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Ausgabe:

1973

Spalte:

342-344

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament 1973

Rezensent:

Heller, Jan

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341

Theologische Literaturzeatung 96. Jahrgang 1973 Nr. 5

342

Marguli. Hans-Jochen: Vom Mohammedaner zum Muslim.
Über das christlich-muslimische Gespräch vom Juli 1972
in Beirut (Im Lande der Bibel 8, 1972 Nr. 3 S. 7-9).

ALTES TESTAMENT

B°raas, Roger S., and Siegfried H. Horn: Heshbon 1968. The
F'rst Campaign at Teil Hesbän. A Preliminary Report. With
Contributions by D. M. Beegle, P. A. Bird, F. M. Cross jr.,
v- Langholf, R. M. Little, H. O. Thompson, and B. van Elde-
rcn. Roprinted from: Andrews University Seminary Stu-
dies. Vol. VII, Number 2, Juli 1969. Berrien Springs, Mich, i
Andrews University Press 1969. VIII S. u. S. 97-239, 13
Abb., 1 Kte, 16 Taf. gr. 8° = Andrews University Mono-
Sraphs, H. Lw. $ 6.90.

Der vorliegende Ausgrabungsbericht ist ein Abdruck aus
Andrews University Seminary Studies Vol. VII Number 2,
f~y 1969. Die Ausgrabungskampagne währte vom 15. Juli
ls 30. August 1968. Ein Jahr später lag der vorläufige Aus-
9rabungsbericht im Druck vor, eine vorbildliche schnelle Be-
'Khtcrstattung.

Zu der vorbildlichen Schnelligkeit tritt die
"aktheit und Umfassendheit der Berichterstattung über die
r9ebnisse auf den einzelnen eröffneten Grabungsfeldern,
icr Felder wurden eröffnet, und zwar das Feld A auf der
ropolis, vier Rechtecke, deren Westkante mit der von Nor-
en nach Süden verlaufenden Mittelachse des Teil zusam-
mcnfielen. Hier sollten rasch eventuell vorhandene beherr-
"ende repräsentative Bauten aufgedeckt werden, während
^iter südlich die Area D den Aufgang zur Akropolis klären
j'te. Auch bei diesem Grabungsfeld liegen die westlichen
e'tenkanten der drei rechteckigen Grabungsfelder genau
auf der Südachse des Teil. Das dritte Grabungsfeld liegt südöstlich
von Feld D, während das Grabungsfcld C mit vier
aPezförmigen Flächen mit der Südkante auf dem westlichen
eil der Ost-West-Achse liegt im Bereich der Höhenlinien 880
bis 884.

^er große Vorzug des Grabungsberichtes liegt darin, daß
'"lulmäßig genau über den Verlauf der Grabungen in den
flnze'nen Feldern berichtet wird, nachdem methodisch vor-
^r die Bezeichnung der Loci angegeben worden ist und die
"'üsselbczeichnungen eingeführt worden sind, die in den
erichten angewendet werden. Angewendet wurde die Whee-
cr Kenyon-Methode mit Achthaben auf die Bodenschichten
und ihre Beziehung zueinander als einem Mittel zur Erfor-
hung der stratigraphischen Geschichte der Ortslage. Die
rabung hat noch zu kurze Zeit gedauert, um schon in die
lichten vorgedrungen zu sein, die die biblischen Zeiten be-
e"en. Es ist wesentlich arabische Keramik der verschiedenen
Perioden gefunden worden, byzantinische und römische
"erben, auch hellenistische Scherben sowie Scherben aus
>scn in (Perserzeit), Eisen II und Eisen I sowie Spätbronze-
2eit- Auf dem Gipfel wurde ein byzantinischer Kirchenbau
geschnitten mit typischen Mosaikmustern im Fußboden,
a"erdings noch nicht völlig ausgegraben. Unter der Keramik
ra9t besonders hervor eine Reihe neuer Formen der Keramik
aus Eisen III (persisch). Als eine Reihe weiterer Forschungs-
auf<iaben bezeichnen die Herausgeber die Entdeckung der
°niischen Straße, die in der Nähe von Heschbon sich er-
'rwkt haben muß, die Erforschung der Nekropole sowie die
eitere Forschung im Rahmen der angegrabenen Felder. Ein
Se"r guter instruktiv geschriebener Abschnitt über die Gerichte
dieser biblischen Ortslage ist am Anfang des gut
^nickten Büchel gegeben (S. 99-102), er hat eine Doktorarbeit
von Werner Vyhmeister zur Grundlage. Oft kehrt auf
Seiten der eigentlichen Grabungsberichte die Bezeich-
n9 für die nicht identifizierte Keramik (UD) wieder sowie
p.e Klage, daß die ostjordanische Keramik in zahlreichen
m. cn andersartig ist gegenüber der westjordanischen Kera-
j" K. So steht zu hoffen, daß auch diese Ausgrabung einen
rtschritt für die Kenntnis ostjordanischer Keramik bringen

wird. Schön und sachkundig sind auch die landeskundlichen
Voraussetzungen der SiedLungsgeschichte erörtert (S. 97f).
Ein wesentlicher Gesichtspunkt, diese alte Hauptstadt Si-
chons, des Königs von Heschbon, auszugraben, bestand darin
, daß der Teil Regierungsland ist und daher die Verhandlungen
über die Grabungskonzession unkompliziert waren.
Dazu kam die günstige Verkehrslage des Teil, so daß das
Standquartier des Stabes in Amman angelegt werden konnte.
Zum Ausgrabungsstab gehörten auch Mitglieder des Department
of Antiquities of the Hashemite Kingdom of Jordan.

Ein Ostrakon wurde bei den Grabungen gefunden in Area
B Square I, Loa 52. Die Schrift ist aramäisch und wird von
dem Bearbeiter Frank M. Cross Jr. (S. 223-229) in das letzte
Viertel des 6. Jh.s v. Chr. gesetzt, rund um 500 v. Chr. Die
Namenliste ist interessant, weil zwei westsemitische Namen,
ein ägyptischer Name und ein babylonischer Name zusammenstehen
. Cross weist auf die ähnliche Namenmischung
unter der aramäischen und jüdischen Bevölkerung Ägyptens
im persischen Zeitalter hin. Die Namensträger waren Ara-
mäer oder aramaisierte Araber, die auf den über Heschbon
laufenden Karawanenstraßen als Händler tätig waren. Für
Sohn wird das Sprachelement bn verwendet. Hoffentlich haben
die Ausgräber Glück, weitere Ostraka zu finden, vielleicht
aus noch älterer Zeit, die die Geschichte der Siedlungsstätte
von Heschbon im einzelnen zu beleuchten vermögen.

Ferner wurde ein lateinisches Siegel gefunden, das Volker
Langholf von der Universität Hamburg in Gestalt einer Photographie
zur Bearbeitung übergeben wurde (S. 230-231).
Die Inschrift C. BELLICI ZMARAGDI besteht aus praenomen,
nomen gentile und cognomen und läßt für den sozialen Status
erkennen, daß der Besitzer des auf einem Krughenkel
angebrachten Siegels sicher kein Sklave war.

Ein weiteres Pflasterfragment trug die aufgemalte griechische
Schrift »Daniel" und wurde im Rahmen jener erwähnten
byzantinischen Kirche gefunden.

Schließlich sei noch auf eine besondere Forschungsrichtung
dieser Ausgrabung die Aufmerksamkeit gelenkt. Im Ausgrabungsstab
arbeitet auch ein Anthropologe mit, der nicht nur
den Menschenskcletten seine Aufmerksamkeit zuwendet,
sondern auch für die Tierknochen Interesse hat, weil sie für
die Ernährung und Lebensweise des Menschen der Antike
von Wichtigkeit sein können, sowie für die Fauna überhaupt,
und Rückschlüsse auf die Arbeitsweise des Menschen und
möglicherweise auf die Siedlungsdichte zu den verschiedenen
Sirdlungszeiten gestatten. Die Beachtung von Knochenfunden
führt so weit, daß der Anthropologe bei auftauchenden Knochen
bzw. Skelettfunden sofort gerufen werden muß und
dann die Ausgrabung der Knochen selbst leitet. Es sind sehr
viele Knochen gesammelt worden. Die wissenschaftliche chemisch
-laboratoriumsmäßige Auswertung ist in vollem Umfang
angelaufen. Natürlich konnten Ergebnisse bei diesem
vorläufigen Bericht noch nicht mitgeteilt werden.

Für weitere Grabungskampagnen kann den Ausgräbern
nur der beste Erfolg für ihre methodisch so exakt vorgetragene
Ausgrabung gewünscht werden.

Leipzig Hans Bardtke

Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament. In Verb. m.
G. W. Anderson, H. Cazelles, D. N. Freedman, S. Talmon u.
G. Wallis hrsg. v. G. J. Botterweck u. H. Ringgren. Band I,
Lfg. 5. Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz: Kohlhammer (1972).
Sp. 513-640. gr. 8°. DM 16.-.

Die Besprechung der ersten vier Lieferungen wurde in der
ThLZ 97, 1972 Sp. 822 veröffentlicht. So ist es jetzt nicht notwendig
, die allgemeinen Angaben über dieses wichtige Werk
hier noch einmal zu wiederholen. Die vorliegende fünfte
Lieferung enthält ungefähr die erste Hälfte des Buchstabens
Beth. Es sind insgesamt fünfzehn Begriffe (in Klammern
steht der Bearbeiter und die Anzahl der Spalten): bädäd
(Zobel, 5), bädal (Otzen, 2), bahal (Otzen, 3), b«hemäh (Bot-