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Ausgabe:

1970

Spalte:

938-940

Kategorie:

Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik

Autor/Hrsg.:

Furberg, Ingemar

Titel/Untertitel:

Das Pater Noster in der Messe 1970

Rezensent:

Nagel, William

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Theologische Lileralurzeitung 95. Jahrgang 1970 Nr. 12

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digtvorbereitimg dann his ran Abschluß. Der Rez. gesteht, Philippi, Paul: Mehr Mut zur zweiten Diakoiiie-Ucform (Die

«laß er seihst als Schüler 0. 1 lacndlcrs diese Praxis (die in der Innere Mission 00,1970 S. 131-132).

Absprache übrigens nicht ganz ohne Einwände hlieb) liereits Schröcr, Henning: Kierkegaards Bedeatting für die Predigt-

s«'il Jahrzehnten vertritt und darum den aus ganz anderer lehre (EvTh 30,1970 S. 149-164).

Hicht ung kommenden Vorschlag von Seilz in jeder Hinsicht Stolt, Peter: Zur Entwicklung des Diakoncnbcrufs (Wissenbegrüßt
, schafl und Praxis in Kirche und Gesellschaft 59,1970 S.

Im zweiten Referat (Breit, Auhagen der Gemeinde an die 147—157).

Predigt) werden kirchengeschichlliche und heutige Formen Wächter, M. ile: Het celihaat cn de verbouding tussen man en

lies Mitwirkens der Gemeinde am Zustandekommen sowie nn vrouw: een geval uit de praklijk (Summary: Celibacy and

der Resonanz der Verkündigung aufgewiesen. - Als dritter man-woman relationship: a case-sludy) (Tijdschrift voor

Referent behandelt RolaS „Anfragen der wissenschaftlichen Theology 24,1970 S. 02—77).

Exegese an die praktisch-theologische Auslegung von Evan- Wagner, Heinz: Soziale Planung, eine Herausforderung nn

geben texten". Er beklagt, daß exislentialc Interpretation die Diakonic <ler Kirche (Die Innere Mission 00,1970 S. 120

«nd Kerygmatbeologic die Texte ihrer (beils-)geschicbtlichen bis 12G).

Konkretion berauben und daher die abstrakte Predigt der Der lange Weg der Frau zum Amt. Kontroversen um die

Gegenwart verursachen. Leider sagt er nicht, wie man mit Stellung der Theologie (Evangelische Kommentare 3,1970

den vielen notorisch ungcschichtlichcn Texten (die er „Grenz- S. 257—262).

f,dl" nennt!) verfahren soll, sondern begnügt sich bei seiner Wegennst, Klaus: Religionsunterricht — wohin? Aspekte und

Entgegnung bezeichnenderweise auch „mit einigen grund- Thesen zu einem sehr umstrittenen Thema (Lutherische

sützlichcn Erwägungen". Daß in der Aussprache (S. 79) all- Monatshefte 9,1970 S. 180-185).

gemein die Freiheil bestritten wurde, bestimmte Traditions- Zeim, Martin: Die Volkskirche im Zeitaller der Säkularisa-

scüichten eines Textes zur Grundlage der Predigt zu machen. tion (Kirche im Dorf 21,1970 S. 77-80).
und der Prediger an die kanonische. Endgestnlt des Textes
<lxi''M wird, stellt der He/, mit Verwunderung fest; kann man

"»cht z.B. die Auferstehung Jesu auch ohne die späte Tradi- miiw%ieuiweeue/uict

Üon des leeren Grabes predigen?! LITUROIEWISSENbCrlArI

Den theologisch gewichtigsten Beilrag liefert Goppell (Ve-

«tteierung de« Glaubens bei Paulus), der mit vielen Beispielen Fur, Ingemari Das Pater Noster in der Messe. Land:

*»Ht, wie Paulus an die Einsicht des Glaubens appelliert und Glecr|ip r19fi8]. XXXIII, 275 S. gr. 8° = Bibliotheca

<1(,n Glauben nicht durch irgend etwas anderes ersetzt. Theologie« Practica«», ed. by A. Andren et S. Kjöllerström,

"Er versucht nicht nachzuweisen, daß das Christus-GcscIic- ^

''«"indem Weltverständnis Platz habe, das seine Hörer mit- ■

»ringe. Er erweist es vielmehr als die Mitte der Wirklichkeit, Unter Verwendung angedruckter, meist schwedischer, und

d'e es selber anbleckt In diesem Sinne verifiziert Paulus das einer Fülle gedruckter Quellen gebt Vf. der Entstehung, Ge-

(:l'rist„R.r,escbeben aus drei Wirklichkeitszusammenhän- stallung und Funktion des VU-Kreises in der Messe nach. Da

Ppn..." (68)- Altes Testament, Anthropologie und Kosmolo- auch die jeweilige theologische Deutung der VU-Funktion

tie. Faktum des Kreuzes. „Der Prediger muß argumentieren in der Messe ausgewertet wird, leistet diese Arbeit zugleich

'"'»neu" so beginnt dieser Beitrag, der die Homiletik nun einen Beitrag zur Theologie der Messe. Dabei konnte die

**u anregen konnte die alle Lehre vom „homiletischen Bc- Frage nicht unberücksichtigt bleiben, wieweit die Ausle-

*ci«" neu /„ ent .lecken; die letzte Predigtlchrc, in der davon gungstradilion des VU durch dessen Einfügung in die Eucba-

- durchaus noch beherzigenswert - die Rede war, ist m.W. ristie eine Veränderung erfuhr.

,lie von Kleinen (1907). - Ausgesprochen oder unausgespro- Vf. behandelt den gewaltigen Stoff in «Ire. reden: A. Von

*«> stellen übrigens alle Referenten die Frage nach der Be- der Frübkirchc bis zu Gregor ,1. Gr (S 1-11 B Vom M,t-

«•»«Wg der .systematisch-theologischen Reflexion in der Pre- telalter Ins zur Reformation (S. 112-193), C.Du Irt ber.sche

diglvorbereitung. Auch ,1a bleibt vieles offen. Reformation (S 194-275). Unter A. geht Vf. aus vom Ge-

r . ■ i„„„ <r,7", brauch des U vor seiner Einfügung in die Abendmahls-

<Wnd„: S. 27 pia desidena nicht 16/3. sondern 1675. bra ^ ^ Stlln(lon,,cl(cl un(l fm Taufunterric.it. Er

*• W nicht Gustav, sondern Gustaf W.ngrcn. kann hier Jungmanns Vermutung bestätigen, daß „das VU

""»lock Ernst-TUidipcr Kicsow jn (jer ],',.„],zeit ein Gebet des einzelnen gewesen zu sein"

scheint (S. 2). Auch die älteste VU-Auslegung (Tcrtullian,
Origencs, Cyprian) ergibt nichts für dessen Zugehörigkeit zur

Aschrnl i,-. rv r,. 1, „ der Kirche unter päd- eticharistiscben Liturgie. Dagegen zeigen sich Tendenzen zu

"e. brenner, Dieter: Die Aufgaben der Mn M 1 Spirilualisierung, ja Sakramenlalisierung der IV. Bitte

GcTcN r; ÄI^ÄV und bei Cyprian auclfeine Verbindung der V.°Bitte mit dem

in einer Pastorenkirche Opfergedanken. Vf. wendet sich dann der Entstehung des

Dint„„ U . ,b„ff „n I i...qxis jn Kirche und VU-Kreises, seiner Gestallung und lunktion in der frub-

Gel u Tn K'S^ kirchlichen Abendmahlsliturgie der Ost- und der Westkirche

■fiJKS*Ä22 Ä Heinz,Meyer, Adolf, zu. In der Ostkirche fehlt der Embo.ismus; das VU ist deut-

Ond HÄot Wkcrl Dh- Chancen einer Diakoniebruder- lieh vom Eucharist.egebet abgegrenz und ha den Charakter

«•haf, (Wis ens f ui, I Praxis in Kirche und Gesellschaft eines Kommuniongebe s. n der westlichen Kirche kann zu-

59 1970 Q"iftö «Ml nächst der VU-Kreis durch einen variablen Ingreß eine je-

H«e', Han Christoph von: Diakon und Gemeindcdiakonie: weils dem besonderen Zweck der Messe entsprechende Prä-

«ine Rechnung n . vielen Unbekannt« (Wissenschaft und gung erhalten, \enn die Auslegung der VU- M.nkUon ,n der

. Praxis i„ KinEe und Gescllscbafl 59,1970 S. 157-164). ostktrehl.chcn „turgie das Commumo-Mo ,v hervorhebt,

Jansso^ t- i ft , a r, „ loc lli .kons fWis- wird in der westlichen Auslegung der 1. I eil der V. Bitte zum

""«en. Kar : Fht ccungpii zum Auftrag des lliaKons Ii«* ... , rl . , , D , . .

sensnl r. in • ■ i-- t I r „„„ll^li-iit 60 1970 dominierenden Element. Von besonderer Bedeutung ist im

•enaenaft und Praxis in Kirche und (icsellscliau oj, w»w __ . , ... r,- irn u r _ r> tt , ,

8, lG/-_l("- 7eil A der IV. Abschnitt „Die VU-Rcform Gregors", durch

■'onUr i Ji i • i •• c„. :.,..„:„ ,.n/,»f nniver- welche es seinen Platz unmittelbar nach dem Kanon erhalten

"»er, H.: 1 heolomsch pracUcum. äeminane en/oi umver ~ _^__ . x „ , ... _™,

siteit ? (NedT) T 24 1970 S 201-212) hat. Des Papstes eigene Äußerung darüber in einein Brief an

Lor«nz, Heinz: Berufsbild und Ausbildung des Gemeinde- den Bischof Johannes von Syracus ist nicht nur verschieden

*»kon. (Wissenschaf, und Praxis in Kirche und Gesell- überliefert, sondern auch vcrsch.cdcn ausgelegt worden, wor-

■ehäft 59 1970 S 193-201) un hturgicgcscliiclitlichc Forschung bisher vorühergegan-