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1973

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Theologische Literaturzeitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 5

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schienene Christus auch vorangegangen sein soll) zu rekon- meinschaft - Mission, entnimmt den neueren historischen
"truieren, hinter dem sich historisch die Jüngerflucht nach Untersuchungen zur Entstehung der urchr.stlichen Taufpra-
Galiläa und literarisch der verlorene Mk-Schluß verbergen. xis die Unaufgebbarkeit der Taufe und ihre Unabhängigkeit
c- K. Barrett, 'OMixinaf (2 Kor 7,12), indentdfiziert den in von einem voraufgehenden Bekenntnisakt, womit er der
^P. 2 und 7 gemeinten .Beleidiger' als einen nicht zur Ge- durch Barths KD IVA angerichteten Verwirrung wehren
Heinde gehörenden Eindringling, dessen antipaulinische Agi- möchte. Er unterscheidet einen sakramentalen Ü«*»"«-).
kfcon die Gemeinde nicht in gehöriger Weise abwies, was symbolischen (Feuer-) und metaphorischen (Geist-) Taufbe-
sie nun tief bereut. Paulus sieht die Angelegenheit zu vor- griff und legt Wert auf die Unterscheidung von Taufe und
als erledigt an; denn in den später geschriebenen Ka- Geistmitteilung im NT. Die Geisterfahrung schafft die Gemein
10-13 mufj er erneut und heftiger gegen diesen Ein- meinschaft als Vollstrecker der Geschichte Jesu, die Taufe
Egling und andere seinesgleichen vorgehen. J. Cambier, ist .universales Zeichen der Mission und beauftragt zur
La doctrine Paulinicnne de la justice de Dieu, arbeitet her- Mission. G. Lindeskog. Empirie und Glaube, behandelt unter
aus, was die dem Glaubenden rein gnadonhaft als göttliche diesem etwas irritierenden Thema die Frage nach der Be-
Gabe i„ Christus zugeeignete Gerechtigkeit Gottes wirkt, deutung der Geschichte Jesu, wie sie die Augenzeugen er-
«ämlich Wiederherstellung der durch Sünde entstellten lebten und die Evangelien tradieren, für den Glaube und
«nenschlichen Person. Einigung mit Gott, lebendige Einheit das daraus resulüerende Recht, ja die^ Pflicht zur Frage nach
» der Kirche und Frieden unter allen Menschen. H. Ciavier, dem .historischen Jesus^Das geschieh unter d^erenzieren-
^thode et inspiration dans la mdssion de Paul, stellt mit der Klärung des Begriffes Historismus^ -Wenn wir unter
«Atlichem Vergnügen an brillierenden Formulierungen dar, Historismus das Interesse an dem ™ ^SnJ* hat
*ie sich bei Paulus nicht nur in der missionarischen Praxis weil es von Belang ist, ver stehen, ■?*™^™™J*^S
u"d Verkündigung, sondern in der ganzen Struktur seiner sitiven' Historismus entsprechendes Gesdi.chtsverstandms
Listigkeit Me'thcäik und inspirativer Impuls so völlig ge- im NT. Im Mittelpunkt steht ^ -n
9enseitig durchdringen, dalj die Methodik selbst als inspi- und Wirken, sein Tod und seine Auferstehung . W Pesch
*ert erscheint. E Lohse Die Mitarbeiter des Apostels Paulus Zu Texten des NT über das ^fTl^?SÄJS
^ Kolosserbrief. findet in der Art. wie die Mitarbeiter in der mit unerbittlicher Konsequenz die Ausbeutung der Termini
C^liste des Kol angeführt werden, ein Argument gegen eoär^n und fagtt in 1 tot ™* £>oc ™^
d'e Echtheit des Briefes. Die Namen sind sämtlich aus dem christologie des Hebr sowie von Hebr 13,10 und 15 zur Be
!*ton Phlm entnommen, im Kol jedoch durch entsprechende gründung eines Weihepnestertums im ™™schZZTZtl
f Pitheta als Fortsetzer des apostolischen Dienstes nach Pau- nis und damit auch den reformatonschen G.^ef f n« em"
lu* legitimiert. O. Böcher, Wasser und Geist, geht alttesta- „Priestertums aller Glaubigen , wenn darmt allen Getauften
'»entliches, jüdisches und sonstiges religionsgcschichtliches priesterliche Gewalt zugesprochen werden solle, ab. H.
"Werial über die Bedeutung des Wassers als Mittel der Lu- Braun, Das himmlische Vaterland be, Philo und im, Hebr,
Nation, als eschatologische Heilsgabe und als Vermittler versucht - m. E. ohne durchschlagenden Erfolg -■ d.e be-
des Geistes durch, umfn Wasser- und Geisttaufe des Täufers kannte These von der .Versetzung «^nstlKher Tradition
y der Urchristenheit die Erfüllung des in diesen Vorstel- mit .einem alexandrinischer, Dualismus im Hebr durch Spe
lu"3en und Riten Gewollten zu finden. Dabei werden so zifizierung des alten Vergleichs zwischen Philo und Hebr
s*wicrig" pJSmc wieI das der Herkunft der Johannes- neu zu untermauern. M. Hengel. Die Begegnung von Juden-
^fe aus der Pr^elytcntaufe, der Charakter der ersteren tum und Hellenismus im Palasüna der vorchristlichen Zeit
«*» das Verhält Sannestaufe - christliche Taufe recht steuert eine Zusammenfassung seinesRuches
bekümmert als gelöst betrachtet. G. Delling, Die Bezug- Hellenismus' bei, also den Nachweis einer vor Alexander
"ahme von < au "vorgegebenes, argumentiert mittels des beginnenden, bis 167 höchst intensiven, aber auch danach

Richtig erbrachten Nachweises, da« sich 4 auf Vorgege- trotz und in Chasidismus. Phansa.smus. Essenismus und
be-

enes im Sinn der „Herleitung von" und der .Begründung Rabbinat, in Weisheitsliteratur und Apokalyptik in Palästina
Won

1 etwas beziehen kann, gegen die .mystische" Interpreta- selbst sich fortsetzenden Hellenisierung des Judentums. O

NT

von Formeln wie ek Xoioxnv u. ä. bei Paulus u. ö. im Michel, Ein Beitrag zur Exegese des Traktates Abot, ist -

deniV°r,al,Pm im Zusammenhang der Taufe. Es handelt sich unter besonderer Auswertung von W. D. Davies Arbeit an

heq h dabc' Um d°n Ruckbezu9 auf das im Kreuze Christi Abot - sowohl der Erhellung des singulären Charakters

der Off HCi1' W' Foerster' Bemerkungen zur Bildsprache dieses Mischna-Traktates als auch dem Beitrag gewidmet,

Symb l i"barUn9 Johannis' arbeitet die Ausdruckskraft, den den Abot fur die Kenntnis zeitgenössischer jüdischer Theo-

kalvBMfc arakter und "sinn und die Gedankentiefe des Apo- ]0gje und für die zeitgeschichtliche Exegese einer Reihe ntl.

ve ypfclkcrs bei seiner Verwendung alttestamcntlicher Moti- Texte liefert. K. Niederwimmer, Die Freiheit des Gnostikers

Sprach"!"1 Zahlcngebrauch und vor allem in seiner Bild- nach dem Philippusevangelium, zeigt eine überraschende

Antvvo raus- Damit ""'erbaut F. seine früher gegebene Nähe des Freiheitsbegriffes im PhilEv zu dem des NT, inso-

Halvn d'e Fra9C "ach d°r Erlebnis-Echthcit dcr AP°- fern Freiheit zwar durch Erkenntnis (Bewußtheit) des Pneu-

E- Kami nam,ich 540 -geschaute Gedanken" darbiete. raatikers gewonnen wird, aber die Liebe zum Psychiker nicht

^feln , nnr""n'nf}n' ln den neutestamentlichen Haus- nur nkht ausschlief)ti sondern als Frucht hervorbringt. Die

°fdnUnIerf °ht die, Aufforderung der Haustafeln zur Unter- Differenz mm NX liege darill/ m weder der KonflÄt von

Ä , Grundverhalten in allen (inner- und aufierge- Gnosjs und Agapc noch dje Spa „wkdwn präsentischer

sPrecn,^en)- ..Lcbensverhältnisscn als General.sierung ent- und Eschatologie wie bei Paulus gesehen werde,

^fällen r 1 , " "f hc, en'stiseher Mahnungen in Ein- ^ enthusiastische Geist-Interpretation sei nicht überwun-

hal ' begrundet in der auf das zwischenmenschliche Ver- dpn
Q_ cn übertragenen Grundhaltung der Demut des Menschen

4.3,9nÜbcr Gott. E. Schweizer, Die Elemente der Welt Gal *°ttoA _ Konrad Wei"

(j'jj' * Kol 2,8.20, wohl der bedeutendste Beitrag, sichert

lon^sf0^6 Ful,c von Bc1c9en aus griechischen, jüdischen, hei- Clayton, James W. i Reason, and Society: An Approach to F.

die Brv) Und judisch"hellenistischen Quellen für moiXeTa D. Maurice (HThR 65, 1972 S. 305-335).

Wirft^^tung .Elemente" (nicht Engel, Dämonen) und ent- Müller-Schwefe, Hans-Rudolf: Akademie als Lernprozeß.

c' Ergebnis ein wohlabgewogenes, alle Textelemente Versuch einer Ortsbestimmung nach einem Vierteljahren
cindrucksvollen Synthese zusammenfassendes Bild hundert (EvKomm 6, 1973 S. 142-145).
disrh k°'ossischcn und der verwandten, aber stärker jü-
9eprägtcn galatischcn Irrlehre. G. Fitzer, Taufe - Ge-