Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1972

Spalte:

689-691

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Theologisches Jahrbuch 1971 1972

Rezensent:

Schott, Erdmann

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

689 Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 9 690

Hch. auf Vollständigkeit in jeder Beziehung Anspruch zu er- delt werden zunächst Fragen der biblischen Hermeneutik
heben. Immerhin hat u. a. die Befragung von ca. 300 Biblio- (S. 9-36). dann der Fundamentaltheolog.e(S 3 -126). der
theken des In- und Auslandes dazu beigetragen, daß wahr- Ekklesiologie und des Kirchenrechts S. 127-263). der Ehe
scheinlich nichts Wesentliches unerfaßt blieb. Der Bearbei- (S. 264-330) und des Ökumenismus (S. 331-436). Den Abte
hatte das Bestreben, .möglichst alle von Oslander oder schlug bildet ein kirchengeschichthcher Beitrag ubcrMe-
unter seiner Mitarbeit verfaßten Schriften, soweit sie von lanchthon und Witzcl als „Zwei Vermittlungstheologen der
ihm selbst oder seinen Zeitgenossen zum Druck gebracht Reformationszeit". Wie man sieht, nehmen Kirche und Kir-
*urden, mit ihren Nachdrucken und Übersetzungen" aufzu- chenrecht den breitesten Raum ein fast ebensoviel allernehmen
(S. VII) Spätere aus historischem Interesse zu- dings der Ökumenismus, während die bib ische Hermeneu-
stande gekommene, zu den wissenschaftlichen Editionen zu tik mit nur 28 Seiten verhältnismäßig schlecht wegkommt,
zählende Ausgaben enthält die vorliegende Bibliographie auf den Umfang, nicht auf den Inhalt gesehen. Da es unecht
. Seebaß überläßt in dieser und anderer Hinsicht Nach- tunlich ist, alle Beiträge einzeln aufzufuhren, sei nur cini-
*eise der großen kritischen Edition. 9«. was dem evangelischen Leser auffallt hervorgehoben.

Die Bibliographie geht chronologisch vor. Nach einer rela- F. Hoff mann betont mit Nachdruck den Ecclesia-ipsa-Be-

«V kurzen Einleitung (S. VII-XII) und einem Literaturver- weis»■ „Diese Kirche . bleibt zu allen Zeiten, in ihier_s,cht-

Zeichnis (S XIII-XIX) werden die als echt anerkannten baren Gestalt ein Claubwurdigkeitsmotiv (S 54). Ist das

Osiandrica verzeichne (S 1-190). Ein Kurztitel, der im nicht zu pauschal geurteilt? Mußte nicht das Ecclesia-.psa-

allgemeinen dem Gesamttitel der Schrift entnommen ist. Argument, wenn man es überhaupt gelten ^»

SH* jeweils die Überschrift für die Angaben, die über die das eingeschränkt werden, was Heb,2.1 über die Wolke

Originalausgabe, Nachdrucke, Bearbeitungen und Überset- von Zeugen" gesagt ist? - Für die N°'wen^^er °°}

««»gen (immer mit Druckorten und Druckern) sowie über tesbeweise setzt sich sehr energisch_ J. H rscberger ei ..

gegenwärtige Exemplarfundorte Auskunft erteilen. Kurze, „Man kann namlich den Gottesgedanken nicht einfach g au-

vielleicht manchmal zu sehr abgekürzte Bemerkungen über big aus der Bibel entnehmen. So etwas liefe auf einen Zirkel

^ Inhalt der Schrift ergänzen die Beschreibung. Faksimile- hinaus. ..." (S. 57). „Ohne jene ^™bW™?™*d"?£

Tafeln der Titelblätter dienen in 58 Fällen weiterer Doku- tesidee als solcher gibt es kern haltbares rehg.oses, Leben.

"Station in vorteilhafter Weise. und sei es noch so schon empfunden S. 59) Diejph,oso

Im gleichen Schema wird hinsichtlich der Dubiosa (S. 191 phia perennis hat noch immer ^TefJ^^.-W^^'

b's 220) und der Falsa (S. 221-227) verfahren. Ein Abbil- der katholische Philosoph sollte m der LageJene klas

«ungsverzeichnis, ein Titelregister und eine Übersicht über sischen Quellen wieder so zum Sprechen z,' ^"^emhalten

J-ker und Verleger sind willkommene Orientierung, dent^ird, -a^ ewiger £££

u Es ist in gewisser Weise schon anhand der Bibliographie ^StU^Ä^'für '£SS£XZ

unschwer möglich, Oslanders Wirkungen bzw. spatere Be- nicht d e Bedeutung u« * . . offenbaruna un.

-hränkungen9zu erkennen. Die Stellung der Reformatoren ^^T^^C^^^^^L

SÄ ThCuT - 5* ; l'lZ fasi dung senreibt „Glaube ist eben primär nicht ein Fürwahr-

^3ic^ halten solcher .Offenbarungsgegenstände . sondern Heils-

^der über Nürnberg hinaus se, ^2^^ £ Ä

^ZI^Z 3U eUr°Pa,SChen Ran9 Fiduzialglauben". denn die Verheißung Christi personal

0So darf m^die zweite größere Arbeit von Seebaß über T^^^^^^^^

°s>ander nicht nur als Vorarbeit für Weiteres werten. Sie F^Scholz ^*^«^£5 die verpflichtende Kraft auch

: bereit, durch sich selbst ihre - vom Rezensenten dank- ^LS!SSuSSSS£ . . . S er dieses doch nicht

°*r quittierte - Brauchbarkeit. ££25der Offenbarungswahrheit gelten" (S. 133). Wenn

Berlin Joachim Ro"e er schreibt: „Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 . . .

- bietet . . . gewissenswidriger Vergewaltigung ein rechtliches

Hp.ii ... . . „ . • Fundament" (S 140), so verschweigt er das beneficium emi-

H^uer, Hermann: Das Glaubensgesprach mit den Hussi- £ ^ dcr bisherigen Ketzerverbrennung

N. in: Nikolaus von Kues als Promotor der Ökumene. ^J^SSL bedcutcte. Worauf er seine Aussage

Pälo h R- HaUbSt' MainZ 1971 S- 53_7f- n M u - im s ützt Noch um 1580 lodern die Scheiterhaufen (der Ket-

Pa^dy Ladislaus M, Die „Theologie der Geschieh e im fu f> -m Sachscr,. ist nidlt klar. _ Für cinc Er-

unganschen Protestantismus des XVI. Jahrhunderts ,: *enerlrennu U n tähMAt wün.

Geschichtsmächtigkeit und Geduld FS E Fakultät Wien, neucrung *M£ ^ ^ Recnt in

StS Beat %ZJ? lr ScJmationszeit (VF der neutestamentlichen Heilsgemeinde jenen Platz zuzuwei-

BhEvTh t'ifi Tllm Ref0rmatl°nSZe,t (VF sen. der seinem instrumentalen und subsidären Charakter

" 16' 1971 Heft 1 S- 55~88)- entspricht. Recht und Ordnung sind Dienerinnen der Liebe
" (S 44). „Allzulange hat man vergessen, daß der Hirt

k von den Gläubigen gewählt wird zum Dienst an den Gläu-

K|RCHEN-UND KONFESSIONSKUNDE bigen die in der Einhcit des Glaubens' leben. Die Einheit

des Glaubens . . . hängt nicht von der Autorität des Hirten

Theologisches Jahrbuch 1971 hrsg v. A. Dänhardt. Leipzig: ab» (s 188) _Wjr können nicht wie Schafe zum Heil getne-

St- Benno-Verlag 1971 471 S. gr. 8". ben werden" (S. 190). Wesen und Grenzen der apostolischen

D;,c tu i..... , j-__1 -xa ArHkH Autorität bleiben Gegenstand der Diskussion. P. Winningcr

ÄÄÄÄÄÄ^eÄ SSHÜ dem pLtoralen Aspekt einen von Grund auf

iKTVSS ZSi anzustellen ausgehend von den beiden lebendigen

"Der Seelsorger» 39 (iLlT^T,7s Vn, Sancta" und zehn Quellen des Rechts: dem Evangehum ""d unserer Zeit-im

a"s verschiedenen Zeitschr.Ln öder Sammelwerken. Sie Lichte der neuer, Eins.chter, des Konzils (S. 206 „ der

si"d. wie auch in'rühe n ahren sachlich geordnet. Behau- Status des Klerikers ... ist zu einem Hindernis für die Sen-