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Ausgabe:

1974

Spalte:

667-669

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

1972 proceedings 1974

Rezensent:

Delling, Gerhard

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667

Theologische Literaturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 9

668

6 vgl. R.Meyer, HG I (1966, entspr. Beer-Meyer 31966), 8.55 u.ö.; nach
8.50 ebü. wurden später wieder ausgemerzte matres leetionis in hellenistischer
Zeit auch für kurze Vokale verwendet,

' oder bewußter Ersetzung wie auch sonst gelegentlich? Vgl. Am.5,9
und dazu UZAW 123, 8.34,

8 J.Reider-N.Turner, An Index to Aquila. VTS 12 (1968) = T.

9 Vgl. dazu die Bei. von It.Hanhart in ThRev 64 (1968) Bp. 391-394.

10 Stammt der sogenannte ,f-/-Text bei Daniel wirklich von Theodotion?
HSV IX (1966).

11 Vgl. die aufschlußreiche Zusammenstellung zu einem Wort S.69!

12 R.Hanhart, Fragen um die Entstehung der LXX. VT 12 (1962)
S.139 163, Zitat von S.162.

13 Zu den Dubletten vgl. die Selten 11; 80; 87; 92; 301; 302; 330; 344;
349; 370; 413; 414; 477; 506; 640; 569; 646; 647; 650ff.; 667. Sieshid allerdings
von „plcouastisehcn Wiedergaben" (8,15) zu unterscheiden.

14 Nur andeutungsweise se'ien zitiert: P.Vielhauer, Ein Weg zur neu-
testamentlichen Christologie? Prüfung der Thesen Ferdinand Hahns.
Ev'fh 25 (1965) S.24-72, ferner zum Gottesnamen bei Ezechiel W.Ziminer-
li, BK XIII, 2 Exkurs 1: Der Gottesname im Buche Ezechiel. (Neukirchen
1969) S.1250-1258, bes. 8.1253ff., und zu ij-lfl im Amosbuch RZAW123,
8.66-69.

15 Zum nomen sacrum vgl. auch S.338.

Kraft, Kobert A. [Ed.]: Septuagintal Lexicography. For the

International Organization for Septuagint and Cognate
St udies and the Society of Biblical Literature Seminar on
Lexicography. Missoula, Montana: Society of Biblical
Literature 1972. 183 S. 8° = Septuagint and Cognate Stu-
dies, 1.

- 1972 Proceedings. For the International Organization for
Septuagint and Cognate Studies and the Society of Biblical
Literature, Pseudepigrapha Seminar. Ebd. 1972. IV, 245 S.
8° = Septuagint and Cognate Studies, 2.

In Band 1 hat R.A.Kraft mannigfaches Material für
die Diskussion der Probleme eines Wörterbuchs zur
Septuaginta zusammengestellt, mit denen die 1968 gegründete
IOSCS in Verbindung mit SBL befaßt ist.
Kraft steuert Einführungen, Darstellungen und eigene
Abhandlungen bei. Teil 1 weist das Bedürfnis nach
einem Lexikon zur LXX auf (Kraft, J.E.Gates,
W.Baars, C.T.Fritsch, 5-13). In Teil 2 werden grundsätzliche
und praktische Erwägungen über Zielsetzung
und Gestaltung wiedergegeben (15-44). Dabei werden
mehrfach verschiedene Vorstellungen zu beidem sichtbar
; so etwa hinsichtlich der Einbeziehung des hellenistisch
-jüdischen Schrifttums überhaupt (nur Verarbeitung
des alexandrinischen Kanons: J.W.Wevers
[40]; Beschränkung auf die Übersetzungsliteratur bis
70 n. Chr.: S. P. Brock und J. A. L. Lee [21]; andere wollen
jedenfalls Aquila, Theod., Symm. einbeziehen: Kraft
[35], Wevers [40]), des Umfangs der Aufnahme der
Textvarianten (Wevers möchte nur lexikalisch bedeutsame
Varianten in Bibelmanuskripten berücksichtigen,
nicht solche bei Kirchenvätern [41]), der Einordnung
und Beurteilung des Griechischen der LXX innerhalb
des Bereichs der griechischen Sprache, wobei m.E. die
Papyri mehr zu beachten wären (Lee: das Griechisch
der LXX ist das der Zeit [16 A. 1]; W. Eisenbeis: es ist
ein besonderer Dialekt des Griechischen [26]; H. S. Gehmann
will von einem Jewish-Greek gesprochen wissen,
das in der LXX verwendet wurde [98], und gibt dafür
zahlreiche Beispiele zu Vokabular und Grammatik
[92-101]; neben literalisms spielt dabei die Ausweitung
oder Abwandlung der Bedeutung griechischer Wörter
eine Rolle [102-109, s. spez. 103] ; Kraft stellt heraus,
daß in LXX verschiedene Typen eines jüdischen Griechisch
enthalten seien [154], wie er auch bemerkt, daß
das Koine-Griechisch sehr vielfältig ausgeprägt ist
[153]). Diese Verschiedenheiten hängen z.T. damit zusammen
, ob man mehr von der Frage nach dem Verhältnis
zwischen hebräischem und griechischem Text
ausgeht, nach den Ubertragungsmethoden der Übersetzer
, nach der Auslegung des Alten Testaments durch
das Judentum der Diaspora, nach der Sprache seiner
Predigt, Theologie, Frömmigkeit (so sehr diese Problem-
bereiche auch weithin verbunden sind).

In Teil 3 werden ins einzelne gehende, ältere und

neuere Abhandlungen zur Lexikographie der LXX geboten
, die jedoch auch weithin grundsätzliche Dar
legungen enthalten, Nachdrucke von M.L.Margolis
(ZAW 25 [1905] 311-319; 26 [1906] 85-90; AmJourn-
SemLang 22 [1906] 110 119; JournAmOrSoc 30 [1910]
301-312), Gehman (VetTest 1 [1951] 81-90; Textus 5
[1966] 125-132), G.B.Caird (JThSt 19 [1968] 453-475;
20 [1969] 21-40) und unveröffentlichte Ausarbeitungen
von Kraft. Caird stellt u.a. 9 Klassen von Wörtern in
LXX auf, die vor allem von der Relation zum sonst bezeugten
griechischen Sprachgebrauch und zum hebräischen
Text bestimmt sind (112); insbesondere kritisiert
er in 127 Beispielen Liddell-Scott, Greek-English Lexi-
con zur LXX. In zwei für das Meeting der Studiorum
Novi Testamenti Societas 1970 bzw. das der IOSCS 1971
angefertigten ,probes' führt Kraft an einer Reihe von
Ausrufwörtern und an 9-egdnu»/ vor, in welchen weiten
Rahmen er ein Lexicon of Jewish Translation Greek
stellt: zu beachten sind Übersetzungsverfahren, Beziehungen
des Übersetzungsgriechisch zu anderem
jüdischen Griechisch, zum frühen christlichen Griechisch,
zum Griechischen überhaupt. Ausgegangen werden soll
von der Analyse griechischer und semitischer Wortgruppen
(157.35-37). In dem Band werden vielfältig die
besonderen Schwierigkeiten sichtbar, vor die das Verständnis
der LXX - die in den übersetzten Büchern
sprachlich weithin alles andere als einheitlich ist - und
von daher die Ausarbeitung eines Wörterbuches zu ihr
stellt, übrigens auch die Anfertigung einer sachgemäßen
Übersetzung, die sich mir im Zusammenhang der Erarbeitung
eines Lexikons als dringliche Aufgabe zu stellen
scheint (mit ihrer Inangriffnahme würden viele
Einzelprobleme des Wörterbuchs sichtbar, es ergäben
sich aber auch Beiträge zu ihrer Lösung).

Band 2 gibt uns Gelegenheit, an einer Arbeitstagung
der OSCS und der SBL Abt. Pseudepigrapha teilzunehmen
, die Anfang Sept. 1972 in Los Angeles stattfand
. In einer Vorbemerkung stellt R.A.Kraft, der zu
beiden Teilen einleitend das Programm der Veranstaltungen
vorlegt (2.128), ausdrücklich fest, daß mit der
photographischen Wiedergabe der Referattexte lediglich
working documents vorgelegt werden (iii).

Das Symposion der IOSCS war den Problemen der
Textkritik der Septuaginta speziell in Sam und Kön
gewidmet. E.Tov eröffnete es mit einem Überblick über
den Stand der Forschung und die nächsten Aufgaben
für diesen Bereich; er schloß mit einigen Folgerungen
für das Verständnis der uns vorliegenden LXX überhaupt
, die nach dem gegenwärtigen Bild weitgehend
eine Mischung von verschiedenen Texttypen, späten
und frühen, ursprünglichen und revidierten, darstellt
(3-15). D.Barthelemy, der für den Problemkreis zu
pointierten Ergebnissen gelangt ist (vgl. OLZ 61, 1966,
42-44), überprüft die Textprobleme zu 2 Sam 11,2 bis
1 Kön 2,11 im Licht der seinen Thesen widerfahrenen
Kritik (16-65, französisch und englisch); er kommt nur
teilweise zu einer Modifikation seiner früheren Darlegungen
. Einen Nachtrag widmet B. der sog. Lukia-
nischen Rezension der LXX (65-89). Danach handelt
es sich bei dieser lediglich um eine Edition des in An-
tiochia um 340 gebräuchlichen, im 2. Jh. unter atti-
zistischen, im 3. unter Origeneischen Einfluß geratenen
Textes, der nunmehr unter die Autorität des Märtyrers
Lukian gestellt wurde. T.Muraoka (der den Lukian-
Text für den älteren hält) kommt auf Grund bestimmter
Einzeluntersuchungen zu der These der zwei Übersetzer
von Sam-Kön zurück (Thackeray); ihr Übersetzungsverfahren
und ihr Verständnis des hebräischen
Vokabulars sind verwandt, aber sie haben ihre Arbeit
nicht aufeinander abgestimmt. Andererseits übernimmt
M. von Barthelemy die These der sog. xrttyf-Rezension