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Ausgabe:

1973

Kategorie:

Religionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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109 theologische Literaturaeitung 98. Jahrgang 197:! Nr. 2 110

nicht der -umm. M,.ns,.|, 8ic im Zaume hält. Ks leuchtet ein, Apokalypse (70,2-71,17 = tat 24-20), die sich nicht orga-

dafl ein solcher Gedankengang Gnoitikern wosensverwandt nach in den Kontext einfügt. Ägypten, dal Land der tiefsten

wacheint und darum in ihrer Erbauungsliteratur aufgenom- Pröminigkeit, wird von seinen Göttern verlassen und der

.....n wird. Allerdings ist die Obersetzung so fehlerhaft - mit Vernichtung preisgegeben werden. Mit grellen Farben wird

RUB Teil geradezu amüsanten Fehlern daß man Plato ein apokalyptisches Drama geschildert. (4) Danach wendet

kaum wiedererkennt sich der Dialog wieder anderen Themen zu: der Wille Gottes,

6. Der Titel dieser Schrift (p. 52,1-63,32) ist nicht erhalten. die gute Welt, die Herrschaft des Demilirgen, «1er Tod, der

Er stand wahrscheinlich auf der weggebrochenen Zeile 52,1. Aufstieg der reinen Seelen und die Bestrafung der unreinen

In dieser Schrift führt Hermes Trismegislos seinen „Sohn" Seelen.

(also wohl: Tat) zu den beiden höchsten Meditationsstufen Diese kurze Ubersicht über den Inhalt des Codex VI zeigt,

der Acbtheit und der Neunheit. wie bunt und vielschichtig die Lektüre jener Gnostiker war.

Titelvorschlag: De Ogdoado et Knneade (OgdKnn). Die Eine orthodox-gnoslische üogmatik war ihnen anscheinend

Schrift ist inhaltlich und stilistisch eng mit den gnostischen fremd. Sie sammelten alles, was sie in ihrer inneren Haltung

Traktaten aus dem Corpus Hermeticum verwandt; vor allein bestätigte. Nicht einmal der Maßstab der Christhchkeit

dem Wiedergeburtstraktat (CH XIII) finden sich enge scheint ihnen wichtig gewesen zu sein. So steht eine asketisch

''»'Ziehungen. Hier wie da wird Gnosis im Mysteriengewand orientierte, sonst aber gar nicht gnostische, apokryphe Apo-

vermittelt. Stufe um Stufe wird im Dialog der Myate in die Stelgeschichte neben rein heidnischen gnostisch-hermeti-

Geheimnisse eingeführt, um schließlich im Schweigen aniu- sehen Traktaten; Plato neben einer chnsthch-gnostischen

ht'Cen (59,20rf.). Die Geheimnisse aber, die dem Mysten mit- Apokalypse.

Beteilt werden, sind ihrem Inhalt und Geist nach gnostisch, Das bedeutet, daß man jede Schrift ganz aus sich heraus

<lenn die Lehren Uber die Seele, den Geist und die Materie interpretieren muß und nicht von einer Vorstellung einer

haben ,..... lypjSch gnostiscl.-dualisliscl.cn Charakter. Be- festen gnostischen Schule ausgehen darf. D.e VadfulUgkeit

merkenswert ist daß a... Schluß Tat der Auftrag gegeben der Schriften trägt mit zu dem Wert hei, den die Nag-II am-

*ird, diese,, Dialog in Stein zu schneiden und hei einer be- madi-Codices für die Erforschung der Gnosis und des frühe,,

•thronten Gestirnkonstellation im Tempel von Diospolis auf- Christentums habe...

'..stelle,, (62 Iff) Schließlich soll jedem, der «liese Schrift Nun muß die Kinzelanalyse beginnen, nachdem die I exte
will, ein heiliger Eid abverlangt werde, daß er das Ge- in einer so vorzüglichen Fotokopien-Ausgahe zugänglich gelesene
bewahren will. OgdEnn ist einer der eindrücklichsten worden sind.

gnostisch-hcrmetischenTraktatcund bereichert unsere Kennt- Ldtpda Karl Munin Fl«eher
■Bs auf diesem Gebiet wesentlich.

Das Gehet, da» sie sprachen (()r p. (.3,33-65,7): Das Ge-

bet ist uns lateinisch auch im 41. Kapitel des Asclcpius un.l i wahrend <ler Drucklegung erschien die schon länger angekündigte

Pieehiscb im Papyru. Mimaul erhalten. Die koptische Ver- ^^«^l'v^Z wSS* ="a DA« Kopt Keine IC

WOn steht dem irriccllischcn Text, näher, entspricht ihm aber Qlückstadt 11.71. - M. Krause halte dankenswerterweise unserem

l.ieln -Ii- ^. #• i . • L 1 . :..:..,.t,„,. T„»l Arla ilskn is si hnn vnrher Kntekopii n der ersten FahnenkOrreatur «SS

' Völlig. Dagegen findet sich wie im lateinischen lext, ^l'r**ln .,.„„„.„ zlir Verfügung gestellt, so duu wir uns schon länger

•lb('i' noch ausführlicher ein Nachwort: „Als sie betend das ,„i, (|,.,„ Text vertraut machen konnte......1 unsere Veröffentlichung««

pprochen hatten, küßten sie einander und gingen, um ihre -hon vorhereite,, konnten,
'"''ü^e unblutige Speise zu essen" (65,2-7). Es igt ein Dank-

gehet überschwenglicher Freude: „Wir fronen, uns, nachdem Nllflc, Ar,hur E , |)im(.,lsions „f Roligiosity: A Factor-

erleuchtet wurden durch deine Gnosis. Wir freuen uns, Analytie View of l'rotestants, Catholics and Christian

(laL1 du dich uns gezeigt hast. Wir freuen uns. daß du uns, die Scientists (Review of Religious Research 13, 1971 S. 42-

*'lr »och im Leibe sind, durch deine Gnosil vergottet hast" 5g%

(64,15-10). Schroeder, W. Widick: The Development of Religious Re-

Angefügt ist noch ein Kolophon (65,8-14), das wohl <lie search in the United States: Retrospcct and Prospect

^Men vorhergehenden Schririen zusammenfaßt. Der Schrei- (Review of Religious Research 13, 1971 S. 2-12).

fCf " i" darin mit, daß er diese Schrift aus einer Fülle ähn- Smith D. fr°m 0the' V' ra°,gm

■^«..gewählt habe. . Jg *f Z • A am a ParrOt (Red) (History of Religion 11,

*• Auel, die letzte Schrift (Asel p. 65.15-78 Ende) ist ein S"|rth, J. t.A»

"lls Whon bekannter hermetischer Traktat. Ks handelt sich Slnrkloff, Carl F.: American Indien Religion and Christianity

""' ''in Slück aus dem Aselepius-Traklat und entspricht im ' (;onfronlalion and Dialogue (Journal of Ecumencal Stu-

!".h"'l un.l Reihenfolge <lem lateinischen Text von Kap. 21 dies 8, 1971 S. 317-340).

M,ll«> bis 29Mittc weicht aber im Wortlaut stark von der In- vVatt, W. Montgomery: Learning from Other ru.ths. IV.

>" „ Version ab, ist kürzer und stellt darin den griechi- Islam (ET 83, 1972 S. 260-263).
sc''cii Fragmenten näher.

Traktat ist ein Dialog zwischen Hermes Trismegislos

''!"! Asclepiu». Die Abgrenzung der koptischen Vers......»1 . TCCTAMCMT

'" fechi einsichtig. Das Bild von der Synousie von Mann ALI CO I CO I An CIN I
"«d Frau bildet in der lateinischen Version den Abschluß lies

Wt™'^ Zweigeschkchtlichkrit des höchsten Gottes. Tj,e oid Teatament in Syriac aecording to the

C 1 begUmt °hm' "Send^ U M'rSC 'V, , Peshitta Version. Edited ou behalf of the International

*„' "8 Uttvermittell mit diesem Bild, ohne daß nun der Be- ization for thc study of the Ohl Testament by the

uSUnkt de«*ch Eb7S0 hT'rU A"7°* :'"ffP.,78 Peshitta Institute of the University of Leide... Sample

Sei mJtt6n in ,'inen, Gedanke" »b' ™»^h>:'«™<: ,,(lition. Son„ or Songs - Tobit - 4 Ezra. Leiden: Brill

ei ' ?6nn P' 78 is' VoU b"chricb",1 ku"7 1966 XXII S. (General Preface); XXI, 23 S. (Song of

WeT'!? S°nSt K'cC. f 7, T ' 11, Dk Songs); XXI, 55 S. (Tobit); 11,51 S. (4 Ezra).

N()l!. .IT1 ""se"m Stück folgende I einen: (I) l),e vorli,„on(lp Probeheft der Leidener Peschitta-

'«tWendiakeit der Gnoiis. ohne die ei keine Heilung von den Das nisn» r vorm g< i.uc «

^"»Schafte , tlcr M lerie gibt; (2) Die Natur der Oöt.cr Ausgabe stellt mit seiner Auswahl an biblische,. 1,ichern

2* Menschen - ,ni.....m innere sauten Gedanken, daß der insofern einen besonders glücklichen Wurf dar, als d e E ll-

Mcns«=l> erhabener ab die Götter ist. d« er sterblich und nn- tion von Cnnt.cum, Tohith und 4. Esra einen deutlichen Em-

•üblich, 1 • . i . i r |-öhi,rUell besitzt blick in die Text geschieh te des syrischen Alten I estaments

oucli zugleich ist und außerdem die l'atugkeil Ixsil/.t, mua » J .__„ v will

">u<t zu bilden; (3) Wie im lateinischen Text folgt nun eine vermitteln. In e.ner „Allgemeinen Einleitung (S. V-XX1D