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Ausgabe:

1973

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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SYSTEMATISCHE THEOLOGIE

781 Theologische Literaturzeitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 10 782

Aber es ist (und das könnte die ganze Philosophiegeschichtc Lefcvre, Charles: La personne en patristique et dans Ia

erhellen - man sehe in Ed. Sprangers Lebensformen') ein philosophic contemporainc (RevThLouvain 4, 1973 S. 39 bis

Typ an Philosophieren, was sicli in diesem Werk darstellt, *•*)• _ . , , . , .

n-i. , t«i •! i • ■ l.» j l'etitdcmange, Ouy: l'.xistenee et revelation dans les pre-

nicht das Philosophieren (und schon gar nicht m dem > Rogenzwei (RechSR 60> {m

»nihilistischen Zeitalter", vgl. ThLZ 97, 1972 Sp. 932). Und g 365_395), 6 v

daß es schließlich, in einem das Werk abschließenden Platzeck, Erhard-Wolfram: Sinn und Bedeutung des

systematischen Teil über „Philosophieren und Sinnpro- Widerspruchsprinzips in Ontologie, Gnoseologie, Logik und

blematik", dann doch die Vokabel ,Gott' ist, die diese Dialektik (WissWeish 35, 1972 S. 18—32).

Philosophie der radikalen Fraglichkeit krönen soll (Gott das Puntel, L. Bruno: Sinn und Aktualität von G. W. F. Hegels

Vonwohcr der radikalen Fraglichkeit, ja die Fraglichkeit „Wissenschaft der Logik" (Theologie und Philosoph.e 47,

der Welt, an antike Hypostasen wie Sophia oder Eris und w a )- e i i a A- , r i A

p. . ' ,. . , 3V „. ,, ,r ...... , •. Roo, William A. van: Symbol Aecording to Cassirer aml

t-ros erinnernd), wird von W. selbst als zufällig und zeit- Langer (Gregorianum 53j 1972 S. 487-534, 615-677).
bedingt zugestanden - fordert nun aber um so energischer Schwanz, Peter: Relation und Substanz: Relation als
den Widerspruch des christlichen Theologen heraus. Be- Struktur. Eine Auseinandersetzung mit zentraler Tillich-
Bründung hierfür geben besonders die Schlußseiten des scher Terminologie (StTh 26, 1972 S. 111—140).
Ruches, auf denen der Versuch unternommen wird, jener Weier, Winfried: Der Zirkel der Existentiellen (WissWeish
säkularisierten Dogmatik eine Art Ethik entsprechen zu 35, 1972 S. 199—217).
lassen. An dieser Ethik, die die „Haltung" desjenigen
Menschen skizzieren will, dessen Gott die radikale Fraglichkeit
der Welt ist, gewinnt man ebenfalls den Eindruck,
daß sie das Ethos eines bestimmten Charaktertyps darstellt,
wie ein solcher sich aber auch mit ganz anderen Weltanschauungen
verbinden kann. Viele Formulierungen
Weischedcls erinnern zu lebhaft an den stoischen Weisen,

Meister Eckbart oder - an Rudolf Bultmann. Oder sie p ^ ^ ^ ^

'ragen den Charakter allgemeiner Lebensregeln an sich (die * Cämbridge Studie, in Christologie. London:

Dmge „nicht als einen Bereich der Verfügbarkeit verstehen, Camb/jd Univer£y Prcss 1972. X, 303 S. 8°. Lw. £ 4,20.

ln dem man schalten und walten kann, wie man will , wmu *> . . , ' , . ,„„, .

S- 252; „was konkret zu tun ist, läßt sich nur im Augenblick Eine Gruppe von Universitätstheologen hat seit 1965 in

entscheiden", S. 253; „sich nicht auf die eigene Meinung einem von Prof. M. F. Wiles in Cambridge gegründeten

versteifen, sondern . . . stets auch auf den andern hören", Forschungsseminar über Fragen der Chnstologie gearbeitet.

S- 255; „sich nicht verbohrt und fanatisch für das eine und 16 in diesem Kreis vorgetragene Referate werden in diesem

Regen das andere einsetzen", „auf Sicherungen verzichten, Band veröffentlicht, und einige ergänzende Repliken ver-

«• wagen, sieh ins Ungewisse zu begeben", S. 256). mittein einen zusätzlichen Einblick in die laufende D.s-

Es bleibt der Eindruck, daß Weischcdels „Gott der kussion unter den Fachkollegen. Ziel dieses Seminarsrwar die

Philosophen" nichts anderes ist als die Vergötzung der Behandlung von Problemen, die in der heutigen Theologie

'•'•benshallu...' des Skeptikers. Und das würde zugleich „falsch behandelt oder übersehe,," werden. Man hatte du

"»Magen daß jenes abschließend skizzierte Ethos nicht die löbliche Absicht, nicht nur Fragen aufzuwerfen, sondern sie

'«gischcKonscquenz des philosophisch-theologischen Grund- auch zu beantworten

Banken, „„er ,Gott' ist (kann man überhaupt aus einem Die weitgespannte Thematik ist in vier Abschnitte ge-

r«dikal ent personalisierten Gottesbegriff ein Ethos ableiten?), gliedert, die einen Einblick in den Inhalt bieten Der erste

«»ndern, umgekehrt, die subjektive bzw. apriorische Wurzel Abschnitt steht unter der ap.daren Frage : Soll man von

^.er Konzeption enthüllt. Alsdann endete auch diese vorn anfangen?" Sie wird eingeführt m. der These von

-natürliche Theologie", wie alle von W. vorgeführten, in M. F. W.les, die herkömmliche Chnstologie beruhe auf einem

einem Zirkel Fehler, da sie nicht klar trennt zwischen geschichtlichen

Ereignissen und theologischen Behauptungen, denen jeweils

Bertin Hnns-Georg Fritzsche ejnc e;gcno Dimension und vor allem eine eigene Sprache

_ zuzuweisen sei. Was bereits für die Lehre von Schöpfung und

Fall im Blick auf den modernen Evolutionismus gelte, sei

Anderson Albert- Was Socrares Unwisc To Take the daher auch auf die Cbristologie zu übertragen. Die „human

Hemlock ? (HThR 65, 1972 S. 437-452). historical story" darf nicht mit der „divine mythological

l'aiifay, : L'experienee du transreel selon Nabert (NRTh 94 story" vermischt werden.

1972 S. 721 — 740). In den folgenden Referaten wird diese These weiter durch-

Dergcntbal, Ferdinand: „Erscheinung" und Er-scheinen. gespielt und modifiziert. P. R. Baelz erklärt den festgestellten

Zur Ontologie des Mysteriums (WissWeish 35, 1972 Fehler für einen absichtlichen, der in der Person Jesu selbst

r_ ' 32 — 41). ü„,.;i,„;t besründet sei, und damit wird eine Verbindung hergestellt

(ZKTh »4 1972 S 25TS menschhcher Fremelt Sen den zwei Naturen der altkirehliehen Cbristologie

. Rene': Les chretiena et l'analyse marxiste (RevTh und den zwei Sprachen oder Geschichten in einer modernen

Louvain 4 1973 S 20 — 38) Christologie. Exemplifiziert wird dies in der anschließenden

Deuser, Hermann: Sören Kierkegaard. Dialektik als Paradox. Auseinandersetzung zwischen John A. T. Robinson (Honest

Sein Verhältnis zu Hegel und die späten Reden (Theolog. tjj q0(j) un(j g w Sykes an dem Thema der Menschheit

Dissertation, Tübingen 1972). p Jesu Christi mit ihrer Vollkommenheit und Sündlosigkeit.

u°ndey,,e, A.; IL Guelluy et A. Leonard: Cominent sarti- ^ libpralc These v(m dcm natürlichen vollkommenen

eulent amour de Dien et amour des hommMI 1™" M,.„,,,,,,.,„ wi,,| von Sykes kriI uteri mit de... 11 ,„we,s. daß

^ch^Pierre? KierklgaJrd et l'historicite de la foi. La auch die Menschheit Jesu nicht eine Sache des Wissens,

vition de l'htetorique: äluiion et verite (RechSR 60, «72 sondern des Glaubens sei. . .

S. 329_3(j3) Im zweiten Teil wird auf die alte Chnstologie mit vier

Harvey, Julien: Philosophie de I'histoire et apocalyptique Beiträgen aus den Bereichen des Neuen Testaments und der

(Science et Esprit 25, 1973 S. 5—15). Patristik zurückgegriffen, die allerdings ebenfalls methodisch

'enrici, Peter: Per una lilosofia cristiana della prassi ^ svstcmatiscne Arbeiten anzusehen sind. S. Moore

*ffir&^02SUJfcT2" Denk.....leideggers und C. F D Moule verweisen auf Recht und Sinn der neu-

(?KTh 95 1973 S 61 —90) testamentlichen Chnstologie; beide vertreten die These, daß