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Ausgabe:

1974

Spalte:

374-378

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Auer, Johann

Titel/Untertitel:

Allgemeine Sakramentenlehre und Das Mysterium der Eucharistie 1974

Rezensent:

Peters, Albrecht

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Hostock ticrt Wcndc-Ilxirn

3*3 Theologische Literaturzeitnng 99, Jahrgang 197/i Nr. 5 37/,

Zukunft im Recht ist oder eine „Theologie des Wortes auch von mir erhofften Fülle des Friedens im Vollsinne der

Gottet", die den Glaubenden in die Luge versetzen möchte, Schalom menschliches Leben stets torsohaftes und der Schuld

die gegenwärtige Wirklichkeit nls Gottes Schickung und Ge- verfallendes Leben bleibt, so daß es sich letztlich immer nur

schenk willig anzunehmen und in der Distanz des Glaubens als in dieser Schuldverfallcnheit bejahtes und angenommenes

zu bestehen, das erweist sich zunehmend als die Grundfrage dem Scheitern entnommen wissen darf?
gegenwärtiger christlicher Theologie.

El ist an dieser Stelle weder sinnvoll noch möglich, die
naheliegenden Fiuwündc gegen Medingen Kniwurf vorzubringen
. Die Kritisierten, soweit sie noch leben, werden sieb
wahrscheinlich bald zu Wort melden, und ihre Position liegt
Oven zu läge. Iiier ist nicht weniger als alles strittig, denn
Medingen Verständnis der Theologie, Christologie, Soterio-

logie, Anthropologie samt llamartologie und Esehatologi* Auer, .lohann: Allgemeine Sakramenlenlehrc und Das Mysle-
bedingen einander und sind nur in ihrer Einheit annehmbar. ,k'r Eucharistie. 303 S. Kart. DM 14,80.

Vor allem bedarf m. E. die Frage der Klärung, in welchem - ,)ie Sakramente der Kirche. 383 S. Kart. DM 15,80.
Maße die christliche/ukunflshorfnung sich den Verheißungen »egensburg: F. Pustet [1971/72]. 8° = Kleine katholische

des Wortes Gottes und in welchem Maße etwaigen natur- Dogmalik, hrsg. v. J, Auer J, »atzinger, VI u. VII.

gegebe nen und j^csclucliiliclien Entwicklungsprozessen und Mit diesen zwei weiteren Teilbiiiulcn hut lohann Auer

Gesetzmäßigkeiten verdankt. Hedinger stützt sich vorrangig (nach dem Bd. V: Das Evangelium und die Gnade) bereits

auf die Verheißung heider Testamente, behauptet diese drei der geplanten acht Bände eines neuen Lehrbuches für

aber als innergeschichlliche, an deren Herbeiführung Gott katholische Theologen in Taschenformat vorgelegt. Die bei-

und Mensch gemeinsam arbeiten. Er müßte noch deutlicher ,|,.M ,„,.|ir konservativen Theologen verstehen WOhl diese,

machen, was ihn zu solcher innerweltlichen Hoffnung Unternehmen als Kontrapunkt zum Grundriß hcilsgcschichl-

bercchtigl. Konservative Theologen sind ja gerade im Zu- ücher Doginatik: Mysterium Salutis, welcher sich betonter

summenhang mit dem Säkularisierungsprozeß geneigt, eher der neuzeitlichen Problematik geöffnet hat. Diese „Kleine

von einem Sinken des Menschengeschlechts von seiner be- Katholische Dogmalik" will einerseits den Stoff für den

'••ils erreichten Höhe zu sprechen. Hedinger wehrt sich mit ,eehssemestrigcn Dogmatikkursus und damit die nötigen

Hehl gegen eine Verteurelung des politischen Bereichs und Sachunterlagcn für ein eigenständiges Nachdenken an die

unterscheidet zwischen repressiver und emanzipatonscher u j , ■ , , , . , .. , , ,

r» ,. .. . , , , ... ..... . . . , . , Hand geben, andererseits aber auch durch eine höchst be-

I olilik ; er sieht auch deutlich die Abhängigkeit des einzelnen „ . . ,. M .

...... „ .. . _ . . wußle Auswahl wie Akzentselz.ilng jenes Nachdenken in eine

»oii den geschieht liehen Hedingiiiigcn seiner /.eit und ver- , , n-u. i i i r.., i"j n-i i ■. . h i-

„•■ r. jj i, .... i „ , . , , . .. ,. klare mchlung lenken. Ausführliche Bibelzitale sollen die

"irlt die idc.'ihsl ischc < .esehn 'litshctruchtiing. die iliese er- .. . . _

i ». ..i ijj »,..„. , , «i , . Grundlegung erlinrten; materiulreiehe I berbbeke zur Ge-

»olienheit übersieht. Mußte er dann aber nicht noch einen . . . , ° . , ' . „ . ... , • . .

ci .... , , ..... schichte der einzelnen lopoi sollen in die Vielseitigkeit der

schrill weilergehen und fragen, wie weit wir not dem _ , , , . «.«»•• ... < .. j . .

ir__ , m * . . .. . . , .... -. Probleme sowie m die Mannigfaltigkeit der Antworten ein-

»»ege der l'.maiizipatiou in ilen heule heslehenden spnt- ... . . , „ ,, ,, ,_nI «

|.,- ... , . ,. .. , „ ., , , lul.rcn: in jener verwirrenden rülle soll zugleich Ircilicli die

ourgerlichen und sozinlistischen Gesellschaften wirklich gc- . * • '. - , f

kommen sind und welche Kückschläge und neuen Gefähr- römiscl.-kathol.scl.e Glaubenslehre streng festgehalten wer-

d...... in ml r. i u u tt den. Jedem Icilabschnitt ist eine hilfreiche lalcratumiiswahl

""ngen <les lluinaniim in ihnen auftreten, zu welchen Hon- . ... _

• , ... ... , . . t i vorangestellt; ein Personen- wie ein knappes Sachregister ist

"""gen sie andererseits berechtigen und welchen spezifischen ° ' " °

'hristlicheii E insutz sie provozieren? Kine Theologie, die

'm Ernstnehmen der Inkarnation Christi und der göttlichen Hund VI setzt ein mit einer allgemeinen Sakramenten-

Verheißungen für den neuen Himmel und .1 i e neue 'ehre (S. 23-125), welche in scliolustisierender Gliederung

Erde der Flucht in die „geistlichen" Gefilde einer jen- HeBriff und Wesen, Zeichenstruktur, Heil»Wirklichkeit - wie

«eiligen Hberwelt ein Ende bereitet, kommt um diesen Wirksamkeit, Ursprung, Zahl, Organismus, Spender wie Emp-

Sil,,.:,, n j, c, i •]__...__• ___. „;j,, länger der Sakramente abhandelt und eine exislentiale Ent-

ii "um. so groß die Scheu vor ihm auch sein mag. nicht *

|„,ri||ll lallung der Sakramentalen anfügt. Auch fiir den evnnge-

1V„„l • . . .-. i « -i ■ »j __i. .. lischen Leser instruktiv dürften hierin etwa sein die Defi-

N",h eine letzte Trage sei berührt. P.ei Hedinger handelt . . ,

der ei i . «. > .. .. ..«. »■ tr it .„.. „..„ nitionen (S. Um.) wie geschichtlichen Aspekle (S. .i/lT.) der

"r Glaubende aus der in ihm lebendigen Hoffnung statt Mit " . o . . i . ! ■■ i •

•'-". bereits realisierten Heil. Der Vf. distanziert siel, mit allgemeinen Sakramcnlcnlehrc oder auch die theseMrtlge

«eeht von einer Überforderung des Glaubenden durch die Zusammenfassung zur Myster.entbeologie (S. 57ff.). Auer

Erwin... i Ii • — ■ . —-i „:,|„,.C „n,l möchte den uugustinisch-scholnstischen Signihkalionsliori-
■ Wartung des Heroismus einer ständigen Leidens- nun » »

''"'l^bereitsehaft. (Freilich, gibt es nicht doch einen mensch- zonl lle9 1 "dentinums behutsam öffnen auf die starker

l"1'"" Egoismus der Zukunftserwartung, der verstummen be.lsökonom.sche These von Christus als dem I .Sakrament

weil er Ausdruck der Vcrkrnmmlhcit in sich selbst statt S0W1C der **** »ls «lem Univcrsalsakranient (S. 19 .). den

««* Offenheil für Gottes Gabe ist.' Behält Christi Kreuz Bahnerschen Ansatz beim sakramentalen Zeichen als dem

2*« -loch auch sein Becbt als Ermutigung, uns in seiner absoluten Wort weist er freilich nls zu mon.stisch-iden.i.a s-

N,"hfolge mit ihm kreuzigen zu lassen.', Aber ist ,1er Mensch philosophisch zurück (S. 82). Hierdurch bleibt jedoch die

•,i<1'» "och stärker überfordert, wenn er ständig aktiv für Wort-Dimension in den Sakramentsyollzügen sowie der grun.l-

Verwirklichung des Kelches Gottes auf Erden kämpfen legende Auftrag, aller Kreatur das Evangelium zu verkünden.

' Denn diese irdische »eich Gölte* wird er selbst in typisch unterbelichtet.

""'''"'Hl Leben j» keinesfalls mehr erfahren, ja woher Der zweite Ilaupiteil entfaltet das Mysterium der Euclia-

er die Gewißheit seiner geschichtlich bestimmbaren ristie (S. 129-292) als „Mitte und Zenit" (S. 133), als

'•'•"»■fkniifl iro.z aller »ückschläge nehmen? Wird der ..(h'ellgrund und Ziel" (S. 281) und dünnt als „^nlrul-

"K"lz für dieses »eich nicht entweder erlahmen oder zur geheimnis" (S. 285) allen gottcsdiensthchei. Tuns def Kirche;

"""'" Ph»S< absinke,, wenn nicht dem „noch nicht" das über die Taufe hinaus (S. 288) ist das Abendmahl Myjlrrmni

" Realisierte dialektisch an die Seite tritt? Gewinnt der Mysterien wie Sakrament der Sakrnmenle (S. 2J.l). i>lacli

,'nn,i| 'r nicht das v„„ Jesus (und/oder von der be- einer instruktiven Geschichte der Euchur.slielehre fS_ .Uff.)

..... Gesellschaft! bereits für die Gegenwart Ermi*- setzt Auer beim sakramentalen Zo.Acn cm (S. loOff.,. Die

"hu- ftmd«mentale »edeutung für alle die Zukunft gestul- Analyse der einsclilägigen Schr.ftworle (S. ..Off.) steht e.gen-

^nd« AktiviWt, da nur «ler [»Motiv des Heils (oder artig unverbnnden neben der ar.st,.teliseh-scboh,sl,s,hen

;,!,''h) für den Imperativ offen ......hl ' Und müssen wir Zuordnung von notwendiger Mntene (Weizenbrot und

"d'1 MUiefiM damit Ernst ,„.,,he„. daß ,„,,eu,htet der Traubenwein) und gültiger Vollzugsform (Epiklcsc oder