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Ausgabe:

1974

Spalte:

513-516

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Trevijano Etcheverría, Ramón M.

Titel/Untertitel:

Comienzo del evangelio 1974

Rezensent:

Bertram, Georg

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513 Theologische Lilcraturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 7 » 5M

da» Verdienst zu, den Prozeß der kritischen Sclbstvcr- Tradition ühcr Johannes werden im Gegenüber mit lien

gewisserling der Neutestamcntlichen Theologie mit dieser jadischen Zeugnissen und sektiererischen Anschauungen be-

tudic einen wichtigen Anstoß gegeben zuhaben. handelt. Die Entwicklung midraschartiger Überlieferungen

wie sirenger asketischer Observanzen bildet wichtige Per-

Halle/Sanlo Wolfgang Wiefel ^ religiij8cn „„,, sittli(,hcn Erscheinungsformen. In

derselben eingehenden Weise werden auch in den folgenden

1 Eine der intcrewuntesten Veröffentlichungen MM jüngster Zeit, Bre- Kapiteln je die entsprechenden Stellen der gesamten Über-

viird S/Child«, Biblical Theologie In Criiii, Philadelphia 1970 (vgl. ThI.Z ' . « wi i- ■• -v.

98, 1971 Sp. 816-818) hat dem Vf. beim Abschluß »einer Arbeit wohl lieferung den Aussagen des Mk-Evangeliumg gegenuber-

noch nliiit vorgelegen. gestellt. Auch die Texte werden kritisch überprüft, um so

die möglichst ursprüngliche Meinung desKvangeliums herauszuarbeiten
. Wie im 2. Kapitel die evangelische Darstellung
des Johannes als Bußprediger ihn in die Heilsgeschichte
einordnet, so wird im 3. Kapitel seine Vorläuferstcllung als
.. messianiseher Prophet mit der llrsprünglicbkeit der Quellen
Trcvijnno Klcheverrin, Homon: Comienzn del EvangeJio. bpgriindpt Danarh weist er im Anschluß an die alttesta-
Estudio «obre el prologo de San Marcos. Burgos i fcdi- mcntliche Verheißung in Bihlern der Selbsterniedrigung über
eione, Aldeeoa [1971]. XXIII. 273 S gr. 8 = Publi- sich lm p0,ili8<.h.mc8si!,nisclu.n Sinn scllcint dio
eaeiones de Ii Facultad Teologiea del Norte de Espana, ^ glawiguho .J08<.phuS-Überlicferung die Predigt de.
sede de Burgos, 26. Täufers zu deuten. Danach beruft er zur Freiheit durch
Der Vf. der vorliegenden Arbeit, Professor de las Facul- Gcsetzcscrfüllung, die schließlich zur Theokratie führen
tades de Teologia del Norte de Espana y de la U.C.A. de müßte. Die Rede von dem Stärkeren ist jedenfalls auf die
Buenos Aires, ist neben kleineren Arbeiten vor allem durch Konkurrenz zwischen Anhängern des Johannes und Jüngern
»eine umfassende und eingehende Untersuchung zu Eph JPgu zurückzuführen. Die Anwendung des Begriffes stammt
",11-17 „En Lucha contra las Potcstades" (Im Kampf won] von Jeg„g selbst: Kr ist der Stärkere gegenüber dem
tfegen die Mächte, vgl. ThLZ 94 [1969] 763-765), hervor- Satan, dem er seine Beute entreißt. Als Aussage des Johannes
Rctrcten. Der rcligionsgeschiehtliehcn und bibliseh-theolo- aDfr gP]lort gjc jn spätere Streitigkeiten, als Christen den
P'schcn Untersuchung der berühmten Mahnworte des Anspruch der Johannes-Anhänger auf den Vorrang ihres
Apostels Paulus für die letzte Zeit folgt hier eine weit aus- Meisters, den sie mit der zeitlichen Reihenfolge begrün-
greifende Studie über den Prolog des Markus-Evangeliums deten, zurückwiesen. Das Johannes-Evangelium ober überunter
dem Stichwort „Anfang des Evangeliums". Diese windet ihn radikal durch den Hinweis auf die Präexistenz
''•'ngongsformel wird über ein bloß literarisches Verständnis jeg Gottessohnes.

,;"""8 m theologisch-historischem Sinn auf die frohe l„ Jem 4. Kapitel über die eschatologisebe Verkündigung

«otsehart i. g. bezogen. Mk erzählt von dem Anfang der ^ ,lm ,)jc VPrwandtPri Motive in den vorchristlichen

l-hnsthehen Gemeintie, der mit dem Auftreten Johannes des . ^ MhchriltHcheD wpithin 8Pkticrcrischen Vor-

'uufers gegeben ist und das ganze Evangelium umfaßt. Die gtclh „ V0I1 der Endzeit, soweit sie für die Überlieferung

'-'ternrkritik wie die historisch-kritische und die formge- ^ Johnnn(,g ,,om Xaufpr „nd spiner Verkündigung der

Ktychtliche Arbeit werden als Grundlage und Voraussetzung N„hc ^ J< r W(i|| |m), ^ Geri(.nte8 bedeutsam sind.

c'nes theologischen Verständnisses <lcr Überlieferung als ßje Taufe (,nbei a,g eininnligrr und endgültiger Ini-

•''"«r Einheit trotz aller Mannigfaltigkeit verstanden. In tiationgritllg in den gereinigten Best des wahren Israel vci-

'l'si'm S»""' werden die synoptischen Parallelen wie das ,V I „Unden. In dio8,,m Zusammenhang aber scheint Mk auf eine

"brrhaupt, dazu auch die alttestamentbchen Bezugstellen Bptonnng dcr eschatologischen Predigt zu verziehten. Er

"n Gesetz, den Psalmen und besonders den Propheten, dazu vi(.]mehT d|p Wassertaufe der Geisttaufe gegenüber.

™!c jüdischen Quellen, die rabbinischen Überlieferungen wie ^ ln.gprnn({Ijpne Formulierung vielleicht noch

* '« Qumran-Tcxtc und Josephus herangezogen. Domit wird wenigstens vermutet werden kann. Jedenfalls scheint

d«r BegriTf .Anfang' der zeitlichen Begrenzung entzogen: ionanllPg mit gPiner Bußverkündigung hei der Qumran-

'OUes Erlösimgswerk steht jenseits der menschlichen Zeit- gemeinde anzuknüpfen und sieh von daher auf die Zornes-

r"M=h„ung, so wie das Schöpfungswerk Gottes ohne Zeit ist 0ffPnharung Gottes einzustellen, während die Buße im Sinne

l™- hätte sich wohl auf diesen Satz bei Philo Leg. All. I 20 ^ ^ lpm Rnadjgpn r>oU fjinrt A„ri, hier kommt es zu

Parallele berufen können). Anfang wie Fortgang de» Untersuchung der einzelnen Textstellen mit ihren

^vangeliums wurzeln in Gottes zeitlosem Wirken. Das ist besonderen Aussagen und zur Deutung der Überlieferung.

■* Verkündigung von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, ^ T6ufrr crscheint dabei in der besonders vom Evonge-

"' « r im NT von der Menschwerdung bis zur Kreuzigung, iohnnnpg bezeugten Spannung zwischen dem Schon

'•'••rstehung und Himmelfahrt bekannt wird. Das bedeutet ^ |pm j(Ubl. Seine Esehatologie ist fast

?* A"»richtung auf eine Geschichtsthcologie. für die die überhaupt nicht Apoknlyptik. Die Krisis wird hineingeholt

^»tsaehen an sieh Kern der Botschaft sind, nicht aber die ^ djp 7pjt ,)je cntgprpl.bende Haltung zeigt sieh auch sonst

( ^ru ' das sittliche Beispiel oder die Kehre von Gott. Jesus jn ^ Uberlieferung, und die eschatologische Verkündigung

Ran""7 j"1 Hfl" ,'nt»cn,'i,I^I",,• Freignis. in dem sich die jgt mit der silllichen Forderung von Anfang an verbunden.

■* Heilswirksamkeit Gottes offenbart. Die Taufe Jesu durch Johannes ist von theologischer, d. h.

. )n» Auftreici, Johanne des Täufers bede utet den .Anfang- esrhatologischer Bedeutung, aber Galiläa ist nicht nur der

|t|'r "»Ischart. Die exegetische Untersuchung der Texte, 0(,t dpr -pheophanie und damit von geistlicher Bedeutung,

V,,nanten, der alttestamentlichcn Testimonien und ihre 80ndrrn zugleich in Zeit und Raum die Brücke, der Übergang

'«ehuuK „m| Verarbeitung dient dem Aufbau der Dar- je||J von (|er jildj8cbcn zur hellenistischen Sphäre. Die

En 'n^' r ' ""h'r erscheint als Zeuge der hereinbrechenden
»tu T'' Ef '''r ll,ll!l""ediger. Die ursprünglich eigen-

theologische Sp^nung in den Offenbarung«.a.Sachen fn 1

,st der Bußprediger. Die ursprünglich e.gen- ru ejnpf AllrbPl]UI,g der Heilsgeschiehte mit d«m Btt« a.

B........tun, seiner Sendung, sein ges. hieh.ltcher ^ DranlII der Passion. Daß der Himmel sich offn t , «

'"'fl'.ß und seine Kim.rdnung in die Fntstehungsge.ch.chte ^ VorBUggctzunp fiir den Herabstieg des Geistes, und die

2 Christentums treten hinter .lern vom christlichen Thp hanip in drr Taufe bildet in den vier Evangelien

Y'^'hen umgedeuteten Lebensbild zurück. Die Taufe de. J^Sm**» das Vorspiel zu dem me.s.anischcn Werk der

j ol«annes ist Vorbereitung auf das messianisehe Zeitalter. Sie Bpfrpiun(? dpr Menschheit.

iv "™«"»«Uh Peinigung von den Sünden und nicht nur f.l,,,.,!, Abschnitt vertieft und ergänzt die bis-

Handlung. Die Knlfa.tung der An.rh-..«n|j A*t,ahrunge„ besonders, was die Goltessobnschaft

w,e die spätere evangelische, apokryphe und kir<hl