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Ausgabe:

1971

Spalte:

401-413

Autor/Hrsg.:

Prenter, Regin

Titel/Untertitel:

Der Gott, der Liebe ist 1971

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eologische Literaturzeitung

Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, D.D.,LEIPZIG

NUMMER 6 96. JAHRGANG_ _ JUN11971

Spalt* Spalte SP»'»«

Der Gott, der Lieb«- ist. „. . Q - Ärgernisse (H -F. Weiß) ......... 429 Reinhardt, K.: Der dogmatische Schrift-

Affeldt, W.: Die weltliche Gewalt In der Pau- der Choralbearbeltungen In der frühen fWlBmiS 486

lus-Exegese (F. de Boor)................ 431 evangelischen Kantete (W.Blankenburg). 465 „, ";,.,' „ V Ädam '' 4«

äHMTÜ Entwicklung und Kunzelmann. a.: Geschichte der deut- St. J.f mndu, vor dem- ünlver-

hatlsen)" *' kommentlert (J Alt" 4(W wnen Augustiner-Eremiten. B. (E.Klein- ^ Xn Christus. Ubers, v. F.Melzer (A.Leh-

B^tenson, H.': The lÄter' Christian' Fathers f^f« „"Teremlas' J " 428 mann) .... ....... ■ •............... «2

(W.Schultz) 43(1 I'Ohse,L.,H..lereinlrts,J. «■ schaller, Ii., s. Jeremias, J................ 428

Bibliographie, Internationale ökumenische. Lührmauu, D.: Die Rfldaktlon^*fj*g>£ Scharlemann, R.P.: Thomas Aqulnas and

. Bd. 8/4 1964/95 (J.Rogge)............ 471 Que»«; Anhang: Zur weiteren überliefe- John Gerhard (A. Kimme).............. 43,

Boschkov, A.: Die bulgarische Malerei, übers. rung der Loglenquelle (H D. Uetz) 42» 8ch„ck> r Met7„ R............. ...... 418

V. M.Mntliev (K.Onaach) ....... 449 Mann, U.: Theogonlsche Tage (C.H.Rat- Seidel, U., u. D.ZUs [Hrsg.): Aktion (iottes-

Burchard, Chr.. s. Jeremias, J............. 426 schow) ............................... 452 dienst. I. (D.Mendt) .............••■ ••• 463

Ueruler. G.: Die Propagandakongregatiou in Matliev. M.. s. Boschkov, A............... 449 Sterohlnskl-Safran, E., s. Phllon d'Alexan-

Roui und die Kirche In Deutschland im Melzcr, F., s. Samartha, St................ 472 drie..............................iM

ersten Jahrzehnt nach dem Westfälischen Me)z R el j schlick [Ed 1: RIC 6». Kemper- Thon, T.i Das religiöse Schicksal des allen

kiiJ fÄen.(Gerh-Mullcr)*.i7, ' toire Mbllographique des Inst. Chretlennes, Menschen (A.Rensch) ................ 40«

tjlUfeldt, 0.: Adonia und Adonaj (S.Wagner) . 424 3 (h JuiiKliaus) ............... 416 Tsevat, M., s. Hebrew Union College Annual . 421

trutjnBÜS'' e<1' ^ 421 Mulder, M. J.: Het melsje van Sodo.n (O.Elfl- Vldman. h : Isis und Sarapis bei den Grle-

r t ,Vh-ba,r<j,ke) : fehlt! ........... 420 cheu und R6mern (C.Schneider)......... 418

[Jeremias, J.: Der Ruf Jesu und die Autwort »«kj..............' ' ', ' 1 , , . viseher L ■ Die eine ökumenische Bewegung

der Gemeinde. J.Jeremias zum 70. Geb., Pfaff. R.W.: New Llturglcal Feasts In Uter Vi*ch er 1... uie eine >ku meniswi k »

tosg. y. E l^tae, Chr.Burchard, B.Schal- Medleval England (W.Delius) ....... 441 <";™* ■ "j - dau9 le mjroIr

■asäS*'«"'!:*» - ÄrÄ?: m SBgsaSfe":::::::::::::::::::: SS

Der Gott, der Liebe ist

Das Verhältnis der Gotteslehre zur Christologie
Von Kegin Prenter, Aarhus-Dänemark

Es wird wohl kaum jemand bestreiten, daß der Satz: So kann es aber von dem Verfasser kaum gemeint sein.

>,Uott ist Liebe" in dem ersten Johannesbrief Kap.4, V. 8 Der Satz will kein Paradox sein. Der steht in einem

und 16 für die christliche Gotteslehre eine entscheidende größeren Zusammenhang, wo der Verfasser des Briefes

"edeutung hat. über den Heiligen Geist spricht, welcher erstens Jesus

Schon rein sprachlich ist diese Ausdrucksweise über- Christus als den fleischgewordenen bekennt, und zweitens

«•»sehend. So wie wir das Wort Liebe verstehen, meint es alle, die dies Bekenntnis im Glauben vollziehen, in der

pDe bestimmte Gesinnung und Handlungsweise einer Bruderliebe vereinigt.

"erson. Man kann deshalb von einer Person sagen, daß „Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: Ein jeg-

S1.e Liebe hat und übt, oder daß sie Liebe empfängt, aber lieber Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das

Weht, daß sie Liebe ist. Denn jede Liebe als die Seinsweise Fleisch gekommen, der ist von Gott" (4,2). „Niemand hat

einer Person muß einen persönlichen Träger haben, der Gott jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so

■J* hat, aber nicht ist. Von bestimmten Haltungen und bleibt Gott ins uns, und seine Liebe ist völlig in uns. Daran

Wandlungen des Trägers der Liebe kann man dagegen erkennen wir, daß wir in ihm bleiben und er in uns, daß er

sagen, daß sie Liebe sind. Das Leben für seine Brüder zu uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben gesehen

geben, ist Liebe. Dem verlorenen Sohn zu vergeben, ist und zeugen, daß der Vater den Sohn gesandt hat zum

fjiebe. Aber derjenige, der sein Leben für die. anderen gibt, Heiland der Welt. Welcher nun benennt, daß Jesus Gottes

»st nicht Liebe,' er hat sie. Sohn ist, in dem bleibt Goit" (4,12-15).

In dem Satz „Gott ist Liebe" wird deshalb sowohl über Es ist offenbar, daß in dieser Rede von dem Geiste

«ott als über die Liebe etwas gesagt, was, rein sprachlich Gottes, der uns geschenkt ist, das Zeugnis von dem

gesehen, schwer zu begreifen und auszusagen ist. Wir Sohne Gottes, der in das Fleisch gekommen ist, Jesus, und

müssen, um diesen Satz zu hören und zu erklären, so die Bruderliebe seiner Gläubigen eng zusammengehen, ja

scheint es, von den gewöhnlichen Regeln der Grammatik streng genommen eigentlich dasselbe ist. „So wir uns

und der Logik vorläufig absehen. untereinander lieben, so bleibt Gott in uns", kann es
U.-Ü.T0D.

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