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Ausgabe: | 1972 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 12
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Jenson, Robert W.: Once More: The Jesus of History and S. 11-14). Besonderes Gewicht hat natürlich die Frage
the Christ of Faith (Dialog 11, 1972 S. 118-124) nach Gregors Stellung zur Glaubwürdigkeit der von ihm
JeS.e»R,Ä »ftÄurin 9 TfiE^TSr hr[U9enleg7den& r
Käsemann, Ernst: Essais Exegetiques. Version francaise par df dldaktlsche Betracht, wie es den Anschein hat, das
D. Appia. Neuchätel: Delachaux & Niestie [1972]. 271 S. Hauptmotiv für die Niederschrift der Dialoge", urteilt
8° = Le Monde de la Bible, publ. par F. Bovon et Bojarski; denn nur in der Welt einer „christlichen Mytho-
R. Martin-Achard. (s. Bespr. in ThLZ 95, 1970, Sp. 747). logie" konnten die Grundwahrheiten des Glaubens und der
Kingsbury, Jack Dean: The Parables of Jesus in Currcnt Moral in „die barbarische Tradition der Völker Westeuro
Research (Dialog 11, 1972 S. 101-107). pas" eindringen (Dial. S. 21). Für die Übersetzung zeichnet
Khck, Cora: Are You He Who Is to Come? (The Lutheran P. Szoldrski verantwortlich. Leider wird nicht gesagt
MoXV1 n4, l972^' 5i'65)( „ • T u ■ wclcher Text zugrunde gelegt wurde - vermutlich hat
Mecks, Wayne A.: The Man from Hcavcn in Johannme „ „ . ,.. - _.. . m ,. ,7 . , . _
Sectarianism (JBL 91. 1972 S 44-72) Migne auch tur die Dialoge die Vorlage abgegeben. Der
Morissette, Rudolphe: L'expression Sorna en 1 Cor 15 et dans polnische Text ist flussig und verständlich geschrieben.
la litterature paulinienne (RSPhTh 56, 1972 S. 223-239). Szoldrski erreicht diese Gefälligkeit, indem er die Sätze
Perrot, Charles: La Lecture d'un Texte evangelique. Essai Gregors, wo es not tut, neu gliedert, übersichtlicher
methodologique a partir de Marc 10, 13-16, in: Le Point macht, das Subjekt wiederholt usw., z. T. auch andere
Theologique. Recherches actuclles II. Paris 1972 S. 51-130. Begriffe wählt (nur selten wird dabei der lateinische Text
Robinson, James M.: Le paraboles comme avenement de aj,s Fußnote zum Vergleich geboten, etwa Dial. S. 155, wo
Die"' Parisei9P72mst Par°le 6t avteement de im Zusammenhang mit der Vertreibung aus dem Paradies
vom Verlust des Urstandes - pierwotny stan - gesprochen
wird, was Gregor mit „extra semetipsum fusus" aus-
KIRCHENGESCHICHTE' ALTE KIRCHE gedrückt hat). Das Vorgehen des Übersetzers ist berechtigt,
doch wird manchmal des Guten zuviel getan. Das soll nur
lr„<.„~„ ,i„„ l e r. „ . „. , . „, unter einem Stichwort illustriert werden. In Horn. 17,
IGiegor der Große:] Sw. Grzegorz Wielki: Dialogi. Tluma- . ,m . ... , , , . , r,u . _ . '
o w c^m-m,- ™cd >. t i T „ S. 100, heißt es nach der polnischen Übersetzung: „Es ist
czyl O. W. Szoldrski CSSR. Opratzyl wstepem O. J. Bo- . .. ,. . , , . , ■ , . ..." .
jarski OP. Opracowal O. E. Stanula CSSR. Warszawa: ?^ m°9!lch ZU f?™' 3 jemandfSlch Sclbf
Akademia Teologii Katolickiej 1969. 236 S. gr. 8» = ^ehe, ™6, "niL.ebe zu sein, auf jemanden abzielen
p;.m, n*««~4.« „• i> ■ i ■ i. tv Der lateinische Text lautet: Nemo enim propne ad semet-
Pisma Starochrzescijanskich Pisaryz, 2. . , 7 .. ,_ ^ • * „ a c a „
1 sipsum habere cantatem dicitur ... Das ist es.- Auf das
— Homihe na Ewangelie. Tlumaczyl O. W. Szoldrski CSSR. pr0prie kommt es an, die Eigentümlichkeit der Rede
Opatrzyl wstepem O. J. S. Bojarski OP. Opracowal Ks. Gregors geht verloren. Und wenn es einen Satz weiter
M. Malinski. Warszawa: Akademia Teologii Katolickiej hd^ da£ ^wer nicht die Liebe hat, in keinem Falle die
1969, 352S.gr. 8" Pisma Starochrzescijanskich Pisarzy, 3. Lehre ubernehmen darf" (... qui caritatem erga alterum
Die Arbeitsgruppe des patrologischen Instituts der non habet, praedicationis officium suseipere nullatenus
Akademie für Katholische Theologie in Warszawa will mit debet), so wird der präzise Ausdruck Gregors wieder ver-
der Reihe „Schriften altchristlichcr Schriftsteller" dem mifjt. Beispiele ähnlicher Art sind sehr zahlreich. Rez.
•brennenden Bedürfnis" nach polnischen Übersetzungen möchte den lateinischen Text neben der Übersetzung nicht
patristischer Literatur begegnen, das durch die Veröffent- missen. Er vermißt die theologisch-begriffliche Prägnanz.
Heilungen der Ksicgarnia sw. Wojciecha (Poznan) und des Nun mag mit Recht eingeworfen werden, daS der Theologe
Instytut Wydawniczy „Pax" (Warszawa) nicht abgedeckt das lateinische Original lesen kann, diese Übersetzung aber
sei. Rez. kann kein Urteil über die Nachfrage nach patri- hauptsächlich für den geschichtlich und kulturgeschichtlich
stischen Schriften in Polen, die in „letzter Zeit gewaltig interessierten Nichttheologen gedacht ist - es bleibt im
wächst", abgeben, doch ist das Programm, bisher nicht Blick auf diese Arbeit die alte Frage nach dem Mafj für
übersetzte oder z. Z. nur schwer erreichbare Werke alt- die Freiheit des Übersetzers.
christlicher Literatur für den polnischen Leser bereitzustel- Diese Frage wird sicher leichter gestellt, als in der
len, begrüßenswert. Den ersten Band dieser Reihe, die praktischen Arbeit zur Zufriedenheit aller beantwortet,
Übersetzung der Briefe Cyprians, hat A. Starke in ThLZ 96, Deshalb soll dem Übersetzer an dieser Stelle für seine
1971 Sp. 599-603 besprochen. Die Übersetzung der Dialoge Arbeit gedankt werden. Gregors geistesgeschichtliche Be
und Evangelienhomilien Gregors des Großen wird dem deutung rechtfertigt das Unternehmen,
polnischen Leser sehr willkommen sein. Ihm liegt damit Bibelstellen-, Personen- und Sachregister sind beiden
neben den Übersetzungen des Liber regulac pastoralis Bänden angefügt.
(Poznan 1948) und der Briefe (Warszawa 1954) Gregors, Halle A. Sinnen
die beide Jan Czuj erarbeitet hat, der größte Teil der
Werke Gregors vor. Auf eine Übersetzung der exegetischen — Incarnation and Revelation in
Schriften Gregors muß noch etwas gewartet werden ''AJ5ustinc-S Tractatus ln lohannis Evangelium (figlisc et
(Dial. S. 12). Theologie 3, 1972 S. 193-220).
Die Vorworte zu beiden Büchern hat P. Bojarski gc
schrieben. Er ließ sich dabei von der Absicht leiten, dem MITTCI Airr-n
Leser zu zeigen, wie er die Kluft überbrücken kann, die MKLM tlNÜtOLnlLn I C: MMItLALIbK
ihn von dem Geiste trennt, aus dem heraus Gregors.
geschrieben hat, „Man muß an (diese Werke) so heran- Xclasen, Sophronius, O.F.M.: Legenda Antiqua S. Francisci.
gehen, wie man an primitive Erzeugnisse der Volkskunst 0 Untersuchung über die nachbonaventurianischen Franzis-
herangeht, d. h., man muß die Erlebnisse auffinden und kusquellen, legenda trium sociorum, speculum perfec-
veranschlagen, die die Anregung für die Entstehung dieser tionis, actus B. Francisci et sociorum eius und verWerke
gegeben haben, die Originalität und besondere wandtes Schrifttum. Leiden.- Brill 1967. XXXII, 416 S.,
Eigentümlichkeit ihrer Form, und auch den Geist der 60* S. Klapptaf. gr. 8° = Studia et Documenta Francisdamaligen
Welt herausfühlen in der der Künstler lebte cana, cura fratrum minorum in Austria, Belgio, Germania
und für die er schuf" (Dial. S. 16). e' Neerlandia edita, V. Lw. hfl. 70,-.
Bojarski gibt dafür einige Hilfestellungen, für die der Um diese imponierende Monographie zur Franzüber-
Leser ihm dankbar sein wird, etwa in bezug auf Gregors lieferung gebührend würdigen zu können, muß an den
Schriftbenutzung und die Form seiner Homilien (Horn. Forschungsstand angeknüpft werden, wie er durch