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Ausgabe:

1971

Spalte:

457-458

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Poetsch, Hans-Lutz

Titel/Untertitel:

Wesen und Funktion der Theologie 1971

Rezensent:

Müller, Norbert

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Seite 1

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457 Theologische Literaturzeitung 96. Jahrgang 1971 Nr. 6 4o8

Stellung und den persönlichen Glauben des Interpreten ^^Ä^ Sli^Se^stläSen

«Äorm, ritanÄic Hl. Schrift wie auch Theologie" (S. 47): Das »t die ^»^hese dxc seine

die spätere Überlieferung mißt, in der Überzeugung, daß Gedankengange bestimmt In der Da.wWlun semer

•owoS die Hagiographen wie die spätere kirchliche Lehr- eigenen Auffassung geht der Vf. von dem J^g*

Verkündigung die Christusoffenbarung prinzipieU auch Verständnis Luthers ~2tl

falsch überliefern können Diese Möglichkeit des Fehlens kenntnis ist Zweck der Theologie, sondern be^iliheit des

jedoohy^ÄeSÄ Theologie und sieht daher Heils" (MX Die Bmd^gan -»"«J*^

In der kirchlichen Lehrverkündigung die entscheidende W.ssenschaftsbegriff hindert. le ^ ^

und verbindliche Interpretation ,1er Hl. Schrift" (S 443). ihr wesentlichen A«fg. be zu ontfalf •

Damit ist die Kirche und deren Tradition als .objektives verstanden, eine.f s*1"^

Kriterium' des Schriftverständnisses und -gebrauche« ge- Vorgang i.merha b der K che M^,,^m

SänirVr1* ^ Kt° f °VerSPUnkt CrnCUt die Freiheit Z SÄÄS Ä und

ÄSÄh«» aus durch den. ^^^tÄtctK

Waren Aufbau, den kenntnisreichen theologiegesch.cl.t- ke.t, in fundierter Weise d e emp. 1 e K he im 15 ok

liehen Überblick und die Beschränkung auf typische Pos,- auf ihre gottgewollte Ge^Ult und .mf.deJJJJ

tionen. Der Gebrauch wird noch gewinnbringender durch Auftrag hin neu f™™"^^^^ "™

die Bibelstellen-, Personen- und Sachregister sowie durch Kopie °X

«las Literaturverzeichnis. Zu fragen wäre, ob nicht in den Berücksichtigung h^Je™A^

kritischen Einordnungen und Zusammenfassungen etwa nach den neutestamenthehen^Aus agen tur die empirische

zu G Ebelincr (S Mnfl die Fräse nach dem .objektiven Kirche wesentlich sind (b.y» und mj.

«^ÄÄeinÄU wichtige Kon- Es kann kein Zweifel darüber bestehe,, daß ein Auf-

turen ^iSffl läßt, was an Einzel- ruf zur Selbstbesinnung m der Theorie «^zeit ernst

fällen gezeigt werden könnte. Jedenfalls bleibt es ein genommen zu werden verd.e Zu^g^^SStSZ

empfehlenswerter Reitne dle Hinweise auf die kirchliche und die neutesument

1 emenswerter Beitrag. ^ 0rientierung wahrer Theologie konkrete Anhalts-

Lieniiugcu/wartt. Uwc °"b" punkte solcher Besinnung aufgezeigt. Liegt aber ein Anlaß
vor, darum allen im Dienst von Kirche und Theologie
ausgeübten wissenschaftlichen Bemühungen den Abschied
zu geben? Die Gelassenheit, mit der Karl Barth

» , , . , T1 , „:„ die Frage nach der Wissenschaftlichkeit der Theologie

tWl., Hans-Lut/.: Wesen ..nd Funktion «l^r Ideologie. i|n.Pr unausweichlichen Dialektik erörtert hat, sei hier

Bnanen: Steh«,, [1969]. 100 S. 8 . DM 8,80. mjht« ™T Erinnerung gebracht. Aber auch wer

, Es ist dem Vf. dafür zu danken, daß er eine bestimmte „Wissenschaft" in einem engeren i-hnn versteht soUtc

konkrete Gesprächssituation zum Anlaß genommen hat, mindestens seit Fntzsehes tffiffgffij^ offen

um deutlich zu machen: Es geht in der Theologie nie nur Strukturtypen der ^,^"2*

um sachliche Spezialfragen, sondern immer zugleich um sein, daß nur ein p ural.s >sehe«i 'el'Jf

*e fundamentale Problematik ihres Selbstverständnisses. differenzierten

So läßt sich die in den letzten Jahren geführte Diskussion recht wird, so dafl eine^J^SteiSeoht h5'

um die Bibel nicht auf den Bereich der exegetischen D.s- doktrinären (Fritzsche) durchaus ihr Em

zip inen beschränken; sie geht die Theologie als ganze an haupten «^^^^^^^X^^X-

uud stellt sie in Fräse Der Vf hat es sich daher zur Auf- ralistisehen Arbeitsgemeinschaft ist es überhaupt mo{,

gäbe gemacht^ von den^^iktiiellen Streitpunkten her zum lieh, den Ruf zur Sache methodisch uberzeugend hörbar

GrondSoLrdurXSße^ Das kommt sowohl in zu machen; innerhalb ihrer wird es dann allerdings von

der QeeSfeSeSSTbSb« (Teil A: Die Ausein- Fall zu Fall eine dringliche Aufgabe sein, nach dem Kanon

«derWnaSdieBibll ' TeüB: Wesen and Funktion im Kanon, nach der Kirche in der Kirche, nach der Theo-

der Theologie) als auch in der Anlage des referierenden logie in der Theologie zu fragen.

ersten Teiles zum Ausdruck, der neben den miteinander Norbert Müller
korrespondierenden Streitschriften von Gerhard Bergmann
(Alarm um die Bibel, 419G5) und Willi Marxsen
(Der Streit um die Bibel, 1905) auch den stärker systematisch
orientierten Versuch von Hans-Rudolf Müller- DDA^TICPMP TWPOI OfilP«
Schwefe (Christus ist größer, 1967) behandelt. Wenn PRAKTISCHE IHbULUUlt.
roetsch sich nicht mit diesen Referaten begnügt, wenn er

sich gerade auch von Müller-Schwefe bei aller Bereitschaft Kleinhcyer, Bruno: Erneuerung des Hoehgebetes. Regensburg:

zu achtungsvoller Würdigung schließlich entschieden F. Pustet [1909]. 129 S.. 1 Falttab. 8°. Kart. DM 10,80.

^•Ä^ZÄSS'iSlÄSef IS' Der Vf. dieses Kommentars scheint keine großen A„-

gtnta e Frage nicht befnediaend beantwortet scheint. liturgische Zukunft (und damit auch an die

(8 39? be8egneude ,.Theolog.ebegr,ff „ist talsch ^Sge Entwicklung des eucharistischen Hochgebete!)

v''; , , i (• Ununtil. Irrtum im zu stellen. Eine vorsichtige Reform der jetzt noch gültigen

Wonn nach Poetsch der fundamentale Irrtum mi *u gründliche Überarbeitung des alten

■dhetj.rständnis der ^^^SÄ aS- Canon romklius, «1er fetzigen Prex I (102); stärkere Mög-

Soch „tsTst der S a^^ÄSchS" Hchkeiten zur liturgierechtlichen Dezentralisierung 103).

«„u -Iii , p i U • i„= vf« ni.ipr Im übr sen st er im großen und ganzen mit den jetzt gul-

l£" fr •?glC M„r"sleSscI tis b ige. S eu zufrieden un«l erhofft sich von ihrem flcißi-

S^^^ä^J^^SnZ ;4h S den Vor^ ge" Gebrauch eine fortschreitende Entwicklung der

gW»? «»'^»hem liturgischem Gebet". Diese

zu wollen (S 8) DasVerhältnis von Theologie und Wis- beschauliche Haltung muß jeden enttäuschen, der darum