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1972

Kategorie:

Altes Testament

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Neuerscheinungen

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275

Theologische Literaturzeitung 97. Jahrgang 1972 Nr. 4

276

Beaucamp, Evode: Lo Psautier, repertoire des ohants liturgie-
ques d'Israel (suite et fin) (scienee et esprit 23, 1971 S.343
bis 36G).

Beauchamp, Paul: Autour du premier chapitre de la Genese,
in: Exegese et herrueneutique. Parole de Dieu, ed. par X.
Leon-Dufour. Paris 1971 S. 59-65.

Hanson. Paul D.: Old Testament Apocalyptic Reexamined
(Interpretation 25, 1971 S.454-479).

Horst, Ulrieh: Gesetz und Evangelium. Das Alte Testament in
der Theologie des Robert von Melun. München-Paderborn-
Wien: Schöningh 1971. XIV, 130 S. gr. 8° = Münchener
Universität«-Schriften, Katholisch-Theologische Fakultät.
Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung
der mittelalterL Theologie u. Philosophie, hrsg.
v. M.Schmaus, W.Dettloff, R.Heinzmann, N.P. 13. Kart.
DM 15,—.

Loi, Vincenzo: La tipologia dell'agnello pasquale e l'attesa
escatologica in etä patristica (Salesianum 33, 1971 S.187 bis
204).

Noce, Celestino: L'Esodo 3,14 neH'interpretazione dei Padri

Latini. Estratto dslla tesi di lauroa in teologia. Roma:

Pontificia Universitas Latcranensis, Facultas S. Theologiae.

1971 87 S. gr. 8°.
Rad, Gerhard von: Die Opfer des Abraham. Mit Texten von

Luther, Kierkegaard, Kolakowski und Bildern von Rem-

brandt. München: Kaiser 1971. 94 S., 4 Abb. 8° = Kaiser

Traktate 6. Pp. DM 8,50.
Reiling, J.: The Use of WevSongo^rrjt in the Septuagint.

Philo and Josephus (NovTest 13, 1971 S. 147-156).
Ricoeur, Paul: Sur l'ex6gese de Genese l,l-2,4a, in: Exegese

et hermeneutique. Parole de Dieu, ed. par X. Leon-Dufour.

Paris 1971 S. 67-85.
Ringgren, Helmer: Les recherches d'Ancien Testament en

Scandinavie (EThR 46, 1971 S.419-428).
Velten, Georges: Joseph sauveur at alienateur: Gen 39. 41,

47,13-26 (EThR 46, 1971 S.349-354).
Wolff, Hans Walter: Menschliches. Vier Reden über das Herz,

den Ruhetag, die Ehe und den Tod im Alten Testament.

München: Kaiser [1971]. 80 S. 8° = Kaiser Traktate 5.

DM 6,80.

NEUES TESTAMENT

Jesus and man s hope, II, ed. by D. G. Miller and D. Y
Hadidian. Pittsburgh/Pa. USA: Pittsburgh Theologieal Sc-
minary [1971]. 362 S. gr. 8° = A Perspective Book, II.

Über den Rahmen, in dem die in diesem Band wiedergegebenen
Vorträge gehalten wurden, ist einiges in der
Besprechung von Bd.I gesagt1. Bd.II macht augenfällig,
daß die in I abgedruckten Vorlesungen nur einen Teil von
The Pittsburgh Festival on the Gospels bildeten. Nunmehr
erscheint sowohl der - gemeinsame - Titel der Bände
begründeter als die Bezeichnung als Festival. An diesem
nahmen außer den knapp 70 Geladenen in annähernd vierfacher
Zahl .Beobachter' teil (am Schluß werden alle aufgeführt
, die Geladenen auch nach der Verteilung auf
Arbeitsgruppen, die je 14-20 Gelehrte umfaßten, s.u. zu
Teil Vif.). Das Vorwort schrieb wieder D.G.Miller
(9-12).

I. Introductory Lectures: P. S.Minear (13-27) fragt
nach den Gründen der weitgehenden Unfähigkeit der
modernen exegetischen Arbeit am Neuen Testament, zu
Themen wie dem des Festival eine relevante Auskunft
zu geben; dabei kommt er immer wieder auf die Selbstbeschränkung
der Interpreten auf die eng verstandene
historische Erkenntnis zu sprechen. Unter anderen fallen
auch pointierte Sätze über Zwänge, die von einem bestimmten
innerakademischen Wissenschaftsbetrieb ausgehen
. - C.F.D.Moule (29-45) betont zunächst die Wichtigkeit
der historischen Forschung, macht dann aber das
Problematische der gegenwärtig für den Synoptiker üblichen
fünf speziellen Forschungsmethoden (Formgeschichte
usw.) sichtbar und stellt in der Konsequenz

seiner Kritik eine Reihe von Grundsätzen theologischer
Arbeit am Neuen Testament heraus, deren Beachtung zu
konkreteren Erkenntnissen über Jesu Wort und Werk
zu helfen vermöchte. - Das Thema von A.C.Outler lautet
: The Interpretation of the Gospels Today: Sonie
Questions About Aims and Warrants (47-57).

II. The Gospels and Christian Life: E.Voegelin (59 bis
101) markiert mit Hilfe des aus Piaton gewonnenen Begriffs
des In-Between (metaxy) über Jahrtausende hinweg
eine zusammenhängende Linie im Blick auf das Geschehen
zwischen dem unbekannten Gott und dem Menschen, das
er als Ziehen und Gegenziehen versteht. In sie ordnet er
das Jesusereignis ein (einschließlich des Todes Jesu); dabei
sieht er bestimmte Parallelen zumal zwischen Platonischen
Aussagen und solchen des Neuen Testaments. -
J. G. Gustafson (103-117) stellt heraus, daß die konkreten
Paradigmen des Handelns Jesu in den Evangelien nicht
kopierbare Vorbilder meinen, sondern die Gemeinde und
ihre Glieder informieren und beeinflussen in bezug auf ihr
Handeln je in ihrer Situation (Beispiele G.s: F"ß-
waschung und Kreuz).

III. The Gospels and the Church: Nach einer knappen
Skizze der Rolle des vierfältigen Evangeliums in Liturgie
lind Kunst der orthodoxen Kirche zeigt N. A.Nissiotis
(119-139) vom Standpunkt eben dieser Kirche aus, unter
welchen Voraussetzungen die historisch-kritische Arbeit
an den Evangelien fruchtbar wird. Die historische Untersuchung
des Jesusgeschehens ist von dem Glauben der
Kirche an die Person des Christus Gottes nicht zu lösen. -
Eine Skizze von W. F. Dillistone (141-149) kann in ihrer
Kürze nur mit wenigen Strichen etwas von der Rolle der
Evangelien in Glauben und Leben der Kirche nach dem
Gang ihrer Geschichte andeuten.

• IV. The Gospels and the Fine Arts: C. Moeller (151-192)
weist in einem konzentrierten Beitrag zuerst stichwortartig
auf auffallende Merkmale der sich wandelnden
geistigen Haltung der Gegenwart, besonders in der Ju-
gend, und beobachtet dabei z.T. eine beachtenswerte
Gegensätzlichkeit. Er zeigt sodann den - meist verborgenen
- Jesus in der modernen Kunst, am eingehendsten
in der Literatur, und macht schließlich bestimmte Einwirkungen
Jesu auf das Verständnis des Menschen und
seiner Situation sichtbar. - Einen instruktiven Beitrag
zur Kritik an bestimmten Verfahrensweisen der modernen
Evangelienkritik, der der Sache nach in Bd.I gehörte,
bietet der Anglist R.M.Frye (193-221) von der Voraussetzung
aus, daß die Evangelientexte methodisch ebenso
zu behandeln sind wie literarische Texte überhaupt, insbesondere
von Dante, Shakespeare und Milton her. Jede
Interpretation ist zu beurteilen nach dem literarischen
Werk, nicht umgekehrt (195); der Text ist nicht an Gedanken
des 20. Jh.s zu messen (197). Der „moderne
Mensch" ist ein Theorem (197f.). Dante und Milton (der
eine theologische Schrift De doctrina christiana schrieb)
waren offenbar sehr wohl imstande, abstrakt zu denken
und zu formulieren, und redeten gleichwohl mythologisch,
weil sie den Mythus für eine unentbehrliche Aussageform
hielten. Literary works can be properly interpreted only
in terms of their constituent myths (214). Besonders von
Shakespeare her, der sich auch grundsätzlich zum Verhältnis
von brutum factum und dramatischer Darstellung
geäußert hat, kommt F. zum Begriff der dramatic
history; als solche will er auch die Evangelien behandelt
wissen.

V: D.Daube (223-245) beleuchtet die Weisungen für
das Handeln des Christen in den Korintherbriefen (insbesondere
in 1 Kor 7,8-16) von rabbinischen Sätzen her
neu; eine besondere Rolle spielt dabei die Aussage, daß
der Konvertierende rechtlich als Neugeborener anzusehen
ist. Teil V befaßt sich im übrigen mit dem Verhältnis
der Evangelien zu Kultur und Religion des Hinduis-