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Ausgabe:

1974

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

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Neuerscheinungen

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Stellung zu Kirche und Glauben" abhängt. Fragt man
dagegen nach dem Urteil über den konkreten Unterricht und

dem Wunsch, sich von ihm abzumelden, so kom.....ü :iIs

weitere wichtige Faktoren die (wahrgenommene) Aufgeschlossenheit
des Lehrers und seine Durchsetz.ungs-
fiihigkeit hinzu (S. 203-212).

Abgesehen von einigen kleineren formalen Mängeln2
zeichnet sich die Arbeit durch äußerste Gründlichkeit und
Besonnenheit aus. Dem Vf. ist es gelungen, im Gespräch mit
Theologie und Religionspädagogik einerseits deren Anliegen
sorgfältig aufzunehmen und andererseits die von ihm angewandten
erfahrungswissenschaftlichen Methoden klar dar-
zuslellen und einleuchtend zu begründen. Auch die Grenzen
der Untersuchung — sie ist, da für die Korrelationsanalysen
eine homogene Stichprobe benötigt wurde, in den Einzel-
ergebnissen nicht repräsentativ — werden von H. selbst angegeben
(S. 85 f. u. 90) und — durch Vergleich mit anderen
Erhebungen — zum Teil auch schon überwunden. Wenn
deshalb abschließend noch zwei leichte methodische Einwände
erhoben werden, dann nur, weil II. hier seine eigenen
Ergebnisse nicht konsequent genug beachtet.

H. stellt fest, daß „die kirchlich eingestellten Schüler . . .
ihre Anschauungen viel zurückhaltender" artikulieren „als
die nichtkirchlichen" und daß allgemein die Tendenz besteht,
die Mitschüler für kritischer zu halten als sich selbst (S. 1191.).
Unter diesen Voraussetzungen ist es aber wohl nicht erlaubt,
die zurückhaltenden Antworten „schwache Zustimmung"
und „schwache Ablehnung" als „unentschieden" zusammenzufassen
und bei der Interpretation der Ergebnisse
außer acht zu lassen (vgl. S. 99, Anm. 3). Aus dem gleichen
Grunde scheint auch die zur Kontrolle der Untersuchung
hinzugefügte offene Frage „Warum meldet sich nacli Ihrer
Meinung die Mehrzahl der Schüler nicht vom RU ab?"
falsch gestellt zu sein. Ihr Ergebnis — drei Viertel der
Befragten nennen „Zwang oder Einfluß von Seiten der
Eltern, der Schule oder der Gesellschaft" (S. 220) — wird
deshalb auch durch Untersuchungen, in denen die Schüler
nach ihren eigenen Motiven gefragt werden, nicht bestätigt3
.

Tübingen Heiko Jürgen!

1 Vgl. die kritische Übersicht bei Sliegler, Evang. Erzieher 23, 1971,
85-100.

3 Srhrcibversehen (hübsch S. 228: „. . . die Religionsmüdigkeit mit
14 Juhren für verfassungswidrig zu erklären . . ."), fehlende Stellen- oder
Titelnngahen (S. 15 „STALLMANN, ebd."; S. 7 VON CAMPENIIAUSF.N ;
S. 193 LF.RSCII) und Unordnung im Literaturverzeichnis (S. 23lif., Buch-
st. G). Wünschenswert gewesen wiire auch ein Register der Items (wo
steht z. B. das Ergebnis von Frage 430?), der znhlreicben, an verschiedenen
Stellen erklärten Fachausdrucke und der zitierten Autoren.

3 Eine vom Rezensenten durchgeführte Befragung würtlemhcrgisclier
Oberstufenschülcr erbrachte auf die Frage „Warum nehmen Sie am RU
teil?" als häufigsten Grund: Interessante, von den Schülern selbst gewählte
Themen (110 Nennungen) und erst mit weitem Abstand: Wunscli
(Druck) von Familie, Lehrern und späteren Vorgesetzten (54), theologisches
oder philosophisches Interesse (30), Gewohnheit (28), Möglichkeit
einer Aussprache (27), ansprechende Untcrrichtsgcstaltuug (27), Aufgeschlossenheit
des Lehrers (20) sowie weitere, überwiegend positive
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