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Ausgabe:

1974

Spalte:

502-503

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Kraus, Hans-Joachim

Titel/Untertitel:

Geschichte der historisch-kritischen Erforschung des Alten Testaments 1974

Rezensent:

Fohrer, Georg

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Theologische Literaturzeitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 7

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»mlcn, der ebenfall, den Namen Amenemapt trägt (S. 54f.). Ua Stra- zugleich offenbarend und verbergend gesprochen" wird,

tun, V nach Au.wei. de. Keramikbefunde, nicht vor 1080 r.Ch*. byto- ? h ; Amt des Wortes" und steht insofern dem

neu kann (vgl. oben Anm. 1), muB hier al.o die Wiederverwendung , . , . . , . ■ .. i

eine, älteren Inichrifuteine. angenommen werden (zu welchem Zweck?). „prophetischen Amt" besonders nahe, gehört aber in die mit

K. liegt nahe die.« InKhrift wie die Mckal-Stele in Schiebt IX zu be- M i„.„onnenc Oschichte des Mittleramtes" - was immer

heimnten und die beiden Ägypter mit Namen Amenemapt lür identisch ---- " . ' . . . ~ , . , .

n halten. Schwerlich kann jcdenfali. der Amenemapt der Inschrift au. dies auch sein mag —, in der er eine neue Epoche einleitet.

Schicht V auf Grund der .tratigraphiiehen Datierung die»er Schicht mil Dip Verkündigung Deuterojesajns, für den die Übei-

nem Verfa..er der „Lehre de. Amenemope" (wahrscheinlich 7. Jh. v. ' ' ' . . .,

Chr.) identifiziert werden, wie Tb. in Erwägung zieht (S. 56). heferungcn des Exodus und der Psalmen besonders wichtig

waren, stand nach Ansicht des Vf.s in engem Zusammenhang
mit den Gottesdiensten der Deportierten. Das gleiche gilt
für die Sammlung und Überlieferung seiner Worte, die der

Wcsterninnn, Claus: Das Ruch Jesaja, Kapitel 40-66, übers. Prophet selbst zu einer Schrift mit bewußter Komposition

u. erklärt. Güttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, und zusammengestellt hat (Rahmung durch Prolog und Epilog;

Herlin: Evang. Verlagsanstalt 1968. 342 S. gr. 8° = Das I,oblieder oder .lubelrufc als Abschluß größerer Zusammen-

Alte Testament Deutsch. Neues Göttinger Bibelwerk, hange; Kyrosorakel in der Mitte des Rudis; die von der

hrsg. v. A. Weiser, 19. Bestreitung bestimmten Gedichte 40,12-31 und 49,14—26 am

Der zuerst 1966 erschienene Kommentar, der inzwischen Anfang neuer Huchtcile j Sonderstellung von 54-55)

in 2., durchgesehener Auflage vorliegt, enthält Übersetzung Bei der Abgrenzung ,1er Spruche.nhe.ten nimmt der VI.

und Erklärung von Je. 40-55 (Deuterojesaja) und 56-66 »»te« große Komplexe an. die richtiger inklewere EuvbeitW

(Tritojesaja) mit je einer Einleitung. Rund zwei Drittel de. ^/legt werden sollten. Dies gilt u a. für 40 1-11; ^12-31

R. i • J r» . • J .r v,. n,;«t..l ;.t TW« 44,6-8.21-22; 44.24-28 + 45,1-7 (als Kyrosorakel);

midies sind Deuterojesaja, das restliche Drittel ist Into- ' „Y7.,. r, . „ . a . X, .. , J" , . ,, '

• . .. ' ' 49,14-26; 51,1-2.4-8 mit 50,10-11 (mit erheblicher Um-
j sajagewid.net. Stellung von Versen und Versteilen); 51,9-52,3; 54,1-10;

Mit. der Mehrheit der Exegeten nimmt der Vf. an, daü 55 6-11

Rcuterojcsaja bei den nach Habylonien Deportierten ge- £ J( • UIlterRC|„.iaet ,,el. vf. vicr Schichten: L die

wirkt hat, ohne mehrere Perioden »einer Tätigkeit zu unter- Heil8v(,rUundigung des Propheten I ritojesaja in 60-62 als

scheiden, wie es manchmal mit wenig überzeugenden ^ fa „; ,llBt b (lie K,.lgen (les Volkes in

■rüi.den versucht worden ist. Der Prophet wußte sich in der 5fl und 6j_64j ferncr cinigc Einzelworte Tritojcsajas in

' • die der vorexilisehen Ger.chtsprophetcn stehend: vor 65,16b-25; 66,6-16 und vielleicht 58,1-12;

• lern 43,22-28 läßt dies nach Ansicht des Vf.s -kennen. % c W(Me U1I<I Z,iSä,ze, charakterisiert durch die
Ungeachtet dessen hatte er den Auftrag, seinem Volke nicht. fa ■ nen(,„ Schri(lun zwischen Frommen und Frevlern:
öderes als Heil zu verkünden. „Er ist ein Hellsprophet, der 56v57 13. 57(21; 59,2-8; 65,l-16a; 66,3-4 ; 66,5 und 66,17;
■n die Linie der Gerichtsprophet. ,, gehört. Die Erklärung ^ Ankündigung des Gerichts über die Völker als Korrektes
Vf., für diese merk würdige Charakteristik lautet: Da. ^ ^ ,,inste„ Tritojcsajas: 60,12; 63,1-6;
von den Propheten des B./7. Jh. angekündigte Gericht war ^ 06,20.22-24, ferncr apokalyptische Zusätze; 4.
ni.tdem ball von Jerusalem eingetroffen. Wenn danach noch ^ ^ A ^ ^ g^^. &(.^ 56)3_8.
WM bortsetzung der Prophet.e möglich war, dann nur al. ^ lg{ ^ vi(!„cicht auch ß6 t_2>

IMlfprophetie. Dcj. yf nimml fl,so Kxistenz ,.incs Propheten Tritoje-

Zugleich lebte Deuterojesaja in voller Solidarität mit saja an> S(.),re;bt ihm jedoch nur einen kleinen Teil des

seinem Volk und war davon überzeug!, daß dessen Not auf Buches zu. Er wird al. Schüler I »rtiterojesajas in friihnach-

<l<m Gericht Gott«! beruhte und daß auch das anzukün- exüiichef Zeit bezeichnet, der die Heilsbotschaft nach der

d'gonde Heil von Gott herbeigeführt werde. Gerade des- Rückkehr aus dem Exil in einer Zeit der Enttäuschung neu

wegcn war es „ein Wort von außerhalb", das ihn zum Ig pj-^eken suchte. Auch seine Verkündigung hängt mit

PlfOpheten machte. Weil seine gesamte Verkündigung aber Gottesdienst seiner Zeit zusammen und bezieht sich auf

dl>» Vorbringen des Wortes war, das an ihn erging, trat der (jeB j.ottesdicnstliehen Vorgang der Klagebegehung". Das

''rophet so völlig hinter jenem Wort zurück, daß nicht daraufhin angekündigte Heil ist durchaus diesseitig, d.h., die

""»mal »ein Name überliefert ist. Lediglich seine starke Ver- Wende zum Heil wird einen Zustand herbeiführen, der

w,,»d.ing der Psalmensprache läßt e» als möglieh erseheinen, innerhalb der Grenze geschichtlicher Existenz bleibt; nur an

'"'ß er in einem Zusammenhang mit den Tempelsängern wenjgCIi Stellen wird diese Grenze überschritten (60.19C; 65,

"l«n.l, denen die Pflege und Tradierung der Psalmen oblag. (7.25, falls nicht nachträgliche Erweiterung).

Für seine Heilsverkündigung bat Deuterojesaja ni.iniilg

'«die Redeformen verwendet: 1. die Heilszusage oder das Erlangen Georg Fohrer

■dlsorakel, die für ihn bezeichnendste Form des Heils-
•Pruchs; das ursprünglich priesterliche Orakel an den

""'einen hat er zur perfektischen Heilszusage an Israel um- • . i • • u

B"st„|,Pt. 2 djc in Hw „„üiprophotie übliche lleilsan- Krniu, Hans-Joachim: (icschiel.te der h.stor.sch-knLschen

""■"ÜKung, die futurisch redet und nicht auf die Einzel-. Erforschung de* Alten Testaments. 2., uberarb. u. er-

""'"''•rn auf die Volksklnge bezogen ist | 3. Hymnen und deren weiterte Aufl. Neukirchen- Vluyn: Neuk.rchener Ver-

y"'IVb; 4. die polemisch gefärbten C ru htsrcden gegen die lag des Erziehungsvereins [1969). VIII, 549 5j. gr. rS .

"""•r und ihre Cöttcr, 5. die Geriehtsreden, in denen [,w. DM 48, — .

ahwe I8ra,.| t,,.^.„i,|„ rsh hl, .....I die ,.li.streitnngei." oder Die im Jahre 1956 erschienene 1. Auflage des Buches ist

, '"Pulutionsworle (besser: Diskussionsworte); 6. die Lob- in ThLZ 82, 1957 Sp. 682-684 eingehend gewürdigt worden.

'P(|er oder Juh. lrufe; 7. die Gottesknecbtlieder, die eine Da sich die (>rundabsicht und-tendenz des Werkes - was ist

J'ond. re Schicht im Deuterojesabucb bilden und ver- nus ,lem rPformatorischen Bekenntnis sola scriptum unter

K «denen Gattung« angehören (42,1—4 Designation de. den) Anwachsen der historischen Kritik geworden? - nicht

4!)"<cln, d,lrrh GoM) dM D^i^nmion eines Königs ähnlich; geändert hat, genügt e», auf die Überarbeitung und Bf

5(1/ ' I,roP,"'|is.'h. r S. lbslbericht mil Psalm, nmotiven; Weiterung der 2. Auflage hinzuweisen.

' im Aufl,.,,, dem Vertrauenspsalm eines einzelnen |m Titel de» Buches ist die Zeitbestimmung „von der

W,13-53,12 in ein (;„H. «»ort gerahmter Bericht von Rrformation bis /..r Ccgcnwart" weggefallen. Dafür läßt

"'l"r' " Händen) »ich geltend machen, daß der Vf. in den ersten Paragraphen

^nn »0g|.ich für dir Auffa..ung de. .og. Knechte. auf ältere Auffassungen zurückgreif, auf die^ talmudische

Jahw"» beim Vf nll„e. f ; fe.,„e... llt werden, .laß die.e, Zeit, Philo und Origene. .ow.e die jüdischen Gelehrten des

jZ V l>'"" Vf. allgemein f. ..gestellt werden, daß d.e.er Ae.t. Thilo ,„,.. ur.genes suw.e .... ,.u»...^-~
'"«-nlinig,. Bestiu,,,,,,,,, ...blehnt. weil ..von diesem Knecht Mittelalters, jedoch - von L.teraturangaben abgesehen-

nur