Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1972

Spalte:

114-116

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Jongeling, Bastiaan

Titel/Untertitel:

A classified bibliography of the finds in the desert of Judah 1972

Rezensent:

Bardtke, Hans

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

3 Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 2 114

daß die früheren Arbeiten zum Thema der biblischen Zeil- Texte aus Qumran, Murabba'at, auf die Lachisch-Briefe, auf

auffassung noch ungenügend sind, begrifflich nicht klar ge- Aramäisches aus den verschiedensten Perioden, auf Jesus

j'ug verfahren und viel zu abstrakt konzipiert sind ohne Sirach, die Damaskusschrift und schließlich die Übersetzung

etztliche feste Begründung in der konkreten Exegese des der Septuaginta (131—155). Dieser Überblick ist gemäß der

estamentliehen Textes. Diesem Mangel möchte diese Zielstellung des Buches kurz gehalten. Ein letztes Kapitel

udie abhelfen. Sie kann es aber nur tun, indem sie sich von ist der ,Conclusion' gewidmet (161—171), wobei nun noch

vornherein bescheidet. „Therefore, the present study is Ii- ,grammatical considerations' und semantical considerations'

mited primarily to a critical exegetical investigation of the angestellt werden. Auch der Vergleich zwischen 'eth und an-

use of the normal word in the Old Testament for time, 'eth. deren temporalen alttestamentlichen Begriffen ist noch ein-

coniplete study of the entire coneept would include all mal zusammengefaßt. Zuletzt versucht W., den Ertrag zu

words of temporal character. Because this task is far too fixieren, den seine Untersuchungen zu'eth für „a Coneept of

Rfeat for a single study, the consideration of other words Time in the Old Testament" erbracht haben (107ff). Er

vant to the coneept must be limited to a comparison of möchte 'eth in erster Linie als „occasion" (specific occasion,

eir usage to that of 'eth" (2). Trotz dieser Beschränkung definite occasion of peculiar significance, als relationship of

*i der Autor seine Arbeit auf dem weiten Hintergrund des events, relationship of occasions, als juneture of circumstan-

j eschirhts- und Heilsgeschichtsproblems verstanden wissen, ces, als definiteness and quality of an occasion usw.) verste-

°k Gr ^F emos der Hauptprobleme der heutigen theologi- hen und erst in zweiter Linie von seiner temporalen Koiiipo-

c en Arbeit hält. „However, it must be realized that a con- nente her „...: a specific event is given a definite place in the

eept of history is necessarily made possible and determined category of time" (168). „In short, it may be concluded that

? seyeral primary coneepts, particulary the coneepts of the word 'eth was used in the OT in order to indicate the re-

e, event, chronology, causality and coherence" (1/2). lationship or juneture of circumstanccs, primarily in an ob-

qJ. '' Q*e etymologischen Hintergründe von 'eth stehen im jective sense and only secondarily in a temporal sense, and to

ckfeld der Arbeit (sie werden in einem zweiten Exkurs de- direct attention toa speeifieally definite occasion or Situation"

attiert, 155-160), vielmehr ist der tatsächliche Gebrauch (164).

u,eses rund 300mal im Alten Testament bezeugten Wortes, In den letzten Abschnitten des Buches ist noch einmal eine

zwar in seiner ganzen Differenziertheit und Diffizilität, starke Abgrenzung gegenüber den Positionen anderer vorge-

1 genstand der Forschung, und dies ist vornehmlich eine nommen worden, freilich mehr thetisch als deduktiv. Hier

^IV^*'5006 Aufgabe (19—20). wird sich sicherlich die Diskussion um die Konzeption des

dieser Introduction (1—20), in der sich der Vf. haupt- Vf.s entzünden. Ein solcher Satz wie dieser: „It cannot there-

ctuich über seine Aufgabe und ihre Lösung Bechenschaft fore be a typical characterisüc of the OT coneept of time

■j S'bt, behandelt er in einem zweiten Kapitel „The Basic or event, but only of the coneept of the decisive encounter of

fWj °^ ^ Definite Occasion in the Natural and Social an individual with God" (171) wird gewiß nicht unbestritten

ders" (21-33). Hierbei geht es um Tages- und Jahreszei- bleiben.

i um bestimmte vom gesellschaftlichen Leben her ge- Man zieht aus dem Buch Gewinn, auch wenn man sich nicht

nrägte und definierte Zeiten (etwa um die, ,da die Könige immer vom Autor dorthin mitnehmen läßt, wohin ihn seine

'"zuziehen pflegten'), um Gezeiten in der Natur usw. Der Schematisierungen und Schlußfolgerungen führen. Für den

or muß Termini wie jöm und mö'ed mit in Betracht zie- Benutzer wäre ein Stellenregister wertvoll gewesen, begrüßt

elh cn'tte Kapitel beschäftigt sich mit dem „Usc of hätte er auch einen Index of Subjects and Authors. Hinge-

*'th an Occasion of Singular Character" (34—104). Die- wiesen werden soll noch auf die Dissertation an der Vander-

r^apitel ist in drei größere Unterkapitel geteilt, die sich bilt University, Nashvilie, 1960, die Harry E. Jenkins ver-

|eweils wiederum in mehrere Unterabschnitte gliedern. Es faßt hat: „Time in the Deuteronomic History" (Ann Arbor

• nicht gut möglich, auf alle Einzelheiten einzugehen, die Microfilms, 1960).

r »f. in den Griff bekommt. Vom Gebrauch bestimmter ...

temnnrol i i i i r> .. • • • Greunrala Siegfried Wagner
furai zu verstehender Partikeln und Präpositionen im

d."s^nirnenhang mit 'eth (ke, be, le, 'ad, ki, t erem usw.) über
.Wendung des bä'eth hahi' als Umschreibung für „an

asion of singular historical character" (47ff) bis hin zur . .. n n i n ■ m« , c . ... , .

Betracl,Umg des prophetic dav' oder des dav of Yahweh' J«mgeling, B., Dr.: A Class.fied B.bhography of the I-inds in

Ul>ter der T?i {.P r. t . y °ücr des 'dav„ the Desert of Judah 1958-1969. Leiden: Brill 1971. XVI,

„„ ' uer Überschrift „Intervention by a Single Occasion ,,n c „„ e. „ , „ , , r. . *

/8ff) unt»m;__. w u luci ii- u . _ 17 140 S. gr. 8° = Studies on the lexts of the Dcsert of Ju-

V unternimmt V. sehr diffizile Untersuchungen der Zu- , , ,°, t ■ di „„ t , -

sarnmpnl,;;„„ c »li jdj a.j dah, ed. by J. van der Floeg, Vll. Lw. hf . 48,—.

Ur. lange- 8o gut man verstehen kann, daß der Autor das ' * *

fik '"^ Material in bestimmte schematisierende Klassi- Die beiden Bände der Bibliographie von Christoph Bur-

ationen zu raffen und zu ordnen bestrebt ist, so besorgt ist chard mit ihrem nahezu lückenlosen Verzeichnis der weit-

•H darüber, ob das auch überall wirklich so möglich ist, schichtigen Qumränliteratur sind mit den in der Bevue de

q'6 das Wer geschieht, ob dem Belegmaterial nicht mitunter Qumran erschienenen Ergänzungen zu einem wichtigen Hilfs-

^cwalt angetan wird. In den .Summaries', die nach den mittel geworden. Aber für den praktischen Gebrauch war es

^.auptkapiteln II—V stehen, kommen die systematisierenden notwendig, wenn man für eine bestimmte Frage Literatur

all ?en ^ noc" stärker zum Zuge. Er möchte gern zu suchte, sich diese in zeitraubender Arbeit herauszuschreiben.

al^crnern£ültigen Formulierungen vorstoßen, gerät dabei Auf diese Weise mag sich diese oder jene Qumrän-For-

^ Pr m die Gefahrenzone gewisser Abstraktionen. Was den schungsstelle selbst eine sachlich geordnete Bibliographie

ei SymPathiscn berührt, ist der Tatbestand, daß W. nicht aufgestellt haben. Nunmehr liegt eine solche nach großen

j °h eine Phänomenologie des Begriffes bietet, sondern an Sachgesichtspunkten geordnete und gearbeitete Bibliogra-

es . Erfassung des Funktionalen in diesem Terminus inter- phie aus der Feder des aus zahlreichen Arbeiten bekannten

nie'Cr' 'St' an der Beantwortung der Frage: Was funktio- Qumränforschcrs B. Jongeling vor. Um es gleich zu sagen:

ert m welchen Zusammenhängen, wenn im Alten Testa- Mit diesem Buch ist der Qumränforschung ein außerordent-

nt eth gebraucht wird!? Das zeigt sich auch sehr stark im lieh nützliches und zuverlässiges Werk geschaffen worden,

p- en Hauptkapitel „The Use of 'eth with an Occasion of das in der Qumränarbeit nach nun fast 25 Jahren noch sehr

Zu Hestiny or Given Possibility" (105—130). In diesem wertvolle Dienste leisten wird. Zwei große Aufgaben hatte

samrnenhang müssen Probleme der Eschatologie undApo- diese Bibliographie, die sich auf eine an der Universität

g JPtik, des Todes- und Lebensverständnisses (Kohelet) zur Groningen vorhandene Literaturkartei stützen konnte, zu

Q^acne kommen. Im fünften Kapitel blickt der Vf. über die lösen. Die erste war, die Hauptabschnitte aufzustellen, in die

zen des masoretischen hebräischen Textes hinaus auf die Bibliographie zu gliedern war. Diese Aufgabe ist, soweit