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Ausgabe:

1971

Spalte:

777-779

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

Titel/Untertitel:

Der Friedensdienst der Christen 1971

Rezensent:

Bassarak, Gerhard

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Theologische Literaturzeitung 96. Jahrgang 1971 Nr. 10

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Hopf, Friedrieb Wilhelm : Die Frage nach dem lutherischen ges; weiter von einem Frcikirchler — einem Vertreter der „hi-

Bischofsamt (Lutherische Blätter 23,1971Nr. 103 S.34 bis storischen Friedenskirchen": Heinold Fast und schließlich

i '' ..... .... .... , „ ,., . einem westdeutschen Theologen: Theodor Strohm.

Jorgengen, Ihcndnr: Wie wird <je iihei Gottes Wort für d • u -j r>r»r> -n___, _t_ l.. j n • • i

heute? (ZdZ 1 1971 S 0-17) Bei beiden DDR-Iheologen überrascht, daß sie nicht mit

Joest, Wilfried: Amt und Ordination - unüberholbare Steak- ci,,em Worte die Arbeit der Christlichen Friedenskonferenz

turen ? (KuD 17, 1971 S. 75—85). erwähnen. Das tut allerdings ausführlich Th. Strohm, nur be-

Jüngel, Eberhard: Irren ist menschlich. Zur Kontroverse um ruft er sich leider auf nur ein einziges (und nicht allgemein in

Hans Kfings Buch „Unfehlbar? Mine Anfrage" (Kvangc- der CFK approbiertes) Dokument, liegermann arbeitet noch

lische Kommentare 4, 1971 S. 75—80). einmal in einer interessanten Zusammenstellung die eirene-

Krenn. Kurt : Mögliche Wandlungen des Monotheismus? Belege im Neuen Testament auf, indem er 1. Die Friedeng.

(MThZ 21, 1970 S. 237-240). grnß-TeXte, 2. Die. kosmologischen Texte, 3. Die Friedens-

i.nngemever. Kernhnrd: Was heißt: Gott ist Mensch gewor- , z tv .1 i • l t? • i -.j-,

den. Ein Versuch (Geist und Leben 43, 1970 S. '.07-421). «^«W *• theologischen Fr.cdenspradikntioncn un-

Lotz. Johannei: Zur Frage der Kindertaufe. Eine anthropo- '«"-sucht. H. stellt als Zwischenergebnis die wichtige Frage,

logische Überlegung (TThZ 80, 1971 S. 110—121). °b nicht auch der revolutionäre Führer von Massen als „ein

■ialavez, L.: Theologie et philosophie: leur inclusion r6cipro- mOgticher kommender Staatsmann" für die heutige Auslc-

que (NRJh 93, 1971 S. 113 — 144). gung von Hörn. 13 als „ein verantwortlicher Machthaber wie

Mayer, Rainer: Theologie und Glaube. Hecht und Grenze des die gegenwär tigen Inhaber der Staatsgewalt" zu gellen hät-

theologischen System« nacb Dietrich Bonhoeffer (EvTh31, te. - Falckes Position ließe sich beschreiben als rechter bru-

1)71 q f rq

vi ', i ... , ... , , , , ,„ derschaftlicher Flügel. — Größte Aufmerksamkeit verdient

"icrtens, H.: De relativiteit van de traditional beeiden (Sum- ,. , D •. ti • n u . i? «

mi , . r . , • > it'• i i_ r. wohl der Beitrag von 1 leinold Fast. F., Mcnnonit, in verant-

mary: The relativitv of traditional Images) (1 iidschnft ,. , , , .

voor Theologie 10 1970 S 382—404) wörtlicher Position bei der l'uidoux- Konferenz arbeitend, un-

Hahner, Karl: L'uvenir de la Theologie (NRTh 93, 1971 tersucht „Christologie und Friedensethik". Fr glorifiziert

S. 3—28). durchaus nicht die Geschichte und die Haltung der histori-

Robertson, John C.: Rahner and Ogdcn: Man's Knowledge sehen Friedenskirchen. Doch mahnt er zu Recht zur Vorsicht

of God (HThR 03, 1970 S. 377—407). vor „der Polemik gegen die sogenannte Prinzipenethik" zu-
Köhr, Heinz: Pragmatismus und Tra.litionalismus in Theolo- gunsten der Situationsethik. Als Beispiel für ein Versagen der
■ BW und Ethik (Freies Christentum 23 1971 Sp. 18-20). |ctzterell n,nnt er die „Handreichung für Seelsorge an Wehr-
scheele. Paul-Werner: Impulse llerman Schells für die üog- „. , . , , , „ , tz- i i •

matik ,1er Gegenwart (ThGl 61, 1971 S. 99-105). Pflichtigen .ler Konferenz der Evangelischen Kirchenleitun-

schillebeeckx, Edward: Leven oiidnnks de dood in heden en Kcn .'" der DDR vom 3. November 1965" (S. 69). So proble-

toekomst (Suinmary: Life degpite death, in present and matisiert F. den Umstand, daß heule kaum noch ein Theologe

future) (Tijdschrift voor Theologie 10, 1970 S. 418—452). zugeben wird, „daß es noch gerechte Kriege geben könnte".
Schröder, Richard: Altprotestantische Orthodoxie in Ange- Indem man die Theorie vom gerechten Krieg allgemein verbot
und Nachfrage. Wider Carl Heinz Ratschows Darbie- wirft, begibt man sich aber der Möglichkeit festzustellen,

tungen aus der lutherischen Dogmatik zwischen Rcforma- „wann ein Krieg ungerecht und also zu sabotieren wäre".

tion und Aufklärung (EvTh 31, 1971 S. 10-51) Einrichtungen wie „Bundcswehrseelsorge" aber rechnen fak-

hieben, I lerinann-.losef: Zur l'.nlwieklung der Konzdsidee ... , „, . , , . „ ...

(Thl'h 46 1971 S 40—70) tisch mit der lheone vom gerechten Krieg. F,s wäre besser,

Steinmetz', Franz-Josef: Geboren aus Maria der Jungfrau die Unterscheidung von gerechtem und ungerechtem Krieg

(Geist und Leben 43, 1970 S. 455—465). nicht unbesonnen beiseite zu tun, weil man so „die Notwen-

Vcken, J. van der: Zinvol spreken over oii-stcrfelijkheid: digkeit umgeht, sich auf den ungerechten Krieg .. .vorzube-

een opdracht voor de theologic (Summary: Meaningful reiten" (S. 75).

•'iscourse on iinmortnlity) (Tijdschrift voor Theologic 10, Th. Strohm referiert „Zum Stand der theologischen Frie-

1970 S. 345-361). densdebatte im Horizont der EKiD". Er schätzt — im Sinne

Raison Nigcl: Justification - A New Look (Austrahan Bi- modernor Pl„ralis,nustl.esen - den „Bereich deg Konsensus

, bheal Heview 18, 1970 S. 31-44). . . . . . . " , .. r, . ... , „ .

W«.;.,- d ■ i i i t .i i • " » ■ ■ ■ v/ derEK I) für sehr breit ein, wenn er auch die Christliche rric-

"eicr, Hemhold: Luthers „sola scriptum in dogmatischer X. , , . ' . . , , .. ., .

Sicht (TThZ 80 1971 S 43—55) ' denskonferenz dort meint ansiedeln zu können, nur weildeut-

Wittenberg, Martin: Zur Theologie und Geschichte deg Bi- Sehe Theologen maßgeblich mitarbeiten. Er bezieht gich in

schofgamtes (Lutherische Blät ter 23, 1971 Nr. 103 S. 6 bis allen Äußerungen zur CFK nur auf einen Sitzungsbericht der

^")- theologischen Kommission im Mai 1967 in Driebergen, der

innerhalb der CF'K niemals voll rezipiert wurde — nicht zuletzt
weil „deutsche Theologen" — nämlich aus der DDR —
keine Finrcisemöglichkcitcn in Holland hatten. Die Überschätzung
der WCitc wird vielleicht am deutlichsten in folgendem
Zitat: „Uie in der neuen Friedenstudie... erwähnten
»«'.iolsmeyer, Werner [1 Irsg.l: Der Friedensdienst der Chri- verbindlichen Grundwerte finden sich im Godesberger Proben
. Beiträge zu einer Ethik des Friedens. Mit einem Vor- gri,m"> der SPD; S,e S,,U kommunikabel mit den katholl-
"ort v. L. Raiscr. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaug sehen Sozialpr.nzip.cn und sogar (!) mit den in der kon.muni-
G. Mohn [19701. 129 S. 8°. Kart. UM 12,80. stischen Moral implizierten Werten (S. 82). Verwundert es,

wenn unter solchen Vorstellungen „Uie Christenheit (als) ...
Die „Kammer für öffentliche Verantwortung" der ehe- der geheime Motor (erscheint), der ... auf neue Verhältnisse
"lahgen EKD hatte im Dezember 1969 „Eine Thesenrcihe hindrängt" ? Iiier ist gewiß eine irrige Optik vorhanden. Wenn
2ur christlichen Friedensethik in der gegenwärtigen Welt- man den Zug der Weltgeschichte von hinten betrachtet,kann
■*tUation" verabschiedet, basierend auf Referaten eines theo- man sein Schlußlicht vielleicht für das der Lokomotive baltischen
Ausschusses. Diese Thesen sind in dem angezeigten ten. Und das, obwohl Str. nach einer Kurz-Skizze der Welt-
!lndchen erneut zusammen mit den Referaten, dem o. g. Vor- probleme (die das Motiv der Grundfrage unserer Epoche —
*jMt und einem einführenden Bericht des Herausgebers pu- des Übergangs von Kapitalismus zu Sozialismus souverän
"ziert. Dazu kommt ein eigens für den Band verfaßter Bei- ignoriert) zugeben muß: „Die Christenheit hat bisher keine
jjH von II. Bosse: „Zur Frage der Komplementarität in der realisierbaren Alternativentwürfe vorgelegt" (S. 92).
■""'deiisethik". Von den weiteren vier Referaten sind zwei Aus dem ganzen Bändchen, besonders aber aus dem Bei-
Theologen aug der DDR verfaßt: H. Hegermann (s. Zt. trag von Hang Bosse, ist zu ersehen, daß die Söhne und Fankel
eiPzig), Die Bedeutung des eschntologischen Friedens in Chri- die Begeisterung der Väter der Komplemcntarit ätsthesc nicht
Ei fi,r den Weltfrieden heute nach dem Zeugnis des Neuen teilen. So gehr man immer noch darum bemüht ist, dieseThe-
cstaments; Heino Falckc, Die ethischen Fragen des Krie- se als genuin kirchlich zu verteidigen, muß man sie doch neu

ETHIK