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Ausgabe:

1972

Spalte:

704-705

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Dahm, Karl-Wilhelm

Titel/Untertitel:

Beruf: Pfarrer 1972

Rezensent:

Winkler, Eberhard

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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 9

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Knoch, Michael: Was ist die Zukunft des Menschen? (ZdZ
25, 1971 S. 207-215).

Koch, Traugott: Grundfragen einer Theologie der Gegenwart
(DtPfrBl 71, 1971 S. 565-567).

Köberle, A.: Die Welt des Übersinnlichen. Hindernis oder
Hilfe auf dem Weg zum Glauben (NZSTh 13, 1971 S. 176
bis 187).

Krenn, Kurt: Der simulierte Gott (MThZ 21, 1970 S. 359
bis 363).

Muschalek, G.: Die theologische Wahrheit zwischen Theorie
und Praxis (ZKTh 93, 1971 S. 129—147).

Mynarek, Hubertus: Vor einem neuen Durchbruch der
Transzendenz (Catholica 25, 1971 S. 214—241).

Nicolas, J. H.: Les la'ics et l'annonce de la parole de Dieu
(NRTh 103, 1971 S. 821-848).

Panou, Stavros: Mystik und Kirche (Catholica 25, 1971 S.
242-248).

Papandreou, Damaskinos: Einheit der Kirche aus orthodoxer
Sicht (Ökumenische Rundschau 20, 1971 S. 262-282).

Poulat, Emile: Geschichtliches Verständnis der Kirche
und kirchliches Verständnis der Geschichte (Concilium
7, 1971 S. 463-471).

Rahner, Karl: Freiheit der Theologie und kirchliche Orthodoxie
(Concilium 7, 1971 S. 427-434).

Ratzinger, Joseph: Offenbarung der Transzendenzcrfah-
rung (ThRv 67, 1971 S. 11-14).

Rauscher, Anton: Zur Problematik der politischen Theologie
(MThZ 21, 1970 S. 348-356).

Reinhardt, Klaus: Die menschliche Transzendenz Jesu Christi
— Zum Versuch einer nicht-chalkedonischen Christolo-
gie (TThZ 80, 1971 S. 273-289).

Rendtorff, Trutz: Christentum ohne Kirche? (Concilium 7,
1971 S. 406-411).

Rock, Martin: Zur Theologie der Revolution — Ein Literaturbericht
(TThZ 80, 1971 S. 170-176).

Rühl, R.: Das Wahrheitsverständnis im ökumenischen und
innerkirchlichen Dialog (Deutsches Pfarrerblatt 71, 1971
S. 609—611 und S. 639—642).

Sand, Alexander: Gesetz und Freiheit (ThGl 61, 1971 S. 1-14).

Sauter, G.: Die Begründung theologischer Aussagen — wissenschaftstheoretisch
gesehen (ZEE 15, 1971 S. 299-308).

Schäfer, Philipp: Wissenschaft und Glaube (MThZ 21, 1970
S. 313-326).

Schalück, Hermann: Glaube — Dogma — Theologie. Zum
hermeneutischen Ansatz theologischen Sprechens und Denkens
(FS 53, 1971 S. 45-58).

Schauf, Heribert: „Persona in Ecclesia" und Kirchengliedschaft
(ThGl 61, 1971 S. 348—355).

Scheffczyk, Leo: Zur Erbsünde-Auffassung Teilhard de Char-
dins (MThZ 21, 1970 S. 342-347).

— : Die Kirche auf dem Weg in die Vollendung (MThZ
21, 1970 S. 356-359).

Schneider, Theodor: Kurzformeln des Glaubens — Zur Problematik
der Reduktion theologischer Aussagen (Catholica
25, 1971 S. 179-197).

Schökel, L.-M. Alonso: La Redemption oeuvre de solidarite
(NRTh 103, 1971 S. 449-472).

Schreiner, Lothar: Identität und Verschiedenheit christlicher
Lehre beim Wechsel der Sprachgestalt (NZSTh 12, 1970
S. 136-145).

Schrofner, E.: Theologie der Erbsünde mit und ohne Fragezeichen
(ZKTh 93, 1971 S. 200-209).

Schützeichel, Heribert: Der verborgene Gott (TThZ 80, 1971
S. 290—307).

Schumacher, John: Die „Dritte Welt" und das Selbstverständnis
der Kirche des 20. Jahrhunderts (Concilium 7,
1971 S. 509-514).

Schupp, F.:',Zwei Reflexionsstufen'. Bemerkungen zu Pluralismus
, Prohabilität, Theorie und Kritik in der Theologie
(ZKTh 93, 1971 S. 61-73).

Seckler, Max: Jesus Christus — für uns gelebt und gestorben
? (Wort und Antwort 12, 1971 S. 40--13).
Söll, Georg: Theologische Anthropologie (MThZ 22, 1971
S. 134-157).

Tilmann, Klemens: Neues Sprechen von Gott (ThGl 61, 1971
S. 372-378).

Turrc, Reinhard: Wie stark ist das ,Band der Einheit'? Taufe
und Kirchengliedschaft als kontroverstheologisches Pro-
blem (MdKI 22, 1971 S. 27-31).

Weier, Reinhold: Überlegungen zur Struktur des Glaubens
an die Auferstehung Jesu (TThZ 80, 1971 S. 257-272).

Wingren, Gustaf: Theologie zwischen Dogmatik und Analyse
(NZSTh 12, 1970 S. 184-195).

PRAKTISCHE THEOLOGIE

Dahin, Karl-Wilhelm: Beruf: Pfarrer. Empirische Aspekte.
München: Claudius Verlag [1971]. 330 S. 8°. Kart. DM
22,-.

Für die gegenwärtige Diskussion um den pfarramtlichen
Dienst sind empirische Untersuchungen und deren Auswertungen
besonders wichtig. Der Erörterung aktueller Praxisthemen
stellt Dahm einige interessante Beiträge zur Sozialgeschichte
des Pfarrerberufes voran (S. 11—95). Auf eigene
frühere Forschungen zurückgreifend, untersucht er zuerst
die politische Haltung der deutschen evangelischen Pfarrer
im 19. und 20. Jahrhundert. Ihre verbreitete Verständnis-
losigkeit gegenüber den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen
bis nach 1918 erklärt er aus einer beharrlich festgehaltenen
Identifizierung von Obrigkeit und Staat, die den
Pfarrern auch als Garanten ihrer sozialen Sicherheit erschienen
. — „Die Fluktuation der Theologiestudentenzahl von
1800 bis 1970" wird als eins der sensibelsten Meßinstrumente
der empirisch faßbaren kirchlichen Lebensäußerungen
analysiert. Krisen und Neuaufbrüche in der Theologie
spiegeln sich deutlich in der Frequenz der Theologiestudenten
, aber auch ökonomische Faktoren beeinflussen diese. —
Anläßlich der 150-Jahrfeier des Theologischen Seminars
Herborn, der Wirkungsstätte Dahms, entstand ein Aufsat2
über „Traditionen und Übergänge im Predigerseminar"/
der auf die Kritik der Kandidaten an Lehrkräften, MilieU
und Lehrveranstaltungen eingeht. Das Zentrum der Verlegenheit
findet Dahm in den theologischen Aporien unsere?
Zeit, „die auf dem Abstraktionsniveau der Universitätstheologie
bewältigt schienen und die doch häufig nur durch die
Aneignung gebräuchlicher theologischer Formeln überspiel
worden waren" (68).

Ein dreiteiliger Beitrag über den „Pfarrerstand im Spie

gel

der Sozialstatistik" schließt den ersten Teil ab (75—95). Anhand
entsprechender Tabellen wird das Verhältnis von
Pfarrerzahl und Gemeindegröße 1840—1968, die soziale Herkunft
der Pfarrer 1768—1968 und die Differenzierungstendenz
im Pfarramt 1958—1968 untersucht. Die Relation von
Gemeindegröße und Pfarrerzahl blieb in den letzten 60 Jahren
einigermaßen stabil, während die gesellschaftliche Bedeutung
des Pfarrerstandes sank. Um 1900 betrug der Anteil
der Theologen an der Akademikerschaft etwa 20 %<
heute weniger als 2 %. Hinsichtlich der sozialen Herkunft
der Pfarrer fällt auf, daß mindestens ein Viertel aus Pfarr-
häusern stammt, woraus die Gefahr einer „kastenähnlichen
Sonderstellung" folgt. Das Verhältnis von Gemeinde- un«
Spezialpfarramt hat sich in den letzten zehn Jahren in der
BRD (nicht in der DDR) zugunsten des letzteren verschoben
, doch wird das Gemeindepfarramt die Basis der kirchlichen
Arbeit bleiben.

„Zur gegenwärtigen Situation des Pfarrerberufes" enthält
der zweite Teil vier Beiträge über Grundprobleme. Zuerst
wird „das Berufsfeld des Pfarrers in der Sicht einer .funktionalen
' Theorie des kirchlichen Handelns" erörtert (99 bis
156). Die funktionale Theorie soll dazu helfen, die Diskre-