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1973

Kategorie:

Neues Testament

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Neuerscheinungen

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13

Theologische Literaturzeitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 1

II

Erkenntnisse auf und führt vor allem in den Anmerkungen
eine ständige Diskussion mit den Sachverständigen,
die sich mit den vorliegenden Fragen befaßt haben. Ein
umfangreiches bibliographisches Verzeichnis und die entsprechenden
Register dienen ebenfalls dem Leser und Mitarbeiter
zur Einführung wie als Grundlage für die eigene
Beschäftigung mit dem vorliegenden wie mit den gleichgearteten
Problemen. So ist die Arbeit in Durchführun f
und Ergebnissen ein dankenswerter Beitrag zur pauli.
nischen Forschung und darüber hinaus ein Hinweis auf
die sachlich theologische Bedeutung einer zunächst nur
die literarische Form betreffenden Untersuchung.

Gießen Georg Bertram

Achtemeier, Paul J.: The Origin and Function of tho Pre-Mar-

canMiracleCatenae (JBL91,1972 S. 198-221).
Barbour, R. S.: Traditio-Historical Criticism of the Gospels.

Some Comments on Current Methods. London: SPCK 1972.

V, 54 S. 8° = Studies in Creative Criticism, 4. L —.75.
Bartsch, H.-W.: ... wenn ich ihnen diese Frucht versiegelt

habe. Rom 15,28 (ZNW 63, 1972 S.95-107).
Berger, Klaus: Zur Geschichte der Einleititngsformel „Amen.

ich sage euch" (ZNW 63, 1972 S. 45-75).
Dunn, J.W.E.: Tho Text of Mark 16 in the English Bible

(ET 83, 1972 S.311-312).
Elliott, J.K.: Phrynichus' Influence on the Textual Tradition

of the New Testament (ZNW 63, 1972 S. 133-138).
Esbroeck, M. van: Hebreux 11,33-38 dans l'ancienne Version

georgienne (Bibl 53, 1972 S. 43-64).
Fitzmyer, Joseph A.: David, „Being Therefore a Prophet..."

(Acts 2: 30) (CBQ XXXIV, 1972 S.332-339).
Grayston, Kenneth: Foreign Theological Literature Survey:

1970-71. The New Testament (ET 83, 1972 S. 306-311).
Guyot, Bertrand-Georges: A propos de quelques commen-

taires sur le Pater Noster (II) (RSPhTh 56,1972 S.423-432).
Haacker, Klaus: Bemerkungen zum Freer-Logion (ZNW 63,

1972 S. 125-129).
Hahn, Ferdinand: Probleme historischer Kritik (ZNW 63,

1972 S.l-17).

Hemmerdinger, Bertrand: Un Element Pythagoricien dans le

Pater (ZNW 63, 1972 S. 120-121).
Holst, Robert: Reexamining Mk 3,28f. and Its Parallels (ZNW

63, 1972 S. 122-124).
Krodel, Gerhard: New Manuscripts of the Greek New Testament
(JBL 91, 1972 S. 231-238).
Lührmann, Dieter: Noah and Lot (Lk 17,26-29) - ein Nachtrag

(ZNW 65, 1972 S. 130-132).
Martini, C.M.: Note sui papiri della grotta 7 di Qumran (Bibl

53, 1972 S. 101-104).
Mattill, A. J., Jr.: Naherwartung, Fernorwartung, and the

Purpose of Luke-Acts: Weymouth Reconsidered (CBQ

XXXIV, 1972 S. 276-293).
Morissette, R : La condition de ressuseitö. 1 Co 15, 35-49:

strueture litteraire de la pericope (Bibl 53, 1972 S. 208-228).
O'Callaghan, J.: Papiros neotestamentarios en la cueva 7 de

Qumran? (Bibl 53, 1972 S.91-100).
Osburn, Caroll D.: The Text of Jude 22-23 (ZNW 63, 1972

S. 139-143).

Reese, James M.: Literary Strueture of Jn 13:31-14:31;

16:5-6,16-33 (CBQ XXXTV, 1972 S.321-331).
Schneider, G.: Die Davidsohnfrage (Mk 12,35-37) (Bibl 53,

1972 S. 65-90).

Schrenk, Wolfgang: Tradition und Redaktion in der Epilep-
tiker-Perikope Mk 9,14-29 (ZNW 63, 1972 S.76-94).

Stott, Wilfrid: ,Son of Man' - A Title of Abasement (ET 83,
1972 S. 278-281).

Stuhlmacher, Peter: Thesen zur Methodologie gegenwärtiger
Exegese (ZNW 63, 1972 S. 18-26).

Weiß, Herold: The Law in the Epistle to the Colossians (CBQ
XXXIV, 1972 S.294-314).

Wengst, Klaus: Der Apostel und die Tradition. Zur theologischen
Bedeutung urchristlicher Formeln bei Paulus
(ZThK 69, 1972 S. 145-162).

Wischmeyer, Wolfgang Karl: Bemerkungen zu den Paulusbriefkommentaren
des C.Marius Victorinus (ZNW 63, 1972
S. 108-119).

KIRCHENGESCHICHTE: ALTE KIRCHE

Marschall, Werner: Karthago und Horn. Die Stellung der nordafrikanischen
Kirche zum Apostolischen Stuhl in Rom.
Stuttgart: Hiersomann 1971. X, 240 S. gr. 8° = Päpste und
Papsttum, hrsg. v. G.Denzler, 1. DM 57,—.

Das Vorwort des Herausgebers läßt erwarten, daß die
mit diesem Band in Gang gesetzte Reihe, die auf eine umfangreiche
Papstgeschichte in Einzelmonographien hinzielt
, zu den bemerkenswerten wissenschaftlichen Unternehmungen
unserer Zeit gehört, bei der neben einer tiberkonfessionell
geplanten Zusammenarbeit der Leistung
und Initiative des Einzelautors keine Schranken gezogen
sein sollen. Der erste Band, mit einer Freiburger Habilitationsschrift
identisch, gibt zweifellos einen guten Auftakt
. An wichtigen zeitgenössischen Dokumenten, Papstbriefen
, Briefen von Kirchenschriftstellern sowie Konzils-
akten tiberprüft M. nicht nur die Positionen und Ergebnisse
der Fachliteratur zu den afrikanisch-römischen Beziehungen
bis zum 6. Jh., vielmehr analysiert er die wichtigsten
Fragestellungen, vor allem die Einstellung zum
sich allmählich entwickelnden päpstlichen Primat, möglichst
von Grund auf. Daß er trotz der vom 2.Vaticanum
gegebenen Denkanstöße hier und da konventionellen
und künftighin in Zweifel zu ziehenden Positionen
verhaftet bleibt, ist andererseits nicht zu verkennen.

Zunächst exemplifiziert M. die „Lehre vom römischen
Primat in der afrikanischen Ekklesiologie" an den vier
Kronzeugen Tertullian, Cyprian, Augustinus und Optatus
von Mileve, von denen jeder eine etwas andere Position
bezieht. Dabei kommt M. zu wichtigen Entwicklungslinien
, die das zunehmende Gewicht der Primatslehre verdeutlichen
: Ist Rom bei Cyprian nur Zeichen, so wird es
bei Optatus zum Grund der kirchlichen Einheit (S.81).
Bei Augustin finden sich hinsichtlich der Primatslehre
zwei einander widerstrebende Linien: Er erkennt,
der auf Autonomie bedachten afrikanischen Tradition
entsprechend, keine „lehrmäßige" oder „jurisdiktionel-
le" Überordnung Roms an - andererseits ist er doch zu
romfreundlich, um sich zu einem „praktischen oder theoretischen
" Konziliarismus zu bekennen. Persönlich zeigt
er große Ehrerbietung gegenüber dem Apostolischen Stuhl
und erkennt auf jeden Fall das „Mehr" Roms gegenüber
den Afrikanern (S.71). Gründe hierfür sucht M. zu fixieren
, was angesichts der von ihm selbst mit in Gang gebrachten
Diskussion jedoch auf manche Schwierigkeiten
stößt und fast etwas verfrüht sein dürfte. Hier liegt überhaupt
eine gewisse Schwäche des Buches, das zwar den
gesamthistorischen Zusammenhang keineswegs außer
acht läßt, die engen Verzahnungen zwischen Kirchen- und
Profanhistorie jedoch nicht im vollen Umfang in den
Griff bekommt. Das gilt auch für den zweiten Teil der
Untersuchung, die die „praktisch-rechtliche Haltung der
afrikanischen Bischöfe und Konzilien" zum Thema hat
und im Zusammenhang mit Cyprian den Ketzertaufstreit
und - unter Berücksichtigung vor allem Augustins -
den Donatistenstreit und den antipelagianischen Kampf
unter die Lupe nimmt. Zugegeben: der Umfang des behandelten
Themas zwingt zur Auswahl und Beschränkung
auf die wichtigsten Positionen. Dadurch aber gehen manche
Nuancen verloren, die für die Entwicklung des Primates
selbst und für die afrikanische Stellungnahme dazu
belangvoll sind. Die „Belastung" mit Donatismus und
Pelagianismus, dann übrigens auch mit Arianismus und
Manichäismus mußte die Afrikaner dazu führen, den einzigen
Patriarchenstuhl des Westens immer wieder einmal
als Schiedsrichter oder Appellationsinstanz anzurufen, und
das konnte in Anbetracht der seit Gelasius I. erhobenen
jurisdiktioneilen Primatsforderungen nicht ganz ohne Folgen
bleiben. Aber bei der Betrachtung dieses Prozesses