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Ausgabe: | 1973 |
Kategorie: | Psychologie, Religionspsychologie |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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1 & 11
' Theologische Literaturzeitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 2 150
'•»treten scheint; das liegt wohl mit an der Brille, die man (der /.um Kreis um Tillich an der Harvard Universität fft"
. hörte).
Zustimmen können wir den Feststellungen, daß die Gren- Im 3. Teil „Die Erfahrung der Psychoanalyse" (111-13-4)
'''» /.wischen der Erörterung pyschischer und religiöser Pro- erläutert Sch., warum für den angehenden Psychotherapcu-
cnie im therapeutischen Gespräch niemals strikt eingehal- ten eine Lehranalyse erforderlich ist und warum man dem
cn werden können und dafi Religion zwar auch neurotisch interessierten Theologen zumindest auch die Möglichkeit
»otiviert. sein kann, es aber nicht eo ipso sein muß. Der oft einer Informalionsanalyse gehen sollte. Auch andere prak-
J'Rressive Charakter religiösen Verhaltens erlaubt nicht den tische Fragen der Psychotherapie werden berührt. Zuletzt
«dschluß Freuds, daß die Heligion eine Illusion oder gar geht Sch. auf die Bedeutung der Psychoanalyse als nllge-
eiirose darstelle. Vielmehr sieht die heulige Psychoanalyse meines ISildungsgut ein und spricht sich für ihre Behandlung
" der Begression n. IJ. eine lebensnotwendige Erscheinung im Beligionsunterricht der Oberstufe aus. Abschließend sei
™M ball sieb auch darum für die positive Wertung der Beli- ein Zitat aus der Zusammenfassung gebracht, weil wir diesen
"ff< n- Aspekt bei Preuß vermißt haben: „Für die Gesellschaft gibt
» dieser Offenheit und abgewogenen Einstellung liegt die Analyse Einsicht in die Konflikte, die immer wieder ent-
• il zuletzt die Bedeutung des Buches von I, dessen viel- stehen zwischen den notwendig auf Veränderung drängenden
'' UV- Gedankengänge und Thesen hier nicht einmal anno- Kräften (Eman/.ipationsbestrebungen und Freiheitsbcwe-
"""I beleuchtet werden konnten. Die Belesenheit des Au- gungen) und ihren Gegentendenzen, die sich sowohl im Ein-
°rs ist bewundernswert und zeigt, wie notwendig für den zelncn wie in den Interessen der Herrschenden zeigen" (133).
"'rap,,,,,,.,, nI1(| Analytiker ,Im jer Patienten willen das
"nugen in rcliginnsgcscliiclitlicnc, -psychologische und
"Philosophische Fragestellungen ist. Daß bei solcher notwen-
'BJ'ii Grcnzüberschrcitung des Mediziners sich für den theo- -
"Riselien Fachmann — ebenso vielleicht für den kritischen
' '""'Wissenschaftler — bei vielen Einzelaussagen Anfragen M _ _ . , . . _ ...
"der Hi, l,i;..„, n u i / u i • i i . Affemaiiii, midolf: Gott und die Psychologie, in: Gott in die-
»lUHigslelliiiigeii nahelegen (z. Li. bei der Interpreta- „ , „ . . , .... tnnA c tn on
ÖOn Hak t .u i .u r ■ um i e im j »er Zeit, hrsg. v. L. Heinisch. München 1972 S. 49—0/.
1131 u • V0,™U ■ t?, ' VgL S' 108 U"d Allwohn, Adolf: Psychotherapie und Theologie bei Paul Til-
I, nun,,. ninnl cr8liluI,llcl, S(.,„. v,r haben uns auf wenige |ich (Wll(?c 7um Menschen 24, 1972 S. 126-132).
' Pleinwande beschränkt und überlassen alles Sonstige UarZ) Helmut: Aspekte und Erfahrungen heutiger Psycho-
s kritischen Leser, dem im übrigen ein gutes Namen- und therapic (ZW 42, 1971 S. 217-230).
'' ^ ,r<'gister die Arbeil sehr erleichtert. ßcirnaert, Lois: Die psychoanalytische Theorie und das
Wahrend uns in Preuß ein Psychoanalytiker begegnete, sittlich Böse (Concilium 6, 1970 S. 401-400).
j , <li(' Religion zutreffender zu sehen gelernt hat als Freud, Bittner, Günther: Über Selbstanalyse (Wege zum Menschen
';''"'» wir bei Schütz einen Theologen vor uns (früher als ,,2'2' f'^°^P)'
• birrer i~< ■ i n i- • -i j Durand, Alain: Peihng naar de zm van liet religieuze leven
üch W j t/.t als Behgionspadagoge tätig), der ans person- (|,,s,IIn,: H- Ih m I,.- s„r le sens de la vie religieuse) (Tijd-
Weri i n08 " hteranichem Studium den positiven gehrift voor Theologie 10, 1970 S. 231-258).
der Psychoanalyse für den christlichen Glauben auf- Fossum, Jarl: Kristus og Autikrist. En Studie pä bakgrunn
?W Wl11- av C. G. Jungs laerc om sclvcts arketyp (NTT 73, 1972
,ls Buch ist anspruchllofer als das von Preuß und eignet S. 27—34).
' ": 1 R«l als erste Einführung in diese Problematik. Obwohl Franz, Marie-Louise von: Zur Psychologie der Gruppe (ZW
'(:h-sich weithin auf <lie einschlägige Literatur bezieht und 42, 1971 S. 230-246). .
Bifi riÜe^' feUt k'id<;r ~ im Gc*cnsatz zu Preuß - cine K^ZW43A1972 S 'Soil&S)l'° "n
Im T't'''! ' ,„ • r. . . ,„ . , Matzke, Wolfgang: Existenz und Kommunikation der Oligo-
Sch öK '' •".! "* I sy^,oa"a,yse? (13-72) informiert phr(.nen in psyebiatriediakoniseber Sicht (ZdZ 26, 1972
jjj^ ">r ,,<lie wichtigsten Elemente der Psychoanalyse Sig- g 7_13)
Reil'"'!' •■" u<'8" ('c"' '^s' Ober-Ich, Unbewußtes, Fehlleistun- Nnse, Eckart: Die Freudsche Linke. Zum gleichnamigen
|. ' räume, Willerstand, Verdrängung, Sexualität, Odipus- Buch von Paul A. Robinson (Wege zum Menschen 22,
""'Plex i,8w.)) wobci er auch Weiterentwicklungen der Tie- 1970 S. 401-407).
b "Psychologie bei Adler, Jung, Schultz-Hencke, M. Boß u. a. Salman, D. H.: Bulletin de psychologie (RSPhTh 54, 1970
rucksichtigt. Der 2. Teil des Buches trägt die Überschrift S. 64-94 u.S. 244-268).
"rsychiu,.|,., r n • I _v ••• i.' r u « mr. mm Sanier. A.: I icfeiipsychologie und Sellisterlahriingsgruppe
... /»«uene Gesundheit und religiöse Erfahrung (7:>—108). ,,,, %, u tm tnnn< -jn •in
,h'r soll .1. m i • , . . i „ • i i, . (Wege zum Menschen 22, 1970 S. 307-371).
Hier,,, ■ , N," hw, .s erbracht werden, „daß in der Psycho- Scharfenberg, Joachim: Individuum und Gesellschaft im
sond,.." ' . Mch nicht ""r .»»»cn'U'K'crgenommen' wird, Lichte der Tiefenpsychologie (Wege zum Menschen 22,
ZP ' ""^ hn Gegenteil in nicht wenigen Fällen eine neue 1970 S. 244—253).
len |!' r""R,','r Person erfolgt" (8). Anband von Fallbeispie- _: Paul Tillich und der geistige Horizont des gegenwärtigen
[}..' "! "ler Literatur entnommen sind (u. a. von J. Herzog- Verhältnisses von Psychoanalyse und Religion (Wege zum
H,",r untl M. Boß), werden sowohl die Neurotisierung der Menschen 24, 1972 S. 121-125).
, '"K"»i wie die religiöse Erneuerung durch Psychotherapie Schütz, Robert [Bearb.]: Religion - Eine Illusion. Psychoana-
f. '"'"d-lt. Beachtlich ist, daß zunächst ein Kapitel über....., lyse Sigmund Freuds. Stuttgart: Calwer Verlag,[1971]. 39S.
'«üben ,|„„ ii. , - , . . , 4° = Religion — Stiidienstufe, hrsg. v. P. H. A. Neumann,
jCr j, " es psychchiteh Gefunden vorausgeht, in dem u. a. g DM3 50
den, we, S,-<'1" : "Kl1"' f;,'S1""1'' ''"y1"' isl !ll"'r vorh"n- Schultz, Hans Jürgen [Hrsg.]: Was weiß man von der Seele,
'riebhaft "' ' ,,;rzl<'l'«"'iR durch das Elternhaus die vitalen, Erforschung und Erfahrung. Gütersloh: Gütersloher Ver-
befrj " " Bedürfnisse des Kindes in ausreichender Weise lagshaus Gerd Mohn (Lizenzausgabe des Kreuz-Verlages,
fiillr"' 'Kl »nd der Kontrolle durch das bewußte Ich zuge- Stuttgart) [1972], 222 S. 8° = Gütersloher Taschenaus-
sie . Wc'r<l''n konnten. Die religiöse Erfahrung bedarf, wenn gaben 68/69. Kart. DM 5,—.
den'11,' r,'if,'n ""'I mündigen Person führen soll, eines gesun- Thilo, Hans-Joachim : Sigmund Freud, der Mann und sein
(801 ^'»»au, in -ler Inologis.d.-psychischen Vitalsphäre" . Werk (Wege zum Menschen 22, 1970 S. 363-365).
R Als P'-itives biographisches Beispiel wird auf lionhoef- ™««> ^ !,M?Ä?Än ÜCraU8forderUn8 ^ Seel*
. '""L'ewi... . ,. .... « j ,, • , .. „ , sorge (ZdZ 20, 1972 S. 49-57).
""•'tische It ( ^ 'SS<'" (beil,ttfi**« "" l!r,ef gcu'iocrtc) Vrha„t Bernd: Freud und Plato (Wege zum Menschen 22,
Inde,. cinerUuIlgen über die Psychotherapie allerdings an 1970 S. 378—386).
«hg,.1"' P Sl''"'' (!,'r-) mit Bei hl als verkehrt und folgenschwer Vroon, P. A.: De ontwikkeling van bet tijdsbegrip in de
Sc!,. | . S°" werden. In theologischer H
bleicht beruft sich wijsbegccrte en in het psychologisch onderzoek (Tijd-
• "a"fig auf Paul Tillich, was übrigens auch für Preuß gilt Schrift voor Filosofie 33, 1971 S. 615-635).