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Ausgabe:

1974

Spalte:

815-818

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Eichrodt, Walther

Titel/Untertitel:

Der Heilige in Israel 1974

Rezensent:

Fohrer, Georg

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815

Theologische Literaturzeilung 99. Jahrgang 1974 Nr. 11

818

alttestamentlicher Uberlieferungsgeschichte gefallen sein,
so gilt es nun, ein Neues aufzubauen. Zu diesem Neuen
dürfte, in dem nun etwas engeren Rahmen, das gehören,
was Israel unter berit verstand.

'Uberarbeitete Gastvorlesung an der Sektion Theologie der
Martln-Luther-Universltät Halle-Wittenberg am 22. 1. 1974.

! Theologie des Alten Testaments Is, Berlin 1957, S. 9; W. Eichrodt
wendet sich besonders gegen R. Kraetzsehmar, Die Bundesvorstellung
Im Alten Testament In ihrer geschichtlichen Entwicklung
. 1896. Auf die frühe Kritik gegen eine Überschätzung des
Bundesgedankens ist G. Fohrer ausführlich eingegangen: Altes
Testament - „Amphiktyonie" und „Bund"?, ThLZ 91. 196G Sp. 801
bis 816; 093-904: Sp. 893f.

1 Zum folgenden vgl. E. Kutsch, Sehen und Bestimmen. Die
Etymologie von bertt, In: Archäologie und Altes Testament. Festschrift
für Kurt Galling, hrsg. v. A. Kuschke und E. Kutsch, Tübingen
1970, S. 165fT.

4 Thesaurus philologicus critlcus linguac Hebrnenc et Chal-
dp.eae Veteris Testamenti I", S. 238f.

I ThZ 6, 1951 S. 60.

• A. a. O. S. 245.

" The Hebrew Expression for „Making a Covcnant" in Pre-
Israelite Documents, BASOR 121/1951, S. 21f.; zu den weiteren
Vertretern der birtu-These siehe E. Kutsch, a. a. O. S. 166f.

• Shechem. A. Traditlo-Historical Investigation, Kopenhagen
1959=. S. 114.

"Das alttestamentllche Bundschließen im Lichte eines Mari-
Textes, Gesammelte Studien zum Alten Testament, München 1957
(i960"). S. 142-154. Vgl. auch E. Nielsen, a. a. O. S. 114-118. der zu
ähnlichen Ergebnissen kommt und vom gleichen Text ausgeht:
ARM (Archives Royales de Marl) II, 37.

"' Die Israeliten und Ihre Nachbarslfimme, S. 558. Anm. 1.
11 L. Koehler/W. Baumgartner, Lexlcon in Veteris Testamenti Li-
bros, Leiden 1953 (=KBL), S. 152b zu berit; Problems In the Study
of the Language of the Old Testament (JSS I. 1956, S. 3-24), S. 4fr.

■ Vgl. auch Gen 31,46.54 u. Jos 9.14; das Essen und Trinken von
Mose, Aaron. Nadab. Abihu und den siebzig Altesten nach der
Gottesschau in Ex 24,11 wird vielfach auch im Sinne eines „Bun-
dosmahls" gedeutet, doch dazu noch im folgenden!

II So KBL z. St.

'• So Problems, a. a. O.

,; KBL 148a.

" GB 114b.

" Op. cit. in Anm. 3.

« A. a. O. S. 17111.; Zitat S. 178.

" Berit. Ein Beitrag zurErfassung einer altlcstamcntlichcn Denkform
. ZAW 60/1944, S. 1-11.
» Ebd. S. 2.
« Ebd. S. 5.

!! Zu diesen Varianten vgl. II. Gunkel. Genesis. Berlin 1963",
S. 350-353.

" Ähnlich auch in der Parallelerzählung Gen 21,22(T.. wo es ebenfalls
allein Abraham ist, der - durch den Schwur - eine Verpflichtung
auf sich nimmt. Vgl. zum Ganzen: E. Kutsch, Der Begriff
berit In vordeuleronomlschcr Zeil, in: Das ferne und nahe
Wort. Festschrift Leonhard Rost, Berlin LM7 (S. 131-143). S. 136.

!l Berith. Ein Beitrag zur Theologie der Exilszeit, In: Verbannung
und Heimkehr. Beiträge zur Geschichte und Theologie Israels
Im 6. und 5. Jh. v. Chr., W. Rudolph zum 70. Geburtstage, Tübingen
1961, S. 161-179.

» Ebd. S. 165.

;1 Nur darin, daß er behauptet, b<-'rit könne nicht auch das Auferlegen
einer Verpflichtung meinen (op. cit. S. 165), dürfte Jepson
im Unrecht sein.

!I Die in Anm. 3 (Sehen und Bestimmen) u. Anm. 23 (Der Begriff
berit) genannten Arbeiten; außerdem: Gesetz und Gnade.
Probleme des alttestamenlllchen BundcsbegrlfTs. ZAW 79/196r,
S. 18-35; Von berit zu „Bund", Kerygma und Dogma 14/19611.
S. 159-182. Verheißung und Gesetz. Untersuchungen zum sogenannten
.Bund' Im AT, Berlin 1973.

:< I Sam 18,3f.; 20.8; 23,17f.

M Vgl. hierzu E. Kutsch, Der Begriff bCrit. S. 141f. u. L. Perlitt.
Hundestheologie im Alten Testament (WMANT 36). Neuklnhen
1969. S. 8ft".

"Vgl. zum folgenden E. Kutsch, ebd. S. 140f.; L. Perlitt. ebd.
S. 260fT.

" Belege für beides bei L. Pcrlitt, a. a. O. S. 261; für letzteres
ist 2 Kön 11,4b bezeichnend: der Priester Jojada schneidet den

versammelten Führern der Palastlruppe eine bCrit und läßt sie
schwören, d. h., er verpflichtet sie eidlich, „vergattert" sie.

» Es heißt, Zedekia habe eineberit mit (aet) dem Volk geschnitten
. Wie in der Mehrzahl der Fülle, wo das Gegenüber mit aet
eingeleitet wird, liegt dessen Verpflichtung vor, vgl. E. Kutsch,
Gesetz und Gnade, S. 25, Anm. 27.

3J Zu der aus redaktionsgeschichtlichen Erwägungen erfolgten
Textkürzung vgl. W. Thiel, Die deuteronomistische Redaktion des
Buches Jeremla, Dlss. (maschinenschriftl.) Berlin 1970, S. 533f.

"Beispiele hierfür bei E. Kutsch, Gesetz und Gnade, S. 20,
Anm. 15.

" Außerdem: 8.18 u. 4,31 (Jüngere dtr. Schicht). Vgl. zum Ganzen
L. Perlitt, a. a. O. S. 61ff.
11 E. Kutsch, Gesetz und Gnade. S. 29f.

" A. Jepsen, Berith, rechnet in Gen 17 mit einer älteren Schicht
(V. 1.3-5.15-22), in der die berit Verheißungscharakter hat (S. 167),
und einer jüngeren Schicht, wo Abraham die Beschneidung auffliegt
wird (S. 176). Genauer E. Kutsch, Gesetz und Gnade, S. 32,
Anm. 54, der die Redecinhelten V. 2-8 und V. 9-14 klar voneinander
abgrenzt.

" Man wird dieses Wort nicht dem Propheten selbst zusprechen
können. S. Herrmann. Die prophetischen Heilserwartungen im
Alten Testament (BWANT 85), Stuttgart 1965, S. 17» urteilt: „Sprache
und Gedankenwelt dieses Abschnittes gehören unverkennbar
in die deuteronomistische Schule." Vgl. auch die eingehende Erörterung
bei W. Thiel, a. a. O. S. 496-506.

" Jes 28,15.18 („Tod" und „Unterwelt" sind m. E. Bildworte für
Ägypten, so wie „Wasserflut" Bildworl für Assur ist); Hos 12,2:
10,4; 8,7; Arnos 1,9 (nicht vom Propheten).

" Vgl. L. Perlitt, Bundestheologie, S. 147.

" Vgl. S. Herrmann. Heilserwartungen, S. 110-112; L. Wächter.
Der Tod im Alten Testament. Berlin 1967. S. 143.

'■ Um eine Jahwe-b^rit mit Israel handelt es sich Jedoch in Ez
34.25, wo der Text ebenfalls beginnt: wekäratl lähem berit; es
folgt aber das Wort Sälöm und der Satz: „ich schaffe die wilden
Tiere aus dem Lande". Jahwe verpflichtet sich den Israeliten
gegenüber, einen Friedenszustand herzustellen, und dazu gehört
die Vertreibung der wilden Tiere. Was den Inhalt der Verheißung
betrifft — gesicherte Verhältnisse für Israel -, so sind trotz verschiedener
Fassung des berlt-Begrlffs Hos 2,20 und Ez 34,25 identisch
.

" Letzteres ist eine vom dtr. Bearbeiter gestaltete Erweltei-unfi.
vgl. W. Thiel, Die deuteronomistische Redaktion von Jeremla
1-25 (WMANT 41). Neukirchen 1973, S. 83-93.

" Vgl. G. Fohrer, Geschichte der Israelitischen Religion. Berlin
1!>69, S. 184.

'■ Le d£calogue, Paris 1927, S. 119f.

"' Die Ursprünge des israelitischen Rechts (1934), Kleine Schriften
zur Geschichte des Volkes Israel, hrsg. von R. Meyer, Berlin
1962, s. 14611.; zur Sache S. 18lff.

"Das formgeschichtliche Problem des Hexateuch (1938), Gesammelte
Studien zum Alten Testament, München 1958, S. 9IT.:
zur Sache S. IIS.

" Hellserwartungen, S. 79f.

" Ebd. S. 79, Anm. 7.

" Hethitlschc Staatsvertrügc. Ein Beitrag zu ihrer Juristischen
Wertung (Leipziger Rechtswlss. Studien 80), Leipzig 1931.

»i Nach den englischen Ausgaben von 1954 und 1955 erfolgte i960
die Ubersetzung ins Deutsche: Recht und Bund in Israel und dem
Allen Vordem Orient, Theol. Studien 64, Zürich.

" Das Bundesformular (WMANT 4), Neukirchen, 2. Aufl. 1904.

•' D. J. Wiseman. The Vassal-Trealis of Esarhaddon. Iraq XX
(1958). Part I, S. I—II u. 1-99; vgl. auch L. Perlitt, a. a. O. S. 283.
Altes Testament - „Amphiktyonie" und „Bund"?, Sp. 897-8!«
Im folgenden eine kurze Zusammenfassung folgender Kapitel
von „Bundesthcologle im AT": III. Das ..Hundesschweigen" bei
den Propheten des 8. Jh.; IV. Die Bundestheologic in der Sinai-
nerlkope; V. Jos 24 und die Herkunft der Bundcstlieologie.

»' Uberlieferungsgeschichtc des Pentatcuch. Stuttgart 1948. S. 33.
Anm. 112: „Zusatz deutcronomistischen Stils"; ähnlich ATD 5,
Das zweite Buch Mose, Berlin 1960. S. 124.

" ATD 2-4, Das erste Buch Mose, Berlin 1955, S. 13».

11 Genesis, S. 183.

'■' Bundestheologie, S. 69fT.; die Annahme einer prolodculerono-
mischen Uberlieferungsschicht hat L. Perlitt von J. O. Plöger
übernommen, Literarkritische. formgeschichtliche und stllkritl
• che Untersuchungen zum Deutcronomlum, BBB 26. Bonn 1967.

* Vgl. hierzu L. Wächter, Der Tod Im Alten Testament. Detiln
1M67. S. 161, Anm. IL Meint man, daß im Zwiegespräch Abrahams
mit Gott und dem vorausgehenden Selbstgespräch Gottes „der
l ihwlstische Erzähler aus seinem Eigenen zu uns spricht" 5 so
<;. v. Rad, ATD 2-4, S. 178 -, so müßte man Ihn schon mit A-
le psen „In die Zelt Hlskias nach der Zerstörung des Nordreielis"
datieren; so: Zur Ubcrlleferungsgeschichte der Vätergestalten.
WZ Leipzig 3 (1953/54). Ges.- u. Sprachwiss. Reihe, H.2/3, S. (285 bis
201) 278.

ALTES TESTAMENT

Kichrodt, Waither: Der Heilige in Israel, Jesaja 1-12. -
Der Herr der Geschichte, Jesaja 13-23 und 28-39, übersetzt
u. ausgelegt. Stuttgart: Calwer Verlag [1960'07).
147 u. 282 S. 8° " Die Botschaft des Alten Testaments.
Erläuterungen nlttestamontlichcr Schriften. 17,1 u. 2.

Die zweibändige Auslegung behandelt im 1. Band Jes
1-12 in sechs Abschnitten, die im wesentlichen den ur-

BP1 ünglichen Sammlungen der Überlieferung folgen!
Nach dem vorgezogenen Berufungsbericht Kap. 0 handelt
es sich um Kap. 1; 2-4; 5; 7-9,6; 9,7-12,(1. Außer einem
dreifachen biblischen Ausblick sind exkursartige
Ausführungen über Gott und Mensch, das visionäre
Schauen, Opfer und Tcmpcldienst im Urteil der Propheten
und die soziale Predigt der Propheten eingefügt. Der
in ähnlicher Weise gestaltete 2. Band behandelt nach ft
einer Einführung die Sammlungen 13-23 und 211-35 sowie
den geschichtlichen Anhang 3Ö-39, während die sog. Jc-
saja-Apokalypsc in einen anderen Band der Reihe auf-