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Ausgabe:

1973

Spalte:

106-110

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Robinson, James McConkey

Titel/Untertitel:

The facsimile edition of the Nag Hammadi Codices 1973

Rezensent:

Fischer, Karl-Martin

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105 Theologische Literalurzeilung 98. Jahrgang 1973 Nr. 2 106

ALLGEMEINEM Pokontf, Petr.: Der Theologe Josef Ii. Soucek (EvTh 32,

Scheffczyk, Leo: Zu einer „Bilanz der Theologie im 20. Jahr«

»antanen, Luga: Teologien llenkilöhihliografioim. Thcolo- hundert" (ThRv 68, 1972 Sp. 89—100). .

PC«1 Author Bibliographie*. Valikoima 1900-Luvulla |tagg, Frank: The Abuscd Aorist ( I HL 91, 1972 S. 222-231).

i meslvnvitö b;_- lr .. t l , »tu Mick. Karl Gerhard : /nr lidanz der I hcolngif im 20. .lahr-

Pnhl h,t *e]vtlT ,"f „'"^"v"0 hundert (ThR37,1973 S. 121—192).
punusned m the Twentieth Century. Helsinki: Hclsmgfors

Universitetsliihlioteks [1971]. 101 S. gr. 8° = Heisingin

yhopüton kirjaston julkaisuja, 36.

Die Aufstellung einer Liste der Personenbibliographieii

theologen igt eine gowohl schwierige all anspruchsvolle RELIGIONSWISSENSCHAFT
j " 8ahe. Als eine erfahrene nibliothekshenmtin und hcäon-

' (rs als Bibliothekarin einer theologischen Bücherei hat Liisa

antanen gute Bedingungen für diese Aufgabe. Die jetzt ver- [Nag I Inminndi:] Tlic Facsiniile Edition of llie Nag I larnmadi

N ."l"cntc Auswahl ist sorgfällig gegammelt und reichhaltig. Codices, puhlished under the Auspices of the Department

eben den deutsch- uml eiiglisehsprachigen Theologen ent- of Anliquilies of the Arab Republie of Kgypt in Conjunk-

Utdag Buch auch sehr viele andere, z. B. französisch- und lion with the United Nations. Educational, scientific and

sPai"schspracbige Theologen. In beziig auf das Gesamtgebiet cultural Organization. Codex VI. Leiden: Brill 1972. XI,

•Theologie ist die Auswahl gut repräsentativ. 84 S., 19 S. Introduction 4°. Lw. hfl. 160,-.
Qv^! whwierigeg Problem für den Verlegter eine« derartigen Biese Faksimile-Ausgabe, die die Basis für alle weiteren
hat lst Begrenzung des Materials. Die Verfasserin Nag-I lammadi-Forschungen bietet, ist eine technische Mei-
g 1 lr<' Auswahl nach gewissen Kriterien eingeschränkt. stcrlcistung ersten Ranges, hinter der jahrelange entsagungs-
l^Sl°ns 'lal sie die Auswahl hauptsächlich auf den Samm- volle Kleinarbeit steht. Die Konservierung des brüchigen
V''n der Bibliotheken der Universität zu Helsinki uufge- Papyrus hinter Plexiglas, die Identifizierung der Seilen und
•ohifl' * ^ucn B'"1 e'ne ^"tc Ubersicht über die theologi- die Einordnung der Fragmente verlangen ein hohes Maß an
die ' "ateratur dieser Bibliotheken. Zweitens hat sie sich auf Geduld und Können. Doch auch der technische Aufwand und
Jed'"l • l'rschicnencn Bibliographien eingeschränkt. die damit verbundenen Kosten, um so meisterhafte Foto»
sin"' l.,,t cs notwendig gewesen, viel zu streichen. Offenbar kopien herzustellen, dürfen nicht unterschätzt werden. Die
Di,'. alle wirklich bemerkenswerten Theologen dubei. Edition ist getragen von dem Department of Antiquities of
^.Auswahl enthält insgesamt fast 1500 Theologen. the Arab Republie of Egypt und der UNESCO und verant-
Ich hS k'">n m'"1 unmer gegen Auswahl üben. wortet von einem Kreis namhafter Wissenschaftler aus vielen
hier ■ S' "'sl einige Theologen mit aufnehmen wollen, die Ländern. Sie soll den gesamten Fund in zehn Bänden enthal-
ten l '"^"s''"'' wi'hri'nil viele von den berücksichtig- ien. Als erster Band liegt nun Codex VI vor; die weiteren
neu 'U " me'ner Meinung gul fortgelassen werden kön- Hände sollen schon innerhalb der nächsten zwei Jahre folgen,
"''hin '""l''<''1 war es nur möglich, solche Theologen auf/u- Unsere Ausgabe ist nicht ganz ohne Vorgänger. 1956 hatte
Ve f.""' ilner^'ees Bibliographien gibt. Darum soll man der Pahor Labib Teile aus Codex I und II als Fotokopien publi-
di,. ^SS('1'1" Weht an solchem Auslassen Schuld geben. Weil ziert. Von diesem ersten Versuch unterscheidet sich die neue
Kin U*W Theologen von Auguslin bis zu Murtin Luther Ausgabe dadurch, daß die Papyrusseiten in Originalgröße
4ttg u?*C. e^t' kh'cn natürlich viele. Jedenfalls ist die wiedergegeben sind und der technische Fortschritt in der
„e ' Vlc'seitig und uusgewogen, ob man sie von den Fotografie wie im Druck unverkennbar sind. Außerdem wird
Pili4'>')'"scncn» fachlichen oder konfessionellen Gesichts- keine Auswahl getroffen, sondern Blutt für Hlatt — und am
sch ttx. tracl*tet. Vielleicht ist die finnische Theologie am Schluß sogar die kleinsten nicht identifizierten Fragmente —
gefr". Sl'" r('PraS('n,'<'rl. Persönlich habe ich mich darüber wiedergegeben. Man kann also annehmen, daß diese Ausgabe
Theolo • HUCl1 eimge Vertreter der neuen Gebiete der den Originalen gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen ist.
Ga'>ricn l,uff'enommen sin<1 IJ- J°nchim Wach und Der Ausgabe ist eine Einführung beigelegt, in der kurz
Die V ' "rns)' über die Entdeckung der Bibliothek, über die bisherigen
krjtj Vorfasserin hat wegen der unüberwindlichen quellen- Publikationen und über den Erhaltungszustand und die
Obj .1- Schwierigkeiten die Gebnrls- und Todesdate n der Identifizierung der Fragmente berichtet wird. Die wichtigen
j.Pe'»Onen ausgelassen. Es ist wirklich bedauernswert, sten neuen Erkenntnisse sind m. E.:

in ,jcn'e. Auswahl Theologen von anderthalb Jahrtausenden |, Der gesamte Fund besteht nicht, wie bisher angenom-

Uj. ein8chließt. men, aus 13 Codices, sondern nur aus 12. Der Codex XIII

si(.]u Besagt kann man in Einzelheiten verschiedener An- ,"st nur eine einzelne Schrift, die schon beim Vergraben der

>nm. " 'he Auswahl sein. Man soll sich jedoch daran er- Bibliothek als einzelne in Codex VI gelegt wurde. Codex XII

Wiek».' *^ Verfasserin vor allem diejenigen von den dagegen ist vielleicht erst in neuerer Zeit zerstört worden,

gr,, I '.esl<'" Theologen vorstellt, von denen im 20. Jh. Riblio- Von ihm sind nur 8 Blätter und 8 Fragmente erhalten.

die sie1 "liV< rÖfr<!ntMcnt worl,en sind, und nicht diejenigen, 2. Der Zeitpunkt der Herstellung der Codices läßt sich nun

vie'scit- f"r <liC nervorraBen(lsl('n hält. Die objektiv und ziemlich genau bestimmen. Als Karton für die Einlage der

denen I"' Au8w«U ist nützlich für Forscher der verschic- Einbanddecken sind Briefe und Quittungen verwendet wor-

r- den, von denen zwei datiert sind in das Jahr 339 bzw. 342.

e'»'nki I'aavo Kortekungas Damit sind natürlich keine Rückschlüsse auf die Fntstehungs-

zeit der einzelnen Schriften möglich, aber auf den Zeitpunkt
der Sammlung.

Ilar 3. In diesen Fragmenten in den Einbanddecken finden sieh

Y^^°*chirna Romane, OFMConv.: Polska Bibliografia auch Orts- und Personennamen. Eine Quittung für Korn er-

Akad 1 aWa Kanoniczncgo za rok 1970. Warszawa: wähnt eine Person aus einem Dorf des Bezirks von Diospolis

IJrn. Alf"1''1 T('oloK'' Kutoliekiej 1972. 80 S. gr. 8°. und einen Pachomius aus Denderah. Ein Brief ist an Vater

Zum TnV J,ion'er der Versöhnung und des Friedens. pachome adressiert, einer von einem Presbyter Zacheos an

[ÖHl chri,^ 2im£?2S iST 1 ' Lp'PZ,g <inen Presbyter Sansnos und ein anderer von Sansnos an

Rud<>»! IIaraldr'Poe'lchaut (JK33, 1972 S. 292- Mö„nt;he- Man k«n»tc als° nun d°<;h die Vermutung wagen,

T .^l' flau «licsr zwöll Codices :ms einer klostcrlubliol hrk stnmmm.

(EvTl d"Ur<1: Christus Rex. Zum Gedenken an Ernst Wolf Sollte das richtig sein, dann träte der Anfang des ägyptischen

11 »2, 1972 S. 277—291). Mönchlums in ein höchst eigenartiges Zwielicht. Die Mönche