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Ausgabe:

1974

Kategorie:

Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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38!)

worden veröffentlicht und besprochen (11,16 ff.). Heide
liturgischen Bücher werden in die liturgische Gcsamt-
situation Neuspaniens eingeordnet (11,4 ff.); auf die besondere
Abhängigkeil, die nuch in liturgischer Hinsicht vom
Erzbistum Sevilla bestand, wird hingewiesen {11,8 ff.); die
Verselhsländigung der mexikanischen Kirche, die ja bestimmte
liturgische Konsequenzen narh sich zog, sowie die
Einführung der tridentinischen Bücher sind weitere Themen
in diesem Zusammenhang (11,10 ff.). Der Anhang (11,379 ff.)
bietet eine wertvolle Bibliographie der in Spanisch-Amerika
und auf den Philippinen entstandenen Ritualien. Das
Kazit, das der Vf. auch hier selber :nis seiner Untersuchung
zieht: „Wahrend im ersten Band, im Bückblick auf das
gesamte Schaffen der Missionare auf gottesdienstlichem
Gebiet, die hellen Seiten überwiegen, so trifft dies bezüglich
der zwei behandelten Ritualien kaum zu. Sprechen wir es
unverblümt aus: das Ergebnis ist eher dürftig, um nicht zu
sagen enttäuschend" (11,287). Der Grund für diese Enttäuschung
: Mangelndes Gespür für die Möglichkeiten und
Notwendigkeiten der Adaption. „Sklavisch übernimmt er
(erg.: der Kompilator des Mexikanense), wenn auch in
Auswahl, die zuhandenen Anweisungen und Gcbctstexle.
Besonders spürbar wird das Fehlen missionarischer Anpassung
im Banediktionale . . . Der Gedanke einer Adaption
in besag auf die Empfänger der Sakramente blieb offenbar
außerhalb des Blickwinkels des Herausgebers . . . Auch
hinsichtlich der Sprache vermissen wir jeden Versuch, den
Indianern bei der Feier der Sakramente Zugestündnisse zu
machen . . . nicht ein einziger Bitus, nicht ein einziges Gebet
oder eine Formel, die der schöpferischen Kraft des Herausgebers
zu verdanken wärel" (11,290). So endet Band 11 der
Darstellung wesentlich pessimistischer als Band I: ,,Die
Untersuchung der beiden ersten liturgischen Bücher in der
Neuen Welt offenbart . . . die Grenzen der ,Conquistadores
espirituales'"; sie vermochten „bei allem sonstigen, oft
erstaunlich weitgehenden und großzügigen Anpassungs-
WÜlen, die Zeit der missionarischen Adaption der liturgischen
Bücher nicht einzuleiten". Fazit: „Die Tragik, die über
einem der bedeutendsten Abschnitte der christlichen
Missionsgescbichte liegt, wird hier gleichsam mit den
Händen greifbar" (11,292).

Leipzig Karl-Heinridi BiariU

Biemer, Günter: Gottesdienst als Aufklärung. Liturgie als
Möglichkeit zum Lernen des Glaubens (Dtl'frBl 72, 1972
S. 817-818).

Blank oiiburg, Walter: Gemeinsame Kirchenlieder (Muk 43,

1973 S. 117-121).
"useh, Hermann ,L: Max Beger und die Orgel seiner Zeit

(MuK 43, 1973 S. 63-73).
'erq, Bertrand de: Politisches Engagement und liturgische

Feier (Concilium 9, 1973 S. 286-289).
^Uvu, Armaudo: I Vespri pasquali battesimali della liturgia

r»mana (Salesinnum 35, 1973 S. 101-118).
Dalmais, Irenee-Henri: Der Ausdruck des Glaubens in den

"'ieiitalischcn Liturgien (Concilium 9, 1973 S. 125—130).
''""i.iske. Siegfried: Kircheninusikalisebe Aufgaben in einer

jungen Kirche (Missionsblatt 66, 1973 S. 87-93).
'"'uinaun, Ludwig, Das Vermächtnis Karl Straubes als

"»chspieler. Spiel unter dem Phrasierungsbogen (MuK 43,

197.'! S. 73-77).
"»Olt, .lean-Marc: L'esperance dans la tradition liturgique,

«I U Point Theologique, 4: L'esperance chretienne dans

"'l mundo HÖcularise, hrsg. v. A. Nuud. Paris: lieauehesne

(,.|l»72 S. 113-123.

"Ik, y, Langdon: Die Sprache des Gottesdienstes. Gott im
Glauben ansprechen (Concilium 9, 1973 S. 118-125).

390

Hönde«, Casper: Laßt uns unsere Sünden bekennen ...

(Concilium 9, 1973 S. 130-136).

Kirchenlieder, Gemeinsame. Gesänge der deutschsprachigen
Christenheit, hrsg. im Auftrag der christlichen Kirchen des
deutschen Sprachbereichs von der Arbeitsgemeinschaft für
ökumenisches Liedgut. Berlin: Merseburger; Regensburg:
F. Pustet; Wien: Evang. Presseverband: Graz: Styria;
Zürich: Theologischer Verlag; Solothurn: Union Druck u.
Verlag [1973]. 128 S. kl. 8°. Plastik DM 3,80.

Klär, Ingo: Zur Neufassung der deutschen Texte des
Apostolischen Glaubensbekenntnisses (ZdZ 27, 1973
S. 2-8).

Ladriere, Jean: Die Sprache des Gottesdienstes. Die Pcr-
formativität der Liturgiesprache. (Concilium 9, 1973
S. 110-117).

Lippold, Ernst: Wo bleiben die heutigen Sprachmöglichkeiten
? Christustitel im Gesangbuch (DtPfrBl 73, 1973
S. 289-292).

Lukken, Gerhard: In der Liturgie wird der Glaube aul
unersetzbare Weise Wirklichkeit (Concilium 9, 1973
S. 86-93).

Manigne, Jean-Pierre: Die Sprache des Gottesdienstes. Die
Poetik des Glaubens in der Liturgie (Concilium 9, 1973
S. 104-110).

Merten, Werner: Erwägungen zu Gerd Zachcrs Passionsmusik
„700000 Tage später" (MuK 43, 1973 S. 78-84).

Mohr, Rudolf: Fest der Bettler. Über das Wesen und den
Sinn des Gottesdienstes (DtPfrBl 73, 1973 S. 355-358).

Bichter, Christoph: Anmerkungen zum Selbslverständnis
und Berufsverständnis des Kirchenmusikers (MuK 43,
1973 S. 131-139).

Schmidt-Clausing, Fritz: Die liturgietheologische Arbeit
Zwinglis am Sintflutgebet des Taufformulars. Ein weiterer
Blick in Zwinglis liturgische Werkstatt (Zwingliana XIII,
1972/73 S. 516-543, 591-615).

Stiller, Günther: Beicht- und Abendmahlsgang Johann
Sebastian Bachs im Liebte der Familiengedenktage des
Thomaskantors (MuK 43, 1973 S. 182-186).

Tietze, Ekkehard: Erinnerungen an Karl Straube (MuK 43,
1973 S. 1-7).

Vatja, Vilmos: Gottesdienstpraxis überprüfen. Ein unbeachteter
Aspekt der Leuenbergcr Konkordie (LuMo 12,
1973 S. 209-210).

Widmann, Joachim : Bach und die Gegenwart (MuK 43, 1973
S. 16-26).

Wunderlich, Heinz: Zur Bedeutung und Interpretation von
Hogers Orgelwerken. Ein Beitrag zum Rogerjahr 1973
(MuK 43, 1973 S. 7-16).

KATECHETIK UND
RELIGIONSPÄDAGOGIK

Dienst, Karl: Moderne Formen dos Konfirninndoniinterrielits.

Gütersloh: Oiiterslohor Vorlagshaus Gerd Mohn [1973].
248 S. 8°. Kart. DM 16,80.

Der Verfasser geht von der richtigen Erkenntnis aus, daß
der Konfirmandonuntorricht nach Form und Inhalt in eine
ernste Krise geraten ist: Pfarrer sind entmutigt, Konfirmanden
kritisieren die herkömmliche Unterrichtsprnxis,
Pädagogen beklagen die nicht mehr zeitgemäße Unterrichtskonzeption
. Der Konfirmandoniinterricht ist in das „Kreuzfeuer
der Kritik" geraten (S. 15 ff). K. Dienst sucht den
Ausweg aus der Krise nicht in der Abschaffung des KU,
sondern in einer grundlegenden Reform. Erwartungen der
Bevölkerung dürften dabei nicht einfach negiert werden, die
Kirche würde sich sonst „einer wesentlichen Möglichkeit"
begeben, „jungen Menschen das Evangelium nahezubringen"
(S. 20). Auf diesem Hintergrund wird das Anliegen des

Theologische Literaturseitung 99. Jahrgang 1974 Nr. 5