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Ausgabe:

1973

Kategorie:

Philosophie, Religionsphilosophie

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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301

Theologische Litcraturzcitung 98. Jahrgang 1973 Nr. 3

202

"csfalls als irgendeine Verpflichtung für die Theologie, sich als Offenbarungstheologie auflösen? Soll sie die radikale
damit auf eine .Wirklichkeit' „ernsthaft einzulassen" und Fraglichkeit verkünden? Als Gesetz oder als Evangelium?
•n .Angst' und .Nichts' eine gemeinsame Basis mit .der' Phi- Oder soll sie diese - für einen kleinen Kreis an Gnosti-
losophie suchen oder pflegen zu sollen. ..Die radikale Skep- kern - als Vorzeichen vor eine Klammer setzen, innerhalb
Sls. ja selbst der Nihilismus .. . keine gelegentlichen Rand- derer für die .Gläubigen' nichts zu ändern ist? Vermutlich
Erscheinungen in der Geschichte der Philosophie . . ." (S. 34), .will' Weischedel gar nichts, aber das bestätigte seine Abso-
lst das nicht weniger ein skeptisches (selbstkritisches) lutsetzung eines blofjen Typs an Philosophieren und zeigte
a's ein doktrinäres Wort, das die Frage nach dem Umfang ihn wie als einen Doppelstern, der von der Theologie nicht
von Weischedels Philosophiebegriff stellt - und nach dessen loskommt. Der Theologe indes, der vom .Schatten des Nihi-
Inhalt? Sollte man nicht, gerade auf der Grundlage ständi- lismus" nicht loskommt, sollte sich vorsehen, dafj Nihilis-
9er Sclbstübcrprüfung, Typen an Philosophie unterscheiden mus nicht zu seinem Schatten wird (das war ja eigentlich
und für deren recht vielschichtiges Verhältnis zu entspre- auch Nietzsches These). Das Licht des Evangeliums braucht
c"enden Typen an Theologie offen sein? Muß man heute diesen Schatten nicht. Zur Beschreibung der .Schattenseite-
Schalles in Frage stellen, um, gedeckt von diesem Prinzip, der guten Schöpfung (K. Barth) sind die Klagesituationen
«KB ,Gott' und fromme Wünsche in Frage stellen zu dürfen? des Alten Bundes, besonders der Psalmen und des Hiob-
We'Ö man nicht, daft, wer alles in Frage stellt, nichts in Buches, authentischer, theologisch legitimer und, schlicht
Fl'a9e stellt? gesagt, interessanter als abstrakte Analysen des „Zeitalters".

So ist denn das eigentlich Lehrreiche an der wiedergege- Berlin Hans-G eorg Fritzsche
°cncn (in recht engen Bahnen sich bewegenden) Diskussion,
^af) eine an sich ganz paradox erscheinende innere Ver-

*andtschaft von Skeptizismus und Off enbarungspositivis- Be,rmn3' Vmcl^: Gabrlel Marcel und Mainc dc Biran i™™'

m«s bzw. von Nihilismus und Doktrinarismus sichtbar wird. lo9'e und Philosophie 47. 1972 S. 402 - 408).

Jedenfalls überindividuell gesehen. Man spürt (mit Sorge) Gu"th,er' Henning: Die Bedeutung der Theologie für die

*ta Interesse des Theologen an dem. was Weischedel Nihi- . Philosophie Walter Benjamins (NZSTh 14. 1972 S. 141-171).

»«"us nennt, als ob dieser der .Festlandsdegen' sei. alles Kern Walter: Tod Gottes und technisches Zeitalter. Umfeld

^«en der Welt zu relativieren und mattzusetzen. Wenn JSi^^™ humanistischen Atheismus (StZ 97.

alles wackelt, hat das noch immer das Wunder befestigt. Am „1972 219 229).

**tlichstcn kommt das in der Gewaltlösung zum Ausdruck, M™b°'d' !*S C^ecn der Rellgl0n Unserer Zelt

|&it der Jenson den entscheidenden Punkt gefunden zu ha- (StZ 97, 1972 S. 249 262).

bc" meint (sich hierbei auf Pannenberg berufend): .Auf- Oe.ng-Hanhoff, Ludger: Der Mensch, Natur oder Geschichte?

der Verbindlichkeit der Rede von Gott wäre d.e Nen- °le Grundlagen und Kriterien sittlicher Normen im Licht

nuna H»- ~u n u a i j » i u der philosophischen Tradition, in: Naturgesetz und christ-

aer öffentlichen Wiederkunft des einst gestorbenen ... , _ . , ____ 3, .... ,

Jesus ^lo a r~ u u j , „ j_,VÜ_ . liehe Ethik, hrsg. v. Franz Henrich, München: Kosel o. J.,

als das Geschehen, dessen Eintreffen oder Fehlen das jj j-j ^y

er Gott Gesagte verifizieren oder widerlegen wird" (156). ' . .'. , . . . „, .. , _..

Ahnlirk 77 , „ j-, , - : Die Philosophie und das Phänomen des Bosen, in: Rea-

*W Z Ta , ,i ü!? -ra.d,kal,cfn lität und Wirklichkeit des Bösen. Studien und Berichte der

Erfahr, Wu,schodels & M?' Womit nur wieder eine alte kgth Akademie Baycrn M 1965_ 8. 1-30.

«nd Dri"9 'n3!191 u'rd: ' C'n, Phll0s°ph' df/ abstrf1 - : Zur Wirkungsgeschichte der platonischen Anamnesis-

InhalMTP Theologie angeht, statt Emzelfragcn des ,ehre -n. Col!egium ph;losophicum. Studien Joachim Bit-

Bcisrt 'i ■uT,Jm°n,Cren (W CS ^"te Vide lehrrcicne ter zum 60. Geburtstag, Basel Stuttgart, Schwabe u. Co.,

raj 9'ot), den Theologen nur zur Uberzeugung von der o J S 240-271

^ikalen Andersartigkeit seines Gebietes bewegt, die für Schilson, Arno: Gotthold Ephraim Lessnig und die Theolodern
C Veran,assu"9 9ibt' ir9end etwas zu an" gie (Theologie und Philosophie 47, 1972 S. 409 - 428).

tj- Schlette, Heinz Robert: Utopisches Denken und konkrete

Herl , ' deSSe" Titclaufsati'- Gott »das Vonwoher der Humanität (Concilium 8. 1972 S. 355 - 362).
^ "Usforderung ins Fragen" nennt bzw. dieses ,Gott' (und
as damit das Fragen bzw. die Fraglichkeit als oberstes Prin-
s't ■ ,a obcrsten Wert absolut setzt und hypostasiert, reali-

sein*. °dcr nominalistisch . . .). mufj sich gefallen lassen, SYSTEMATISCHE THEOLOGIE

tj , erse'ts auf seine Voraussetzungen und seine Sinnhaf-

hy e" brfragt zu werden. Darf man das Fragen zum .Gott' viering, Fritz [Hrsg.] i Zu Karl Barths Lehre von der Taufe.
b^POstasieren oder sollte man nicht Pannenberg recht ge- Mit Beiträgen von J. Beckmann, E. Dinkler, E. Jüngel,
problWtmn °r feststcllt- dafi cs nur Pcr ncfas cin abstraktes W. Kreck, E. Lohse sowie Thesen von J. Beckmann u. E.
*tt B«? Acr (alsdann skeptizistischen) Fraglichkeit gibt, Jüngel und einem Votum des Taufausschusses der Evange-
loszur 3ber "Ur Ci" Fragcn' das von scincr -Sathe" nicht lischen Kirche der Union. Gütersloh i Gütersloher Vergeh
'St' -Ein7i9 um diescr Sachc willen müssen früher lagshaus G. Mohn (1971). 168 S. 8°. Kart. DM 12,80.

aeoene Antworten überholt werden" (S. 131). Allerdings ______l , . . , , . ,___

st Pann„„u ^.t i • • ' V, .... °er Taufausschu^ der EKU, in dem aufjer den oben Ge-

Sichtr " "9S Theol091C ln^csamt- d,c vom sandigen nanmen mA ^ Profcssorcn Fangmcier, Fürst, G Har-

dendr TL' C" d" Menschcn her (crSt auf Cln ?r,U"" der und Schlink mitgearbeitet haben, ist nicht in der Lage

. Fundamcnt überhaupt und dann) auf Gott im b.bli- qcwesen ein einhelliqes Votum zu Barths Grundthese ab-

«n sinne aus ist. jedenfalls Bewahrheitung des Glaubens 7ugebcn wie es sich auf S. J der KD IV 4 über .die Be

für d hierb0i VOn dcr ■ Fra9lichkeit des Dascins" sP"cnt' gründung des christlichen Lebens" findet:

giiff AnHe9en Weischedels zu exponiert, um dessen Zu- _Eincs Menschen Wendung zur Treue gegen Gott und so

H'ahrtlm Kanstaticrcn dcs logischen Zirkels bei dieser Bc- m dessen Anrufung ist des treuen Gottes eigenes Werk, das,

heim tU"9 entEK'htnl zu konncn (s- bes- S' 173 179)' Abcr in der Geschichte Jesu Christi vollkommen geschehen, ver-

nt.n. so hartnäckigen, hier das Zentrum der Theologie wäh- möge dercn erweckender, belebender und erleuchtender

Bew k" Insisticrcn Weischedels auf logisch überzeugender Macht als seine Taufe mit dem Heiligen Geist zum Neubc-

Sc)l a"rheitung wird nunmehr vollends fraglich, was Wci- ginn gerade seines Lebens wird.

v0m el m't seiner .philosophischen Theologie" eigentlich Der erste Schritt seines Gott gegenüber treuen und also

BPCI .. hcologen will (wenn und indem er Begründung über seines christlichen Lebens ist seine in eigener Entscheidung

ndung von dessen Reden verlangt). Soll sich Theologie von der Gemeinde begehrte und durch sie vollzogene Taufe