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Ausgabe:

1974

Spalte:

914-915

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Collange, Jean-François

Titel/Untertitel:

L' épître de Saint Paul aux Philippiens 1974

Rezensent:

Schweizer, Eduard

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Theologisohe Literaturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 12

91 t

Im zweiton Teil („Der Text des Neuen Testamentes") der paulinisohen Brief literatur: die nichtpaulinische

ist ein Abschnitt über die äthiopische Übersetzung des Abfassung dos 2. Thessalonicherbriefes sei neben der

Neuen Testamentes hinzugekommen (§ 20, S. 159—161). nach wie vor festgehaltenen Möglichkeit der Echtheit

Erheblich überarbeitet und erweitert wurde § 21 („Der eine ernstzunehmendo Ansicht (S. 409). Die Teilungs-

lieutigo Stand der Erforschung des noutostamentlichen vorschlage zu don Paulusbriofen werden sorgfältig, mit

Textes"), in dem besonders die Überlegungen zur „inne- deutlicher Tendenz, die literarische Einheit zu be-

ron Kritik" über die frühere Auflage hinausführen (S. huupten, geprüft; z. B. wird Rom 16 (abgesehen von den

184—186). sekundären Vorsen 25—27) zum Briefganzon gezogen

„ , ..„ „ . , . . . it..-«..»...,« Hoc (8« 462). Vorsichtig, kritischor als in der 5. Auflage, er-

Von noch größerem Gewicht ,st die Bearbe.tung des djo Urtei,Hbn| zur Echthoitsf do8 KolosSer-

dritten Teiles, die d.o Ergebnisse der Instorisoh-knt.- * Epheserbriofes (§40, S. 463 ff., § 42, S. 479 ff.)

sehen Forschung der Gogenwar konsequent, wenn auch P ^ ^JkikimhauBor ^ jymischXl

nicht unkritisch "Wendet ( D e Entstehungf der fassorschaft der „Pastoralbriefe" bestritten; ihre„Pseud-

Sohnften dos Neuen Testamentes ) «p zum MarW onymität" wird <lurch weiterführende Überlegungen

CV£

angolium; hier wird zu Rocht die zentrale Bedeutung wahrscheinlicher gemacht (vgl. §44, S. 538 ff.),
b» Mossiasgehoimnistheorie hervorgehoben (den rertak- au(jh die >(Katholisohcn Briefe" der anerkannten
tlonellea Ursprung hatte übrigens schon Rutiolt »tut- Moimmg entsprechend in die Entwicklung der nachmann
wahrseh.-inlioh zu machen versucht) und das np0stolischen Kirche eingeordnet werden (§ 46 ff., S.
Problem des verlorengegangenen Markusschlusses ein- _(;2 ff ( A„sfühl.lichpr sohlioBlich das Bild des roligions-
gehond diskutiert (§ 25, S. 218. 221—224); ebenso zum K08Chichtlichen Horizontes der Apokalypse des Jo-
Matthäusevangelium: Di'- Sichtung der altkirch hclu-n ,ianneg> deren Zuweisung zum Apostel oder ephesini-
/«ugnisse zum Vorfasserproblem ergibt, daß das h.van- ^hen presbyter „Johannes" nicht als wahrscheinlich
geltam „eine original griechische Schrift" ist und s< m Kolton kann (§ 53, S. 631 ff.).

Verfasser nicht mit Q^^**"™™*™^ In allen Teilen handelt es sich um eine durchgreifend

werden" kann (§26, S.233 f.). Kritisch fragenjag man, boitote Neuaufl 80 daß faktiaoh em neueB

ob angesichts der bewußten Übernahme ond modM- entstanden ^ kann deQ Nichtfllchmann m

zierenden Verarbeitung der mark.n.schon h ti ations- Prob|ome der neutestnmentlichen Einleitu.igswisson-

angaben durch den ersten Evangelisten d.e res^toHung, 8achkundig einführen, dem Fachexegeten wird

Matthäus zeige sich an Chronologie und G ograph ^ ^besondere durch die umfassende Aufbereitung der

..uninteressiert", einen über die 5. Au lag.' h naus ufl- Sekundärliteratur eine wertvolle Arbeitshilfo sein. Sein

renden, wirklichen Fortschritt darstellt. H.c.b. i hAtt* wiMenBohaftlioher Rallg ist. vor allem mit der Tatsache

man sich näh-re Erläuterungen zur ho.lsgesch.chtl chen n dftß eg trotz vor8iohtiger Bewahrung der Tra-

Konzeption des Matthäus gewünscht, die auch die theo- ^ ^ ^ Anopkennullg d(,r grundiegendon Bedeu-

logische Basis der widerstreitenden partik.darist iscnen ^ historisch-kritischon Detailmethoden und durch

und universalistischen Aussagen im ersten Evangelium konsequente Anwendung die Überwindung einer

darstellen kann (zu S. 239. 244). Ausführlich und De- zwischen evangelischer und römisch-katholischer

sonnen die Überlegungen zur Verfasserschaft des l.ukas- Interpretation des Neuen Testamentes dokumentiert,

evangeliums (§ 27): Die Frage, ob „Lukas ein *WUUe- ^ ^ wenigen Jahrzehnten unüberbrückbar zu

Mhüler gewesen, sei zumindest umstritten (». <!5ö); si schien

wird im folgenden auf Grund des Paulusbildes der Apo- 0öttingen Georg strecUer
st'-lgesohichte verneint werden (8. 379).

Eindringend die Darstellung der Qu*Uenfr^und
der Theologie des Lukasevangeliums (S. 256 ff. 263 ff.).

Intensiv überarbeitet ist der Abschnitt „Die syn- Clllf*i Tean Krancois: L'fipitre dp Saint Paul Mi Philipoptische
Frage", der zugunsten der Zweiquellentheorie piens. Public avoc lo concours du C'entre National de In
eindeutig Stellung bezieht (§28, S. 272 ff.). Über die Rechereh.- Scient ifique. Neuehntcl i Delachaux & Niestie
lormgesehichtliche Methode wird knapp, mit gewohnter [1973]. 139 8. gr. 8» «= Com.nentaiie du Nouycau Tests-
s. . , Hirmt..,„. vmn sehöpfe Tischen ment, publ. sous la directum de r. Hoven, P. Bonnard,
Bkep«to gegenüber der Hypoth. s< v om I ßouttier, M. Carrez, M.-A. Chevallier, J. K. Collangc,
Charakter .lorurohris. liehen CteBMfade.geh«, delt, dem M. ^ ß p ^ ^ y } Leonhnl.Ht.
gegenüber in einem n-uen Unterabschnitt de r. ph-H. Menoud, P. Prigent, H. Riesenfeld, C. Senft et
tionsgoschichte vorgeführt, die mit guten Gru"',Pn^S R. Trocme, Xa. sfr. 24,— ; Lw. »fr. 30,—.
-notwendige Fortsetzung und Ergänzung der Da0 uacb kaum mehr a)s zwoi Jahrzehnten der Korn-
thode" gewerte« ist (§ 29, S. 289ff. 29»ff.). U» »<°»u * inüntnrvonpj?onnardorsetztwird,zeigt, wiedieHeraus-
dieser Paragraph« schließt sieh der Disposition . ^ ^ ^ H„hp ^ ^ b,eibon wollcn Dor Brief
Auflage an. Hierzu sei rorgeaehlagen, ',|c' 1u',||on" " *ird donn auch als redaktionelle Zusammenstellung
">"tliodenkritisch«-n Problemstellungen (§§ 28 un*' e|nM Kurzschreibens (4,10—20) mit zwei Briefen (1,1
künftig zu Anfang des „ersten Abschnittes lB^'7°J |>jg 3 jft + 4f2_7 „nd 3,1b—4,1 + 8 f.) angesehen.
z" diskutieren, da die Darstellung der synopjsc 1 ^1 ^ oiner ephesinischen Gefangenschaft ge-
Kvangelien nicht zuletzt die Ergebnisse der ^"^"J^ schrieben; der Anlaß könnte die von vielen nicht ver-
^'sohichtliehen Methode voraussetzt, wie ins ' ^tandenc Entscheidung des Apostels gewesen sein, nicht
'Ii" Informative Bkbuierung der Theologie der^ ^ id8 Märtyrer zu sterben, sondern sich auf sein römisches

»•ton geaeigf hat. Stark r ta 6m «Jrg«" Bü r(fcht 7M berufen. Das könnte 1,16 f. 21- .

^;>'<l d., theologischen Kragen aoofa bei der Brort v ^e obwohK auch ^ don Vorfa88er> die Hypothek

WrEJnleitur^probl^deeJohann^vang«MI«; „nbeweisbar bleibt. Die Gegner sind in großer Nähe zu

p- ^»0 344). .las nun nicht mehr dm Sebea«'a n ^ , Kor gü8ohon. Einige Exkurse behandeln

/„gesprochen wird; entscheidend tui kontroverse Fragen: Da Paulus mit „Propheten",

'tamini« sei vielmehr, daß (mit K. H«J'»«ck^» ^ kLohrer" usf. stet« Gemeindeglieder bezeichnet, die

'J'Hkussion von der Krage nach der Verlassen*. ■ (vielleicht nur eben jetzt) eine bestimmte Funktion aus-

1 nach d r ..apostolische, Autorität des A . >>Diünof" und „dienen" hingegen auf den

'''»orientiert wird (S. MM). Kritischer 0,ic^ber Dienstchnrakt-r aller dieser Funkt ionen hinweist, bilden
A"K-nmMß. radikal, n Thesen abgeneigt. die Darstellung