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Ausgabe:

1972

Spalte:

445-446

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Autor/Hrsg.:

Datema, Cornelis

Titel/Untertitel:

Asterius of Amasea 1972

Rezensent:

Schultz, Walter

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 6 446

^'l^''.8'. John G.: Pauline Cosmic Christology and Ecological Im Vorwort finden wir zunächst die biographischen An-
Gr |1SISrj^^ ^' 466— 479). gahcn über Asterius. Frühere Angaben werden etwas korri-
elot Pierre: La Iradnction et l'interpretation de Ph 2,6-7. giert. Asterius erlebte als Erwachsener die Zeit Julians (Ju-
&im-m&enU d'CnqUe,C I,atrisli1"e (NnTh 93> 1971 lianus Apostata), die Angaben über eine frühere Tätigkeil
Grüsen., i? • i .... ■ . „, . ,, », . als Rlielor sind unsicher. Folgende Angaben sind nach Däuser
, brich: „Der politisch gekreuzigte Christus". Kn- .__ , i • ,• . A . • • i v ■. rttmooz.

tische A„„„.i .. „ • r.- u m .-i j tema wahrscheinlich: Asterius wurde in der Zeit dd()/.fdo ge-

■»Lne Anmerkungen zu einer politischen Hermeneutik des . , . . m„ , „„, , , ,

Evangeliums (ZNW 62 1971 S 266—294) boren, wurde zwischen .J7o und .195 in das Bischolsamt be-

Ie«el, Bas van, und Piet'schoonenbcrg: Die Theologie über rufeu und starb in den Jahre" tischen 420 und 425. Es folgt

*« exegetische Detailarbeit. Ein Exeget und ein Theologe eln Bericht über die Frage nach der Echtheit der überliefer-

uber Markus 1,1-15 (Concilium 7, 1971 S. 715-724). ten Ilomilien. Hier hält sich der Autor an die Untersuchun-

er*mi!ls> Joachim: Tradition und Redaktion in Lukas 15 gen von Bretz (T.U. 40,1 Leipzig 1914), ohne deren Ergeb-

(ZNW 62, 1971 S. 172—189). nisse nochmals zu überprüfen. Das ist wohl ein Mangel. Man

ndgren, Sten: Ananias and the Calling of the Paul in Acts würde gern erfahren, warum Houiilic XIV (in allen Iland-

l»Uh 25, 1971 S. 117-122). schritten Gregor von Nyssa zugeschrieben) als Werk des

U197l''P''C'1/ '>'<' -'un^er lln Matthäusevangelium (ZNW 62, Asterius anzusehen ist.

w ~ , ^41—171). rjen einzelnen Ilomilien wird jedesmal eine kurze Vorbe-

cKenzie, Boderick: Das Selbstverständnis des Exegeten merkung vorangestellt, da die handschriftliche Überlieferung

Paul" Ii""1 7' 1971 S' 682_686)- verschieden ist (nur bei den ersten fünf Ilomilien sind die

• ct., Hermann: Abendmablsterminologic außerhalb der Überliefcrungsverhältnisse gleich). Ein Stemma wird jedes-

,",seiziingslKMichlc. Erwägungen zur 1 raditionsgesclnehte . ° u ... ■ ■ •■ Wi

ß der Abendmahlsworte (ZNW 62, 1971 S. 210-231). ,nn,1 geScbcn- Dci der ncunten Homille w"de» beldc Uber-

%la^s, E.des: Actes 17,30-32 (Bibl 52, 1971 S. 526-534). heferungen nebeneinander geboten. Dem Text ist stets eine

Scnnackenburg, Rudolf: Lukas als Zeuge verschiedener Ge- knnPPeA englische Inhaltsangabe vorangestellt.

•neindestrukturen (Bibel und Leben 12, 1971 S. 232-247). D,e Anmerkungen bringen Begründung für vorgenommene

^ehnider, Franz, und Werner Stenger: Beobachtungen zur Textkonjekturen, gelegentlich aber auch Hinweise zum Ver-

^truktur der Emmausperikope (Lk 24,13-35) (BZ 16,1972 ständnis (so bei der vierten Homilie zum Neujahrsfest). Zwei

94—114). Anhänge bringen weitere erhaltene Fragmente.

auch wenn
in. Sie sind

~V"*nn, Heinz: Das Weiterleben der Sache Jesu im einmal ein weiteres, recht instruktives Beispiel dafür, wie

^ ^ WHHUl^B IH11I|W HCIICIC * II^UIWIW

lor6'' Alonso: ,sl die Exegese notwendig? (Concilium 7, Die Homilien sind in mancher Weise wertvoll

S. 691—695). sie für die Geschichte der Theologie wenig hergeben. Siesind

urmann, Heinz: Das Weiterleben der Sache Jesu im einmal ein weiteres, recht instruktives Beispiel dafür, wie

^ nachösterlichen Herrenmahl (BZ 16, 1972 S. 1-23). sehr die christliche Predigtweise durch die antike Rhetorik

se^I'k' Benedikt: „Dort wird Heulen und Zähneknirschen geprägt ist. Der Hinweis auf Demosthenes am Anfang vom

Stei'" ■« *9^ 121—122). Homilie XI ist charakteristisch. Iiier steht Asterius ganz in

nseifer, Bernd: Der Ort der Erscheinungen des Aufer- ,ler Tradition der Kappadozier (Gregor von Nyssa und Gre-

62?197Ts 232-265T g<'lilftischer 0s,cnrad,t,onen gor von Nazianz). Auch als Belege für die Frömmigkeit der

Troninf r \t tl n " .■ t n j • ti i / i<i a i damaligen Zeit sind die Predigten wertvoll. Die Ilomilien IX
'"pi, t,. V.: ine Conception of God m Hebrews 4:12—10 .. VT . , . . , . „ . ... , vv, , , ,
(StTh 25 1971 S 123—132) Sl lnstruktive Zeugnisse für das Uberhandnehmen
%l'e, An'ton: Kirche und Schriftprinzip nach dem Neuen des Heiligenkultes. Die vierte Homilie bringt interessante
Testament (Bibel und Leben 12, 1971 S. 260—281). Zeugnisse für die noch nicht christlich umgebildeten Neugier
, Dieter: Das Logion Mt 8,11 f/Lk 13,28f und das Mo- jahrsbräuche der Spätantike. Eine deutsche Übersetzung
tiv der Völkerwallfahrt (BZ 16, 1972 S. 84-93). der Homilien liegt rn. W. noch nicht vor. Was die Predigten

schön und lesenswert macht — die meisterhaft beherrschte
griechische Rhetorik —, würde sich in einer Übersetzung
auch kaum wiedergeben lassen.

Man darf dem Herausgeber und dem Verlag für diese Edi-

^ tion herzlich dankbar sein. Hier wird eine wissenschaftliche

' RC H E N G E S C H I CHTE" ALTE KIRCHE Ausgabe des Asterius geboten, die es bisher nicht gegeben

hat. Möchte diese Ausgabe dazu helfen, daß diesem fast vergessenen
Bischof von Amasea etwas mehr Beachtung ge-

Dale"w, C.: Asterius of Amasea, Homilie« I-XIV. Text, In- schenkt wird. Für die Geschichte der Predigt in der morgen-

troduction and Notes. Leiden: Brill 1970. XXXV, 366 S. ländischen Kirche der Spätantike ist hier manches zu finden.

Sr- 8°. Lw. hfl. 62,—. SchOneiche bei Berlin Walter Schultz

^sterius von Amasea gehört nicht zu den bekannten -

P ,envätern". Für die üogmengeschichte hat er keine . , _ ■ t _

"edeutunfr m.._ t j _ -. v -i__m:„x__:m Abel, Kniest C: 1 he Psychology of Memory and Rumor

cuiung. iur auf dem zweiten Konzil von INiraa wird im __:__ j v tu ■ n ■ ti • t n ,

1J'lderst> •• ■ , • ... . .. • i- i • Iransmission and X 1 heir Bearing on I heones of Oral

(Horn 1™™ Se"'e Homllle auf d,e Marly"" Euphemia Transmission in Early Christianity (JR 51, 1971 S. 270-

uiie XI) verlesen. Sie gilt dort als Zeugnis des ortho- 281).

»ene?, GlaAubens- In de"- Patrologie von Altaner und in der Argyriou, Asterios: Pachomius RoussanosetlTslam(RHPhR

len A"flagc der RGG ist Asterius nur mit wenigen Zei- 5^ 1971 g. 164).

erwähnt In der Patristik ist er kaum beachtet. Bauer, Johannes B.: Agraphon 90 Resch (ZNW 62, 1971

vOn n er scbr zu begrüßen, daß wir durch die Arbeit g. 301—303).

m^rk atema auf dieSC" faSt vergessenen Kirchenvater auf- Br0Xj Norl(el.l; |)er Konflikt zwischen Aniket und Polykarp

v0 1 m ßemacnt werden. Hier wird eine kritische Edition (Concilium 8, 1972 S. 14-18).

's/ff egt', d'e bisher einfach gefehlt hat (die letzte Ausgabe Burkhard, John Denis: Les Ariens d'Occidcnt (RHPhR 51,

Dat m • r I>atrol°g'e von Migne, Patrologia graeca Bd.40). 1971 S. 169-174).

^e ul"3 blCtet zunachsl eine ausführliche Einführung (35 S.), Carlson, Charles P.: The natural Order and historical expla-

Es f 1 F JaS I-,ebcn und das Werk des Asterius unterrichtet. nation in St. Augustine's „City of God" (Augustiniana 21,

0 gen die vom Herausgeber als echt angesehenen vier- 1971 S. 417—447).

Eii 1 1 mdlen nebst kritischem Apparat und Anmerkungen. Clasen, Sophronius: Neues Licht in der Antoniusforschung?

Sj Sel,r ausführliches Wortregister (110 S.), das wohl keine Wissenschaft und Weisheit 34, 1971 S. 185-197).

(de"1^''-6 mehr offenläßt, sowie ein kurzer biblischer Index Davids, Adelbert: „Eine oder keine". Cyprians Lehre über

r zitierten Bibelstcllen) bilden den Schluß. Kirche und Tradition (Concilium 8, 1972 S. 18-21).