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1972

Kategorie:

Neues Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 9

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theologischen Aussagen und behauptet die Vertretbarkeit tergrund zweier bisher wenig beachteter ägyptischer Tex ^
seiner Ansprüche unter den gegebenen Umständen. um sodann zu zeigen wie die betreffenden Weltherrschaft^
Kritik und Selbstkritik weisen darauf. daß dieses Problem aussagen schon innerhalb von Ps. 2 und wieder in Ps.72
der Gloria des Menschen wie im besonderen des Apostels eine „korrigierende ^^.^IJ^'^^
von Gott ebenso gesetzt ist wie das Problem der Sünde. Es (53-63). - Gottfried Schi e (-^^^^"^
kann nur Schritt für Schritt unter dem Beistand des Heiligen kritischen Redaktionsgeschichte , 65-86) fordert angesichts
Geistes in Angriff genommen werden. Die folgenden Ab- einer noch vielfach naiv« d. h. unter Nichtachtung ,der vorschnitte
, die die theologische Synthese einleiten, behandeln literarischen Entwicklung betriebenen Redaktionsgeschichte
die mehr technischen Fragen des Satzaufbaus, der theologi- eine „kritische Redaktionsgeschichte Umdiese Fordeiung
sehen Bedeutung der Syntax für die paulinische überliefe- zu veranschaulichen stell er einerseits die Ergeh>nisse der
rung. Ein zusammenfassender und systematisch ordnender Dissertation von H -Jh. Wrege zur Vorgeschichte der Berg-
Rückblick richtet sich nach den Stichworten sich Rühmen predigt vor, die auf den Abbau der Hypothese einer Log.en-
angesichts deV Herrn in dem Herrn und gemäß dem Herrn. quelle hinauslaufen, und bemuht er sich selbst andererseits
Der Ruhm des Chrisien w^des Apostels setzt voraus, daß um eine detaillierte Scheidung von Tradition und Redaktion
Pr „ " .„, . 7 a A^f, «.c hm als Auf- in dem Bericht von der Verhaftung des Apostels Paulus
ab^ :^ Apg 21. - Helmut O b s t verfolgt im Detail „Das Kirchenden
AUggen dervolke'und durch Israels Vermagka- *g£Z^™£ ÄS

B^ufene^ Ä l^^t i seinem theologischen Selbste,
«mgänglfchc lcrpfHcMuJg s " Die Gefahr der Verweltli- ständnis liegt, das ihn Luther an Johann Arndt und nicht
*ung S f Tbc" säkularen Motiven des sich Rüh- umgekehrt messen lieft. - Rudolf M a u geht m sorgfältiger
™ens9würd n Demutun" Sanftmut (caritas) fehlen. Nur der Interpretation dem -Problem dispos.tio ad uist.fca10-
Mensch der vollkommene Erlösung erfahren hat, ist fähig, nem in scholastischer und lutherischer Sicht nach (99-120).
«»* standfg dem HeTn gemäß» zu rühmen: „Der Christ Er weist nach, daß sowohl die Scholastik den Gnadencha-
hält mehr als irgen? mand™ie Vorstellung fest, daß seine rakter der Rechtfertigung betont als auch Luther von prae-
Erwählunq gebunden i^t weder an seine menschlichen Fä- paratio und dispositio spricht, diese aber im Unterschied
higkeite „och arsdne Zugehörigkeit zum Volk Israel noch zur Scholastik allein an der Wirklichkeit des adventus Chri-
=» icn noen an seine z.ugtnoriyi<-it l ,„„„_„ u.f sti orientiert - Wolfqanq U mann muht sich eingehend
an seine persönlichen Verdienste, daß er sie empfangen hat sti or entiert. woiiH«»iia 711tlWh „chlich kriti-
rein -,1- n u j /-„,^q r^v^ „rrmitrelst des um ein historisch zutreffendes und zugleicn sacnncn kiiu
'cln als Gabe der souveränen Gnade Gottes vermittelst ueb t„„;„„„ i,m':i,mi™ c,t7. 7iifä11iap
G'aubens" fS 3231 Bei den Menschen entspricht dem nichts sches Verständnis von Lessings berühmten Satz. Zufällige
^' ä£ä>- öel aen Menscnen "K!^ . Geschichtswahrheiten können der Beweis von notwendigen
anders als Demut und Gottesfurcht Das sich Ruhmen m ^'„ftwahrheiten nic werden» (121-133). Abschließend
He rn s ht der Annah dcs Glauben ein fu^alle Mendelssohn der Entgegensetzung von Wahrheit
iLT^r^T " TT" 25? des Herzens und Wahrheit der Geschichte überzeugend Wieben
unter der Fuhrung des Geistes. .Muhkar}[tei dersprochen. - Joachim R o g g e („Schleiermacher und die
um^T a,ScAPPC"d'X bc«hnC eft Ruhm eine UnTon«. 135-152 fragt nach Schleiermachers speziellem Ver-
kden 5 , Vf' UntCr 0^ ^^ die'Greven der ständnis von Kirche, Gemeinde und Bekenntnis, das hinter

* "sieht der Begrenztheit auch des theologischen Wi sen ^^nd i. Seeberg, die er theologiegeschicht.ich in
2d des eigenen Glaubens stellt und damit das Ergebnis Schleiermacher und Barth stellt. Unter-
J«- eigenen Arbeit über das Rühmen sich selbst beispiel denjahme ^.^^^ Schwachen und bleibend be.
zu eigen macht. deutsame Aspekte werden herausgearbeitet. - Ulrich Kühn
GieB" Georg Bertr°m macht den interessant« Versuch, unter Rückgriff auf altkirchliche
Formulierungen bei Tertullian und Augustin die
Taufe als „Sakrament des Glaubens" zu verstehen, d. h.
R°9ge, Joachim u Gottfried Schille [Hrsg.] ■ Theologische ihren Ansatz ekklesiologisch zu bestimmen (177-192). Tat-
Versuche, III Berlin: Evang. Verlagsanstalt (1971]. 210 S. sächlich scheint es so zu gelingen, einerseits den Ergebnisse
8" Kart M 15— ' sen der historisch-kritischen Exegese theologisch gerecht zu
Der i„ rascher Folqc erschienene dritte Band der „Theo- werden, andererseits die bleibenden Aspekte aus Luthers und
l°9ischen Versuch!» enthält wiederum Beiträge aus allen Barths Tauflehre zu einer höheren Einheit zusammenzu-
'^ologisch^Dtz plinen unti; denen allerdings die syste- führen - Am Schluß des Bandes stehen^Beitragefernem
Irisch-praktischen Themen überwiegen. Durchweg werden „terfakultettven Gespräch^über »Kirchbau-n™™^
theologisch wesentliche bzw kirchlich aktuelle Probleme Umwelt", das im April 1968 in der DDR stattgefunden nat
^handelt so daß der LesTr lohnende Belehrung erfährt. (194-210). Joacnim Hegge steuerte Thesen mit theologi-
Margarete M ölft1 .gS'unf Kerygma in den Psalmen». Schen Günter K -^Ät
»~29) versucht zu zeigen, „daß das eigenartige Miteinander ten bei; der Architekt Werner R i c h t e t refeneit uber^
v°n Gebet und Keryqma in den Psalmen auf einer alteinge- „Evangelischer Kirchbau - Neue Funktionstendenzen im
Urzeiten Praxis St die mit spezifischen Glaubenser- überlieferten Raum" Differenziertheit und Aktualität des
Eningen Israel zusammenhangt» - Günter M o r a w e Gesamtthemas treten dem Leser deutlich vor Augen,
steuert „Erwägungen zu Gen 7,11 und 8,2" als „ein Beitrag Leipzig-Greifswald G""'er Haufe
für Überlieferungsgeschichte des priesterschriftlichen Flutlichtes
» bei (31-52). Er sieht in beiden Textstellen Relikte Gottfried: Die geschichtliche Wirklichkeit der Aufer-
«ner selbständigen alten Überlieferung die stehung Jesu vom Tode, in: Geschichtsmächtigkeit und
Jr akkadischen Versionen der Fluterzahlungl beruh'«. - stehung J ^
w'nfr,ed Thiel beleuchtet neu den „Weltherrschaftsan- ueau a. r3
sP'uch des judäischen Königs nach Psalm 2" auf dem Hin- chen 1972 S. 98-107.