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Ausgabe:

1974

Spalte:

713-715

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Hanselmann, Johannes

Titel/Untertitel:

Keine Angst vor Pfarramtsführung 1974

Rezensent:

Ammer, Heinrich

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Theologische Literaturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 9

714

ManHi-lmann, Johannes: Kein«- Angst vor Pfarramiftführung. etwa auch die Sonntagspredigt erst am Sonnabend-

Olganisieron, Delegieren, Rationalisieren. Eine Hand- abend beginnen. Aber das führt auf die Dauer zu uner-

■''•"•'"'"K riir ,,f,,r"'r 11,1(1 kirchliche Mitarbeiter. München: fraglichen St ,-clMtuat ionen. die nicht seilen mit einem

J)mS'H g [1973]' 2:{° 8" 'S' An'agen gP' 8°' LW' Herzinfarkt bezahlt werden. Erprobte und nicht über-

spannte Planung führt zu einer echten „Haushalt-

Es ist bekannt und die Klage allgemein, daß der schaft der Zeit", deren Bedeutung wir im kirchlichen

Dienst des Pfarrers in einem nicht geringen Umfange Raum immer stärker erkennen.

aus Verwaltungsarbeiten besteht, für die dieser nicht Der Vf. führt dann die gesamte Arbeit der Pfarramts-

ausgcbildet ist. Die gewandelten Verhältnisse haben es führung vor, die von der eigentlichen Büroarbeit mit

mit sich gebracht, die kirchlichen Verwaltungsanwei- der Karteiführung, dem Schriftverkehr, der Führung

sungen nehmen immer mehr zu, die notwendigen Mit- der Registratur und des Archivs über das Rechnungs-

arheiter scheinen nicht auffindbar zu <ein. Wie toll ein weeen, die Verwaltung <lcr kirchlichen Grundstücke Iiis

Pfarrer diesen Dienst der Verwaltung bewältigen I Die zur Verwaltung der kirchlichen Gebäude und ihrer

kirchlichen Behörden versuchen zu helfen, indem sie Inventarien reicht

länger dauernde Verwaltungskurse durchführen oder in- Zum „Organisieren" gehört die zweckmäßige Einrieh-

dem sie die einschlägigen Gesetze und Verordnungen zu- tung der benötigten Räume, die Heranziehung der rieh

animeiigefaßt. veröffentlichen oder in.lein sie umfang- tigen technischen Hilfsmittel, das Bereithalten des notreichere
Handreichungen für die Verwaltungsarbeit vor- wendigen Bürobedarfs und vor allem die Erstellung der
legen. Aber all diese gutgemeinten und sicherlich auch notwendigen Karteien, die nicht nur dem derzeitigen
Wirksamen Hilfen reichen nicht aus, um dem Pfarrer „geschäftsführenden Pfarrer", sondern auch seinen
„die Angst vor der Pfarramtsführung" zu nehmen, es sei Nachfolgern viel Arbeit ersparen könnte. Der Vf. ist,
denn, dieser entwickelt eine ausgesprochene Begabung offenbar aus langjähriger Erfahrung im Großstadtpfarrauf
diesem Gebiet und läßt dann häufig wichtige Auf- amt, ein Liebhaber von Karteien. Kennt er doch neben
gaben der Verkündigung und der Seelsorge liegen. Es der Gemeindekartei als Grundkarte] und der Seelsorge-
fohlt an zusammengefaßten praktischen Anleitungen kartei sieben weitere Sonderkarteien für die Gemeinde-
zur Bewältigung der vielfachen Anforderungen an „eine arbeit, weil er darum bemüht ist, auch eine große Gc-
Mnnvoll gestaltete Pfarramtsführung". In diese Lücke meinde von mehr als 10000Gemeindeghedern wirklich
versucht das Buch von J. Hanselmann zu springen, das „in den Griff zu bekommen". Wie man sie »"legen, vertheologische
Grundüberlegungen mit vielfachen prak- wenden und weiterführen soll, wird ausführlich be-
hsoher. Anregungen, Ratschlägen, ja Vorschlägen (in 41 sprochen und in dem Anhang eine Fülle von praktischen
z.T. ausführlichen Anlagen) verbindet, die „das Ergeh- Vorschlägen angeboten. Die hier vorgeschlagene Er-
»is vieler Jahre Pfarramtsführung und der Leitung Stellung der Karteien setzt allerdings bundesrepubh-
"uies größeren übergemeindlichen kirchlichen Werkes", kanische Verhältnisse voraus, aber nicht weniges ent-
„vieler Gespräche mit Fachleuten aus verschiedenen Be- stammt offensichtlich seelsorgerhcher und praktischer
»ichen", des „Gedankenaustausches mit den Mit- Erfahrung und wäre auch für uns bedenkenswert.
'»■heitern in der Gemeinde, verschiedenen Ausschüsse,, Nun ist ganz klar, daß eine so durchorganisierte
Und Arbeitskreisen" und nicht zuletzt von Anfragen an Arbeit nie von dem Pfarrer allem geleistet werden kann
verschiedene Landeskirchenämter sind (!t). Dabei ver- Ein besonderes Kapitel ist darum dem Ftarrer und
M»<ht das Buch Grundsätze der Organisation und de, seinen Mitarbeitern gewidmet, für die dieses Buch zu-
Wunagementsnn Bereich der Pfarramtsführung ZU über- gleich -I. neben ist. Da*.Hauptproblem besteht s.cher-
nicht, um aus de, Pfarre, einen .perfekte, lieh dar,,,, -hhe möghehen M,.arbe,ter je rn^b ihrer,
Verwaltungsangestellten" zu machen, sondern vielmehr Gaben erst einmal zu entdecken. Ob ,., ^ ^
"'"gekehrt: aurob eine „geordnete und gut funktio- geschicktei Fragebogen, d,e d.e Fuld".^>*k«ten
"'"'ende Verwaltung" mehr Raum für de,, Verkündi- der Mitarbeit aufzeigen, wie sie auch bei uns
«'»'Auftrag zu schaffen (14). „Es ist schlechterdings worden sind wirkl.ch zum Ziel f..hren ers le ,rfrag-

l'^adox, daß die Kirche e„,e, ei. handenngend „ach hch ZwerfeUoi nehtag ab« «*, daß de I .„,

«"istlichen Mitarbeitern ruft und andererseits unzählige dort Mitarbeiter gewinnen kann, wo „konkret«MUKI

1 »e, Pfarrer zu eine,,, nicht geringen Prozentsatz ihrer geordnete Wege zur M.tbete.l.gung gewiesen «erden
^bei.sleistungen mit Büroaufgaben beschäftigt" (14). und wo .1er einzelne in seiner Mitarbeit v,edezeit-

E* gilt vielmehr, Einblick in die rechte Zuordnung der lieh überfordert noch in der Art der Mitarbeit falsch

Ver«ehiedenen Aufgaben des kirchlichen Lebe,,, im eing.....tzt u ,r,l Immer muß der Pfarrer dar an .lenken.

pUere,, | „„„st zu gewinnen, um dadurch vielleicht auch „Der Mut zum Delegieren als e,n Kxpe» ent verlangt

andere,, den Mut und die Bereit schaft zur Mitarbeit gle,chzc,.,g den Mut zu möglichen He I, ,,. ,1z e

*? wecken. Unter vier Gesichtspunkten werden die Korrektur" (37 . Ein, besondere.^gj^Jg^S

"^■l,,e„ Aufgaben de, Pfa, ramtlführung zusammen Zusammenarbeit „„. den lu.up. b i I - I. M » ,t,
«"'"Ut: Planen. ..,,,„„„,„. Delegieren. R.t.onal,- Jeder der m.U.auptberufhch^

•toten ' sammenarbeitet, sollte vor allem daran (Unken, w

, • ^ei der Erörterung der notwendigen Planung geh. es regelmäßige Mita, heiterbespre, .^Z-M*

darum, ein „„„.fassendes II.....Ibuch für Gemeinde- sind wie gesellige und ^V^SlJ^SS^«

'^'"'t" vorzulegen, was s,e|,erlu h einmal wünschens- .... kleine, k,e ..Ks g.bt » ^SteSor

JS* wäre, um den (!,.,„.komplex der Arbe,. eines „,,. se.nen Mitarbeitern und ^J^^nkon, an,

>rers i„ Sicht zu bekom........sondern der Vf will y, lande, als geeense,. ,g am ■ 1 ,ii;,tuha

„ u"iel, machen, war,,,,, Planung überhaupt für die Planen und am verantwortlichen Handeln tenzu

^""'».dliche Arbeit von Bedeutung ist. Dabc, muß die (;,2). Rationalisierung" wird

JJSf't Mob nicht nur auf „kurzfristige", sondern ebenso Zu dem großen I I.. ' vi,.M>|| daß dir aus

" „mittelfristige", ja zuwele, auf ..lang.',,..,,. - au. d,e große S, hu.e, gke I• .

S»ig einstellen und muß zwischen ..Hai......und einer Nots, tuat.on he u ^™«W'tüen Zcr8plitte-

,'| '"'-Ipl.,,,,,,,, „„., cheden, vor alle, Dingen auch desk.rchen b.s zur S tun,Je iaus c, r°er efuI1(lcn

gSnP'»'-„ und nberras,hu,,gs,„on,cn.cn den ihnen ru.ig in Y«™1^

rün^.,.|e„ Baum lassen. Es soll zwar Pf.mcr gebe,, haben. Es g.bt ^.^^^Zd^ Man erkennt

U'6 »ur nute, „eschatologischem Druck" arbeiten und Im.en in den einzelnen Landeskirche