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Ausgabe:

1972

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

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Neuerscheinungen

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7°1 Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 9 702

stantischen Stimmen ebenso zu Wort wie die katholischen. diese Knappheit erinnert immer wieder an die Knappheit
Dafj das eigentliche Interesse des Buches der Theologiege- des Lexikons. Die scheinbar leidenschaftslose Objektivität
schichte der letzten 150 Jahre gilt, entspricht dem vermehr- des Referates wirkt darum leicht trocken. Der Informations-
ten Gewicht, das der Offenbarungsbegriff in diesem Zeit- wert des Buches ist beachtlich - aber das Interesse an der
räum gewonnen hat. Freilich wird man mit dem Vf. Sache mufj man mitbringen, wenn man es liest,
darüber streiten müssen, ob dieser Einschnitt richtig ge- Naumburg 'Saale Harald Schulue
setzt ist. Denn die Grundsatzdiskussion über die Möglichkeit
und die Erkennbarkeit der Offenbarung datiert seit Alvarez-Bolado, Alfonso: Gedanken über die Ambiguität
den Angriffen des englischen Deismus; eine Theologiege- jm Gebrauch des Wortes „Kirche" (Concilium 7, 1971 S.
schichte des Offenbarungsverständnisses wird darum kaum 412—417).

so summarisch an der deistischen wie an der antideistisch- Arendt, Rudolph P.: Der Begriff des Wunders, besonders

apologetischen Literatur vorbeigehen können. Dagegen wird im Hinblick auf Bultmann und Kierkegaard (NZSTh 12,

es besonders der protestantische Leser begrüßen, daß die -J970 g j46_i64).

katholische Dogmatik des 20. Jh.s in ihren weit auseinander- Barth, Hans-Martin: Die Relativierung der Konfessionsgren-

9ehenden Entwürfen ebenso ausführlich berücksichtigt wird 7en durch die moderne Theologie (MdKI 22, 1971 S. 113

wie die Debatte in der evangelischen Theologie seit dem bis n8).

Aufbruch der dialektischen Theologie. Hier, in der Bespre- Beinert, Wolfgang: Neue Deutungsversuche der Eucharistie-

■chung der neueren Debatte, verläßt Dulles auch teilweise lenrc un(j das Konzil von Trient (Theologie und Philo-

d'e sonst sehr streng gewahrte Zurückhaltung im Urteil. sophie 46, 1971 S. 342-363).

Während er auf der katholischen Seite die Sterilität des Of- Biscr EUgen: Theologische Sprachbarrieren (MThZ 22, 1971

fenbarungsbegriffs der Schultheologie scharf kritisiert und s i_48).

auch versucht, die offiziellen Äußerungen des kirchlichen Bourassa, Francois: Foi vivante et presence de Dieu (Cre-

Lehramtes zwischen dem Vaticanum I und der Enzyklika gorianum 52 ,1971 S. 459—509).

-Humani generis" einer engherzig argumentierenden apo- ßrowarzik, Ulrich: Die dogmatische Frage nach der Gött-

lo9etischen Interpretation zu entwinden, gelten seine Vor- lichkeit Jesu. Dargestellt an Sendlings Interpretation

würfe gegenüber evangelischer Theologie fast ausschließ- von Pnii. 2,5-11 im Zusammenhang der neueren Exegese

lieh denen, die sich von der Existenzphilosophie abhängig (NZSTh 13, 1971 S. 164—175).

9emacht haben und auf ontologische Aussagen über die Of- Delooz, Pierre: Das gegenwärtige Selbstverständnis der

fenbarung ganz verzichten. Aber auch Moltmann wird kri- Kirche (Concilium 7, 1971 S. 514—519).

tisch referiert wegen seiner Neigung zu einer „total futuri- Dienst, Karl: Eine „Mainzer Theologie"? (DtPfrBl 71, 1971

«tischen Eschatologie"; Tillichs ontologischer Ansatz dage- S. 313-317).

9en wird im Grunde bejaht, wenn Dulles auch die Gefahren Drewermann, Eugen: Gott der Natur - Gott der Offenbarer
sehr starken Abstraktion der Gestalt Jesu Christi bei rung _ Gegensätze? (ThGl 61, 1971 S. 320-335).
Ti'lich betont. Echte Sympathie äußert er bei Pannenbergs Ermecke, Gustav: Absolutes und Relatives im christlichen
heilsgeschichtlichem Programm; auf katholischer Seite Denken und Leben nach katholischer Lehre (Catholica 25.

r"hmt er vor altpn TT Huhn«" und Srhillr-hr-rrkv woil hirr

er vor allen K Rahner und Schillebccckx, weil hier 1971 s. 198-213).

e'ne echte vorwärtsweisende Antwort auf die Fragen des Feneberg, R. 1 Zur Aufgabe der Theologie für eine Reform

M°dernismus erreicht zu sein scheint, die frei ist von der in der Kirche (ZKTh 93, 1971 S. 289-308)

Starrheit des frühen Antimodernismus. Fries, Heinrich und Wolftart Pannenbc^Abendmahl und

Die umfassende Bestandsaufnahme führt zu ökumenischer Abendmahlsgcmeinschaft (UNA SANCTA 26. 1971 S.

Weite. Wenn auch die katholische Theologie der Offcnba- 68-88).

rung mehr transzendental und metaphysisch bezogen, die Gerken. Alexander: Begriff und Problematik der Hermeneu-

evangelische statt dessen mehr auf die Bedeutung der Ge- tik (FS 53. 1971 S. 1-14) roiresfraoe und

Richte gerichtet sei. so seien dies doch „keine unverein- Gcthmann-Siefert. A.: ^^ÄXta/ÄtllWl

baren Gegensätze" mehr. Die allgemeine Offenbarungs- Offenbarung im gesellschaftlichen Handeln (ZKTh 93.1971

'heorie ist heute zwischen Protestanten und Katholiken keine S. 257-288). ...... ,r^,n

wesentliche Schnr^mehr. kann Dulles resümieren (S. 204). Hamel. Edouard: Lichta, de la theologie (Giego-

Demnach ist das Gesoräch Gegenwärtig auf einem Stand. rianum 52, 1971 S.

-o sich: konfessionellTusgcprägte Theologie nicht mehr ge- Hasenhütt,. Gotthold: Die Gott-,st-tot-Theolog,e (Wort und

jenseitig in Frage stellt sondern zur Weiterarbeit befruch- Antwort 12, 1971 S. JJ-4U). ,H7QTu

t«. Da aber beTdem Thema der Offenbarung auch so heikle Hemberg, Jarl: Theologie und moderne W.ssenschaft (NZSTh

Probleme wie das Glaubensverständnis, die Bedeutung der 12. 1970 S 165-174)

»atürlid«* Offenbarung oder die Frage der Gotteserkennt- Horst. DlriA: Osternah neue Wirklichkeit (Wort und Ant-

nis mit zur Debatte stehen wiegt ein solches Urteil schwer. wort 12, 1971 S. 44-48).

E* wirdmÄlS 2 prinzipiell Offenheit des dog- Hubert Han.: ^«rtUtata te-£*^n derTheologie

tischen Ansatzes der ausdrücklich bemüht ist, positivi- des Westens (UNA SANCTA 25, 1970 S. 357-366)

s«sch-heilsgesch ch iiche ra ional-methaphysische und my- Hummel. Gert: Theologie als Hermeneutik der Amtlichen

stischo vi* ,chtllchc' rational me pJ> Hj Religion. Zum Selbstverständnis einer Wissenschaft

'=>cne Kategorien zu integrieren. Der Ruckouck aes ™«u c aa

r'kers scheint einen solchen Universalismus zu rechtferti- NZSTh 13. 1971 S. 44-57)•

9«- Es dürfte aber zu fragen sein, ob dies nicht eher in Je lou^ek Zum Verhahms von Wissen

? nen unverbindlichen Pluralismus hinüberführt, statt einem ZKTh 93 1971 S 309-327)_ verständnis in der

rnieri ai* l« i_ , 1971 s. 49—Jd).

d Daml't wtrd'abe^n Bedenken laut, das sich während Kertelge. ^^Stl^

S Ä dCS BUChCS fHt b!lSCiT Sehend Sri- P u Ch istontmisin in Karl Barth's Eva.uation

« und v Un9 T 'mmer k0vC, ' T ?nao2m Raum he Non-Christian Religions (NZSTh 13. 1971 S. 99 bis
/> und knapp. Es ist erstaunlich, auf wie knappem Kaum

ler

eine außerordentliche Stoffülle geboten wird. Aber 121).