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Ausgabe:

1972

Spalte:

531-532

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Wagner, Falk

Titel/Untertitel:

Der Gedanke der Persönlichkeit Gottes bei Fichte und Hegel 1972

Rezensent:

Fritzsche, Hans-Georg

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Seite 1

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531 Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 7 532

de/w TnTwtS't^ ejPh;los°Phis*f Standpunkt wie man heute nicht mehr nachvollziehen muß und von denen

einer Xi^l Xen beStlmmte" ^nkationcn mit sich schon Hegel lossagte. Gewiß sei Gott nicht mehr im

scdS 1970Zn Z f rerrnbaDl-?St lmpßehlt 65 Sinne dner ^dividuellen Persönlichkeit zu denken, d. h

A Bovce cfbsonveXnH ItlüH W"0***«*™ dann nicht, „wenn die Bestimmungen Persönlichkeit und

icism'' zu studieren m " Bewuötscin .ohne Beschränkung und Endlichkeit schlechter-

„ ' dings nicht' gedacht werden können" (S. 38). Dabei ziele

N- n- S0e Fichte nicht auf Atheismus ab (vgl. S. 201), sondern darauf,
den Gottesbegriff via negationis den begrenzten Kategorien
menschlichen Begreifens zu entziehen, ja auf Doxologie

Brechtken. Josef: Gotteserfahrung nach Sören Kierkegaard ? f?' Z "T* wiederum, befürchtet den Verlust des

(ThGl 61, 1971 S. 286-297). ivierKegaara Gottes begriffes, wie er durch die Idee des Gottmen-

Buri, Fritz: Zu Charley D. Hardwicks Kritik an der Theo- Schen ZU seinem eigentlichen Sinngehalt in der Geschichte

logie des Selbstverständnisses (ThZ 27, 1971 S. 426-428) gekommen ist, wenn Gott nicht als Geist und Persönlich-

Cornu, Michel: Actualitc de Kierkegaard' (RThPh 104, 1971 keit gedacht werde - allerdings als .unendliche und abso-

.s- 428-437). lute Persönlichkeit' (S. 136). - Es ist besonders die Trini-

Einhorn, Jürgen Werinhard: Der Mensch am Scheidewege. tätslehre, die Hegel sowohl die Denkvoraussetzungen als

Zu einer bedeutungskundlichen Untersuchung von W. auch die theologische Legitimität dazu gab, einen Begriff

Ermecke rJL nJS l , „ « ,, , VOn PerSon zu entwickeln, der nicht vom Element des

Wandel? (ThGl 61 1971 S Äol)™ ^ (isolierten) Für-sich-Seins, sondern vom Element des Sich-

Fahrenbach, Helmut: Positionen und Probleme gegenwär- im-anderen-Gewinnens konstituiert wird. „ ,In der Freundtiger
Philosophie. Teil II: Philosophie der Sprache (3 Ab- Schaft, m der Liebe gebe ich meine abstrakte Persönlicn-
schnitt) (ThR 36, 1971 S. 221-243). keit auf und gewinne sie dadurch als konkrete. Das Wahre

Gläßer, Alfred: Teilhard de Chardin und die geistesge- der Persönlichkeit ist eben dies, sie durch das Versenken,

schichtliche Tradition (ThGl 61, 1971 S. 276-286). Versenktsein in das Andere zu gewinnen'" (S 245)

^SÄÄ^tIJSÄ etemfrneuSSBhuch R) «"S SP ,*« *" ^V" T

von Günther Schiwy (Linguistica Biblica 1971 Nr 7/8 Rld?ng ^eiterverhandelt wird, „daß Gott auch schon ab-

S. 27-30). ' gesehen von seiner innertrinitarischen Entfaltung seiner

Holz, Harald: Philosophische Gedanken über den Tod logischen Struktur nach Persönlichkeit sein muß, wenn an-

(NZSTh 13, 1971 S. 139-163). ders die innertrinitarische Personengemeinschaft möglich

Kern, W.: Die Wirklinie Hegels in deutscher Theologie: sein soll" (S. 249), dann drängt sich doch das sachliche

Christusereignis und Gesamtmenschheit (ZKTh 93, 1971 Bedenken auf, ob man heute noch derartig abstrakt nach

S. 1-28) Gott ais ^persou^ uncj diesen Begriff eigentlich und wört-

(NRTh'l0^ai971S= 963 oIST ?' J°Seph verstanden' fra9en ka™ ("«h abgesehen von der

Lang. Justin:' Gestalihaftes Begreifen zur Hermeneutik in ^fnr^Tlf^ ¥ ?Py^ der Trinitätslehre wirklich

der Kunst (FS 53, 1971 S. 14-27). der abstrakten Äußerlichkeit sehen darf, daß sie „cue

Lauener, Henri: Le rationalisme critique (RThPh 104, 1971 Einheit dreier verschiedener und selbständiger Personen

S. 414-427). lehrt", wie Wagner selbst kritisch gegenüber Hegel geltend

Listfeld, Hans-Günther: Über Essenz und Seinserfüllung macht, S. 257). Die Bibel spricht nicht formal von Gott als

(ThGl 61, 1971 S. 362-367). Person oder Persönlichkeit, sondern stellt ihn in bestimni-

Maliandi, R.: Kant pre-critico.etica (Stromata 27, 1971 ten konkreten Stellungen, die Personen haben können, vor

mS' 189t7i2??' „r i. «. ■ . ? , , ■ , Augen: als Vater oder Gerichtsherr, als König oder Gast-

"ÄÄ^T" f f dioGleichnishaftigkeit der

Ogiermann, Helmut: Via prima (Theologie und Philosophie ™ ^ ^ a" dlS 'sJtrukturelle Voraussetzung -

46, 1971 S. 161-194). daß Gott Person sein müsse, die Frage nach den ver

Regner, Friedemann: Lessings Spinozismus (ZThK 68, 1971 gleichspunkten beim Gebrauch dieses Begriffes (wie daß

S. 351-375). Welt und Geschick nicht als mechanisch reflektierende

Reiter, Josef: Zur Ontologie des Funktionalismus (ThRv 66, Wand, sondern wie im personal-dialogischen Gegenüber

1970 S. 269-276). erlebt werden sollen oder daß der Welt als Schöpfung ein

Rollet, J.: Abnegation et vie chretienne Selon M. Blondel quasi-geistiges Zentrum zugrunde liege oder daß der ein-

(NRTh 103 1971 S. 513-543). zclne individuell gerufen ist oder eben auch, daß Liet>e

Rotter, H.: Die Geistbescelung im Werden des Menschen weil eine solche quasi-ontologisch wie ein Weltather übe'

(ZKTh 93, 1971 S. 168-181). alle lebendige Kreatur ausgegossen ist, vgl. 1. Joh 4, 8 u. iw-

Schülli, Edil'bert: Philosophie als Hermeneutik des Daseins Die Fülle der (im Streit um die Personalität Gottes u"

(FS 53, 1971 S. 59-71). 19. Jh. aus Verkennen der blofjen Gleichnishaftigkeit dieser

Shortcr, Ayl ward: Zur Anthropologie des Festes (Kunst und .Kategorie' gerade verlorengegangenen)

Kirche 24, 1971 S. 65-68). Sichtspunkte muß vor Augen haben, wer dem Thema ,Per'

Water, Lambert van de: Wat is filosoferen? (Bijdragen 29, sönlichkeit Gottes bei Fichte und Hegel' den rechten

1968 S. 193-203). Stellenwert in heutiger sachlicher Diskussion der Gottes-

lehre anweisen will. - Theologiegeschichtlich gibt die Arbeit
Wagners dem geduldig lesenden Fachkenner reichlichen
Gewinn (besonders hingewiesen sei auf die Seiten 148, 155>

SYSTEMATISCHE THEOLOGIE 174- 185 f - 196- 210< 276, 287 f.), systematisch-theologisch

gewinnt man die Überzeugung, daß heute nur noch nach
Wagner, Falk: Der Gedanke der Persönlichkeit Gottes bei dem Gleichniswert des Begriffselementes der .Persönlich'
Fichte und Hegel. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus keif Gottes in analogischer statt direkt metaphysisch z°'
G. Mohn [1971). 300 S. gr. 8°. Lw. DM 52,-. greifen wollender Rede gefragt werden kann, wofür Fichte
Die Arbeit bemüht sich um den Nachweis, daß Fichtes einen negativen und Hegel einen positiven Gedanken beiAblehnung
, Gott als Person bzw. Persönlichkeit' zu den- steuert.

ken, auf logisch-philosophischen Voraussetzungen steht, die Berlin Ihms-Gcorg FrltucM