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Ausgabe:

1972

Spalte:

881-886

Autor/Hrsg.:

Schott, Erdmann

Titel/Untertitel:

Gesetzespredigt heute? 1972

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Theologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg

NUMMER 12_97. JAHRGANG _DEZEMBER 1972

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Gesetzespredigt heute? Fritz, V.: Israel in der Wüste (H.-J. Prologus et Distinctiones WH, ed.

Von E. Schott.........881 ,,^,obel) ■ t«.' ■ J.....G. Gai et St. Brown (H. .hüighans) 922

was geschah eigentlich in Lund in °- s; Oekham, ü. de . . . . . 922 Sauler, O.: Zukunft und Verheißung

den dreiftiaer Tahren? [ wiSvi ™ ,tj,''"lo;IK Sw' «'i/cgorz {w. wiesnor)..........931

Vm. o v? J,J m- W1Mkl:i D/,atlogJ' ub?rs- Vl °- ,.„ Schmidt. L.: Menschlicher Erfolg

Von O. Wingren........88.) Szoldrski (A. Sames) . . . ... 917 uni] Jahwes Initiative (E. Nielsen* 901

Barnikoi. E.: Ferdinand Christian ~n rna ,",a ,E.wn?eei"!- ",bers- v- Schneider, lt.: Die Trinitätslehre in

Baur als rationalistisch-kirchlicher w- MOldrski (A. Sames) . . . 91. den Quodlibeta und Quaestiones

Theologe (H. übst)....... 890 Gnttgenianns, E.: Studia linguistica disputatae des Johannes von Neapel

Baumann, U.: Erbsündel (W. Dan- neotestamenticaJW. Schenk) . . . 914 (>.]>. 133G) (G. Wendolborn) . . 924

, tine) ............. 938 Hn»r<»'. »-J Die Gnosis (F. Nage1) . 892 Suppan, K.: Die Ehelehre Martin

Bengel, .1. A.: Rede, Wort des - Gnosis, transl. into Engl, by J. F. Luthers (A. Hakamies).....326

Vaters! Predigten. Eingel. u. neu Ti n -r.y (» JJ"sel) •,• ; ■ i, tc 802 Szoldrski, O. W., s. Gregor der Große 917

gestaltet v. E. Beyreuther (E. H. .},:'■ A i'amework for Falth Tachau, P.: „Einst" und »Jetzt- >m

l'ältz).............931 * '"ßr"'> • ü ■ • • • • • • Sai Neuen Testament (J. Becker) ... 908

Beyreuther, E., s. Bengel, J. A. . . 931 genOry, J.-h., g. Haardt, R. . . . . W>2 \alther, Ch. [Hrsg.]: Recht und

Beyse. K.-M., s. Eißfeldt, 0..... 897 Hermann, M.: Der Mensch: wober - sozialer Umbruch (G. Basearak) . . 9t'i

ßright, J.: A History of Israel. 2nd wohin I (H.-G. Fritzsche)..... 033 Weischedol, W.: Der Gott der Philo-

, Ed. (G. Bertram)........ 905 Hoffmann, II.: Friedrich II. von sophen (H.-G. Fritzsehe).....932

Brown, St., s. Ockham, G. de ... 922 Preußen und die Aufhebung der Zobel, H.-J., s. Eißfeldt, 0.....897

Christian, W. A.: Omiositions of Uesrllschali .lesu (G. Mec.-iisidTvi . 930 Heferate über theologische Disser-

Religious Dootrines A. Lehmann) 897 Joppen,. B.: Dm Erzbischofliche talan(.„ j„ Maschinenschrift-

Clascn, S.: Legenda Antiqua S.Fran- Kommissariat Magdeburg, VI u. taüonen in Mascninensenritt

ciBci (0. Andresen) .......918 VII (W. Delius t)........Funk, W.-P.: „Die Zweite Apokalypse

Corre, A. D.- The daughter of my Kohls. IC.-W. [Hrsg.]: Kvangeliwliu des Jakobus aus Nag-Hanimadi-

Peoplo (H. Bardtke)...... 89S Katechismen der Reformationszeit Codex V, neu hrsg. n. kommen-

Damerau, B.: Die Quästiouen des vor linu neben Martin Luthers tiert" . . . .......... 9(7

Nikolaus von Dinkelsbühl zum Gn- Kleinem Katechismus (G. Holtz) . 927 Hirth, .: Gottes Boten im Alten

laterbriefkommentar (P. Heidrich) m Krüger, H. [Hrsg.]: Addis Abeba Testament • • • • • • • • • ■ • 950

- Der Herreugebelskommentar des 1971 (Ii. T. Brück) ....... 913 Schmoldt, IL: Die Schrift „Vom juu-

Nikolaus vonliinkolsbühl (P.Heid- Langemeyer, L.: Gesetz und Evan- gen Dnmol . . . .. . . . . . . 9.2

ricu) 92s gelium (E. Schott).......8S1 Wiederanders, G.: Durers theolo-

l'ueusine.' F." Gesetz' als' Ge'richt Leon-Dufour, X.: Resurrection de gische Anschauungen......933

iE Schott) 881 Jesus et messnge pascal (G. Delling) 90« Zehrer, K.: Der Methodismus 'n

Eichholz, G.: Gleichnisse der Evan- Lohflnk, G.: Die Himmelfahrt Jesu Deutschland..........935

gelicn (E. Linnemann)......910 (N. Waller)...........912

Kißfeldt, G.: Kleine Schriften zum McEvenue, S. E.: The narratlve Zeitscnnttenscnau:

Alten Testament, hrsg. v. K.-M. Style of the Priestly Writer (L. Mitropo la Ardealului (P. Ziehe) . 93(i

Beyse u. H.-J. Zobel (II. Bardtke) 897 Wächter)............90J Mltropolia Banatului (P. Ziehe) . . 93C

l'ailing, W.-E.: Kooperation alsLeit- Oekham, G. de: Scriptum In Librum Relormatus Szemlo (P. Ziehe) . . . 957

modell (E. Winkler)......941 Primum Sententiarum. Ordinntio, Studii Teologice (P. Ziehe) .... 958

Gesetzespredigt heute?

Von Erdmann Schott, Halle/S.

Erhard Peschke zum 05. Geburtstag

Luthers Aufforderung an den Theologen, zwischen
Gesetz und Evangelium in rechter Weise zu unterscheiden,
hat das Luthertum in seiner wcchselvollen Geschichte nachhaltig
bestimmt. Hier sei nur an den sich auf Luther
berufenden Pietismus erinnert. E. Peschke schreibt im
Nachwort (S. 395) der von ihm besorgten Auswahlausgabe
der Werke A. H. Franckes, Berlin 1969: „Francke hat den
Vorgang der Bekehrung als .Ordnung Gottes' bezeichnet
»nd ihn unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet.
Nur durch die Ertötung unserer sündigen Natur gelangen
wir zur Wiedergeburt, nur durch Gesetz zum Evangelium,
nur durch einen schmerzhaften Entwicklungsprozeß vom
■Stand der Natur' zum .Stand der Gnade'". Diese Einbeziehung
der Begriffe Gesetz und Evangelium in die
Beschreibung der Bekehrung wollte die Lutherische Parole
aktualisieren, erweckte aber nicht nur bei den damaligen
orthodoxen Lutheranern, sondern auch bei lutherischen
Theologen unseres Jahrhunderts, das sowieso kein günstiges
Urteil über den Pietismus hat, Bedenken. Bedenken gegen
Versuche, die Lehre Luthers vom Gesetz heute zu aktualisieren
, werden auch in zwei Monographien vorgetragen,
auf die im folgenden eingegangen wird.

881

U-S.TöB

Die Arbeit von Friedrich Duensing ' möchte in Frage
stellen, „da§ das Amt des Gesetzes, wie wir es in der
reformatorischen Tradition verstehen, tatsächlich heute
weiter so möglich ist und geschieht" (S. 61). Er urteilt
dabei nicht »aus der Sicherheit einer andern, etwa der
Barthschen Position heraus" (S. 10), der er als Schüler
Ernst Wolfs offenbar nahesteht, sondern auf Grund eingehender
Analyse der Aussagen seiner beiden lutherischen
Gewährsmänner. Bei W. Eiert behandelt er A. Elemente
aus dem Frühwerk ,Die Lehre des Luthertums im Abriß'
(1924), B. Das .Urerlebnis des Luthertums' nach der .Morphologie
' als Beitrag zu Elerts eigener Interpretation von
Gottes Zorn und Gericht (1931), C. Gesetz als Gericht nach
Elerts dogmatischem Werk (1940). Da die 1949 erschienene
Ethik »zum Verständnis des Gesetzesgerichtes keine neuen
Gesichtspunkte" bringt (S. 15), ebenso nicht der Vortrag
von 1948 .Gesetz und Evangelium', werden die Nachkriegswerke
Elerts nicht eigens berücksichtigt. Zu A: Eiert interpretiert
die Lehre vom Zorn Gottes vom Schicksalserlebnis
aus. Danach erfährt der „Gegenwartsmensch ... den Zorn
Gottes ... nicht so sehr im Gewissen, sondern in seinem
Leben, nicht so sehr durch das richtende deutliche Gottes-

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