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Ausgabe:

1974

Spalte:

897-899

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Andreasen, Niels-Erik A.

Titel/Untertitel:

The Old Testament Sabbath 1974

Rezensent:

Reventlow, Henning

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Theologische Literaturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 12

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„ein geschlossenes Reformprogramm" vor, das seinen auch wonn sie in weit jüngeren Quollen begegnen, kaum

baldigen Rücktritt zur Folge hatte (S. 355—57). Diese verändert in vormosaische Zeit zurück (vgl. auch 4ß4f.).

droi Prodiger sind jodoch Ausnahmen, insgesamt gab Auf der anderen Seite ist das Exil keineswegs eine be-

ei 1710—1918 in Livland fünfzehn Generalsuperinton- sonders fruchtbare Poriode der Nouschöpfung gewesen,

d 'Uten. sondern ehor der Sammlung und Bewahrung (vgl.

Absohlioßond stollt sich die Frage: Was bleibt denn 236ff., 253, 269) — ein Ergebnis, dessen Bodeutung für
nun wirklich im Wandel der Kirchongeschichte ? Elf die Religionsgoschichto Israels über die Spezialfrage
Arbeiten des Bandes gebon elf Antworten: Die Reinheit des Sabbath weit hinausgeht. Die nachexilische Spätdos
Amtes, ein eigenständiges und doch loyales Ver- zeit hatte kaum noch Wichtiges zum Sabbath zu sagen
hältnis zum Staat, die Beziehung zum Judentum immer Methodisch geht die Arbeit in drei Schritten vor-
neue Überlegung« zur Kirchenzucht, der Auftrag zur Vach oinom kur« ^ Forschungsüborblfok

Mission, die Macht des Papstes, das Vertrauen auf ,. ... . , rtM^mdJiL__ j ■ . _"

n u i _■• ,„• , . j. v. in- ui„u„„ ir„„ ('—15) und der Mitbestimmung werden in einem ersten

00 tos Wort die Wiedergeburt nach «ItW* Vor ^ ^ rlon orwähnenden

Widern, die Frage nach neuen Gotteserfahrungen de montlichon 8teUen mit den jüngsten (Nehemia) begin-

Wille zur okum -...schon Geme.nschaft das Problem der ^ bjs zu den (r)c^* undK Ex u ^

politischen Predigt Man könnte diese Linie verlangern: t]soh besprocheu. Als cWmteindrücke ergebe,

"•eitere Beträge hätten weitere Antworten bringen ^ am 8oh,uß diMeg Arbeit {91 f ) da* dje

können Allem schon d.e W.rkungsgosch.chte einzelner mpi8ten Snbbathabgchnitte Rechtsform„lierungen sind

Bibelstollen wäre ein weites Feld gewesen. In dem hier _ ,mr 8ußllig und solton b Erwähnungen einer

vorliegenden Band wird d.e Frage nach dem ..Bleiben- snbbathspraxis _ und daß sie sich zwar durch |„e Tei]p

den" vielfältig umschrieben, sie wird aber nicht direkt ^ A,ten Tostameuts von d(,n nltc8ten bis Eu den jü

b eantwortet. Die Herausgeber haben das gesehen und ^ Kindurohciehen, aber in meist auffällig stereotyper

■in Vorwort gesagt: „Der Titel greift ein hingeworfenes KormulioPung. Zeichen sowohl für die Lebendigkeit der

Wort auf, was denn bleibe, wonn man den Gang der In8titution wie einen starken Traditionalismus durch

Kii ehongeschiohte überschaut. Das Buch gibt auf diese ^ ] e ^ hjndur(jh
Frage nioht die eigentlich rechte Antwort: Bleibend ist,

was die Geschichte der Kirche allein gründen und Der zweite, umfangreichste Teil (93—234) bildet

loiton kann, das Evangelium". Für den Leser gibt es mich den inneren Mittelpunkt der Arbeit. Hier wird

Bleibendos:' Die Freude an der Vielfalt der Kirchen- versucht, die Bedeutung des Sabbaths unter sechs

gosohichte der Dank für eine Fülle interessanter Einzel- Aspekten darzustellen: A. Der Sabbath als siebenter

Beobachtungen, aber auch die Anregung zu weiterem Tag (94—121), B. als soziale Institution (122—140),

Nachdenken über das „Bleibende" in d"r Kirchen- 0. als kultische Institution (141—150), D. als Gesetz

gosohichte (150—173), E. der Schöpfungs-Sabbath (174—203),

Rostork Oert Kaendler *■ Sabbath und Bund (203 -234). Die Reihenfolge be-

deutet auch eine sachliche und teilweise zeitliche Ordnung
: der Vf. ist nicht der Meinung, daß der Sabbath
mit den beiden siebentägigen Jahresfesten zusammenhängt
(117 ff.). Die ursprünglichste feststellbare Be-

ALTES TESTAMENT deutung ist die eines Ruhetages als des siobenten in

einer Woche mit sechs Arbeitstagen; sie war der ältesten

Adressen, Niols-Erik A.: The Old Testament Sabbath. A Überlieferung bereits vorgegoben: „Perhaps we should

Tnidition-historioal Invostigation. Published by Socioty taj<p tbj„ to mean that the Sabbath is oldor than the

Of Biblioal Litorature for The Form Criticism Seminar. Q|d To8tamont Htorature and that its origin was as

Cambrulgo, Mass.: Tho Society of B.blical Literaturo obscuro to it as it is to us." (120). Ausdrückliche huma-

1072. XII. :t01 8. 8» - Dissertation Serie«, 7. „j^ Begründungen kamen relativ früh hinzu (Ex

Uber den Sabbath im Alten Testament, seine Her- 23,12; Dt 5,14, 130—136), während die Annahme, es

•Unft und „„in,, Bedeutung, gibt es eine reichhaltige handole eich eigentlich um einen Tabu-Tag, unbeweisbar

Literatur. Eine endgültige Antwort auf beide Fragen jgt (I36_138). Doch 8Cheint der Sabbath schon früh

'a* sie nicht zu liefern vermocht. Alle Versnob.■, den alich ein Tag für Kultfeiern gowesen zu sein (141 — 150,

Bftbbath aus einem außeiisraolitischen Vorbild abzu- ^ je<joch 261 f.: die ältesten Erwähnungen in Ex

((,1ten, HiIl(i mißlungen; nioht einmal di r Name hat eine 34,21; 23,12 nennen keine Kultversammlungen!). Sab-

"'friodigondn Deutung gefunden. Die vorliegende Arbeit bnthgeeetae begognon in der Partisipialforxn (Ex 31,14

''rl>«bt von vornherein nicht den Anspruch, eine Lösung ^ 15; 35>2) a)g eJn Gebot (9 x)> im Sochs-sieben-Tage-

' °r unbeantworteten Probleme anzubieten („The origin .Schema (5 X); verschiedene unabhängige, in sich relativ

j* tho Sabbath and its traditions has not yet been .,tarre Formen'. Der Vf. schließt sogar: „that the

0,,üd, and the search still goes on", 273). Statt dessen Sabbath formula appears 011 tho Old Testament scone

'l,»Wnimm, ,|e eme HOrgfältigo traditionsgeschichtlich.- fMy ,invoi0pod. So perhaps they procedod tho Old

UnterstKihung der Sabbat h-Überlioforung durch alle Testament lit raturo, its traditions, and even its

' ll" dos Alton Teetamentfl hindurch: ihr Zweck ist pPOple" (263). Im Schöpfungs-Sabbath (vgl. Gen 2,1

^"nigrr, ..bor die Institution als solche etwas zu sagen. hig 4 ^ yfagfo auf dem Wege der Abschwächung des

8 vielmehr die verschiedenen Weisen, in denen der rtitorientalisehen Schöpfungsmotivs der göttlichen otio-

' 'l,»bath durch die Poriodon der Geschichte Israels hm gifcftg Jn ejUom tiebenten Tag als Ruhotag die Kombi-

l'1"''1 Bedeutet und verstanden wurde, zu prüfon (vgl. nation mit dem Sabbath erfolgt soin, die für diesen

rß; „It would be essontial ... to shift the emphasis [n £x 20,11; 31,17 eine zusätzliche Begründung

.J"0tu an examination of tho Sabbath institution and |j0ferte (190 ff.). Die Auffassung des Sabbaths als eines

H "hservanoe to an examination of Israel's contem /Gehens und oinos Bundes ist erst in exilisch-nach-

l'l'Uion and „ndorstanding ofit ...")• Der Vf. nennt in exilisohor Zeit aufgekommen (208—213; vgl. 246).

f,r vorang. Hehiekten Ski/./.e seines Arbeitsvorhabens |,'a[8Ch ist die Auffassung, daß damals der Sabbath

, —20) sogloioh sein wichtigstes Ergebnis: die alt_ |egalistisch interpretiert worden sei (229—234).

*^u1h: 'S^baUVLiU,;",,"1 •■;';;;:,feretercom In einem abschließenden Teil (235-273, werden die