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Ausgabe:

1970

Spalte:

901-902

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Terumot (Priesterheben) 1970

Rezensent:

Wächter, Ludwig

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Seite 1

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901 Theologische Literaturzeitung 95. Jahrgang 1970 Nr. 12 902

Gfiting, Eberhard, Dr.: Tcrmmri Priesterheben „ bearb. Ber- Eine Bemerkung »ei zu den kurzen Charakterisierungen der

lin:Tüpcln,an„ L909 X,235S.gr.8e« Die Mi»chna. Text, im Text vorkommenden Rabbinen ge.tattat. Sie wiederho.....

Übersetzung und ausführliche Erklärung mit eingehenden rieh im Kommentar zu jedem Traktat der „Gießener Misch-
geschichtUehen u. .prachhehen Einleitungen u. textkriti- na". Vielleicht ließe sich » Zukunft auf mese Aiigaberi vergehen
Anhängen l„sg. m. It. Meyer von K. II. RengstoH „. richten, wenn em Sonderbftndchen mit den wicht.gsteo Daten
L. Rost. [. Seder: Zeraim. (i. Traktat. DM 88,-. Rabbin« ^rauagegebea werden würde da« aurführ-
Dk „Gießener Mischna" ist mit der Bearbeitung de. Trak- licher sein sollte ab. da. vom H. L Strack, EuOeitung.n al-

Utes Terumot durch E. Güting um einen weilen-, Band be- mud und Midraticb, gebotene, jedoch knapper als W. Lacher,

wiehert worden, der an Gründlichkeit sei...... Vorgängern Die Agada der rannaiten.

nicht nachsteht Unr ArDea M cin taxtkntWcher knhang beigegeben, ■lern

Dem Text mit Übersetzung und Erklärung geht eine 32 eine vollständige Kollation einer Fülle von Hundschriften

Sehen umfassende Einleitung voraus, die besonders auch für -".,1 Har^sch^ften^gmenten sowie der mehligsten Drucke

den Alttestamentier von Belang ist. Der Abschnitt über die zugrunde fegt (S. 192-220). hau Register der in dem Iraktat

•HteatamentUche Priesterhebe S 1-13), in .lern die Termini genannten Rabbinen, der in dun vorkommenden griechischen

rr*«in naunn D*-]»a, tot und [»mb in ihrer Bedeutung«- und lateinischen Fremdwörter, der /inerten Bibelstellen und

-mwi'ckhn,.r untersucht werden, füllt eine Lücke in der Kor- der geographischen Ter»,...,, ein Abkurxungsverae,chnis und

•drang: denn ans dt.....Ionischen Sprachgebiet kann G. im- ein reichhaltiges lateral „rverze.chn.s bilden den Abschluß.

«»er nur auf 0 Eißfeldt, Erstlinge und Zehnten in, Alte» Wir haben es B. Güting zu danken, daß er m entsagungs-

Testament verweben und diese Abhandlung, mit der sich voller Arbeit e.nen an sieb »prüden Stoff den, weiteren Stu-

G. kritisch ansoinandorsr./on Bluß, ist 1917 geschrieben wot- dnun crselilossen hat.

den. Das Problem, dem f.. besonder» nachgeht, ,st der I [nter- Berlin t.ndwig wschu-r
Mhied in der Terminologie des Alten Testaments und der
Mischna: W'inn. das bereit« in der älteste, Schicht des Pen-

'ateu. hs als terminus techniem für eine an Jahwe bzw. die Henry, Marie-Louise: Prophet und Tradition. Versuel, einer

"»enerschafl /.. entrichtende Abgabe gebraucht wird, wtals Problemstellung. Berlin: de Gruyter 1969. IX, 77 S. gr. 8°

prfirisc Bezeichnung einer Abgabe in der Mischns völhgaufler _ |Joi|lcft z Zeitschrift f. d. alttestamentl. Wissenschaft,

Gebrauch gekommen. Dieser Tatbestand wird, ».. E. r.cl.t.g. nrsg. v Fohrer, 116. Lw. DM 22,-.

"«mit erklärt, daß n'wo ursprünglich (vgl. der 2,3 den _7 ,

ersten Teil der Ernte bezeichnet, der für den mens, bliche.. D.e vorhegende Veröffentlichung, die die Verfasserin ihrem

(:..,,. q i, , , ■ , . i r r„,„wl ,i'„.sit Vorstel- Lehrer C.otlfried Quell zum 70. Geburtstag gewidmet hat,

'" nnLi sehle« htliin verboten ist. Auf <>run<l dieser vui»n. , ■

Inn,,, , ,. , . , . k„„ ,,,,,,„. Itczeich- ist aus einem Sektionsrelerat hervorgegangen, das s.e 195t) in

'""g konnten die verschiedenen Abgaben untei oer di/.<i<„ nr> «..

im,,., „■»„;.,-. r n. i c-.i Ver- Genf anläßlich des internationale., Kongresses für alttesta-

"iing rptwn zusammengefaßt werden, last mit <i<m »w -»

m l,,,;, , ' j , . n , • i „i,„ lieh eine eiüeno mcntl.che Wissenschaft gehalten hat. Sie hat sich das Ziel ge-
"<"winden der allen Vorstellung entw ickelte s,< n eine eigene ■ e
T-'-niinolo-ue für die vermiedenen Einzelabgaben, die setzt, „von der Müschen, ga. ungsgesch.chthchcn und trad.-
•«MießHch den Ausdruck p^xn immer stärker überflüssig tionsgeschichthcheu Fragestellung bus die Aufmerksamkeit,
machte ' " erneut auf das Problem der prophetischen Gotteserfahr.mg
DieBedeutuna von Hlinn in, Alten Testament bestimmt und das ihrer dynamischen Nachwirkung zu lenken" (vgl das
<••. in folgender Weise (ST 13)- nOlin ist vor allen, u„,l zu- Vorwort). Diese Aufgabenstellung wird /.„nächst ,„ der Einest
Bezeichnung von Jahwe übereigneten und den Prie- Idtong (S. 1-4) nahe,■ertttitert.

zufallenden Spenden oder Wrinungen; von da aus kann Im zweiten le.l (S.5-10), der die Überschnft „Individuelle

dus w . n . , . . ,• .„,. a,,,,,,!,, „,„1 reli<'iö- Gottesbeziehung al» Problem der Tradition tragt, wird gc-

,a» Wort zur Bezeichnung pnesterhener Anteile unn reugiu , ° . D ... 7 .

Beisteuer......er Abgaben werden." '7'- <'»« v" 1 at'!1*fe™Df"n: ' 5" r™£

Weiter. Abschnitte der Einleitung behandeln die Priester- Abraham von, Lbcrwnl .«,werden einzelner durch Gott

in der Septuaginta «.wie in dTn Apokry...........tdPtend- außerhalb de. Muscken l^t^lZ^Z

•Pigraphen des Alten Testaments (S. 14-17), hei Phil-, Jo- Zeichen, daß dieses Phänomen den radenten wohlbekannt

SePhus. in den Texten von, Toten Meer und im Neuen Teste- gewesen sein muß, und zwar,wie im dritten Teil , Zur phano-

m«it ,0 • • , ... 1 /c 00 9,;', Fs lol"t ein monologischen Aussonderung der prophetischen Berufung 11,

^A^T^^^^^^ <:- ' OberHeferun?« (S.CT) anhand von Jde

so : ,, V„ ' '., ,.......gleichnamigen I rak- 6,1 1-17 nachgewiesen wnrd, schon lange vor den, Auftreten

tai ,|(. .( ' < •>-_{')) Rroßen Propheten. Dein Problem der Scheidung von

Der TexTwW wie k der Gießener Mischna" üblich, auf spontan Berufenen (Micha ben Jimla, Samuel) für die außer-

- Gründl,......les Kodex Kaute,..... wiedergegeben. Die gewöhnliche, „„verfügbare Gotteser ahrung charak.enst.seh

OWzungis, Z un.....Isrig, w.....n HinzufOgungen, die in .st und an kultische Institutionen gebundenen prophet,sehen

e«kige Klammern gescu. wefaen, das Verständnis erleich- Sprechern bzw. Vertretern des Pr.es erstände» geht d.e Ver-

In der WorUtSung hätte manchmal ohne wesentlichen fassen., auf (.rund von 1 Reg 22 und 1 San, .3 nach.

StÜverhJ d r des ebrais hen Textes gefolgt werden können, An d.e bisherigen Ergebnisse gestutzt, wende »,e sich

für den Leser r .ktischer wäre: die Anmerkungen bezie- dann ,m nächsten Ted dem Phänomen de» Prophet.schen .„

rieh J den tohZlZ Text, die Anmerknngsziffern den BernJu^benchten (S 19-41) zu .er werden Je. 6,

jedoc............„.sehen Wörtern beigegeben, und da Jer 1 und Ez 1-3 ausführhch und Am 7,1«. und 3,8 m einer

^".. e.....i sbweiehender Wor.steünng zu einer Verschic- An,.....kling behandelt. I.n.ner wieder Wird neben der Auf-

h""g der Reihenfolge, die. soweit möglich, vermieden werden ze.gung der ,rad,t,onsgesch.cl.tl,chen Zusammenhange ,„ de-

sollte nen <l,c betreffenden Propheten stehen, das Individuelle,

We Auslegun- in den Anmerkungen i»t reichhaltig, wobei Eigenständige herausgestellt und in Auseinandersetzung mit

erfreuliche Füll., von Literatur benutzt wird, die m. K. den For.chungsergebnu.sen anderer gezeigt, daß trotz be-

Wünsehe offenläßt. Etwas störend wirkt, freilich <lie stimmter Beziehungen zum Kult von einer wesensmiiß.gcu

^intciligkeil in den Ann.erkungen. Bei vielen Wörtern »tc- Verwurzelung ,n, Kult oder gar einer kult.sel.en ürd.nation

,en zwei oder drei ja so«ar vier Anmerki.i.gs/.iffer,.. Vieles nicht d,e Rede HU kam,. Als Charakteristikum des Prophe-

''"«e siel, m. E ^^„„„„c.fassc.. lasscn.und auf manches, was tischen betrachtet M.-L Henry d,e Gottüberwältigung, die

Von> Text nicht direkt gefordert wird, hätte auch verzichtet Unterwerfung und den Auftragsempfang.

*rr<l«>n können Diese Beanstandungen betreffen in, wesent- Im fünften Ted „Widerstand und Jüiigerb.ldung"(S.42 bis

'"'"-n nur die Form und nicht den sachlichen Gehalt des 75) stellt sie dar, welche Wirkungen von der prophetischen

^envolle,, Kommentars den G. bietet. Existenz, dem prophet.schen Gast und leiden ausgingen.