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Ausgabe:

1970

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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Theologische Lileraturzeitung 95. Jahrgang 1970 Nr. 12

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Da hei der hetont christnzentrischcn Griindausrichtung der Erörterung des Problems der genauen thcologiegesehicht-

Theologie Bonaventura« „wohl mit Recht zu erwarten (ist), liehen Einordnung der Lehre Bonaventuras verzichtet hatte,

daß Bonaventura auch in seinem moraltheologifchen Denken Trotz dieser Wünsche ist die Arbeit ein wertvoller, mit

und insbesondere in der Erkenntnis des Sittlichen eine, wenn großer Sorgfalt und Genauigkeit erstellter Beitrag zur Erfor-

nichl sogar die entscheidende und bestimmte Bolle zuweist" sehung des mittelalterlichen Denkens. Dafür gebührt dem

(5f.), ist es ein berechtigtes Anliegen, die Moraltheologie Bo- Vf. Dank.

Oaventure» unter diesem Aspekt zu untersuchen. Sehr zu begrüßen ist auch die ausgezeichnete Zusammen-

IHerbei ist es trotz des Nachteils, daß in der Erforschung Stellung der übersichtlichen Namen- und Sachverzeichnisse,

des sittlichen Strebens und Handelns in der moraltheologi- die dem Leser die Information über Einzelfragen wesentlich

scheu Lehre des doctor seraphieus eine wesentliche Lücke erleichtern.

offenbleibt. als kluge Beschrankung anzuseilen, wenn der Vf. ,.:rf,lrt Wilhelm Emst
»ff den ursprunglichen Plan, alle Bereiche des Sittlichen zu

behandeln, verzichtet und wegen der Fülle des Stoffes und -

der Vielfalt der Probleme nur die Gr.....Magen für die Erkenntnis
des Sittlichen erörtert. Worek, Jözef: Es amor de Dios en la actividad mural eri-
Die unter christologischen Aspekt gestellte Arbeit ist m stiana segün Gregorio de Bimini, O S. A. (fl358), y sus
drei Abschnitte eingeteilt: vicisitudes en epocas posteriores (Bevista aguitiniana de

1. Christus, das Buch des Lebens, aus dem die Gesetze des espirituaKdad 10,1909 S. 431-489).

Randeins offenbar werden (11-29). In diesem Abschnitt wer-
c|en die sittliche Aufgabe des Menschen in statu innocentiae

un« in statu naturae lapsae sowie die Offenbarung der sitt- 1/IDrUCkirCCrUirUTC

neben Aufgabe durch Christus am Tage des Gerichtes und im M KV* H b N O t O U H1H I b:

Pilgerstand behandelt. p p cn> 0 M ATI O N <7 F IT

2. Christus, das Wort de. Vaters, durch das Got t sich selbst HJINO^fcl I
Und alles andere zum Ausdruck bringt und den Menschen

offenbar macht. Dieser Abschnitt befaßt sieb mit dem Ur- Schnell, Max: Verl» Divini Ministerium. I: Verbum, Sprache

sI»rung, der Funktion der Urbildhaftigkeit, dem Offenba- und Wirklichkeit. Die Auseinandersetzung über Gottes

funggcharakter und den Lehrcharakter de s Wortes. Wort zwischen Martin Luther, Andreas Karlstadt, Thomas

3. Christus das I ichl der Welt, das alle Menschen zur Er- Müntzer, Huldrych Zwingli, Franz Lambert. Die Begrün-
L..... . . , ,, , rat rf!) In diesem, am dung des Predigtamtes nach lutherischer und reformierter

nn.sdcs s.ul.chcn erleuchte, (84-233).lud - Prägung. II: Ministerium. Das dienende ^mt in der dienen.

brmesten .„.geführten I.....nrd ^f'^l^Zu den Kirch,, Tübingen: Mohr L968/69. VII, 88 S. u. XIII,

Jerbura mereatum die natürhehe f^^J'^S 202 S. Kart. DM 12,- ... kart. DM 20,-; Lw. DM 32,-

VWnuttelt und durch seinen besonderen Einfluß die IjOWHJ

heil der natürlichen Erkenntnis des Sittlichen verbürgt, daß jjer yf; Schüler Emil Brunners und Karl Barths, gradu-

er als Verbum inspiratum die übernatürliche Erkenntnis des icrter Kirchenrechtler (Erik Wolf), dazu als studierter Jour-

Sittlichen durch das lurnen infusum sive gratine vermitteil „allst (Karl Wreber) seit Jahren theologischer Referent dei

"Od als Verbum incarnatum seiner Natur gemäß den Men- „Neuen Zürcher Zeitung", weiß meisterlich, um nicht zu sa-

•«hen äußerlich zur rechten Lebensgestaltung unterweist, gen: virtuos mit der Feder umzugehen und, abhold jeder

Di« Arbeit ist eine saubere .....I mit großem Fleiß sowohl .io.t-ist-to.-Tlieologie» dem Zeitgefährte,, zuweilen mit

de, sytematischen Schriften Ms auch aus den Sermone. beachtlichen Wortschöpfungen, die unabdingbare chnstliche

'""I sonstigen Gel......nheitsschriften erstellte Untersuchung, Substanz, anzub.e.en Dafür einige Beispiele, die schon mo-

*■ «inen abgezeichneten .•.«•■•blick 0.....• die einschlägige,, smkste.nl.aft den Geh» der beulen Lande markiere,, kou-

Steßen der Zr das gesamte Schrift...... verbreiteten Lehr. neu: Da. Wort vertnt. das Wirk,che ™ e,„Scheck das

Bonave.....ra. Uber d e Erkenntnis des Sittliche» bietet. Geld««(1,1). - „Luther, große Gestüt wirft auch einen gm-

Ms Ergebnis der Untersuchung wird festgestellt, daß Bo- IC, Schatte,, (1,38). -„Ehe Zukunft Ms (.„setz-feinem

"»»Ventura, theologische Lehre ..als solche kaum über dl« d.- Fahrplan gleichen, nach dessen Anordnung die VMrkhchkei,

"'ahm. •/ ■.,• , ■/ i U „I,,.,. „och in die Vergan- in der Zeit funktionieren mußte" 1,83 . - „Die Liebe M1

Ä^*hmaU?^ t/"S ; Ek.....nte de. Dank gegen Gott für d.....igene Er.ösung- (2.50). - „Dienen

: . urucUcM (234) AI kon.1 ; ..... ..... ^ H de, ,lllM,,liclien. „;„,„.„ M WeMohung des

o, s aplucus hissen sie .. ' wrBegeBd« Heiligen" (2,55). - „Ein unbeholfener Allzweckpastor macht

Hut 1, „ " , . .et diese Ele.nenlc geistlich noch immer die bessere Figur als ein routinierter

"ntersii,-,iin,r _ Bonaventura betrachtet iliese i.iun.cu.. 6 ,,-,„ • , .• , ,

•»du „„, Zr selbst uillc, sondern verwendet sie als be- Kün.....• tn seinem SpeziaUmt. Hilflosigkeit, die nach dem

WJh " ' " . Konzeption, diebe- heiligen GeiSl schreit, ist hesser als das Managerinm, das es

^^S^^^SSS^Z SSuU we ohne Geist schmeiß,;(2 119) - „Die Prediger sind die ,Säku-

•entKch 1 •" ■ * 1 st und «lie zentrale Stellung und lansten' des Geistes (2,1/3).

Funkt- 'r? • i5entr18 " , | i'.ii, Von dieser Kon- Der Gegenstand des ersten Bandesist nachdem Untertitel

••Püonh l""U "' '!•*" ',r',T." sehen Lehren Bonaven- „die Auseinandersetzung über G....... Wort zwischen Martin

.„ . " '7U'J ' ^ , , S1....... /,.;,....... Luther, A.....eas Karlstadt, Thomas Müntzer. Huldrych

*crtv I V " A T" dig.am.es nach lutherischer und reformierter Prägung." Di».

, Ohne Zwei'fid "i"Ti" de mV gelungen, in dem Bemühen, ses Vorhaben bat „keine kirchengeschich,liehe Absicht"; es

Wen, „, u Wort ^b^-^ SneiÄ 3 t Ä^g

' "Webaus gerechtferti........... iin.nc, wieder geforderte Me- broehen .st, auf die Haup - und Nebeuhguren der I eforma-

*»«Je, den Autor selbst spreche, zu lassen, ha. auch den tion mit ihre,,, gleichen, aber anders akzentuiert« Probien.

Abteil, daß bei einen, k'mpi.a.orischcn Z„s......— tragen Währeiul „sher fast aussehbe Ihch ,l,e untersehiedUche

VOn T««en die theologische burchdringung und die gleich- Abeiulmahlsauf assung als das Krilcriuni der Wittenberger

'•"» Wünschenswerte Auseinandersetzung mit der bisherigen und Zürcher l eforn.ation angesehen wurde geht der „Zwing-

'•»-sehung zu kurz komm,. Die Arbeit halle auch „och mehr hW Schoch, Ms den er s.eh ein e, end bekennt (1,3), auf

Werl gewonnen we......VI nicht ausdrücklich auf die den Wortbegnff au«, und zwar von Luthers „Wider die himm-