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Ausgabe:

1972

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 11

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Dies Arbeitsergebnis wird durch größere und kleinere Bagatti, B.: I Guideo-cristiani e l'ancllo di Salomone (RcchSR

Mängel nicht in Frage gestellt. Zu erstgenannter Kategorie 60, 1972 S. 151-160).

zahle ich, daß der Vf. den summarischen Urteilen und rhe- Grant, R. M.: Jewish christianity at Antioch in the second

Wisch aufgedunsenen Behauptungen Tertullians allzu Century (RechSR 60, 1972 S. 97-108).

cnnell sein Ohr zu neigen geneigt ist. Zu den belanglosen Kraft, R. A.: In search of „Jewish Christianity" and its „theo-

^onenda gehört, daß Barnes die Ereignisse auf dem deutschen logy". Problems of definition and methodoly (RechSR 60,

Suchmarkt zu wenig berücksichtigt bzw. verfolgt: so zi- 1972 S. 81-92).

■ert er S. 115 Anm. 2 noch Walter Bauer, Rechtgläubigkeit McCue, James: Der römische Primat in den drei ersten Jahr-

und Ketzerei etc. oder S. 170 Anm. 7 H. v. Campenhausen, hunderten (Concilium 7, 1971 S. 245 - 250).

des Martyriums etc. in ihren ersten Auflagen. Der um Mühlenberg, Ekkehard: Wirklichkeitserfahrung und Theolo-

*ln- selbständiges Urteil bemühte Leser wird sich darüber gie bei dem Gnostiker Basilides (KuD 18, 1972 S. 161

ar9ern, daß die umfangreiche „Bibliography* (S. 292 - 307) bis 175).

Weder exakte Orts- noch Zeitangaben bzw. Seitenangaben Ramos-Regidor, Jose: Die Wiederversöhnung in der Urkir-

Biacht; auch quantitative Größen ermöglichen ein prolcp- che. Anregungen für die heutige Theologie und Pasto-

«sches Urteil! Auch mit den „Appendices" (S. 233 - 291) ration (Concilium 7, 1971 S. 37 - 43).

^ird der Bereitwilligkeit ein nicht geringes Maß abverlangt, Schoeps, H. J. i Der Ursprung des Bösen und das Problem

^eil hier beachtliche Beobachtungen zur Thematik neben der Theodizee im pseudoklementinischen Roman (RechSR

«Kursen stehen, die unmittelbar mit ihr nichts zu tun ha- 60, 1972 S. 129-142).

°en- Im übrigen stößt er jedoch auch in diesem Anhangs- Wohlfahrt, Karl Anton: Die Haltung der alten Kirche zum

«il auf jene solide Forschung historischer Prägung, wie sie Kriegsdienst (TThZ 81, 1972 S. 170-182).
j*" eh und je in Oxford bzw. Cambridge zu Hause war.
"•'cht zuletzt dieser Umstand sichert der Arbeit von Barnes

schthHallrzehnten einer theo,°9isch und statk dogmenge- KIRCHENGESCHICHTE: MITTELALTER

""-ntiicn orientierten Forschung ihren künftigen Platz in-

erhalb der Tertullianliteratur. Montclos, Jean de, Dr.: Lanfranc et Berenger. La controverse

' "9en Corl Andresen eucharistique du Xle siecle. Louvain: Spicilegium Sacrum

Lovaniense 1971. XLIV, 610 S. gr. 8° = Universite Catho-

1 Man w,,n^o,. ,i„>. a a j Mi j■ iA - i- 11 ., . u Haue de Louvain. Spicilegium Sacrum Lovaniense. Etudes

<Tlen k wundert sich, daß der Vf. die Möglichkeit nicht wahrgenom- M * *

dam p i der bekannten Wendung aus de viris ill. 53: „vidi ego quen- et Documents, 37. ffr. 1100.-.

. au'um Concordioe quod oppidum Italiae est, senem, qui se beati Ä „. f. . _ - .. . . , . ,

«dl 1 .iam 9randis aetatis notarium, cum ipse admodum, esset Romae Der Vf. wollte ursprunglich Lanfrancs Abendmahlslehre

Hieron dlccret ■ • •" eine historische Absicherunq aus den Briefen des darstellen. Er merkte jedoch, daß er dies nur im ganzen

tnr . nVmus zu geben, zumol er das hieronymianische Briefkorpus durch- „ i.jt» um i »

;ors'et zu haben scheint: zumindest verweist Edrnes a.a.O. S. io Anm. Zusammenhang des Bcrengarschen Streites tun konnte. In

nis°«' Hie.ro"ymu» «p- 64,22, wo der Einsiedler von Bethlehem Kennt- der Tat kann ohne ihn Lanfranc nicht verstanden werden.

eines ihm nicht zu Gesicht qekommenen und auch für uns verlorenen _ , . .... . j j . t f

-HL.'b<"- de Aaron vestibus Septimil Tertulliani" bezeugt, ich denke an So hat Vf. in einem ersten Teil Berengar und den Abend-

vo'!!r04,'mus. «p- 5,2 ad Florentinum (ca 375-378 in der Chalkls ostlich mahlsstreit des 11. Jahrhunderts dargestellt. Nach einem

kl- Antiochien geschrieben). Der Briefadressat Florentinus hält sich . /vl .* i- i t t- j irr i « • %

£ Jerusalem auf, das der damals noch als „frater" von Hieronymus kurzen Überblick über Leben und Werk Berengars wird aus-

<vaIie'chnete Ru,inus gemeinsam mit Melanie als Wallfahrtsziel anstrebt führlich der Berengarsche Streit in all seinen Verzweigun-

, y. ep. 4 2 mit 5,2). Er erhält den Auftran, nach Ankunft des Rufinus u >a jaj l- ji* i_ j r ,„

de' dem'Hben die Erlaubnis zu erwirken, den Hohelied-Kommentar 9™ Untersucht. Es ist dabei Verstandlich, daß Vf. Von Sei-

Kom icius von Autun abzuschreiben. Später wird Hieronymus diesen nem ursprünglichen Vorhaben her besonders die Rolle Lau-

£'«n 7ep°r Ä räÄM'"Ä „gewinn f«ncs in ihm hervorhebt. Nach einer kurzen Einführung in

eni 3°nossen des oben erwähnten Bruders Rufinus, dem greisen Paulus" die Ursprünge des Streites durch das erste Hervortreten der

I^°daeßn sÄu,1rarniodexC:o?neLtieRunnu0; lÄ« ESÄ hcterodoxen Überzeugung Berengars untersucht Vf. die Ent-

Scheidungen der Synoden von Rom und Vercelli 1050. Im

seiben

dicti fratris Rufini Paulus senex Tertulliani suum codicem apud
Bitteesse- quem vehementer repoposcit"). Darauf ergeht die abermalige
me han.florentinus: .Et ex hoc quaeso, ut eos libros, quos non habere

Zusammenhang mit letzterer stellt er ausführlich die ersten
^*e h°n.Flor^ntinus: -Et ex hoc quaeso. ut eos libros, quos non habere Reaktionen Berengars gegen die Synodalentscheidunq die

Tev*, subditus edocebi, librarii manu in Charta scribi iubeas." Der •« o „ t tv a a' ■■ u

uvl *u"uiiiii «tiyteor, Horum iriuiiu in uiuuu it-uui iuucui. . . c_e t-n r T*r j «• .... ...

i^sammenhang logt nahe, doß Hieronymus nicht nur den Hohe- Angriffe Berengars gegen Leo IX. und die romische Kirche

,ianis°chrl0t,0,r des Reticius' sondern auch einen Sammelband tertul- und die darauf wiederum antwortenden Synoden von Paris

verri„ i '""oktale in Abschrift besessen hat. Diesen literarischen Besitz , mam /ri j t-- _e . . „, ... . .

<"nj°?.ke er dem besagten „Greis Paulus aus Concordia". Es dürfte sich und Tours (1051/52) dar. Ein umfangreiches Kapitel widmet

,ei° honH'clncordia Sa9'ttaria (heute Portugruaro) im Umkreis von Aqui- mjt Recht Vf. Berengars „Purgatoria epistola contra Alman-

<zu :k ndc'n, wo Hieronymus gemeinsam mit seinen Freunden Bonosus . ._______._____, .___ ,

pori. ToV9'- p' Cour«He. Recherches sur les Confessions de S. Augustin, num" (s. u.). Dann untersucht er die Synoden von Tours

Mond,, 123' mit Anm ) "nd Rufinus noch ihrer „Bekehrunn" zum (1054) und Rom (1059, s. u.), darauf die Polemik zwischen

Ten,.Ii- Cielebt hatte. Paulus aehörte also zu den seltenen Verehrern , ____ tjii..iiäi. ■ „. „ ,

k!^!"oni und hatte den Freundeskreis in Aquileja auf den Nordafri- Lanfranc und Berengar, die „tnbulations de Berenger , das

am "".macht-------------"--------- umstrittene Verhältnis zwischen Hildebrand (Gregor VII.)

4 - Carl BeckeTzoneaNerdings für die Tcxtgostoltung nicht die glei- d Bcrcngar und zuletzt die den Streit abschließenden Syn-

'io. CSL?u*nl' son'dern teil,e SlfJÄ ddeer2 zu"'5 oden in Rom von Allerheiligen 1078 und zur Fastenzeit

•°ia Lesung „patriae nostrae hingegen der t. zu. uui.ii i"

■ ■• Ohne den damit geäußerten und außerdem negenuber dem ub- (3 - 245). , , , ,

Ä fcÄffjStJSStt PatroÄ ^!ÄSÄ-ÄCS£ im zweiten Teil behandelt nun Vf. die Abendmahlslehre

tr5«n zBu Ä- H^weis auf den (249_432). während der erste Teil starker histo-

»2ri! umus des mittelalterlichen Papsttums" (Barnes S. » Anm. /) bestimmt war, ist dieser stärker systematisch gefaßt,
gÄTÄ SrÄÄÄS nicht ganz homogen wirkt. In einer sehr

Hnr* «u schweigen!) ouf die juristische Fochousbildung elngeschwore ausführlichen Einführung in die Literatur untersucht Vf. zu-

8 'Die Kapitelüberschrift „Christians and Pcgons in Carthage" (S. ^ ^ ManuskriPte und Editionen von De corpore et

"s9.bt den Inhalt nicht ganz genau wieder. snnguine Domini", dann das Wesen dieser Schrift, ihre An-

fe. ^"".rÄj-g S„g und ihren Inhalt. Dann kommt Vf. noch auf einige

SSdL1*»»»' do« WM* Christentum Nordofrikos sei mo^an.st. ^ Abendmahlsschriften Lanfrancs zu sprechen. Die

feÄ^ÄÄ7Sffi.S Stellung der Abendmahlslehre selbst nimmt dann nur

um. Jen urKl lhrer postumen, montanistisch gefärbten t.nkio y alcichen Platz wie die Einfuhrung ein. Sic konzen-

SÄ Ä1 "PB-,i0: ^ i::; S^SS Aussagen über die veritas carnis et san-

die lP°ß im gießen Jahr in den „Oxford Theologian Monograpme^ zunächst im Hinblick auf die „COnverslOn" VOn

]^Zn^'"™0"D^ Sot und Wein in Leib und Blut Christi, dann im Hinblick

'*tlich die Richtigkeit dieses Aspektes.