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Ausgabe:

1971

Spalte:

418-419

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Vidman, Ladislav

Titel/Untertitel:

Isis und Sarapis bei den Griechen und Römern 1971

Rezensent:

Schneider, Carl

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Theologische Literaturzeitung 96. Jahrgang 1971 Nr. 6

(IS

Leipzig BelnuT Junghani

aber bei einer Bibliographie, die unter einem sachlichen sen. Zur Zeit werden die gleichen Zeitschriften mehrfach
Gesichtspunkt praktisch das gesamte Schrifttum der nur zum Zusammenstellen verschiedener Bibliographien
»Veit im Auge haben muß, undurchführbar. Es kann da- durchgesehen, ohne daß Vollständigkeit erreicht werden
her gar nicht ausbleiben, daß nachträglich noch Titel kann. Es erscheint mir möglich, daß mehrere Institutionen
aufgefunden werden, nachdem der Band, in den sie nach zusammenarbeiten, indem sie, aufeinander abgestimmt,
diesem Grundsatz gehören, bereits herausgegeben ist. Es jede die ihrem Fachgebiet besonders naheliegenden Zeit-
uiussen daher Nachträge gebracht werden, wenn man die Schriften und von ihrem Staudort leicht zu überschauendem
zwischen dem Erscheinungsjahr der Titel und dem den Veröffentlichungen unter gemeinsamen, das heißt
der Bibliographie nicht zu weit ausdehnen will. Es ist die Interessen aller Beteiligten berücksichtigenden, Ge-
daher einfacher und auch zutreffender, die Bibliographie sichtspunkten durcharbeitet und mit ihren Ergebnissen
jeweils nach ihrem eigenen Erscheinungsjahr zu benennen. einen Computer füttert, der dann schnell sowohl große
Die vorliegende Bibliographie ordnet die Titel nach theologische Bibliographien als auch spezielle für bebändern
, in denen sie erschienen sind, und innerhalb die- stimmte Fachgebiete liefern kann. Möge das Unterer
Gruppen alphabetisch. An die Titel schließt sich ein nehmen des R1C ein erster Schritt dazu sein.
Sachregister mit französischen Begriffen an. Um die Benutzung
denjenigen zu erleichtern, die des Französischen
Weht mächtig sind, sind noch vier Register der anderen
Sprachen hinzugefügt, die auf dieses Generalregister verweisen
. Den Schluß des Bandes bildet eine Gebrauchsanweisung
entsprechend der genannten Sprachen in fünf- dci irinMCWKCCMCruACT
t Ausfertigung, das sich Wusfalten läßt, so daß die KbLIolUNoWIbbtNoV^HAM
Riegel beim Benutzen der Bibliographie neben dem Buch

hegen können und lästiges Nachschlagen entfällt. Vidinau, Ladislav: Isis und Sarapis hei den Griechen und
Jeder Titel hat eine Nummer, die in ihrem ersten Teil Römern. Epigraphische Studien zur Verbreitung und zu den

verschiedene Angaben verschlüsselt. Zunächst wird der Trägem des ägyptischen Kultes. Berlin: de Gruyter 1970.

l.itel als sehr wichtig (2), wichtig (1) oder interessant (0) £ lf 'S" S = Kc l'g.onsgesclnchtl. Versuche u. Vorarbci-
«'"geordnet. Daß zu dieser Einordnung, die aber nach v' W'Burkert u" CXolpe' 29- Lw' °2'-
°im Te.xt d®1 Gebrauchsanweisung keine Wertung sein Das Buch ist eine Art Kommentar zu der 1969 er-
soll, einiges an Mut gehört, liegt auf der Hand. Sicher wer- schienenen Sammlung von Inschriften zu Isis und Sararien
die Autoren nicht immer mit der Klassifikation ihrer pis, die in Nr.8 des Jahrgangs 1970 dieser Zeitschrift anArbeiten
zufrieden sein. Durch diese Nummer kann aber gezeigt wurde. Für den Fachmann, der diese Sammlung
Generalregister ein Titel verschiedenen Schlagwörtern benatzt, ist der Kommentar entbehrlich, für den Nicht-
uuterschicdlich zugeordnet werden, so daß deutlich wird, fachmann aber nützlich. Neues bringt er naturgemäß
Wo die Intention und auch die Neuheit einer Arbeit liegt. nicht, das erwartet man ja auch nicht unbedingt von
An zweiter Stelle wird mitgeteilt, ob in der Veröffent- einem Kommentar. Unangenehm sind die vielen, oft sehr

lenung die bibliographischen Angaben wichtig (1) oder einseitigen Werturteile und Zensuren, die der Vf. oft ganz

unbedeutend (0) sind. Danach folgt noch eine Aussage willkürlich verteilt - das beginnt schon S.4 Anm.l, S.5

über die Konfession, in deren Rahmen das Thema ab- Anm. 10.11 usw. und zieht sich durch das ganze Buch,

gehandelt wird. Der Hinweis auf das Erscheinungsland libenso unangenehm ist die einfache Erledigung eines

3| schon an der Schlüsselnummer im Generalrcgistcr keineswegs sicher gelösten Problems durch Formeln wie

^schätzen, wie leicht bzw. schwer die Arbeit zugänglich „Ich glaube" (S.ll Anin.4 u.o.). Das Buch beginnt mit

sein wird. Die Schlüsselnummer erweist sich somit als einer kurzen Übersicht über die Geschichte des Isis-

schr informationsreich. Osiris-Sarapiskultes im griechischen Raum. Daß Sarapis

oei der Titelaufnahmc ließe sich vielleicht noch einiges beim Tod Alexanders aus den Ephemcriden stammt, ist

ei bessern. So werden die Vornamen alle abgekürzt, auch durch nichts zu beweisen; die einfachste Erklärung ist,

ei so häufigen Namen wie Meyer. In dem Katalog einer daß er von Ptolcmaios I. in seine Alexandergeschichte aus

grouen Bibliothek entfallen aber mitunter auf den glei- Propagandagründen eingesetzt wurde. Im übrigen wird

eilen Familiennamen und den gleichen Anfangsbuch- nur über Bekanntes referiert. V. kämpft dann gegen die

aben der Vornamen weit über 1000 Titel. Dort einen Auffassung, Sarapis sei durch die ptoleniaische Kultur-

' mit dem abgekürzten Vornamen zu suchen, ist und Religionspropaganda in der griechischen Welt ver-

uiizuinutbar. Und da in der vorliegenden Bibliographie breitet worden - wenn aber nun doch Demetrios von Pha-

ueben dem Erscheinungsort auch der Verlag, ja selbst das leron einer der „Hauptmissionare" gewesen wäre? Gut

orrnat in cm angegeben wird, sollte auch genug Platz ist die Beobachtung, daß es in Lindos nur ein ägyptisches

sein, den Vornamen auszuschreiben. Bei den Zeitschriften Heiligtum gab und daß sich „in der Stadt" auf Rhodos

st manchmal der Band angegeben, manchmal nicht (vgl. bezieht. Das dritte und vierte Kapitel beschäftigen sich

DE 0052-53), obgleich die Bandangabe zu einer mit den Kultpersonen und den Gläubigen. Sorgfältig

. 0llständigen Titelaufnahmc gehört. Ob sich ein Aufsatz werden alle Zeugnisse für Priester im griechischen und

11 einer Zeitschrift oder einem Sammelband befindet, römischen Gebiet aus den Inschriften aufgeführt, ferner

"Uli aus dem Titel geraten werden, da in beiden Fällen das übrige Kultpersonal katalogisiert, so daß sich eine Art

>4n verwendet wird. Wenn dieses „in" - wie nicht ganz Hierarchie erkennen läßt. Wichtig ist die Feststellung,

unnblich - vor den Zeitschriften entfiele, könnte der daß allmählich rein griechische Kultämter eindrangen;

1 eimt]zer rascher und eindeutig erfassen, worum es sich im übrigen sind die Ämter keineswegs einheitlich, sondern

aw ' lokal und temporal sehr verschieden. Kultische Funk-

. Wesentlich an dieser Bibliographie ist aber nun, daß tionen werden übrigens auch von den zu Kultgcmein-

sic,m't Hilfe eines Computers hergestellt wird. Es drängt schaften zusammengeschlossenen Laien ausgeübt, vor

r° dadurch der Wunsch auf, es möchte eine Einrich- allem in Gemeinden mit wenig Kultpersonal. Für diese

„,ng geschaffen werden, die das gesamte theologische liefert Delos das meiste Material, hier sucht V. etwas

' c .n'ttum speichert und die an verschiedenen Orten Ordnung in die nicht deutliche Überlieferung über die

getätigte bibliographische Arbeit zusammenfaßt. Es sei zahlreichen Vereine zu bringen. Aber die enge Verbindung

■>ur auf die „Bibliographia patristica" und die Biblio- von Nauarchen und isischem Kultpcrsoual („ganz sicher"

graphie in der „Revue d'histoire ecclesiastique" verwie- S.79) ist unbewiesen. Feiern zur Eröffnung der Schiffahrt