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Ausgabe:

1973

Spalte:

141-142

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Weber, Leonhard Maria

Titel/Untertitel:

Pastorale Impulse 1973

Rezensent:

Schröer, Henning

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Seite 1

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141 Theologische I.iteraturzeitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 2 l'<2

Verfahren wird durch den Theorie-Begri» jedenfaüi blok- Dafür ist .Irr fcntitrfger niimlicl. dt, .laß alks Glaubenden

Wert. Wa« die jeweils geforderte Verwirklichung auMchliefil sich ihres Priefteraeini bewußt werden and in der Kraft dee

«der einengt statt sie zu ermöglichen oder zu fördern, mag Heiligen Geistes sich seihst als lehcnd.gcs. heiliges, (.Ott

der Idee nach noch to wertvoll sein - die Theorie wird sich wohlgefälliges Opfer (vgl. Köm 12,1) «larbr.ngen können

nur zum Anwalt der in der Praxis selbst beschlossenen Mög- (202).

lichlu.ilen machen. So frage ich mich, ob Schenk der Bibel- Die Praktische Theologie auf evangej.scher Seite hat noch
«rbeit mit dem Begriff .exegetischer Gottesdienst" wirklich nicht sehr viel Mühe darauf verwandt, d.e neueren Ansätze
gedient hi(l. Wurster benutzt ihn nur in der 1. Auflage, in der katholischer l'asloraltl.eologie in Beziehung zu den eigenen
2- hat er ihn getilgt' (Vgl. 1912,135 mit 1921,80.) Wenn Überlegungen zu sehen. Webers Betrüge, verbessern die Mog-
Schenk ihn zum deutenden Synonym für „Bibelarbeit" lichkeit der Information erheblich. Mag auch se.n vorsich-
•»•'< ht und ihn sogar in den Untertitel seines Buches auf- tiges Ja zur l'rogressivität hinter aktuellen _lcnden7.cn zunimmt
, kann er das, meine ich, nur darum, weil er in seiner rückbleiben. so erweisen sich doch seine Arbeiten als thcolo-
AAeil dem induktiven Verfahren neben dem in der Thcolo- gisch durchdacht und eindeutig gegen Repnst.nation gerich-
gie freilich nie entbehrlichen deduktiven nicht genügend Mit- tet. Oder um es mit Webers Worten zu sagen: „Ebenso ist
«nd Kinspracherecht gewührt. Daß ein ähnlicher Vorwurf der Weg in die Ordnung nur selten ein Weg zurück; er ist bist
gegen das Schhißkapitcl meines eigenen Versuchs erhohen immer ein Weg voran" (111).

wcrden kann, sei sofort zugestanden. Dienen wir also der ge- ^ Henning Schröer

feindlichen Bibelarbeit so, daß sie die Chance behält, uns

vorauazubleibenl

^Manhagen b. Berlin Jürgen llenky» Höfliger, Nildegar: Die Erneuerung der evangelischen Hinsel-

beichte. Pastoraltheologischc Dokumentation zur evangelischen
Beichtbewegung seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
W*W, Leonhard M.: Pastorale Impulse. Aufsätze und Vor- Frciburg/Schweiz: Univcrsilütsverlag [1971]. 224 8. gr.

trSge, hrsg. v HanajSrg Schild. Mit einem Geleitwort v. 8° = Ökumenische Beihefte zur hreburger /e.schnll für

Alois Müller. Freiburg-Baiel-Wlen: Herder [1971]. 239 S. Philosophie und Theologie, hrsg. v. Institut für okume-

8°. Kart. DM 26 -. nischc Studien, Freiburg Schweiz, 6. sfr. 26,—.

Dieser Band vereinigt 13 Beiträge des 1969 verstorbenen Dieser umfassende Überblick in Gestalt einer Darstellung

Htachener kath Pastoraltheologen Leonhard M. Weber „des Anliegens und aller Probleme, mit denen sieh dir Befur-

(geb. 1912). K, handelt sich um Vorträge und Aufsätze von worter einer Erneuerung der evangelischen E1117.elbe.chle in

1966-69, die bereits an verschiedenen Stellen für sich ver- ihren Schriften befassen", ist m. E. als beispielhafter okiime-

Mfentlicht, vom Herausgeber für die Buchausgabe überar- nischcr Dienst eines katholischen Theologen zu werten. Ohne

•"'itet worden sind Das Geleitwort des Freiburger Fachkolle- die Wertmaßstäbe der eigenen Konfession an das evange-

g™ Alois Müller gibt wertvolle Hinweise für Webers tbeolo- lische Bingen um eine neue Praxis auf diese, (.ebiel und die

grelles I>r()ri|. ,)ic Ifc.jtrügc des Bandes bestätigen die dorl dabei sich geltend machende theologische Problematik I.

er-

9........Uen ,.;,emente, denen hinzuzufügen wärC;daß Weber anzutragendem Vf. .hink dem ..urch die andere Kon

■mm., „„.,,,,. „„„,.„,„,„„„*„ bemüht war, hermeneutische fcss.oi, gegebenen Absta d e e S I I , n v I

:-=:i;iSc.,ana,ytis.d.eFragest.d.....g nicht gegene........ler ..........

^'■;^:::,-:;;:;;;::;;tm Drangen „„f .„,.,.->■.,...... g.,:...- s„ wir.,« ^T.z^Z

l^t«olle Wahrhaftigkeit, wie sie bei Weber z. B. in der Be- tun können ja sie wird, wie , er V Im , 1 < >^

'äcksichti.Mintr der Ergebnisse neuerer kritischer Bibelex- zu einem „ökumenische. Modcllf.,11 mach, n .< 1, „wo

^Kl^ ist der Nach- man sich gegenseitig ^^^*rSr

,lru<k, der auf svs.eni tische B.-riffsklärung verwandt wird, Lösung der je eigenen Probleme behilflich ist (-1.1.

? dogmatischen Probien.,,. Mit eigene, umfassende, oder weist das I4teraturver7.eeInns 1.1-2 ) <•' , , " , ,„.

«** ^xis entscheide,.! verändernden Entwürfen ist Weber französische protestantische I ,te u u - .h ,1

^r«ekhal,e„.|; ,,. beschränk, sich im wesentliche, darauf. der. zun, I hema, sowc, ,c>, ,bis f h - > M ^

' Ansätze sachkundig zu refer.............1 die ^^£^?^t^^ Brii-

ornrteih. gegen Neuansälzc zu kritisieren. ■»< ' ,„„„„„,, coll.,.|„i„u, et conso-

- '.»bei di Diskussion um de, "Ötl ^ k'IJI ^^^Z

^rCi^i" t^ÄSS^n. - ^ Hrgehnis einer sechsjährigen Arbeit wichtige Studien-

V0r«-»«tiR Kn.ik n de Vcre,,,,,,ge, gegenüber den In- dokument des Luth. Weltbundes (Kommission für Got.e -

^nitJ,: ;';,,ikan?s.h,n Kontilt -, die Emfüh- dienst und Geistliches ..ehe,) ..Vergebung als Lebenshdfe
rur,L,:_ r.

pas^'" SP,'*inIgi biete [Homosexualität mit der These: „Die (hrsg. v. F.-W. Künneth. Berlin—Hamburg, 1. Aufl. 1970).

d« s 'n ''' '>r°l>'<'".alik kann deshalb nicht um die Behebung Der Blickwinkel, unter dem in diesem Dokument die vom Vf.

chr' l'' '''''"trop-Seins kreisen, sondern nur um eine behandelte l'raxis und theologische Problematik geschaut

(117^ 10 Lebensgestaltung des homotropen Menschen" werden, wird dadurch ein noch weiterer, daß der genannten

■chlS'BiPeront°h>gie und Vereinsamungsproblematik] und Kommission Mitglieder aus drei Kontinenten angehören.

'"'.iti ''S''"' Stellungnahmen zu Lebens- und Arbeitsstil Aber schon dieser nur aus luth. Kirchen beschickten Kom-

nUn nÜ' '>l ','s,<'r- stimmt kontroverstheologisch hoff- mission ist wie dem Vf. eine große Verschiedenarligkeit der

l)j;)£Svo"- daß Weber das Amtsverständnis entschlossen am theologischen Meinungen entgegengetreten, die sogar in dem

!'ri(. ""''griff orientiert und die spezielle Aufgabe des sonst knapp gehaltenen Dokument ihren bezeichnenden Aus-

'l°ta'l (ent»prechend dem Konzil in Vermeidung sazer- druck gefunden hat. Wenn der Vf. feststellen muß, daß gegen-

düri ■ fftfflfckkeit konsequent „Presbyter" genannt) über dem Jahrzehnt von 1950—1960 „die Publikationen auf

„Mai,SL '"' ('as ""gemeine Priestertum der Laien zu fördern: diesem Gebiet in den letzten drei, vier Jahren immer spür-

Oicl ' "'" sog'lr der Überzeugung sein, daß die diakonia als lichcr geworden sind" (218), so bestätigt die Tatsache des ge-

gejnaj " '''genllichen Wesensunterschied zwischen dem nannten Studiei.lokumcntcs seine Vermutung, „daß jetzt

e'nsanien und dem amtlichen Priestertum ausmacht. nach einer Zeit der Aufklärung der Öffentlichkeit in aller