenfalls
wollte nie ohno eigenständige Bibolauslegung auskommen
: ,,An der sorgfältigen, theologisch und pädagogisch
verantwortlichen Auslogung biblischor Porikopen
als einer bleibenden und kontinuierlich zu praktizierenden
didaktischen Grundform kirchlichen Unterrichts
ist unbodingt festzuhalten'' (Die Christenlehre
1971 H. 7. S. 194).

Im 1. Teil („Didaktische Grundüberlegungen")
werden die Gründe für einen fachspezifischen Bibelkurs
aufgezeigt, im Zusammenhang mit den altersspozifischen
Verhaltensweisen und Erwartungen die Vorzügo einer
Arbeit am Jeremia-Buch (historischer Bezug, keine
Mirakel, Einheit von Wort und Tat bei Jeremia u. a.)
genannt und schließlich Lornziele orstellt. Der Abschnitt,
der „oinige Spezifika des religiösen Verhaltens und der
Erwartungen" der Dreizehn- bis Sechzehnjährigen (das
sind keine „Kinder"! S. 106) darstellen will, bezieht
sich auf die Einsichton der neueren Entwicklungspsychologie
. Ob hier allerdings R. Oerter sinngemäß
aufgenommen wird, bezweifelt der Rezensent. Gerade
von einer Suche nach der Wahrheit und einem verantwortliehen
Tun könne bei zu beobachtender unohmen-
der Gleichgültigkeit nur bei einem kleinen Teil der
Jugendlichen die Rede sein (R. Oerter S. 291 und 297).
Wäre nicht die Anknüpfung z. B. an die soziale Lebons-
praxis motivierender für mehr oder weniger alle Jugendliche
? Gerade bei der Krage nach dem echten oder falschen
Propheten kommt es zu Problemen, die das Lebenspraktische
betreffen (z.B.: Beeinflußt rlie wirtschaftliche
Abhängigkeit den Botenspruch T) .

Di • historische und theologische Analyse muß natur-
gem&ü gerafft sein, soll das Programm durchgehalten

ül.ll

werden, daß dem Praktiker für seine Unterriohtsvorbo-
reitung mit diesem handbuchartigon Werk alles Nötige
in dio Hand gegeben ist (aber: Lassen sich nicht dennoch
bei den drei Typen des Prophetentums auch geschichtliche
Entwicklungen kurz benennon '1 S. 23/24. Auch
der Vorbehalt bei der Berufung des Jeremia gehört zum
literarischen Schema, deshalb ist die psychologisieronde
Paraphrase unangebracht! S. 42). Die Auswahl der
exemplarischen Texte, Themen und Probleme des Je-
romia-Buches ist begründet und einsichtig.

Im methodischen Teil erkennt man don Praktiker,
der schon in den Vorüberlegungen umsichtig und konkret
die tatsächlichen Möglichkeiten und Schwierigkeiten
aufzuzeigen weiß. Daß der Leser dann auch
Stund nprotokolle geboten bekommt, macht dieses
Heft zu einer wirklichen Hilfe. Ein paar Fragen seien
hinsichtlich der Unterrichtsentwürfe bzw. der durchgeführten
Unterrichtseinheiten noch genannt: Das
„dous-dixit" K. Barths (übrigens eine theologische,
keine didaktische Atissago!) wurde anfangs gerügt S. 12,
aber im Unterrichtsaufriß ist es dann doch zu finden
S. 115! Warum ist der „Götzendienst" wieder nur moralisch
aktualisiert S. 120 f. ? So einsichtig die Auswahl
ist, muß doch gefragt worden, ob ein Bibelkurs, der sich
auf lange Zeitdauer erstreckt, durchzuhalten ist, zumal
es sich um Dreizehn- bis Sechszehnjährige handelt.
Vielfältiges Matorial und eine Fülle von unterschiedlichen
Methoden wird allerdings angeboten.

Brandenburg Dieter Roiher

Droisbach, Dieter: Qualifizierte Ausbildung. Konzeption
des Rauhen Hauses naoh 1833 (Diakonie73 S. 228—233).

Hoidonroich, Ulrich: Stationen auf dom Woge zur Reifung
Problemo in der Heimerziehung 1973 (l)iakonie 78,
S. 223—227).

Priobko,Manfred: Freiheit gewähren. Wiehorns Beitrag zm
Heimerziehung heute (Diakonio 73 S. 249—251).

Rost , Dietmar, u. Joseph Machalke: Du bist bei mir. Kinder
beton und fragen, Illustrationen von R. Hagen-Toi-n.
Gütersloh: Oütersloher Vorlag;shaus Oenl Mohn [1974].
59 S. m. zahlr. färb. Abb. kl. 8°. I'p. DM 9,80.

Thomenplan für den Kindorgottosdionst. Einführung
(PBI 114. 1974 S. 585—590).

Themenorientierter Kindorgottesdienst, ein Beispiel fürdus
Ende des Kirchenjnhres (PBI 114, 1974 8. 681—084).

Thoinonorientierter Kindorgottosdionst - ein Beispiel für
Advent (PBI 114, 1974 S. 737 740).

Theologische Literatui/.ojtuug 99. Jahrgang 1974 Nr. 12

Die Mitarbeiter diese» Heftez:

Doz. ür. theol. h.ibil. Günther Baumbach, 110 Berlin-Pankow. Trolleborger
Straße 54
Dr. Christoph Berger, 8901 Jena-Ammcrbach, Coppanzer Weg 9
Doz. Dr. theol. habll.Ilse Bertlnettl, 1402 Potsdam-Babelsberg, Spindel-
Straße 10

Prof. D. Georg Bertram, 6301 Fernwald 2 — Annerod, Waldstraße 16
Dr. Karl-Martin Beyse, 402 Halle/Saale, Lelbnlzstraße 19
Doz. Dr. Karl-Heinrich Bleritz, 705 Leipzig. Straßo der Befreiung 59
Kirchenrat D. Dr. Walter Blankenburg, 649 Schlüchtern/Hessen, Bahn-
hofstraße 35 D

Doz. Dr. habll. Joachim Conrad, 7022 Leipzig, Menckcstraßo 26
Prof. Dr. H.-J. Diesner, 401 Halle/Saale, Aug.-Bcbel-Str. 69
Prof. Dr. Gert Haendlcr, 256 Bad Doberan, Rostocker Straße 17
Prof. Dr. theol. habll. Günter Haufe, 22 Oreifswald, Robcrt-Bhiin-

Straße 11 „ .

Doz. Dr. Wolfram Herrmann, 701 Leipzig, Nikolaikirchhof 3
Prof. Dr. Klaus-Peter Hertzsch, 69 Jena, Rlcarda-Huch-Weg 12
Prof. D. Gottfried Holtz, 25 Rostock, Gcorglnenweg 7
Prof. Dr. Traugott Holtz, 402 Halle/Saale, Bergschenkenweg 5
Dr. Friedrich Jacob, 9011 Karl-Marx-Stadt. Bornacr Straße 95
Prof. Dr. theol. Hans-Hlnrlch Jensson, 115 Borlln-Mahlsdorf, Siegfriedstraße
14

Prof. Dr. thcol.habil. Oottfried Kretzschmar, 703 Leipzig. Kurt-Klsner-
Straße 21

Prof. D. Dr. Arno Lehmann, D. D., 402 Halle/Saale, Klrsclibergwcg 18
Prof. D. Rudolf Lorenz, 65 Mainz, Jakob-Steffan-Straße 12
Doz Dr. theol. habil. Ingetraut Ludolphy, 7022 Leipzig. Welnllgstr. II
Dr Kurt Nowak, 7083 Leipzig. Karl-Schurz-Straße 10

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Prof. Dr. theol. habil. Knnrad Onasch, »02 Halle/Saale, Sehlelermaoher
Straße 44

Dr. D. Reiher, 15 Potsdam. Joh.-Dieckmann-Allee 0
Prof. Dr. Henning GraT Keventlow, 463 Hoohiim-Qiiorenburg, Laerholz
Straße 29

Doz. Dr. theol. habll. Joachim Rogge, III Berlin-Biesdorf 1, Ohcrfeld-
straße 213

Doz. Dr. Wollgang Schenk, 48 Naumburg/Saale, Domplatz 6
Prof. D. Erdmann Schott. 402 Halle/Saale, Friedenstraße 28 a
Prof. Dr. Dr. h. c. Eduard Schweizer, D. D.. Pllgerweg 8, 011 H044 Zürich
Prof. Dr. Oeorg Streeke r. 3408 Bovenden b. Oellingen. Wllhelm-Raabe-
Straße 6

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straße 22

Dr.thcol.habil. Frlcdlielm Winkelmann. 1017 Berlin, Liehtenlierger Str. 18

Die „Theologische Literaturzeitung" erscheint In der Evangelischen
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