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Ausgabe:

1972

Spalte:

241-250

Autor/Hrsg.:

Amberg, Ernst-Heinz

Titel/Untertitel:

Bemerkungen zur Gotteslehre 1972

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theologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgeber: Professor D. Ernst Sommerlath, D. D., Leipzig
in Verbindung mit Professor Dr. habil. Ernst-Heinz Amberg

JAMMER 4 97. JAHRGANG

APRIL 1972

„ 8palte Spalto Spalte

Bemerkungen zur Gotteslehre Cattau, H.: Pnlestine, the Arabs and Israel Kling, H.: Unfehlbar? (R. Galllnat)........ 298

;°n E.-H Ambpra ' 9<tl (K..-H. Bernhardt)...................... 268 Kullcke, G., s. Barth, K................... 808

*..................... r,wl-7„a rt o Tlnnhnctlnr Tt Q19 T /..r .^.., Q - TAono r.f l'.,„f.,it /TT T* U.,t-, OTO

Dudzus. 0., s. Bonhoefler, D............... 812 Legasse, S.: Jesus et l'enfant (H.D.Betz) ... 278

esen und inilil.o.»« :„ T iitliurn FItzmyer, J.: The Genesis Apocryphon of Lippert, K.-L.: Giovanni Antonio Vlscardl

Auffasi,, Anutnesen in Lamers Qumran Cave I (R.Meyer).............. 268 1645-1713(H.Mai)..................... 300

Li u unS vom geistlichen Amt im Frühmittelalterliche Studien, 2. Hrsg. von Marshall, I.H.: Luke: Historlan and Theo-

v hte des Zweiten Vaticanums. K.Hauck (G.Haendler) ................ 286 loglan (H.Merkel) .....................

Von v.

loglan (H.Merkel) ..................... 279

"'Ä^ ^r Schwarz-WelB-Kournkt G^u.'a.B, Theism and Empir.elsru (N.H. «^«jg^;^^.i^'. 317

GÄ.w:H-.Vsehepph.geuparad„s«F.He9: ^ 0«^.^^

Säng„ f^SSS^. . ..... 308 wissenschaftliches Arbeiten (J.Conrad) ... 265 Sänger P -P.. S. Barth. K 308

^•«.0.:Pr0mi8,io(R. Schäfer).......... 293 Hadidlan, D. Y., s. Jesus and man s hope ... 275 Scott^l.n. Burley s Treatise De

uSÄ""* 312 K^ÄiiÄ 8pÄ^:Äöi.a............... 272

^SSS^t^mun^n- H&Ä«ÄÄ^:- ^

moyen Sge et au concile de trento BW. OJesus und d,e Jünger (H.-F. ffiiJ'SSf&l.C?To™y(J.A. Einerton) 272

C-fe'hV PTophetie Word öt Hosea M° JaKeViur Antike"und Christentum.'»W» »ffl P., E Grescha, M..............265

(t.Maass) .. 270 (H.v.Campenhausen).........n riVfiiV Von Personent

^)'F:: SimmaC0^ Ami>rog:°.<G:B": 284 'ÄÄSÄ — »6 Heinrich Vogel zum 70. Geburtstag....... 818

Bemerkungen zur Gotteslehre

Von Ernst-Heinz Amberg, Leipzig

Brich Hertzsch zum 70. Geburtstag

den letzten Jahren hat die Gottesfrage im Mittel- zur „Christologischen Dogmatik"1. Diese Entscheidung

st j V'eler Diskussionen und Veröffentlichungen ge- Barths2, die ganz offensichtlich eine weitreichende Um-

•a.n n- Da3 ist - noch unabhängig von den jeweils er- Orientierung gegenüber der Konzeption des „Römerbriefs"

elten oder ausgebliebenen Ergebnissen - schon insofern darstellt, ist mindestens ebenso folgenreich wie andere

; U Fortschritt, als damit die vorher häufig zu beob- tiefgreifende Veränderungen, die Barth im Blick auf die

Ratende Vernachlässigung der Gottesfrage in der evan- dogmatische Tradition vornimmt (erinnert sei nur an die

seiischen Theologie wohl endgültig ein Ende gefunden hat. Umgestaltung der Prädestinationslehre oder die Neu-

^'erdings darf nicht verschwiegen werden, daß die jähr- bcstimmung des Verhältnisses von Gesetz und Evan-

ontelange Vernachlässigung dieser Thematik auch in der gelium). Es gibt gute Gründe, in ihr das proprium von

8 genwärtigen Phase intensiver Auseinandersetzung sich Barths Dogmatik überhaupt zu sehen. Doch mit diesem

°cn nachteilig ausgewirkt hat. Das ließe sich u.a. an der Hinweis auf das durchgehend christologische Profil ist

^.merkenswerten Unsicherheit in der Methodenfrage selbstverständlich die Bedeutung der KD für unseren Zu-

Pu8in' ^ocb »icht dieser Sachverhalt wird den Ausgangs- sammenhang nicht erschöpft. Aus der Fülle der Einzel-

nä 1 unserer Überlegungen bilden. Vielmehr soll zu- fragen soll hier nur eine berücksichtigt werden: Barths

lu v yersucüt werden, einige dogmatische Entwick- Übertragung von Christusprädikaten auf Gott, und zwar

sie 'en nachzuzeichnen, von denen wir meinen, daß hauptsächlich von Prädikaten wie Leiden, Gehorsam,

la ZVr Erhellung und Beurteilung der jetzigen Problem- Ohnmacht. Auf das Ungewöhnliche, wenn auch nicht gänz-

8e beitragen können. lieh Erstmalige dieses Verfahrens hat recht kritisch bereits

j 1954 G.C.Berkouwer aufmerksam gemacht3. Teilt man

allerdings Barths „(radikal-)christologisches Denken",

der ^ürend die theologische Neubesinnung nach 1918 in dann ist eine solche Übertragung fast unausweichlich.

t€s An'angsperiode durch eine starke Dominanz der Got- Weiterhin ist auf der Grundlage dieses Denkens eine tri-

Ka^'R uun8 geragt war, änderte sich das vor allem für nitätstheologische Gesamtorientierung der Dogmatik

de/ 1Ta.rt.us eigene theologische Entwicklung seit Anfang nicht mehr möglich, obwohl der Nachweis des Gegenteils

hält ^'Ser Jahre. Die „Kirchliche Dogmatik" ent- immer wieder versucht wird4. Wer einmal definiert hat,

selb ^^F^'uch den Grundsatz des Verzichts auf eine die Trinitätslehre sei „nichts anderes als die Entfaltung

ständige Gotteslehre und wird in zunehmendem Maße der Erkenntnis, daß Jesus der Christus oder der Herr ist"5,

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U.-U. TXb.

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