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Ausgabe:

1972

Spalte:

825-827

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Seitz, Gottfried

Titel/Untertitel:

Redaktionsgeschichtliche Studien zum Deuteronomium 1972

Rezensent:

Thiel, Winfried

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Theologische Literaturzedtung 97. Jahrgang 1972 Nr. 11

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j_ t i. »,ic * 11 45 — 911 arbeitet der Vf. aus den sachlich angeord-
Edoms und die Wiederherstellung Israels durch Jahwe als 5-11 (S. *> ni) arDe>1« nhwlirf-mna,komt>leM (Deka-
nahes eschatologisches Ereignis verkündigt, um die in der neten Texten ™™^r^£^*™^££
Zeit zwischen Haggai-Sacharja einer- und Esra-Nehemia log, Erzählung von den Hor^«,^S^l K^^SS
anderseits lebenden durch die im Vergleich zu den groß- paränetische Stucke) heraus f^^ ^^aS-
artigen Verheißungen früherer Jahrzehnte äußerst kümmer- tung" zur Einleitung d«fD^™m^9r^Sl der 2-
Hche Gegenwart in ihrem Glauben stark angefochtenen Zeit- lieh von dtr Hand erwehrt Verden Der Hauptte.l der Ar
genösset zu stärken. Im 2. Kap. (S. 29 - 36) folgt die Text- beit (S. 92 - 250) gilt den in Dtn 12-26 U^ Je
kriük, bei der metrische Überlegungen eine Rolle spielen setzen und Ihr« ^lAlu?9*«^
und auch das Ergebnis des Vergleichs von Ob lb-5 mit gehender Analyse - soweit möglich - Gl^ J™
Jer 49,14-16.9. wonach beide Texte auf eine ihnen gemein- über die vor-dtn Gesetzessammlungen b« zui °r'^^
ame Quelle zurückgehen, der Jer-Text aber oft besser er- Gestalt verfolgt. Dabei trifft er auf eine wei'«e. noch alte«
halten ist. zum Tragen kommt. Sodann bietet das Büchlein Redaktionsstufe, die er .dtn Sammlun g n enn t Einer ent P re
die Übersetzung (3 Kap S 37-41) und die nicht sehr ein- chenden Untersuchung des Kapitels 28 (S 254-302) folgt
^S^rnrnThrein« Zusammenhangsexegese glei- die nach den vorausgegangenen .f^J^"^ Z
Jende Kommentierung des Textes (4. Kap.. S. 42 - 65) un- abwäre ^^^^^^Jt
ter den Überschriften : Superscnpüon (v. la), Audition (v. scnieaenen mmi „ „„ „mfAfite bereits
lh _ «. . . . , ,,,jnn,»nt /„ 9 41 cpmnd ste Redaktionsstufe, die d t n S a m m 1 u n g, umtante oereics
lb-c), First Announcement of Judgment (y. 2-4). Second Gesetzbuch. Der Redaktor verband die vorgegebenen
Announcement of Judgment (v 5-10). Indictment and De- «^esete Zentralisationsgesetze und der schon ver-

^«^°EfÄ ^kasuistischen und Kriegsgesetze miteinander und

tum v. 15-16), ,In Those Days ""f)- &n Abriß der 9 geschaffene Gesetze (bes. das

Theokxjie des Obadia (5 Kap., S. 66 - 68) und die üblichen oereiuierie ml ^ui jl a «.

V«-, T u u,- t j i-i • „„ uJa Königs- und das Prophetengesetz) und den Grundstock des

Verzeichnisse beschließen den kleinen Band K 28 als Abschluß Vom Redaktor stammt auch die fiktive

Nach dem Untertitel versteht sich das Buch als ein knti- ^» a's ADScniuq. vom rn.ua i x
«her exegetischer Kommentar. Daß es sich um ein kritisches Einkleidung in eine Moserede, die vor allem durch die sog.
Werk hand kann man W. gewiß bescheinigen, auch wenn historisierende Gebotseinleitung ausgedruckt wird. Diese
^ch Rez. etwa von der Verhaftung des Ob-Buches im sog. Redaktion stammt aus.demKreis von Prophetenschulern
Neujahrsfestkult nicht hat überzeigen können. Aber von die sich von Elia und1 Elisa herleiteten, und ist etwa in ,der
einem wissenschaftlich-exegetischen Kommentar erwartet Zeit Jesajas erfolgt Das zweite Stadium diect:n 0^b^er^
«an hinsichtlich der Einzelexegese mehr, als was hier gebo- " b ei t un g, schu durch Vorbau der Einle.tu.ngsreden
ten,.,- j • j t_ j „,u u 1 i*. ii» muil n,„ (K. 5-11*) und Einlagerung neuer Gesetze, vor allem so-
ZTf 7le/e""auchtf'Settel mi teilt: Whil the } > ^ 9ndarischen Formulare in K. 26, sowie
Jork deals directly with the Hebrew text the book Erweiterung des überlieferten Buches den Komplex
whole ,s comprehens.bleto all readers, whether or not they _ ^ £ Die grün<Uiche VerklaInmerung der
are famihar with the Hebrew language. eingelagerten Gesetze und der Bau von Chiasmen lassen
Halle Saale Hans-Jürgen Zobel cinen bewufjten Gestaltungswillen erkennen. In diesem Stadium
treten neben der vorherrschenden singularischen For-
_ . mulierung erstmalig Texte mit pluralischer Anrede auf.
be'tz, Gottfried: Redaktionsgeschichtliche Studien zum Deu- Diese sUrk theo]ogisch profilierte Redaktion dürfte wegen
teronomium. Stuttgart-Berlin-Köln - Mainz: Kohlham- gewisser Berührungen mit dem Jeremiabuch und dem Römer
[1971J. 338 S. gr. 8" = Beiträge zur Wissenschaft vom f ormberidlt in 2 Kön 23<4_ 14 aus der ^ii Josias oder kurz
Alten und Neuen Testament, hrsg. von K. H. Rengstorf danach stammen. Die dtr Überarbeitung wird, da
und L. Rost, 5. Folge, 13. Lw. DM 76,-. nidu vonständig untersucht, nur knapp charakterisiert. Sie
Die verwickelten literarischen Probleme des Deuterono- 7eigt sich aufjer jn den Kapiteln 1-4; 27; 29ff bes. in den
miums (Dtn) sind nach langer Pause in den letzten Jahren letzten Zusätzen zum Richter-, Königs- und Prophetengesetz,
z"nehmend wieder Gegenstand der Untersuchung geworden. sowie in 28,58ff. Dabei wird das Dtn als schriftlich vorlie-
Neben die Arbeiten der katholischen Forscher N. Lohfink, gendes Gesetz betrachtet, die Einschärfung des Gesetzes-
J- C. Plöger und R. P. Merendino tritt nun dieses Werk, die gehorsams tritt in der Paränese in den Vordergrund.
Wiedergabe einer ev.-theol. Diss. Erlangen 1968. Der Vf. hat ßuch ^ vor2Üg,kh ausgestatt€t> es enthält am Schluß
'«rdie Publikation die neueren Arbeiten, besonders die zeit- (g 312_ 338) ein Abkürzungsverzeichnis, ein Literaturver-
»ch und sachlich etwa parallele Arbeit von Merendino (Das zeichnis (das wohl nicht ganz vollständig ist, vgl. z. B die
aeuteronomische Gesetz, BBB 31, Bonn 1969), noch berück- ^ g ^ A 3Jlj g 215 A 376. g 2?8 A g8; g 2g5 A ^
u tigen können. genannten Titel), sowie Register der hebräischen Wörter
Die Untersuchung bietet mehr, als ihr Titel erkennen laßt: ^ Wendungell/ der Bibclstellen und der Personen und Sa-
versucht, durch stil- und literarkritische Beobachtungen, ^ TrQtz (oder gefade wegen?) der überaus detaini€rten
°r allem durch Zurückfragen bis zu den kleinen tinnei- Gliederung (unklar ist ^s Verhältnis der Überschriften auf
«a. verschiedene Redaktionsstufen aufzuzeigen und dadurch g ^ ^ g g) ^ ^ ^ didaktisch nicht sehr günstig
aen Werdegang des Dtn zu erhellen. Dabei gebraucht der aufgebaut; Der Leser mu6 sich erst ,ange (bes s 92_302)
r- den viel strapazierten Numeruswechsel nur als ein Ar durch komplizierte üterarkritische Erwägungen hindurchar-
9ument unter anderen und bedient sich der _ These vom ^ ^ ^ ^ redakUons.
°undesformular mit Zurückhaltung (S. 310: keine uoer geschichtlichen Ergebnisse zufällt. Auf dieser langen Strecke
"ahme, eher Parallelentwicklung). Ausgeschlossen wird die ^ ^ ^ ^ FÜUe der ^
«euteronomistische (dtr) Bearbeitung und Spateres, uiese ^ sehr wertvo),en einzeibeohachtungen und -ergebnisse
Beschränkung bezieht sich freilich nur auf die Kapitel i «. ^ eigent]iche nA gus den Augen schwindet. Der Vf. hätte
d2 ^9ff' während in den untersuchten Kapiteln 5 /»■ vielleicht ^sser daran getan, wenn er seine Bezeichnungen
°as dtr Stadium ständig berücksichtigt wird. Die Unterau ^ ^ RedaktionMtufen von vornherein eingeführt hätte,
hung nimmt ihren Ausgangspunkt von oei• ar. sich alten ^ der Ana]yse zu Verifizieren (wie z. B. sehr
Jobachtung der Existenz ^eier Überschrift«Systeme^ Das ^ ^ ^

Stad"6 T ihnCn (1'A; 4A28?^ 33' ] 9 rf^te- selbst kann man streiten. .Sammlung" und.überarbeitung"

Sftten' , ? T16? (4'f'' 'V l2VVrZ0Js*T(Z ind doch wohl nicht ganz sachgemäße Ausdrücke für die

SZ*,t; .dle *f yVm^d%-dWS^de?Ä verschiedenen Redaktionen, die hier nachgewiesen werden.
Verarbeitung' nennt. In der folgenden Analyse der rvapuei