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Ausgabe:

1972

Spalte:

757

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Daube, David

Titel/Untertitel:

Studies in biblical law 1972

Rezensent:

Michel, Otto

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 10

l«Urini»cher Bibelübersetzungen sind noch kaum spürbar - «rtrt werfen! ««» Komp.-ndi.im der Theologie dei Philo

kommen eine Übersetzung der 1. Epistel des Clemens Roma- als Exzerption, sachbezogener theologischer Reflexion, wohl

"nd besonders die Werke Tert.dlians, des Schöpfers der auch als Disput mit. einem Denker, der uns als Zeitgenosse

■•teinischen Kirchensprache und radikalen Theologen, und des Neuen Testamentes wichtig .st. Dabe. bleibt man s.ch

*• Traktate des von ihm abhängigen, aber katholisch einge- stets bewußt, daß es sich nicht um eine antiquarische 1 rasen-

st""'-n Cyprian in Betracht. Im ganzen nehmen die früh- tation der Gedankenwelt des Alexandr.ners handelt sondern

"Amtlichen lateiniscl..... Autoren mehr als die griechischen um de,, .luden Philo, gesehen durch das Medium de. profi-

"»'<• abwertende Haltung gegenüber der ,Velf ein. Mit die- lierten Exegeten Herbert Braun, der m jeder Phase der l)ar-

s« Haltung hängt offenbar die eschatologische Erwartung Stellung mit den Grundanliegen sc.ner 1 heologie anwesend

n<* Entergangs .dieser' Welt zusammen, während der Kos- ist. Ihm geht es darum, am Fxcmpcl Philos zu zeigen. ... aü

"'"* Ursprünglichen griechischen Anschauungen nach nicht die Energie, die theologischerse.ts auf den für sich ex.st.e-

"«ergehen kann (anders Tatian). Dagegen reden Tertullian renden Gott verwende, wird, .lern Mensehen für se.n Sein

* Cyprian of, genug vom 1 Intergang des Mundus. und seinen Wandel gerade nicht sozusagen von Hause aus

. Mit all den, ist eine dankenswerte Fortführung und Ver- hilft" (S. 6), daß vielmehr „d,e ge.stige Überweltliehkei.

befuns

„ersuehungen gegeben und da- Gottes die konkrete Existenz des Mensehen veruch .gt

»* auch methodisch die Grundlage für weitere Arbeiten ge- (S. 7). Dies freilich ,s, - wiewohl m ^

'«*t. Von beispielhafter Bedeutung ist die Ausdehnung der schrieben - das letzte Erteil, das erneu, intens, en Dialog

A*bett auf dic frühchristlichen Schriftsteller der ältesten Pe- mit Philo gleichsam abgerungen .st.

nod"-- Indiees der antiken Autoren und der Stichwortc er- Die Themenkreise, auf die sich dieses Gesprach mit I hilo

"»»glichen eine rasche Übersicht über das gebotene Material. konzentriert, sind durch die Überschriften der folgenden Abschnitte
gekennzeichnet: Gott, der Schöpfer (S. 8-18); Gott,

G'-B',i Georg Bertram dn9 geiende (S. 19-23); Gottes Erkennbarkeit (S. 24-29);

Gottes Sprechen (S. 30-35); Gottes Überlegenheit über das

II. l .... m vi Gewordene (S 30-43); Gottes Gebefreudigkeit (S. 44-61);

"»"be, David Pro{.. s,^., in Biblical La«. New Wk: ''! % ' : , Menschen (S. 02-78); Glaube (S. 79 bis

JTAV Publishing HOUSC 1909. VIII, 328 S. gr. 8°. Lw. ^J^^^^SL^PL bandelt von dem

* richtenden Gott und dem ihm dienenden Menschen (S. 108 bis

ürr hier vorgelegte Band vereinigt 5 ursprünglich selb- jjgj

händige Untersuchungen, die <auf Fragen des biblischen ^ ^ ^ {TÜhcren Arbeiten des gleichen Autors so bc-

nachtes im Verhältnis zum Alten Orient und zum Römischen ,.injrll(.kl .,„,.], hier die Dichte der Darstellung: .las klei
Re' l>t eingehen n«K.i —o~.v..i

oe

" "t eingehen. Dabei sind philologische Beobachtungen von

.r"i»iderer Wichtigkeit. In Kap. 1 geht I). Daube von Gen W,"rk enthält i,()5 Anmerkungen, durchweg Belege, die sich,

'M und 37,39 aus und untersucht das dahinterliegende wie das 18 SPa'"'" umfassende Stellenregister ausweist, auf

'".'..recht. In Gen 29,15ff. geht es um die Vermietung ei- fast alle Schriften Philos (von den philosophisch-exegeti-

7* S;'che bzw. eines Menschen. Nach Gen 30,15ff. „mietete" tischen Traktaten fehlen nur de gigantibus und de sobric-

*8 J«kob „in ,1er Alraunen ihres Sohnes willen (nicht: tate) «»Strecken, wobei die quaestiones in Cr,,, und in Ex.

Hbe )- Nach Gen 13'1/,ff- zciel Gott Abraham in der besonders bevorzugt werden.

:||if!,r,rn(5"ng des Landbesitzes („Hebe doch deine Augen Braun möchte — verstehe ich ihn recht - am Heispiel des

p. ' ähnlich wie im römischen traditio-Recht Palästina. Philo demonstrieren, daß zwischen dem Gott Abrahams,

,vj _S "Sehen" eines Objektes ist ebenso realistisch gedacht Isaaks und Jakobs und dem Gott der Philosophen k eines-

■litt'" ''''r Übertragung. Mit diesem Vorstoß in weite wegs jenes Verhältnis alternativer Gegenüberstellung gege-

aiiLl°slan"'nUiche Zusammenhinge bahnt sich D. Daube ben ist, wie wir es im Anschluß an Paseals berühmtes Dic-

;,ll' ' . * Verständnis zum Neuen Testament (Lk 4,51.). Vor tum zu statuieren gewohnt sind. Schon deshalb sollte nie-

.. j lst wichtig, was D. Daube über die Wortgruppen von mand von denen, die sich als seine kritischen t'.espräehspart-

''I(ir us<,n" (Iiefreien, Loskaufen) S. 39ff. sagt: Man löst einen ner verstehen, die Lektüre dieser Schrift versäumen. Wer

l0PnSC''en ',zw- e'ne Sache, die zum Besitz gehörte und ver- sich diesem Exerzitium unterzieht, wird auch in den Fragen

W(,^l"pt'^""?on war, aus. Dic Untersuchungen schließen je- klarer sehen, auf die das Werk keine unmittelbare Antwort

Und "" Anmerkungen, in denen philologische El uckweise bereithalt, etwa dem Problem der Heilsgeschichte hei Philo,

D;i .'XPS0,'sche Auseinandersetzungen beigefügt werden. seiner Hermeneutik im engeren Sinne, der national-religiö-

S(.'|S |Ucn bat eine Fülle von Beobachtungen, die für die ver- sen Komponente seines Thcologisierens. Em es mit einem

"■den..,, Disziplinen von Wichtigkeit sind. Wort des Verfassers zu sagen: mit Philo zu reden, hätte sich

für ihn gelohnt.

lbi"«'" ot.o MieM

Halle/Saale Wolfgmie Wiefel

'»ei"' " ÜD<r GoU n'C,lt acnken 8o11- Dar* -

gen''1 a" Ge<^anken8ängen Philos von Alexandria. Tübin-

: • lohr 197E 128 S. kl. 8°. DM 9,80. Ba^ R 0 . plysu.n cause 0f the (|Cath or Jesus : A Theolo-

• '•lei ^ v "" d°m D,kanntcn Autor unter dieser Überschrift gical Commcnt (ET 83, 1972 S. 248).

*art,'. '!'lo£i3cl'-P0h'mischen Traktat zur Gottesfragc er- Borgen, Peder: Logos was the Truc Light (NovTcst 14, 1972

ken 'NVIr<1 <hlrch den Untertitel „dargelegt an den Gcdan- S. 115-130).

wieSo""Be" Pl'ilos von Alexandrin" an einen Gegenstand ge- Dünn, James I). G.: Spirit-and-Fire Baptism (NovTest 14,

HU "i 'ltr kr'l's< l'-.liskursivem Denken einen hohen Ein- 1972 S. 81-92).

f. abverlangt und _ wie das Beispiel von Hans Jonas Genderen, J. van, Dr.: Christus in onze plaats. Kampen:

Hra, ~ 2U <U"SS,!" Bewährungsprobe werden kann. Herbert Kok 1972. 35 S. 8° = Apeldoornse Studies, 2. hfl. 4,50.

«Um U ? hesl mnn im Vorwort, bereitet einen Kommentar Grussi, Joseph A.: The Wedd.ng at Cana (John II, 1-11):

mit der .T','rl>ri' f V"r Und n"1 sich irn Zusammenhang da- A Pentccostal Meditation? (NovTest 14, 1972 S. 131 bis

prohllr 6 .eiU0 faszinierenden wie dem kritischen Theologen 130). ..... ... .,__

sehen7r',,SCh '■"«'»•»'enden Gestalt des hellenistiscb-jüdi- Guy, Harold A.: D.d Luke Use Matthew? (ET 83, 1972

pfuch. '. °S"P1"'" ""d Schriftauslegers zugewandt. Was als S. 245-247). „ ,

"«» I II' l'T '^''«rtigung in einem schmalen Büchlein vor Jepsen Alfred : Anmerkungen eines Außenseiters zum Sv-

**. kann auf verschiedene Weise bestimmt und ver- nopt.kerproblem (NovTest 14, 1972 S. 100-114).